Beiträge von Anita


    Aber an den 10 Euro liegt's sicher nicht.


    Doch bei meinem Hartz IV Empfänger Kind sehr wohl, da sein Vater statt der 300 € Hartz IV auch die 3000 € versaufen würde, oder Flachbildschirme, sich wieder ein Auto oder sonst was kauft. Beim Kind kommt das nicht an, ob die Merkel dem Kind 5 € gönnt oder du gar der Familie 3000 € :zwinker: Das macht bei mir keinen Sinn.


    Und natürlich würde die Bücherei nicht überlaufen werden, wenn sie für Kinder kostenlos wäre. Aber es reicht, wenn eine handvoll Kinder aus unteren Schichten dieses Angebot nutzen würden. Darum geht es mir.


    LG
    Anita


    , in Ö sind die meisten Bibliotheken gratis oder verlangen ein sehr geringes Entgelt.


    In meiner Umgebung ist das nicht mehr gratis, da die Komunen einfach sparen (am falschem Ende m. M. n.) und nun auch von Kindern und Jugendlichen 10 € Jahresbeitrag berappen, und so viel ich weiß gilt dort keine Sonderregelung für Hartz IV Kinder. Das ist ein geringes Entgelt, sicherlich, aber für manche doch unerschwinglich. Und da ich nicht möchte, dass eine künftige Leseratte dieses Geld klaut, könnte man doch ...


    Nö, ich möchte die Situation in Deutschland, Europa nicht unbedingt mit Afrika vergleichen. Wenn wir dort anfangen, dann ... und dann ... müsste ich dauernd diesen :grmpf: Smiley benutzen.

    Geht mir in vielen Dingen ähnlich wie dir Martin. Denn um so länger ich über mich und "meine" Bildung nachdenke, kann ich auch für mich ein System total ausschließen. Und hängen bleibt tatsächlich von all dem was ich lese, höre, sehe und auch aktiv mache, das, von dem ich für mich denke, dass es für mein Leben einen Sinn macht.


    Wie soll jemand, in dessen Kindheit nur Harry Potter, Drachenreiter und Vampire vorkamen später Nabokov oder Sterne lesen?


    Das geht :zwinker: Hauptsache das Kind hat überhaupt gelesen, auch wenn es beispielsweise "nur" Enid Blyton gelesen hat (wäre jetzt vergleichbar oder?), kann es sich bildungshöheren Schichten annähern.


    Wenn man gar nicht liest, das ist eher die Katastrophe.


    Und kann man Kinder wirklich irgendwo dort abholen, bei der Hand nehmen und "kultivieren"?


    Also in meiner - zugegebenermaßen etwas zurückliegenden - Kindheit war es durchaus so, dass bildungswillige Kinder aus desolaten Milieus in der Schule ziemlich aggressiv ausgregenzt und von Bildungsangeboten regelrecht abgedrängt wurden.


    Ich denke auch nicht, dass das Bildungsverhältnis ein reines Problem der "Unterschicht" ist, wobei es natürlich dort augenfällig wird. Aber bei einen Besuch in unserem Kreis aller führenden Schulen, also von Sonderschule, Hauptschule, Mittelschule, Gesamtschule und Gymnasium, waren beispielsweise alle Toiletten in einem derartigen (abartigen) Zustand - traurig das es so was gibt. Dann gibt es bei uns das Sprachproblem, nicht nur Einwanderer sondern auch Deutsche beherrschen die Sprache nicht; das "Föderationsproblem", nix ist eben gleich ... Sicherlich kann und könnte auch heute theoretisch ein Kind der "Unterschicht" auf einem Gymnasium Erfolg haben (dabei denke ich aber, ein Hartz IV Empfänger Kind braucht dazu heute einen Paten mit Geld, der diesem Kind einfach das Rüstzeug kauft - Zirkel, Taschenrechner, evtl. einen PC u. a. - denn wenn hier schon Klischees - Afrikaner empfinden Deutschland als Bildungsparadies - besprochen werden, dann führe ich auch an, dass solche Eltern meist ihr Geld versaufen als ihren Kindern Bildung zu ermöglichen). Das ist dann nämlich das nächste Problem, dass heute Bildung Geld kostet - die Studiengebühren finde ich persönlich unverschämt. Es bringt auch nix, wenn man den Hartz IV Satz für Kinder um X erhöht, das Geld fließt wo anders hin ...


