Beiträge von sandhofer

    Hallo Freiherr81


    Du schreibst:

    Zitat

    Ich hab noch keinen Beitrag zu Donna Tartt gefunden.


    Das darf Dich - was mich betrifft - nicht wundern. Ich habe diesen Namen nie gehört, genau so wenig den von Bret Easton Ellis, noch weniger von einer Hype eine/n von diesen betreffend. Ich weiss nicht einmal, ob es Männlein oder Weiblein sind.


    Kannst Du mich ein bisschen aufklären? Danke im voraus!


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo Hubert


    Nun, wenn man mit dem Begriff Vorzukunft googelt, findet man tatsächlich - neben Deinen Beiträgen - vorwiegend österrreichische Seiten, die den Begriff verwenden. Mag sein, es ist eine österreichische Spezialität.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Danke für die vielen Antworten! Ich bin doch froh, dass ich nicht als einziger besagte Beträge nicht oder bestenfalls flüchtig zur Kenntnis nimmt.


    Ein Satz noch zum Vergleich mit dem Französischen oder Englischen: Die Satzstruktur ist dort bedeutend simpler als im Deutschen. Eine Grossschreibung im Deutschen unterstützt als imo die Lesegeschwindigkeit und behindert sie nicht.


    Im übrigen darf jeder schreiben, wie er will. Nur werde ich auch nur zur Kenntnis nehmen, worauf ich Lust habe. So einfach ist das.


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Atomium
    Ich vergesse immer wieder, wo Du stehst, sorry. Ja, die Abkürzungen der französischen Kids.... Da habe ich heute Gott sei Dank weniger drunter zu leiden. Ich SMSe selten bis nie.
    PPS. A propos Krieg. Wir setzen uns hier mit Worten auseiander. Wir benutzen keine Stöcke, Messer, Schusswaffen; wir haben keine Logistik (= Stab) im Hintergrund - als witzige Bemerkung kann ich das akzeptieren. Aber man/frau sollte die Metapher nicht zu ernst nehmen, finde ich.

    Hallo zusammen!


    Atomium hat geschreiben:

    Zitat

    Warum hast Du denn aufgehört damit? Hast Du so schlechte Erfahrungen gemacht?


    Hm, das muss Jahre her sein. Schlechte Erfahrungen insofern, als der/die Betreffende meist nichts Besseres wusste, als den persönlichen Geschmack des Tipp-Gebers in Frage zu stellen.


    Zitat

    Ich verschenke auch Bücher, aber dafür gilt ähnliches. Wie haltet Ihr es denn damit?


    Weder verschenke ich Bücher - höchstens auf spezifischen Wunsch - , allenfalls Büchergutscheine; noch lasse ich mir Bücher schenken, auch da lieber Gutscheine.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!
    Hallo Atomium!


    Ach so. Und ich dachte immer, es seien die Internet-Fossilien, die noch Abkürzungen verwenden. So in der Zeit, als selbst simpler Text mit einem 14'400er-Modem eine halbe Ewigkeit brauchte, um heruntergeladen zu werden - von der saftigen Telefonrechnung Ende Monat ganz zu schweigen ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!
    Hallo Harald!


    Du schreibst:

    Zitat

    Zuerst von den anderen Figuren auf Mac zu schließen und dann zu sagen Mac ist wie die anderen, halte ich für unfair. Mac unterscheidet sich schon dadurch von den anderen, dass er nach Mexiko gegangen ist, er hat sich dort aus eigener Kraft selbständig gemacht und er führt als Buchhändler ein zufriedenes Leben.


    Nun, ich hatte auch nicht die Absicht, Mac gegenüber fair zu sein. :breitgrins: Aber Dos Passos verführt einen wirklich zu solchen Reaktionen.


    Im übrigen wäre es wohl auch anders für mich, wenn Mac nicht ständig von der Revolution träumen und davon quakeln würde, im eintretenden Fall aber wegrennt.


    Wie weit ist er mit seinem Leben als Buchhändler wirklch zufrieden? Immerhin spielt er doch extrem mit dem Gedanken, in die USA zurückzugehen.


    Grüsse


    Sandhofer


    Hallo zusammen!


