Beiträge von Anita


    Bei mir muss es zwischendurch auch mal ein Buch sein, welches recht seicht ist und man sicher nicht wieder liest.


    Geht mir ebenso, meine Bettlektüre sollte nicht schwierig zu lesen sein, sondern einfach wohlig schlaffördernd.


    Obwohl das vor ein paar Jahren noch eher Coelho & Co. gewesen ist, und heute mehr zu den Bronte-Geschwistern, so manche Neuerscheinung oder jetzt Balzac tendiert.


    Zitat

    Aber selbst von den anspruchsvollen Büchern lese ich ja kaum eines wieder, da das Meer der Ungelesenen noch riesig ist.


    Diese Versuchung kenne ich auch nur zu genüge :breitgrins:


    (Wird ja auch ständig größer und undurchschaubarer im Neuerscheinungsbereich. Es wird immer mehr auf den Markt geschwemmt. Wenn ich monatlich meine Listen der Neuerscheinungen erstelle, es werden immer mehr :rollen: Zum Glück aber nur selten wirklich Interessantes für mich.)


    LG
    Anita


    Mag sein, aber warum sollte ich mich heute schon darauf beschränken? Meine Bücher schenken mir viel Freude.


    Keine Ahnung warum du das machen würdest, wenn du es denn machen würdest :zwinker: (Die Frage wollte ich damit gar nicht in Umlauf bringen, nur meine ganz persönlichen Gedanken.)


    Also ich beschränke mich damit auch nicht, ich lege einfach keinen großen Wert auf materielle Dinge. Meine Lieblingsbücher behalte ich natürlich, keine Frage, aber den Roman X, der mir kaum etwas sagte und den ich als Mängelexemplar irgendwo aufgegabelt hatte, der kommt beim nächsten Hausputz weg. (Ich habe zwar schon des öfteren böswillig geschrieben, der kommt in den Kaminofen, aber eine Bücherverbrennung gibt es dann doch nicht, das kann ich nicht. Vielleicht möchte ihn ein anderer Mensch lesen.) So ist das halt bei mir :smile:


    LG
    Anita


    Wenigstens bei mir hat das Bücher kaufen auch Suchtaspekte. Auch wenn ich jetzt damit aufhören würde, wäre es mir kaum möglich, die nicht gelesenen Bücher an meinen Wänden, bis zu meinem Lebensende zu lesen.


    Jetzt fange ich mir was ein, wenn ich diesen Autor ins Spiel bringe, aber Coelho sagt in seinen "Bekenntnissen eines Suchenden", dass er ein Regal besitzt, in dem ca. 300 Bücher hinein passen. Mehr Bücher würde er nie besitzen, egal wie viele er da kauft.
    Ich habe es immer so gehalten, dass ich regelmäßig Hausputz halte. Aus den 3 Umzugskarton Handarbeiten ist einer geworden :zwinker: Den Rest habe ich schon für ein paar Einrichtungen aussortiert. 6 Kartons mit Büchern kommen zur Bücherei, Kleiderschrank wurde schon ausgemistet, am Mittwoch haben wir Sperrmüll :breitgrins:


    In einem anderen Forum hatte ich mal geschrieben, dass ich eigentlich mit dem Ziel meine Bücherleidenschaft anpacken möchte, ungefähr 20 bis 30 Bücher kann man schätzungsweise mit ins Altenheim nehmen :zwinker:


    LG
    Anita


    Ich finde es einfach nur widerlich. Heutzutage gibt es nicht, was ein Mensch tun kann, das nicht von irgendeinem geldgierigen Subjekt in ein Buch verwandelt und als "Erfahrungsbericht" verhökert wird.


    Hm, wie lange kann ich wohl von meinen Essensvorräten leben? Oder noch besser: Ohne Internet, Handy und Telefon.


    Genau beim Schopf gefasst Poppea. Darüber sollten wir uns Gedanken machen, und nicht ob das eine blöd oder das andere dumm ist.
    Darüber gibt es leider schon Projekte :breitgrins:


    LG
    Anita

    Zitat

    Ganz subjektiv bin ich hier wieder über ein Thema gestolpert, welches mich innerlich nicht so ergreift wie es vielleicht sollte. Ich kann diese Aussichtslosigkeit, und diese für mich übertriebene Machtlosigkeit nicht recht nachvollziehen, und deshalb bleibe ich bei einer solchen Handlung immer etwas ratlos zurück.


