Beiträge von Anita

    Hallo Zusammen.


    Den Termin habe ich gestern Abend spät noch gecancelt, deshalb konnte ich nun doch heute beginnen. Ich stecke im ersten Gesang bis: Ich nehme mir vor, …


    Inhaltlich fällt mir eine Ähnlichkeit mit Wilber auf, also in der Aussage. Entweder sehe ich nur noch Wilber, oder Wilber hat tatsächlich alles auf einen Punkt gebracht, den gemeinsamen Nenner gefunden. Ich sehe das Atman-Projekt im Streben nach „Ruhm“ und Anerkennung, den „Durst nach Unendlichkeit“, die menschlichen Triebe und seine archaischen Instinkte, die er in der modernen Welt nicht unter Kontrolle bringt. Darüber hinaus kam das Bild der Großen Mutter ins Spiel, mit ihren „Sühneopfern“.


    Heißt das Strophen? In der Strophe Ich werde in wenigen Zeilen darlegen, … erzählt Lautréamont Conrads „Herz der Finsternis“ in Kurzform.


    Eindeutig surrealistisch, um zum Literarischen Stilmittel zu kommen, ist die Strophe: Beim Schein des Mondes, … Ich finde insgesamt den Stil nicht verstörend oder gar gruselig, meiner misanthropischen Neigung passt er sich gut an. Auch ist es ja nicht im Einzelnen zu deuten, sondern im Allgemeinen mit krassen Bildern. Ja, ich bin positiv überrascht, dass mir das Buch anscheinend doch liegt.


    LG
    Anita

    Ich denke, ich schreibe hier mal eine kurze Geschichte nieder :zwinker:


    Buddha sitz an einem Baum gelehnt und genießt das schöne Wetter, da kommt sein Lehrling daher, kniet sich zu Buddha und fragt: "Sag Meister, ich diene dir doch nun schon seit Jahren, war immer fleißig und flink, gehorsam und demütig, und bin dir stets treu zur Stelle gewesen. Ich habe nie gelogen oder gestohlen. Sag, wann werde ich auf dem Weg der Erleuchtung weiter kommen?"
    Da äußert Buddha zum Lehrling: "Geh hin, lüge und stehle."


    Ich hoffe, diese kleine Annekdote hilft ein wenig zum Verständnis weiter :smile:


    LG
    Anita

    Balzac "Verlorene Illusionen" möchte ich gar nächsten Monat lesen :smile:


    Ich würde für den Sommer folgende Bücher empfehlen (Devise: nicht seicht aber leichtere Kost.)


    Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli - Andrew Sean Greer
    Die Liebe in den Zeiten der Cholera - G. G. Marquez
    Und Nietzsche weinte - Irvin D. Yalom
    Der Gattopardo - G.T. di Lampedusa
    Die Klavierspielerin - Elfriede Jelinek
    Der schöne Sommer - Cesare Pavese
    Lea - Pascal Mercier
    Suchanow verkauft seine Seele - Olga Grushin
    Die Wand - Marlen Haushofer
    Gott fährt Fahrrad - Maarten ´t Hart
    Antonia - Willa Cather
    Schlafes Bruder - Robert Schneider
    Die Zimtläden - Bruno Schulz
    Sommer am See - Alberto Vigevani
    Große, kleine Schwester - Peter Härtling
    Oben ist es still - Gerbrand Bakker
    Die Auflehnung - Siegfried Lenz
    Wenn ein Reisender in einer Winternacht - Italo Calvino
    Der Besuch des Leibarztes - Per Olov Enquist
    Der letzte September - Elizabeth Bowen


    Oh, oh, ich kann mich nie entscheiden :redface: Aber alles Bücher die ich für heißes Wetter, am Strand oder sonst wo gut empfehlen kann :winken:


    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt wie es zu dieser Verehrung gekommen ist. Dass die Schwarzen Angst vor ihm hatten, kann ich ja verstehen, aber dass ihn die Weißen auch in den Himmel gehoben haben, ist mir unbegfreiflich. Das ist ein Mysterium dieses Buches dass ich wohl nie lösen werde.