    Und dann eben, es war schon immer schick in irgendwelchen Gangs dabei zu sein, also bleibt die Unterschicht unter sich. Und dann eben noch, dass der Mindestlohn immer noch nicht eingeführt ist, selbst arbeitende Eltern müssen häufig noch Geld aus der Hartz IV Kasse erhalten, man nennt das aufstocken ... Und dann fällt mir noch ein, dass einige Bonzen bewusst Firmen in die Insolvenz rutschen lassen, sie erhalten Boni und die Angestellten/Arbeiter Hartz IV ... Und dann noch ... und da könnte ich noch ... und überhaupt regt mich dieses Thema total auf!


    Die soziale Abschließung dieser Schicht gegen etwaige Aufsteiger variiert durchaus, und das sehr stark, ebenso wie das Engagement eines Staates bei der Förderung demokratischerer Bildungschancen. Aber egal, scheint hier eh keinen zu interessieren.


    Nö, und eigentlich sogar sehr, aber irgendwie wurde deine Eingangsfrage nicht als solche s. o. verstanden.


    Generell würde ich sagen, dass Deutschland durch ein marodes Bildungssystem, die meisten Schulen stammen aus den 70 er und wurden nur ein wenig aufgepäppelt, aber nie saniert, von techn. Gerätschaften (auch Computer für den Unterricht) ganz zu schweigen, meist kann man froh sein, wenn im Winter die Heizung funktioniert :zwinker:, die Aufstiegs-Chancen für die sozial Schwachen äußerst schwierig sind und sich lieber anderen Themen witmet wird. Die benötigten Gelder werden eben anderen Dingen zugefügt, aus diesem Grund wird "die Bildung" dann sicherlich ein Privileg eines Klüngel sein, der keine finanziellen Probleme hat. Fakt dabei ist dann, dass wir uns unsere Hartz IV Empfänger selber heranziehen und wir aus diesem Sumpf nicht mehr heraus kommen.



    Jedoch (ganz naiv formuliert): wenn man irgendwas draus macht, also die Bildung im richtigen Leben auf irgendeine Art und Weise umsetzt, sie sinnvoll nützt, zu "guten Taten" werden lässt ... dann ist sie eine tolle Sache. Ansonsten bleibt sie irgendwie doch bloß intellektuelle Masturbation.


    Deinen letzten Satz fand ich stark :smile: Und ja, ich habe mir nach meinen Umzug vorgenommen mich evtl. irgendwie mit Kindern zu beschäftigen, Nachmittagsbetreuung für berufstätige Eltern ... mal schauen, der Gedanke reift noch, vielleicht kann man Kinder zur Literatur bringen, aber sicherlich zur Natur und Hunde :zwinker: ... ich werde was finden. Automatisch gibt man da etwas weiter, und ja nennt es Bildung :breitgrins:

    Bildung als kulturelles Kapital betrachtet ist schon etwas, was man besitzt und in den meisten Fällen sogar vererbt.


    Eben, und aus diesem Klüngel, obwohl ich gar einen adeligen Name trage, entspringe ich nicht. Aber ärgern tut mich das nicht, denn ich stelle mir eine solche Erziehung als nicht immer vorteilhaft vor. Zudem verhalte ich mich meist, selbst wenn dieses Bruchstück-Bildung sich im Beutel befindet, vorsichtig, habe meist ein Problem mit der Ordnung oder Quellenangabe, ich denke, ich bin ein konfuser Mensch, stelle lieber Fragen als ich Antworten gebe und erlange in Teilstücken meine Bildung. Dies ist dann aber essentiell für mich :zwinker:


    Na ja, Bildung hat ja noch andere Dimensionen. Sie ist z.B. eine Ressource, die grade in die Hände eines wohlhabenden, sich sozial abschließenden Klüngels wandert und damit wieder zum Privileg einer bestimmten Schicht wird. Schon ärgerlich, wenn andere die Bildung "haben".


    Habe ich je die Bildung? Ich verweise auf meine Äußerung bei der Strudlhofstiege, passt hier so schön, ich bin der Narr (0) und habe meinen Beutel über´n Rücken hängend :zwinker: , dort stecke ich alles, was ich so im Laufe meines Lebens erhaschen kann, rein - aber die Bildung, werde ich auch auf dem Sterbebett nicht haben :breitgrins:

    Das Thema hätte den Vorteil, der Kandidat kann nirgendwo abschreiben. Garantiert Plagiatsfrei. :breitgrins:


    Och, und ich dachte mir gerade, dass man da in einer Meisterarbeit eines Frisörs sehrwohl spicken könnte :breitgrins:

    Das, liebe nimue, ist leider nur die halbe Wahrheit. Da Shakespeare und Cervantes im gleichen Jahr gestorben sind, wären sie ja dann am genau gleichen Tag gestorben; dem ist aber nicht so, Shakespeare starb erst 11 Tage nach Cervantes, nach unserem Kalender also erst am 4. Mai!


