In meinen jungen Lesejahren kaufte ich wie es grad kam. Preiswerte TB, wenn es das Buch schon als TB gab bzw. wenn ich knapp bei Kasse war und auch Gebundene/HC's.
In den vergangenen dreißig Jahren habe ich mehrfach die Bücher aussortiert, die ich definitiv nicht noch einmal lesen werde. Dies tue ich in regelmäßigen Abständen, spätestens aber bei Umzügen. Dazu zählen Krimis, aber auch gewisse Ratgeber, überalterte Sachbücher und ganz einfach Kitsch. Die Bücher lasse ich von einem Projekt abholen, das eine Leihbibliothek in Kreuzberg unterhält und dort auch Jugendliche zu Buchhändlern ausbildet. Jedes Kind, das den Laden betritt bekommt ein Buch seiner Wahl geschenkt Schaut es Euch mal an, es ist hochinteressant und wie ich finde sehr wichtig.
http://www.buechertisch.org/buecher-bekommen/
Irgendwann kam der Entschluss nur noch Geld für Bücher auszugeben, welche ich mehrfach lesen würde. Und damit auch eine ganz klare Entscheidung für gebundene Bücher.
Heute stehen in meinen Regalen ca 300 Bücher. Inseltaschenbücher, dtv Klassiker im Dünndruck (beide haben hervorragendes Papier und sehen auch noch sehr gut aus, wenn sie mehr als 30 Jahre alt sind), suhrkamp und neuerdings auch Fischer Klassik, wenn die gebundene Ausgabe nicht meinen Ansprüchen genügt. Denn gebunden bedeutet für mich immer noch fadengeheftet. Meist nur noch antiquarisch zu bekommen, nur wenige Verlage stellen noch fadengeheftete HC her. Deshalb bei mir hauptsächlich vertreten: Winkler, Hanser, Manesse, Büchergilde, ammann und gaaaanz viel Bücherbund. Der war nämlich hervorragend bis ein gewisser Herr Monheim ihn zum Verlagsequivalent einer Mittagstalkshow auf HartzIVFernsehen runterwirtschaftete.
Meine Bücher begleiten mich grundsätzlich überall hin. Sie werden je nach Empfindlichkeit in einen Buchschoner eingeschlagen und/oder in einer kleinen seidenen Büchertasche transportiert. Da ich die Angewohnheit habe meine Bücher unsichtbar, also ohne Spuren zu hinterlassen zu lesen, sehen sie eigentlich fast alle wie neu aus.
Mir ist die Zahl der gehorteten Bücher nicht mehr wichtig, vielmehr erfüllt es mich mit Freude von wenigen guten geschätzten Bücherfreunden umgeben zu sein und die Langweiler, Hohlköpfe, Schwachmaten, Angeber oder oberflächlichen Halodris aus meinem Leben verbannt zu haben.
Liebe Grüße
Poppea
edit: es waren doch mehr Bücher als ich dachte :breitgrins: