Beiträge von Friedrich-Arthur

    Heute habe ich begonnen den Siebenkäs zu ende zu lesen, seit Neujahr lese ich seine Erzählungen und bin mal wieder beeindruckt von der Modernität und von den vielen schönen Ausschweifungen und literarischen Nebenwegen. Ich finde die Nebensächlichkeiten, die philosophischen Betrachtungen fast noch schöner als die Haupt-Handlungsstränge. Aber die letzteren sind bei Jean Paul sowieso schwer zu erkennen, also besser einfach treiben lassen und genießen...

    Gerade schrieb ich im Lesemuffelordner, dass in 2014 literarische Ebbe bei mir war, aber in Genzmers Edda-Übertragung habe ich doch gelesen.


    Toller Stoff, besonders, ich mich für zwei Ölgemälde belesen wollte. Das Buch ist halb gelesen und ich habe viel darin gefunden.


    Liegt mit Jean-Paul-Erzählungen und einem Neo-Rauch- und Michaël-Borremans-Austellungskatalog zur Zeit auf meinem Nachtschränkchen.


    Also ich mach mich mal davon und ins Bett, um dem guten Vornehmen, also Literaturlesen, nicht schon Anfang Januar untreu zu werden.


    Die Edda, wirklich eine tolle Sagensammlung und Dichtung.


    Grüße, FA

    Hallo Leute, ich konnte mich noch an mein Password hier erinnern... :zwinker: Nachdem ich wohl sehr lange nicht mehr hier war, ist es doch ein gutes Zeichen für das noch intakte und funktionierende Gehirn. :smile:


    Also der Titel war natürlich zu einladend, um zu antworten, schließlich war 2014 wohl mein bisher schlimmstes literarisches Lesemuffeljahr.


    Die Arbeit hat mich dieses Jahr in eine kleine Krise gestürzt, ein Warnschuss vor den Bug der MS Burnout, die gefählich nah an meinen Kahn vorbeigeschippert kam. Also Ratgeber lesen, mich in der wenigen verbliebenen Zeit mit bildender-Kunst-Ausstellungskatalogen erfreuen und aufpäppeln... und vor 4 Tagen dann eines der guten Vornehmen schon am Tage vor dem neuen Jahr wahrmachen: Erzählungen von Jean Paul aus dem Regal gezogen und losgelesen. Der Titel "Die wunderbare Gesellschaft in der Neujahrsnacht" erinnerte mich an alte Vorhaben, ich wollte das Büchlein schon letzten Jahreswechsel lesen...


    Und Ende des Jahres hat meine Lieblingsbuchhandlung geschlossen... :cry:


    Na denn, mal sehen, was 2015 so bringt. Also der SUB, den ich weiter aufgebaute habe in 2014, wird sicher noch so einige Zeit reichen. Komisch, obwohl ich keine Literatur las, habe ich doch noch Literatur gekauft... irgendwie glaubte ich noch daran, zur Literatur zurückzukehren.


    Also alles Gute für 2015! Viel Lesespaß und haltet die Ohren steif!


    FA

    Na hoffentlich bleiben einige der altmodischen Buchläden und Buchantiquare erhalten und hoffentlich überleben auch einige der kleinen aber hochkarätigen Verlage. Der Zug der Zeit wird sich nicht aufhalten lassen und alles steuert der Masse zu, dem Diktat der Masse, aber es liegt in eurer Hand, euren Beitrag zu leisten. Viel Glück und viel Erfolg und auch viel Entdeckergenuss dabei! FA

    Ich bin mit meiner Fischer-TB-Ausgabe ganz zufrieden. Für einen Hobbyleser wie mich reicht es. Ich finde die mittelhochdeutsche Fassung recht gut lesbar und sehr poetisch, die Sprache kommt mir moderner vor, als andere Werke aus ähnlicher Zeit, kann aber auch am Dialektgehalt liegen, der den Zugang hier leichter und dort schwieriger macht. Ich werde sicher nicht alle Fassungen lesen, zuviel anderes liegt auf dem SUB. Aber falls jemand eine tolle Ausgabe empfehlen kann, dann bin ich natürlich sehr neugierig.

