Beiträge von Anita


    Lenz' Deutschstunde wird immer besser. Wer es noch nicht gelesen hat: meine Empfehlung. Man kann sich sogar während der unvermeidlichen Telefonate a la "ich bin gleich da" noch konzentrieren. Schön gearbeitet, gut erzählt, es passiert was und wie es passiert. Gut. Der ist besser als Grass würde fast behaupten.


    In meinen Augen ist das so! Und "Deutschstunde" ist ein Werk ganz straff am literarischen Faden gestrickt - wunderbar nachzuvollziehen, eigentlich ein Paradebeispiel dafür, wie man es richtig macht. "Die Auflehnung" ist ähnlich aufgebaut, da geht es um das Auflehnen und bei der "Deutschstunde" eben dreht sich alles um Pflichterfüllung. Ich mag den Lenz sehr, mit Grass kann ich gar nichts anfangen.


    LG
    Krümel

    Ich habe früher nächtelang Wagner gehört und war hin und weg. Heute kann ich das nicht mehr, denn bei mir ist auch Proust durch´s selbe Maschennetz gefallen - mir fehlt dazu die Puste, wenn es nur so dahin plätschert, es dauert nicht lange, dann habe ich Besseres zu tun.


    Ich sehe, dass die Beteiligung am Forum seit 2010 deutlich weniger wird. Kann ich davon ausgehen, dass man sich jetzt vorwiegend bei facebook trifft?


    Warst du nicht selber längere Zeit abhanden - kam mir wenigstens so vor. Ich würd´gerne mal wieder ein Buch mit euch lesen, nur brauche ich dazu mittlerweile Monate :breitgrins:


    Gibt es Literatur zu empfehlen, deren Autorinnen/Verfasser trotz der Erkenntnis schreiender Widersprüche in der Gesellschaft bei der Betrachtung von Menschen und der Natur dennoch zu einer gewissen Versöhnlichkeit gelangt sind und Trost spenden können? Die das Werden und Vergehen in der Natur und die natürlichen Abläufe im Leben der Menschen mit einer gewissen Milde betrachten? Dabei brauchten solche Autoren gar nicht „altersweise“ zu sein, es könnte sie schon in jungen Jahren geben.


    Außer dem „Wilhelm Meister“ und "Nachsommer", ziehe ich mich ja ab und an auf den "Zauberberg" zurück, auch "Das Glasperlenspiel" spendet mir Trost. Von der Gegenwartsliteratur hat dies bisher nur Herta Müller geschafft, obwohl sie im Grunde Trostlosigkeit aufdeckt, habe ich mich weich gebettet gefühlt. Ansonsten suche ich selber ...


    Habt ihr das auch manchmal, das euch mehr oder weniger aus heiterem Himmel, eine Leseblockade
    überrascht?


    Nein, aus heiterem Himmel wohl eher nicht, und leider selbst verschuldet, obwohl nö nicht leider, denn es ist wunderbar - ich übe mich im Malen seit geraumer Zeit. Meine Aufnahmefähigkeit geht nun fremd, ich lese kaum noch, nur noch abends im Bett. Mein Zustand könnte länger anhalten :zwinker: