Beiträge von Anita


    Macht Lust auf ein paar der "alten Schinken".


    Hallo BigBen,


    kannst du das noch gut? Ich finde diesen "Knopf" gar nicht mehr meine so heißgeliebten Bücher/Schinken von damals mit der gleichen Wonne zu lesen :redface:


    LG
    Anita

    Nur weil Antisemitismus im 19. Jahrhundert "normal" war, heißt das ja nicht, dass es keiner war. Und Schweigen aka Verdrängung: ist keine gute Lösung. Man sollte sich da schon auch der Frage stellen, warum es einem peinlich ist oder warum man darüber "diskret scheigt". Statt sein Unbehagen möglichst verständlich - auch für einen selbst - zu artikulieren. (Selbst)Reflexion: ist durch nichts zu ersetzen ;-)


    Natürlich kenne ich mein eigenes Unbehagen ganz genau, Giesbert Damaschke. Das ist ja mein Drahtseilakt, wie viele Eckpunkte und Missverständnisse es geben könnte, meine Worte, die ich vielleicht äußern würde über das Buch, weil es in gewisser Weise gefällt, ganz schnell in eine Richtung interpretiert werden könnte, die von mir gar nicht beabsichtigt wurde. Welche Probleme sich bei einer Buchvorstellung ergeben würden, wenn ich denn eine solche schreiben würde. :zwinker:


    Zitat von "akira"

    Die Tatsache, dass Antisemitismus im 19. Jahrhundert (und ich denke auch früher schon) gesellschaftlich latent vorhanden war und zu diesen Zeiten anders bewertet wurde, heißt ja nicht, dass es damit erledigt oder gar entschuldigt wäre.


    Eben!


    Es ist ja auch seltsam, dass über Freytag wenig im Netz gesprochen und diskutiert wurde/wird, und dass er lange nicht mehr gelesen worden ist, erst in diesem Jahrtausend wieder neu aufgelegt wurde.


    LG
    Anita

    Danke für eure Einschätzungen. Nun kann ich erleichtert abends den Freytag lesen, ohne diese verkehren Gedanken im Hinterkopf haben zu müssen. Diesbezüglich bin ich sehr leicht zu verunsichern, vielleicht liegt das an meiner Erziehung, Schule und Umgebung. So viele Worte oder Gedanken werden so leicht und schnell als Antisemitismus gedeutet, dass man sich angewöhnt diskret zu schweigen. Obwohl ich eine sehr direkte Person bin, und meist sage was ich denke, mit dieser Thematik komme ich immer wieder ins Schleudern :redface:


    LG
    Anita

    Oh mombour, jetzt wird es ja noch verwirrender, da musste ich doch gleich mein Post von oben ändern, ich muss nun schreiben "anscheinend", denn der Autor denkt in anderen Werken doch anders :breitgrins: Okay, ich bin erst im ersten Drittel, aber meiner Meinung nach ist es augenscheinlich, dass Itzig bewusst dieser miese Jude ist und Anton der edle Ritter.
    Natürlich ist auch der Blick aus heutiger Sicht einfach eine Perspektive, die dem Werk seine Schönheit nimmt, denn wenn ich davon absehen könnte, würde ich das Buch gerne abends vorm Einschlafen schmökern.


    LG
    Anita

    Hallo ...


    Ich hatte schon erwähnt, dass ich sein Buch "Soll und Haben" lese. Aber wie bewertet man denn nun seinen "anscheinenden" Antisemitismus? Darf man es einfach als zeitgemäß hinnehmen? Muss man strikt darauf verweisen?


    Mir gefällt der Roman von der Handlung (ja wenn da nicht eben X wäre) und von Sprache ganz gut, aber wie präsentiere ich ihn nach außen :hm:


    LG
    Anita


    Seltsamerweise hatte ich keine Bedenken den "Berg" der Recherche zu ersteigen, jedoch vor der "Strudlhoftstiege" habe ich einen recht großen Respekt. Ich hoffe, die Hemmschwelle legt sich, sobald ich mit Lesen begonnen habe.


    Ich bin ganz unbefleckt und weiß nicht was da auf mich zukommt :breitgrins: Deshalb freue ich mich.


    LG
    Anita


    Richtig festlegen möchte ich mich noch nicht. Nach der Don Quichote Leserunde hat Proust oberste Priorität. Wenn er nicht so anstrengend ist, könnte so ein oller Russe für den Anschluss vielleicht gehen.