    El Greco war wohl der wahre Wegbereiter der malerischen Moderne. Um die Zeit einen so unverwechselbaren expressiven Stil zu entwickeln, grandios, einfach grandios.

    Den Zeichnungskatalog habe ich mir auch gerade heruntergeladen, danke für den Hinweis.


    Was das Genie nicht alles gezeichnet hat, das haut einen ja geradezu um - besonders, wenn man die Entstehungszeit bedenkt.


    FA

    Ich habe beim Weihnachtsbesuch bei meinen Eltern meinem Vater die alte Nietzsche-Hanser-Ausgabe in 6 Bänden abluchsen können. Sie stand immer bei uns zu Hause, seit ich Kind war, aber ich habe sie nie gelesen. Unglaublich nicht war? Ich hatte sie griffbereit, aber ich schlug sie nie auf. Die Ideologen in der DDR haben ganze Arbeit geleistet mit ihren Verläumdungen und Verzerrungen. Heute weiß ich warum: Nietzsche ist geistige Nahrung für freie kritische Denker(innen) und ein Prediger des Individualismus erster Güte. Das war natürlich garnicht im Interesse eines auf Kollektiv angelegten Systems in dem das richtige Denken gelehrt wurde. Ich habe zwar die Hauptwerke inzwischen gelesen, teilweise wiedergelesen und einige Passagen lerne ich fast auswendig, weil sie so schön sind, aber diese Ausgabe ist so schön, trotz ihres Gilbes eine Erinnerung und schließt Werk aus dem Nachlass mit ein, dass ich noch nicht kenne. Also Grund zur Freude. Was ich jedenfalls nicht vergesse, ist der Aufruf zum Individualismus und zur Befreiung des Menschen, die ja Emanzipation im weitesten Sinne ist und eine Tendenz für die Zukunft der Menschheit. Aber erst muss der Nachlass warten, die nordische Mythologie hat mich in ihrem Bann.

    Hallo Leute,


    es muss ewig her sein, dass ich noch hier war und mit euch über Literatur, Malerei und Musik "gefachsimpelt" habe.


    Ich würde 2013 für mich fast als totalen Literaturblackout bezeichen. Kaum Literatur und fast keine Philosophie gelesen. Vieles zog die Konzentration und Energie aus mich, die Zeit war unglaublich knapp und ich fand immer ausreichend Entschuldigungen mir gegenüber, um das Gewissen zu beruhigen und mich vor mir selbst zu rechtfertigen. Aber dann kam Neujahr und die Liste der guten Vornehmen. Ich habe mich auf vier beschränkt, um nicht zuviel zu verlangen, dass ich nicht erfüllen kann.


    Aber gleich im Januar wurde bestellt und ein altes Vorhaben angeschoben: Die Nordische Mythologie zu erkunden und zu durchgründen.


    Und so lese ich täglich abwechseln in zwei Büchern von Paul Herrmann, neu herausgegeben von Thomas Jung:


    Nordische Mythologie: [kaufen='978-3866476752'][/kaufen] während meiner Pendelfahrten mit der Eisenbahn


    und


    Deutsche Mythologie [kaufen='978-3866479166'][/kaufen] vor dem Einschlafen


    und tauche ab in die Welt des Seelenglaubens, der Naturverehrung, des Götterglaubens und der Kulte.


    Was für eine phantastische Welt, was sich die Nord- und Südgermanen alles einfallen lassen haben und wie sie Betrachtungen, Träume und Phantasien in eine reiche schillernde Welt gebracht haben.


    Paul Herrmann scheint bewusst die Sagen nach nord- und südgermanisch eingeteilt zu haben...