    Das waren meine letzten Worte zu Pan, deckt sich irgendwie :breitgrins:


    LG
    Anita


    lesen und kaufen halten sich bei mir die ungefähr Waage. So wird es nie was mit meinem SUB-Abbau .


    Nö, ich kann richtig gut für schlechte Zeiten vorsorgen, ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin. Habe vor ein paar Tagen 3 Kartons mit Handarbeitsmaterial verpackt, das reicht bis an mein Lebensende :breitgrins:


    Nein, dieses Jahr halte ich mich zurück, Umzugskartons mit Büchern sind arg schwer :zwinker:


    LG
    Anita

    Hm, ich denke, dass ich das Geld für die Befriedigung meiner Sucht mit einer anderen Ersatzbefriedigung kompensieren würde :breitgrins: Und so wie ich mich kenne, hätte ich dabei nichts gespart :zwinker:


    Allerdings habe ich dieses Jahr schon 11 Bücher von meinem SuB weggelesen, d. h. 11 Bücher mehr gelesen als Neuzugänge :smile:


    LG
    Anita


    Hmpf. Ich kann mir nicht helfen, aber da bin ich gedanklich wieder bei einem sich irrigerweise ziemlich toll vorkommenden Deutschschüler.


    Aber nicht nur sprachlich, auch inhaltlich gibt der Autor es mir kalt-warm. Da wechseln sich scharfsinnige Beobachtungen mit dramatischer Effekthascherei ab ...


    Ähnliche Notizen habe ich mir gestern Abend auch gemacht, ich hatte den wiki-Artikel gelesen und das notiert:


    Maurice Blanchot 1949 in "Lautréamont und Sade" >>Bei Lautréamont findet man von Anfang an eine natürliche Auflehnung gegen die Ungerechtigkeit, eine starke Sehnsucht nach Tugend ... <<
    Ich denke, dass damit Blanchot genau den wunden bei Lautréamont aufdeckt, und warum Sade heute noch in aller Munde ist und Lautréamont in Vergessenheit geraten. Weil sich diese Gesänge absolut infantil lesen. Manchmal hört man ihn förmlich jammern wie ein Kind >>Eines Tages werden die Menschenmich gerecht behandeln; mehr sage ich dir nicht. Laß mich gehen, um auf den Grunde des Meeres meine nie endende Trauer zu verbergen. ...<< (Seite 17 1. gesang 7. Strophe) oder >> Ist mein Wesen nicht verändert? Ich spüre einen gewaltigen Hauchdes Trostes meine aufgeheiterte Stirn berühren wie der Frühlingswind die Hoffnung der Greise belebt. ...<< (Seite 40 vorletzte Strophe im 1. Gesang) Auf der anderen Seite möchte er den Leser schocken.
    Ferner möchte Lautréamont einen schlafgestörten Leser haben, dies wäre die beste Voraussetzung seine Gesänge zu lesen, vielleicht ein wenig Belladonna gefälligst :breitgrins:


    Nein, tut mir leid, ich kann damit absolut nichts anfangen :eis:


    LG
    Anita


    Wie ist's mit der Eloge auf den Floh: Buch 2, Strophe 9?


    Es ist die Laus, nicht der Floh :zwinker: Auf´s Haupt passt auch nur die Laus.


    Zitat von "Lautréamont"

    Wenn die Erde mit Läusen bedeckt wäre wie der Meeresstrand mit Sandkörnern, dann würde die menschliche Rasse vernichtet werden, Beute fruchtbarer Schmerzen. Welch ein Schauspiel! Ich mit Engelnsflügeln, unbeweglichen in den Lüften, um es zu betrachten.


    Letzter Abschnitt von dieser Strophe. "Furchtbarer Schmerz"?, ich bekomme davon Zahnschmerzen und keine Flügel :breitgrins:


    LG
    Anita


    PS Ich habe nicht gesagt, dass ich gar nicht mehr mitlese. Nur das Buch werde ich nicht komplett durchlesen, aber hie und da werde ich hinein schauen :zwinker:


    [/i] Besonders schön fand ich die Bemerkung, dass man Philosophisches nicht in leicht verdaulicher Form darbieten könne und solle. Also nix mit Dingen à la "Hegel für Dummies" ... :breitgrins:


    Und was soll jetzt dieser Smiley :breitgrins: da? Muss das jetzt einer verstehen?