    Und sagst mir gerade in einem anderem Thread du führtest keine Listen, weil du ganz salopp (dort liegt die Betonung) wie sandhofer Bücher durchs Gehirnsieb aussortierst. Aber es musste ja richtig gestellt werden :zwinker:


    Off-Topic: Ich melde mich in die Akut-Phase des Umzugs ab. Werde nur noch sporadisch vorbei schauen :winken:


    LG
    Anita


    Wenn das kein Erfolg ist. :breitgrins:


    Vielleicht ist dieser Thread ja noch nützlich für weitere Suchanfragen.


    Nö, dann möchte ich ihn lieber nicht nutzen, bei solch einen Erfolg :zwinker:
    Ich fand Erinnerungen schon immer ein wenig unheimlich, aber ich kenne das, seltsame Pfade gibt es da im grauem Wirrwarr :breitgrins:


    LG
    Anita

    Ich denke, mein Kommentar wird nun hier auch falsch sein, denn ich lese "Rauch" von Iwan Turgenjew. Ich habe für mich festgestellt, dass Turgenjew nicht so ein begnadeter Erzähler ist wie Tolstoi, Dostojewski oder Gontscharow, gesellschaftskritischer vielleicht, aber seine Werke schmökern sich nicht so gut. Es kann natürlich auch an der Übersetzung liegen: Übersetzer Demetrius Frh. von Kruedener-Struve, Gustav Kiepenheuer Verlag, Berlin 1. - 11. Juli 1941

    Hallo,


    bei mir sieht es derzeit nicht gut aus für diese Leserunde, ich hänge meilenweit mit meiner Lektüre hinterher, da ich derzeit viel weniger lesen kann, als letztes Jahr.


    Wie sieht es bei euch aus?


    LG
    Anita


    Interessant, dass niemand an Hermann Hesse denkt...


    Ich zähle ihn nicht zur >>Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur<<, Max Frisch dagegen schon, okay die Schwarzenbach gehört hier auch nicht hinein :zwinker:


    LG
    Anita

    Hallo Friedrich-Arthur.


    So ein richtiges Schmankerl kann ich dir da sogar empfehlen:


    S. Corinna Bille und zwar das Buch "Venusschuh"


    Viel habe ich schon von Peter Stamm gelesen, und Jacques Chessex mochte ich sehr, "Ein Jude als Exempel" und "Der Kinderfresser".


    Tim Krohn mit seinem Buch: "Der Geist am Berg" habe ich vor gar nicht so langer Zeit gelesen, Gegenwartsliteratur, die mir zusagte.


    Ansonsten kann ich dir genau wie Maria Max Frisch und Annemarie Schwarzenbach empfehlen.


    Martin Suter kann ich nicht empfehlen, m. M. n. an den Haaren herbei gezogen seine Geschichten.


    Hier die Liste von wiki.


    LG
    Anita


    Der eigenartige Objektivismus der Stifterschen Prosa … verschreibt sich den Dingen in der Hoffnung auf Dauer und macht doch gerade durch solche Identifikation in ihnen den Zerfall der Zeit sichtbar.


    Gefällt mir äußerst gut. Deshalb sehe ich auch Stifter im Heute gespiegelt, denn meine eher pessimistische Haltung gegenüber der Menschheit und der Welt ist ähnlich.


    LG
    Anita


    Wichtig ist die Form, nicht der Inhalt.


    Die meisten Deutungen weisen aber sehr wohl auf die große Aussage hinter dem Inhalt, nicht nur der Form. Mit der Love-Story und das etwas zu schmalzigem Ende gebe ich dir gerne Recht. Aber solche Aussagen:


    Zitat von "Stifter"

    “Die Ehrfurcht vor den Dingen, wie sie an sich sind, war bei mir so groß, daß ich bei Verwicklungen streitigen Ansprüchen und bei der Notwendigkeit, manche Sachen zu ordnen, nicht auf unsern Nutzen sah, sondern auf das, was die Dinge nur für sich forderten, und was ihrer Wesenheit gemäß war, damit sie das wieder werden, was sie waren, und das, was ihnen genommen wurde, erhalten, ohne welchem sie nicht sein können, was sie sind."


    ” …, wenn etwas, das Flossen hat, fliegen, und etwas, das Flügel hat, schwimmen muß."


    ” …, daß jenes Neue, welches bleiben soll, weil es gut ist - … - nur allgemach Platz finden, und ohne zu große Störung sich einbürgern möchte. So ist der Übergang ein längerer aber er ist ein ruhigerer und seine Folgen sind dauernder."


    tragen doch das Werk. Was sich nicht nur musikalisch liest :zwinker:


    LG
    Anita