    Mir schien es so, als dass sich Kurtz zunächst auf die Schwarzen eingelassen hatte, deren Sprachen lernte, deren Leben und deshalb einen Zugang hatte. Er hätte ein Held werden können, wirklich zum Guten hin, wenn da nicht das Elfenbein gewesen wäre. Durch die Geldgier und durch die Einsamkeit ist es wohl so gekommen. Das war meine Lesart vom Buch ...


    LG
    Anita

    Hallo ihr Zwei.


    So jetzt könnt ihr mich Steinigen, aber ich fand diesen Kurtz gar nicht so ganz schrecklich und fürchterlich :redface: Er tat mir gar Leid :rollen:
    Ich habe mir mal die Interpretationen durchgesehen und dort kam Kurtz überall ganz schrecklich davon. Doch ich war beim Lesen mehr auf der Mitleidschiene, da ich fand, dass man ihn einfach im Stich gelassen hatte. Die Dummheit und Arroganz der Kolonialisten wurde von Conrad so gut beschrieben, der gute Wille von Kurtz war vorhanden, er ist aber über alle Ziele hinweg hinaus geschossen. Vielleicht ist meine Einstellung so entstanden, da ich auch das Buch von Anna Enquist gelesen habe "Letzte Reise", James Cook ist ja auch so "verrückt" geworden, er hat sich auch als Gott verehren lassen. Und dieser Kurtz hat wohl auch durch seine Einsamkeit und dem Fremden gegenüber, also den Wilden Schwarzen, von seiner dunklen Seite der Seele überrollen lassen.
    Ich denke, Marlow hat ähnlich gedacht, ansonsten hätte er Kurtz bei seiner Frau verraten, oder?


    Und, was sagt ihr zu diesem Ende?


    LG
    Anita


    zu 1. Das war das schwarze Kleid oder?


    zu 2. Wir sind doch noch gar nicht fertig, die Diskussion fängt doch jetzt erst an :breitgrins:


    Bis morgen dann,
    Anita :winken:

    Hallo ihr zwei Lieben :winken:


    Ist mir ja nun wirklich peinlich, aber das Büchlein habe ich bereits Sonntag zuende gelesen :redface:


    Sicherlich muss/sollte man jedes Buch schon im Hinblick auf seine Entstehung lesen, und sich so ein wenig in diese Zeit hinein denken. Ich denke mal, dass Conrad seiner Zeit voraus war, auch wenn uns das aus heutiger Sicht nicht ganz so scheint.


    Bezüglich zum Steuermann sagt er noch was Wunderbares --> irgendwie in die Richtung, dass er mehr Wert war als die meisten Weißen.


    Und jetzt bin ich ganz gespannt darauf, dass ihr auch diesen Kurtz kennen lernt :smile:


    LG
    Anita


    Wie geht es euch damit? Welche Symbole sind euch bisher aufgefallen? Meint ihr, Sekundärliteratur wäre nützlich (welche)?


    Nein ich denke, du brauchst keine Angst zu haben. Auch sandhofer schrieb ja im Vorschlag, dass Conrad sehr unmethaphysisch schreibt :zwinker: Ich denke, es gibt lediglich ein Symbol hier im Buch, und das zeigt sich im ertsen Kapitel nur als Ansatz, im zweiten wird es mächtiger und im dritten ...
    Also keine Angst es zeigt sich ganz deutlich :smile:


    LG
    Anita

    Hallo ihr Zwei.


    Ein paar Zitate bis Ende 2. Kapitel:


    Da waren also 30 Kannibalen mit an Bord, aber diese sind sehr friedlich lt. Marlow "sie waren dreißig gegen fünf ... Es waren große, kräftige Männer, ... sie besaßen Mut und sogar noch Kraft. ... Und ich begriff (Marlow), daß hier etwas im Spiel war, was ihnen Zurückhaltung gebot, eines jener menschlichen Rätsel, die der Wahrscheinlichkeit spotten."