    Womit wir ein Merkmal gefunden hätten, das einen Klassiker ausmacht, oder? So lange der Text die Menschen immer wieder zum Nachdenken und Spintisieren anregen kann, wird er gelesen und erhält den Status 'Klassiker' - könnte man doch sagen. Würde doch z.B. erklären, warum Klopstock, der uns mit seiner christlichen Grundhaltung heute wohl nicht mehr viel sagt, verschwindet, ein Seume mit seinem Lob der Langsamkeit hingegen in die Ränge aufsteigt.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo JMaria


    Ist es eine Hörspielfassung, die Du gehört hast, oder eine Tonaufnahme des Original-Theaterstückes. 'Pygmalion' war nämlich ursprünglich ein Bühnenstück von Shaw; ich könnte mir also vorstellen, dass die einfach den Text auf die CD gesprochen haben. Mit 'My Fair Lady' dafür Werbung zu machen, halte ich für schlichten Unfug. Zum einen war 'Pygmalion' die Vorlage für 'My Fair Lady', zum andern ist das Ende bei Shaw ein völlig anderes als das süssliche des Musicals. Wer wirklich an 'My Fair Lady' interessiert wäre, müsste Jokers wegen arglistiger Täuschung einklagen ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Hubert
    Ja, meine Grundschullehrer verwendeten den deutschen Begriff 'Vorzukunft', den gab es also durchaus.


    Und eine ketzerische Frage: Können Erwachsene den Satz »Ich werde gelebt haben« wirklich denken?


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!
    Hallo Hubert!


    Hmm. Mac habe ich noch nicht so gesehen. Mag sein, Du hast reich. Mag sein, nicht. Wenn ich die anderen Figuren so betrachte, glaube ich es ehrlich gesagt, nicht.


    Vielleicht ist es das, was mich am meisten 'stört' bei "U.S.A.": Nicht nur, dass alle das gleiche Schicksal erleiden, sie erleiden es auch alle immer und immer wieder. Wirklich: Ob eine Entwicklung stattfindet, ist für mich, nach der neuesten Bruchlandung (wörtlich und übertragen) von Anderson einmal mehr unklar.


    Einmal - meinethalben pro Person - hätte es wirklich getan. Dos Passos' 'message' kommt mir ein bisschen allzu heftig 'rüber. Deshalb möchte ich auch nicht auf die 'Pausen' mit den anderen 3 Dirksursarten verzichten. Sie machen das Buch für mich noch lesenswert und halten mich bei der Stange. Ohne diese wäre "U.S.A." wohl kaum ein grosses Buch geworden.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    In einem anderen Thread hat sich ein Diskussionszweig abgespaltet, den ich hier nochmals separat aufnehmen möchte:


    Gebt Ihr anderen Leuten Lese-Tipps? (Wenn ja: Nur auf Anfrage oder auch einfach so?)


    Persönlich habe ich aufgehört, Leuten Ratschläge zu erteilen, sogar wenn sie danach fragen. Mein Rat ist immer: Geht in eine gute Buchhandlung, eine Bibliothek, (schlimmstenfalls: meine Bibliothek) und schaut euch um, lest in ein paar Bücher hinein etc. etc. Allenfalls können sich ja Buchhändler/in oder Bibliothekar/in die Finger mit Tipps verbrennen ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Ich weiss nicht, wie es anderen geht, aber ich habe da ein klitzekleines Problemchen.


    Es gibt in diesem Forum Teilnehmer, die konsequent auf Gross-Schreibung verzichten. Das ist ihr Recht.


    Wenn nun aber diese Teilnehmer längere Abschnitte bilden - so was bei meinem Bildschirm (17') über 5-6 Zeilen hinausgeht, dann habe ich echt Mühe. Es ist - für mich jedenfalls - dann schon fast eine physische Unmöglichkeit, mich in dieser Pixelwüste noch zurechtzufinden.


    Meist verzichte ich darauf, diese Beiträge noch zu lesen. Das ist schade, weil gute Sachen darunter wären.


    Geht es anderen wie mir?


    Grüsse


    Sandhofer

    Zitat von "Hubert"

    Hallo zusammen,
    Hallo Sandhofer,


    Du hast gepostet:
    Ist vielleicht persönliches Ressentiment. Dos Passos, dort, wo er nur erzählt, ist mir zu bieder. Aber mag sein, ich bin von Proust und Musil allzu verwöhnt ...


    Das hatte ich ja gesagt, das Proust der größere Erzähler ist, aber wenn ich nur noch Romane lese, die mit der ?Recherche ...? mithalten können, wäre meine Lesekarriere vermutlich leider schon zu Ende, auch Musil bekäme dann wahrscheinlich keine zweite Chance.