    Vielleicht mach ich mit, denn dein Gedanke: ein Band pro Jahr ist gar nicht so schlecht, es nimmt dem die Spitze. Ich habe letztes Jahr den ersten Band begonnen und dann nach 200 Seiten aufgegeben, weil mir der Berg zu hoch erschien. Die Anstrengung, und ja es ist anstrengend, obwohl es auch sehr schön ist, wird ganz eng begrenzt und auf klare Einheiten verteilt, ich denke, das täte mir sehr gut bei diesem Schinken. :smile:


    Also ich lese ab Mai die Stiege und danach schauen wir zwei mal :winken:


    LG
    Anita

    Also im Sommer werde ich höchstwahrscheinlich diese zwei Bücher lesen:


    Honoré de Balzac - Verlorene Illusionen
    [kaufen='3257239947'][/kaufen]


    und


    Vladimir Nabokov - Ada oder Das Verlangen
    (gibt es derzeit sehr preiswert bei Jokers)
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    Vielleicht hat ja jemand Zeit und Lust :smile:


    LG
    Anita, die sehr gespannt auf eure Pläne ist

    Ich lese von Gustav Freytag "Soll und Haben", ich wollte mir selber ein Bild davon machen, warum der Autor einen antisemitischen Ruf geniesst, und habe ihn wohl auch schon entdeckt :rollen:

    hat "Meine Beichte" von Tolstoj zur Verständnis seiner Lebenskrise beigetragen?
    Im April kommt ein insel-tb heraus. Welche Ausgabe hast du?


    Also er hat ja zurück zu seinem Glauben gefunden, wenn einem das bekannt ist, dann entdeckt man nicht viel Neues, nur das Wieso wird verstanden, oder man kann es sich vorstellen, richtig begreifen nicht wirklich. Es hat mich von dem Bild, was ich von Tolstoi hatte, entfremdet, und mir einen völlig anderen Tolstoi vorgestellt. Ja, doch, es trägt zum Verständnis bei.


    Ich besitze diese Ausgabe: [kaufen='3720530647'][/kaufen]


    Nächster Faible sind dann die Gebundenen Bücher, damit man etwas in der Hand hat, und vor allem, weil man sie öffnen kann, um sie dann mit Bleistift zu verschandeln :breitgrins:


    LG
    Anita


    Neben vielem anderen sammle ich so genannte Wortperlen, wohlgeschöpfte Begriffe:


    Dann empfehle ich dir Herta Müller


    Zitat

    Die Tage hingen an der Schnur der Zufälle …


    oder


    der eine ist ein Waisenbündel, der andere ein Elternbündel


    LG
    Anita

    "Eine Frage der Schuld" hat mir jedenfalls mehr zugesagt als die "Kreutzersonate".
    Hast du mitbekommen, dass Manesse Verlag einen weiteren Roman der Tolstaja nun rausgebracht hat? "Lied ohne Worte" und ist ebenfalls eine autobiographische Verarbeitung der Tolstoj'schen Ehe. Ich habs mir gekauft. :-)


    Hallo JMaria.


    Mir hat Tolstaja auch mehr zugesagt, Tolstoi erkannte man in der Kreutzersonate kaum wieder, im Anschluss habe ich noch "Meine Beichte" von ihm gelesen, um diesen Wendepunkt von Tolstoi besser zu verstehen.


    "Das Lied ohne Worte" werde ich sicherlich auch noch lesen, zumal der Manesse-Verlag einer meiner Lieblinge ist. Ich kann diesen kleinen feinen Büchern kaum widerstehen :redface:


    LG
    Anita


    "Der Nachsommer" gilt als sein Hauptwerk und als der Bildungsroman nach Goethes "Wilhelm Meister". Ich gestehe, ihn bislang noch nicht gelesen zu haben.


    Das Werk habe ich erst heute morgen bestellt und man könnte es vielleicht bei Gelegenheit hier lesen?


    LG
    Anita

    Mein ganz spontaner Gedanke ist, dass Humor altert. "Drei Männer in einem Boot, von dem Hund ganz zu schweigen" fand ich vom Humor her ziemlich dürftig, altmodisch, lachen konnte ich darüber nicht. Ebenso könnte ich heute auch nicht mehr über Jerry Lewis lachen, wäre mir nun auch zu platt. Und so befürchte ich, dass Humor altert. Oder gibt es den zeitlosen Humor?


    LG
    Anita


    Wäre dieser Roman des 20. Jahrhunderts wirklich eine Satire auf die jüdisch-christliche Religionstradition, wäre er ehrlich gesagt völlig uninteressant für mich.


    Mich stört immer die Ausschließlichkeit, denn davon war ja gar keine Rede bei Lost. Eine Ausschließlichkeit gibt es weder bei "conditio humana", noch zu "jüdisch-christliche Religionstradition". Aber für mich wäre es mal eine interessante neue Lesart, warum seid ihr immer zu verschlossen und verstoffelt wie "griesgrämige" Deutschlehrer, die dann immer nur die Freudsche-Lesart bei Kafka zulassen? Ich sag ja gar nichts gegen Leitfäden und gewisse Grundsätze, aber Literatur soll doch auch Spaß machen :zwinker:


    LG
    Anita