    Man lernt die ganze Götter-, Halbgötter-, Geister-, Elfen-, Zwergen-, Riesen-, Hexen-, Nornen-, Walküren-, Diesen- usw. Welten kennen und bekommt Lust, die vorgestellten Sagen und Dichtungen zu lesen.


    Nun gut, so ist es eben...


    Also, ich wollte mich hiermit zurückmelden und meine erneuerte Begeisterung für das klassische Textwerk mit euch teilen.


    Alles Gute für 2014!


    F-A

    Hallo,


    ich finde es gut, das der "Heimatroman" entstaubt wird als Begriff.


    Heimatromane sind der Gegenpol zur globailsierenden Welt, ein Gegenpol. Sie zu lesen verankert mich zurück in die Heimat und bindet mit an einen Punkt, an mehrere Punkte in der dahinstömenden und -stürmenden Welt. Ich habe mehrere Heimats oder besser, Heimat an mehreren Orten und über ein geografisches und sprachliches Gebiet verbreitet.


    Für mich trifft auf das meklenburgische sicher Uwe Johnson zu, sicher auch ein Schriftsteller des "Heimatromans" und sicher kein trivialer.


    Meine Vorliebe für den "Heimatromanschriftsteller" Andreas Maier (auch oben genannt) habe ich schon früh entdeckt und ich kaufe und lese alles, was erschreibt.


    Aber auch Theodor Storm und Hermann Hesse sind für mich großartige "Heimatromanschriftsteller" (wobei ersterer vielleicht eher "Heimatnovellenschriftsteller").


    Grüße, Friedrich-Arthur

    Mir dringt sich oft das Gefühl auf, dass nichts von Nietzsches Gedanken so missverstanden, missbraucht und missdeutet wurde, wie die Idee des Übermenschen.


    Ich denke die Idee war und ist immer noch ein kultureller und stilistisch hoch entwickelter Übermensch, ein über die menschlichen Abgründe und Schwächen hinauswachsender Mensch, ein Mensch, der den menschlichen Niederungen entsteigt, der große Wurf des Menschseins und der Menschheit und kein arischer Blöndling mit Wehrmachtshelm oder eine fliegende amerikanische Comicfigur oder ähnliches. Bei vielen würde sich der Erfinder der Idee in seinem Grabe umdrehen und würde ihn der Ekel aufzehrenden Schüttelfrost machen.


    Er kann sich leider seit vielen Jahren nicht mehr wehren, dass sollten wir ihn zumindest zubilligen.


    Man muss Nietzsche nur lage genug und langsam genug und wiederlesen und der Sekundär- und Tertiärliteratur gegenüber asketisch eingestellt sein, dazu noch dem eigenen Urteil trauen und Erfahrungen über Meinungen stellen und wird merken, warum er bei Schriftstellern und Künstlern so geachtet und geehrt wurde und immer noch wird.


    Nietzsche hat mich das langsame und wiederholte Lesen gelehrt.

    Ich denke, Nietzsche hat sich selbst viel weniger ernst genommen als viele ihn. Er relativiert sich des öfteren, stellt auch sich selbst in Frage, hinterfragt sich, misstraut sich bisweilen selbst und schiebt Satire und Ironie und manchmal grotesken Humor in seine Ausschweifungen. Er war eben ein sprachwitziger Philosoph. Ich lese gerade die Unzeitgemäßen Betrachtungen und finde dort viel Satire und bissigen Spott, aber immer habe ich das Gefühl, auch ein verstecktes Augenzwinkern zu sehen, zu erlesen. Liege ich falsch? Kann sein. Nietzsche auf einen gemainsamen Nanner zu bringen wird wohl nie möglich sein... Zum Glück.

    Dürer war einer von den Übervätern der europäischen Kunst, ein wahres Genie. Die Werke sind überirdisch schön. Alles was Dürer betrifft bezeichne ich adjektivisch mit dem Vorsatz "über-"...