    Nun, Musil und ein paar andere schon noch. Stefan Zweig, wenn er längeres als eine Novelle schreibt, allerdings tatsächlich kaum mehr. Es stimmt schon, dass ich wählerisch geworden bin. :breitgrins:


    Zitat

    Als ich Mac zum letzten Mal sah, war er in Vera Cruz ohne Job und ohne Buchhandlung gestrandet, hatte soeben sein Ticket nach USA wieder storniert und sah sich eigentlich auf Gedeih und Verderb der Sippe seiner Conchita ausgeliefert.


    In meiner amerikanischen Ausgabe (Signet Classic) endet die Mac-Story so:
    ?Next morning Mac woke up early with a slight headache. He slipped out of the house alone and walked out along the breakwater. He was beginning to think it was silly to give up his bookstore like that. He went to the Ward Line office and took his ticket back. The clerk refunded him the money and he got back to Concha?s sister?s house in time to have chocolate and pastry with them for breakfast.?


    Eben!


    Gruss


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Noch eine Präzisierung: Für mich persönlich sind die Begriffe 'Klassiker', 'Kanon' und 'Leseliste' stark mit einander verwandt. Sozusagen ein Destillationsprozess:
    [list]Das Konzentrat ist die 'Leseliste': Meist ad hoc (für Gymnasiasten, Anglistik-Studenten etc.) formuliert, 20-50 Titel gross. Destilliert aus einem

    Kanon: 100 bis vielleicht 1000 Werke, die der Gebildete einfach zu kennen hat, destilliert aus der grossen Liste der:


    Klassiker: Da müssten weltweit, wenn wir die grossen Kulturen von 2004 zusammennehmen ca. 3000-5000 Werke zusammenkommen. Wenn wir die grossen Kulturen durch alle Zeiten hindurchgehen, möchten es wohl 10'000 - 50'000 werden ...[/list:u]
    Rodion
    Genau das meine ich!


    Suse
    Der Prozess läuft immer gleich, egal, ob man nun die Klassiker untersucht, oder 'nur' die Klassiker der Fantasy o.ä. Bei letzteren hast Du einfach noch das zusätzliche Problem, dass Du zuerst die Gattung 'Fantasy' (z.B.) definieren musst, und dann diskutieren kannst, ob z.B. H. G. Wells zur dieser Gattung gehört und nun erst diskuteren kannst, ob er (bzw. eines seiner Werke - ich spreche eigentlich von Werken, nicht von Personen als Klassikern!) ein Klassiker der ... ist. Klassiker der ... zu eruieren, ist also letzten Endes komplizierter als Klassiker der 'Hochliteratur', da diese ja alle Gattungen umfasst.


    Grüsse


    Sandhofer

    Zitat von "Hubert"

    Hallo Sandhofer


    Hello again!


    Zitat

    Gute Idee, das wird sicher eine interessante Diskussion. Also starte einfach einen neuen Thread


    So bald ich Zeit finde. Also in etwa 15 Jahren ...


    Zitat

    Verstehe ich nicht ganz: Die Innovationen eines Autors schlagen sich doch nicht in der Veränderung seiner Figuren nieder, oder? Außerdem sehe ich bei den meisten/allen? Veränderungen, die gut motiviert sind.


    Ist vielleicht persönliches Ressentiment. Dos Passos, dort, wo er nur erzählt, ist mir zu bieder. Aber mag sein, ich bin von Proust und Musil allzu verwöhnt ...


    Zitat

    [...] der einzige der 'es' schafft ist meiner Meinung nach Mac (auch wenn Sandhofer das anders sieht), aber der schafft es nicht in U.S.A., sondern in Mexiko.


    Als ich Mac zum letzten Mal sah, war er in Vera Cruz ohne Job und ohne Buchhandlung gestrandet, hatte soeben sein Ticket nach USA wieder storniert und sah sich eigentlich auf Gedeih und Verderb der Sippe seiner Conchita ausgeliefert.


    Grüsse


    Sandhofer

    Zitat von "Anonymous"

    Hi!


    Auch hi Anonymous!


    Zitat

    [...] man könnte vielleicht über die romantik und dann joseph v.eichendorff schreiben. hab jetzt aber irgendwo gelesen,das er kein typischer vertreter dieser epoche war...
    ist das soweit richtig?