    Anita

    Ich habe nun ein Lesebuch zu Adalbert Stifter gelesen, und folgende Erzählungen waren enthalten: Der Condor, Brigitta, Der sanftmütige Obrist, Das sanfte Gesetz, Kalkstein, Bergkristall, Die Sonnenfinsternis am 8. Juli 1842, Winterbriefe aus Kirchschlag, Aus dem bairischen Walde. Nach dieser Lektüre würde ich Stifter als religiös, etwas bieder und altbacken, mit einer enormen Portion Romantik beschreiben; aber diese Mischung hat mir gar nicht so schlecht gefallen. Denn Stifter lässt beispielsweise die Natur leben, stellt sie aber nicht überhöht auf einen Sockel. Er erkennt ihr ihre wohltuende Heilwirkung an, zeigt aber gleichzeitig, dass sie auch Zähne hat, beispielsweise in „Bergkristall“. Dadurch wirkt Stifter realistischer. (Romantik ist entweder himmelhoch "Weiß" oder deprimierend "Schwarz", dazwischen gibt es nichts.)


    Seine Naturbeschreibungen sind fantastisch, ich freue mich schon sehr auf den „Nachsommer“.


    LG
    Anita

    Hallo Zusammen.


    Ja, „Schwarze Romantik“, die Kehrseite der Romantik!


    Ich habe vor zwei Jahren anhand von Safranskis Buch: „Romantik, Eine deutsche Affäre“ im Groben die deutsche Romantik nachgelesen. Die Bewegründe dieser Epoche sagten mir sehr zu: „Die Welt wurde zum Kunstwerk“ oder „Die Ironie zog ein: Ironie als lächelnder Respekt vor dem Unbegreiflichen, und dadurch die Vermeidung vor dogmatischen, aufgeklärter Anmaßung und Starre/Rationalität.“
    ABER ich konnte mit den Werken von Novalis, Hoffmann, Eichendorff und Tieck schwerlich nichts anfangen. Bei der Lektüre kräuselten sich sämtliche Nackenhaare bei mir. Welch ein Pathos, ja es tut mir Leid, welch ein Kitsch, theatralisch bis zum Letzten, die Realität gänzlich ausgeschaltet.
    Ganz zum Schluss als Safranski auf heutige Romantik hinweist, im „Zauberberg“ beispielsweise der „Schneesturm“ oder auch bei Hesse, ja das war dann meins.


    Bei der „Schwarzen Romantik“ habe ich nun das gleiche Phänomen: Ich mag die Theorie, ich mag die Motive, die Ansichten, das Denken, aber wieder die Theatralik nicht, es schüttelt mich, das ist nicht meins. Ich werde es mal mit Bonaventuras „Nachtwachen“ versuchen, aber bei Lautréamont werde ich nur noch hier und da hineinblicken, komplett durchlesen wäre eine absolute Strafe für mich.


    LG
    Anita


    Ach ja edit: Im 2. Gesang fiel mir diese Anspielung auf Lohengrin auf, der ahnungslos sich in Lebensgefahr befand, dann in der Umsetzung zum Jungen, Mädchen und dem Kind auf: unschuldig, ahnungslos und in Gefahr. :zwinker:


    Dass sich der Erzähler an Dingen erfreut, die einen normalen Menschen ängstigen, während er bei "schönen" Anblicken (Kind in der Wiege) traurig wird - na gut, das mag damals ein Novum gewesen sein, aber hat das Zeug zum Schocker heute auch längst verloren.


    Und war es das früher wirklich, also ein Novum?
    Selber nicht gelesen, aber de Sade muss ziemlich grauslich gewesen sein. Auch die Hexenprozesse nahmen erst Ende des 18. Jh. ihr Ende. Überhaupt war man früher körperlich brutaler als heute, oder? Mir scheint es, dass man heute psychisch grausamer ist. Aber ich bin alles andere als eine Historikerin :breitgrins:


    Literarisch wurden solche Texte wohl zensiert, aber spiegeln sie nicht doch einen gewissen Zeitgeist? Ich mein, Stephen King habe ich als Jugendliche auch gelesen :zwinker:


    LG
    Anita

    Hallo ihr.


    Ich bin mit dem 1. Gesang durch und habe soeben den zweiten begonnen. Der Stil bleibt der gleiche. Hm, "Das Buch der 1000 Bücher" schreibt von "absurder Komik". Wo und Wie finde ich die? :breitgrins: Bei aller Liebe ich kann aus diesem Zynismus keine Komik entnehmen. Seht ihr Beispiele?
    Und dann muss ich gestehen, dass bei mir fast die Puste raus ist, diese theatralische Menschheitsanklage :rollen:, hält man das 250 Seiten aus? Oder habt ihr einen anderen Zugang? Verratet mir diesen dann bitte ...


    LG
    Anita