    Was der mit Radierungen erschaffen hatte, wie er Farben verwendete, was er aus Aquarellen geholt hat... das kann man nur fühlen aber sicher nicht beschreiben.


    Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich an das Werk denke, das er uns überlassen hat!

    Ja, die Dresdner Gemäldesammlungen habe ich schon mehrmals besucht und sie gehört mit zu meinen Lieblingskunstsammlungen in Deutschland. Und der Raffael – wenn man bedenkt, dass Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarroti und Raffael zur gleichen Zeit gelebt und gearbeitet haben, in der Tat ein goldenes Zeitalter, und so sehr ich das Universalgenie daVinci schätze und den Bildhauer Michelangelo verehre, der größte Maler von den dreien ist für mich: RAFFAEL.


    Zustimmung auf breiter Front!

    Habe gerade "Heldenplatz" ausgelesen. Seit vielen Jahren habe ich keinen Bernhard gelesen und damals auch "nur" "Holzfällen" und kleinere Stücke.


    Also er schrieb sich seinen Unmut ja so richtig und kraftvoll vom Leibe... War die Hassliebe auf Östereich, die ich in beiden Büchern herauslas, eine allgemeine Eigenschaft von Thomas Bernhard?


    Also wirklich, wie kann man nur so gegen und über "sein geliebtes Heimatland" schreiben? :breitgrins:

    Ich habe die "Restlektüre" des Nibelungenliedes aufgenommen, wie so andere Mittelalterliteratur. Sozusagen ein Buch auf dem Nachttisch, ein anderes in der Arbeitspendleraktentasche usw.


    Mittlerweile gibt es ja eine wachsende Anzahl neuer "Deutungssendungen" zu erschauen, mit der ich meine Lektüre abwechseln kann. Geradezu spannend fand ich die folgenden auf You Tube:


    Der Nibelungen-Code - Teil 1 v 2
    Der Nibelungen-Code - Teil 2 v 2
    Der Schatz der Nibelungen 1_6 Auf den Spuren Siegfrieds
    Der Schatz der Nibelungen 2_6 Auf den Spuren Siegfrieds


    Das reicht zum Anfüttern, ich war jedenfalls gleich drin und habe natürlich, das ist die Gefahr, noch einen Haufen anderer Filme über Römer, Germanen, alte Mythologien geschaut... Es gibt auch eine interessante Theorie über die Burgunden in einem dieser oder weiterleidender Sendungen.

    Also ich lese den Eric endlich, liegt ja seit nunmehr 7 Jahren auf meinem SUB, aber vielleicht hätte ich mit dem Iwein anfangen sollen (den finde ich aber zur Zeit nicht, ein Teil des SUB ist noch verstaut). Mich erwarten lesend also noch die wildesten aventiure... Vielleicht den Iwein gleich hinterherlesen? Aber da ist noch die "Restlektüre" des Nibelungenliedes und des Willehalm zu "bewältigen"... Fest steht, ich lese mich mal wieder an den alten Mittelaltergeschichten fest. Dazu die Lyrik des frühen Mittelalters... Ich fange schon an von Burgen, Drachen, Zwergen usw. zu träumen... :breitgrins:

    Jetzt habe ich mir zwei Bücher über Gerhard Richter gekauft und muss sagen, muss eingestehen, dass mich sein Werk zu faszinieren beginnt, je länger ich es betrachte und darüber nachdenke. Er ist ja durchaus vielseitig und selbst einige seiner "Farbschiebungen" fangen an durch meine Gedanken zu geistern. Er ist einer von den Künstlern, die nicht sofort zugänglich sind in ihrem Werk, aber durchaus eine Vision, Tiefgang und Überzeugungskraft haben. Ich werde wohl noch einige Dinge über Gerhard Richter und sein Werk heraussuchen und mich noch eine Weile begeistert mit dem Werk auseinandersetzen.