    Ja.


    Zitat

    oder kann man doch sagen, das eichendorff typisch romantisch war?!


    Nu müsste man definieren, was 'romantisch' ist. Eichendorff war doch schon arg Biedermeierlich ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Zitat von "Berch"

    Hallo Sandhofer!
    Tja, was ist denn nun ein Klassiker? Ich fürchte, diese Frage muß, so interessant sie auch ist, unbeantwortet bleiben oder kann eben, wie Du schon angesprochen hast, nur rein subjektiv beantwortet werden.


    Hallo berch!


    Nur, damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin nicht der Meinung, Klassiker würden rein subjektiv bestimmt. Ich kann einen Klassiker rein subjektiv mögen oder nicht mögen - Dos Passos oder Zola mag ich zum Beispiel nicht - aber deswegen bleiben sie doch Klassiker. Was ich meine, ist, dass ein Klassiker im ständigen Gespräch von mehr oder weniger informierten Lesern ständig neu definiert und dadurch am Leben erhalten wird: den intersubjetiven Diskurs nenne ich das in Anlehung an ethische Konzepte bei Habermas oder Apel.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Wir haben über dieses Thema schon ein paar Mal diskutiert - leider immer wieder über andere Threads verstreut. Ich dachte, es könnte der Diskussion helfen, wenn wir's mal in einen eigenen Thread stellen.


    Was ist denn nun ein Klassiker? Ich muss gestehen, dass ich nicht an 'objektive' Kriterien zur Festlegung von Klassikern, Kanons und ähnlichem glaube. Kanons und Leseempfehlungen (woraus die 'Klassiker' entstehen) bilden sich m.M. im intersubjektiven Diskurs (Habermas und Apel lassen grüssen!). D.h. wir - die Menge der Leser - stellen diese Listen zusammen, diskutieren und verändern sie ständig. Indem wir dies tun, akzeptieren wir sie aber gleichzeitig, und sei es nur als Ausgangsbasis. Selbst ein dezidierter Nicht-Leser oder Nur-Bohlen-Feldbusch-Becker-Leser* akzeptiert die Existenz von Klassikern, auch wenn er sie für sich selber als nicht relevant betrachtet.


    Natürlich ist es zuerst die Qualität eines Werks, das einen Klassiker ausmacht. Allerdings sind schon die Kriterien zur Festlegung dieser Qualität zeitlich und regional anders. Somit gibt es auch Klassiker, die aus den Listen still und leise verschwinden, solche, die (wieder oder neu) eingeführt werden. Homer z.B. ist erst im 18. / 19. Jh. wieder 'aufgetaucht'.


    Klassiker sind von also regional und zeitlich immer andere: Der Europäer des 21. Jahrhunderts nennt andere Autoren als der Chinese ebendieses Jahrhunderts, als der Europäer des 17. Jahrhunderts (vom Chinesen des 12. Jahrhunderts mal ganz zu schweigen). Feministinnen werden u.U. anderes nennen als hartgesottene Machos, vielleicht (wahrscheinlich) Simone de Beauvoir oder Bettina von Armin ihren Lebensgefährten vorziehen. Bloom, der offenbar gegen einen solchen Relativismus ist, stellt selber ein frappantes Beispiel für einen solchen dar: Sein Kanon enthält zwar verblüffend viele Italiener, aber ganz sicher viel zu viele Engländer und US-Amerikaner - dafür aber z.B. keinen einzigen Brasilianer und eine mickrige Handvoll Portugiesen.


    Natürlich gibt es, z.B. innerhalb der 'westlichen' Zivilisation von heute, eine Art 'Schnittmenge', die noch Elemente enthalten wird (Shakespeare, Goethe ...); ob das aber heute weltweit existieren würde, wage ich zu bezweifeln.


    Das beste Beispiel für meine These sind wir selber in diesem Forum. Wir orientieren uns zwar an bestehenden Kanons, stellen sie aber auch immer wieder in Frage, schlagen Änderungen und Ergänzungen vor - und sind uns trotzdem im Wesentlichen einig, ob ein Werk nun als Klassiker eingeschätzt werden soll oder nicht.


    Grüsse


    Sandhofer


    * Ich wollte zuerst 'Pop-Literatur' schreiben, aber dann wusste ich nicht, ob das nach dem 'o' nun mit einem oder mit zwei 'p' geschrieben wird ...