    "Was wir später als Angriff bezeichneten, war in Wirklichkeit ein Versuch der Abwehr."


    "Wer natürlich ein ausgemachter Dummkopf ist, der kommt nicht ab vom rechten Wege - der begreift in seiner Blindheit nicht einmal, daß die Mächte der Finsternis es auf ihn abgesehen haben. Kein Dummkopf hat aber vermutlich je dem Teufel seine Seele verschrieben; "


    Ich werde später weiter lesen :winken:


    LG
    Anita

    Oh Pardon Wanderer ich hatte deinen Post gar nicht gelesen. Auch von mir zollst du großen Respekt dieses Unternehmen überhaupt gestartet zu haben :smile:


    Hallo Maria.


    Für mich persönlich wäre eine Menschwerdung mehrere Stufen unter der Selbstfindung, und Melzer ist von seiner ganzen geistigen Haltung überhaupt nicht mit René zu vergleichen. Überhaupt wo lese ich denn mal Geist von ihm? Kommen wirklich Gedanken von ihm oder spiegelt er lediglich andere? Vielleicht war er tatsächlich kein Moslem, sondern wirklich einfach nur ein archaisches Wesen, welches erstmals überhaupt zu einer Religion gefunden hat. René war deutlich höher angesiedelt, wie soll es auch anders sein, wenn Doderer sein Antlitz darein gelegt haben soll.


    LG
    Anita


    ob jemand ähnlichen Eindruck von Philip Roth hat?


    Hm, gelesen habe ich den menschlichen Makel und ich schätze das es das Einzige gewesen sein wird. Nein ich fühlte mich nicht betrogen, nur für dumm verkauft. Typische amerikanische Literatur mit Fingerzeig, der Ami erzählt mir mal wie das Leben läuft. Ich kann diese direkte Art zum Deufel nicht abhaben :breitgrins:


    LG
    Anita

    Warum der I. Weltkrieg dennoch ziemlich präsent ist?


    Alleine dadurch, dass Melzer sehr geprägt ist vom Krieg. Der Tod seines Kameraden geht ihm nicht aus dem Kopf, die Erlebnisse haben seine Entwicklung wesentlich getragen. Das sieht man auch sehr gut bei diesem besagten blutigen Unfall, Melzer wusste direkt Bescheid was zu machen ist. Und wenn man an den I. Weltkrieg denkt, gehören Beinamputationen und spritzendes Blut einfach dazu. Genau wie die Bärengeschichte empfand ich den Unfall auch als eine indirekte Anspielung.


    Mehr noch, meiner Meinung, das hatte ich aber schon formuliert, der Ton ändert sich ja im letzten Teil, der Krieg hat die Leute verändert. Jetzt kann man sagen mit dem Alter wird man Ernster. Hm, diese Lottergesellschaft hält normalerweise das Verschmockte bei, aber Pyjama-Feten werden nicht mehr gefeiert. Oder solche Albernheiten mit dem Badezimmer, was auf der Stiege endete. Ich empfand alles zusammen, dass die Gesellschaft am Krieg gereift war.


    Und dann noch, dass jetzt eben nicht mehr alle Österreicher waren, dass man ein Visum brauchte um über manche Grenzen zu fahren. Alles ohne Worte, dennoch hat der Krieg deutlich stattgefunden.


    LG
    Anita

    1 Kapitel beendet


    In der üblichen Weise bekommen wir nun nach und nach vermittelt wie wir in Afrika eingefallen sind, und welche Gräuel stattgefunden haben. Aber unter den ganzen „Dummköpfen“ hebt sich dann dieser Krutz wie ein weißer Lichtpunkt am Horizont ab. Ganz zum Schluss des Kapitels hatte ich allerdings den Eindruck, dass es sich als eine bloße Fatamorgana/Traum handeln könnte. Ich bin gespannt.


    Das Wort Finsternis gebraucht Conrad wirklich häufig


    @ Bluebell
    Schon alleine dein Versuch ist doch löblich. :zwinker:


    LG
    Anita