Beiträge von Bluebell

    Hallo ihr Lieben,


    ich bin heute Abend zu einer Sponsionsfeier eingeladen: ein Bursche und ein Mädel aus meinem engsten Freundeskreis haben ihr BWL-Studium abgeschlossen.


    Jetzt bin ich auf der Suche nach zwei schönen Zitaten oder Sinnsprüchen, die ich in die Billets schreiben kann. Ich durchforste schon seit einer Stunde das Internet, aber das Aha-Erlebnis war noch nicht dabei. Habt ihr vielleicht den einen oder anderen schönen Spruch (eventuell mit Quellenangabe) auf Lager?


    Ich wäre euch wirklich sehr dankbar!


    Liebe Grüße
    Bluebell

    So ihr Lieben, ich habe es geschafft – gestern Abend habe ich den Dorian Gray fertig gelesen! :)
    Ich bin nach wie vor begeistert von dem Buch und es gehört zu denen, die ich im Laufe meines Lebens sicher mehr als einmal lesen werde.


    Über den Schluss möchte ich noch nichts sagen, weil ja noch nicht alle fertig sind. Aber ein paar Dinge gibt es trotzdem, die ich gerne jetzt schon mit euch diskutieren würde.


    Zuerst einmal: Das Bild „übernimmt“ sozusagen für den lebendigen Dorian Gray die Zeichen des Alterns und des Lasters, damit er optisch ewig ein unschuldiges Bürschchen von Anfang 20 bleiben kann. Wenn nun dieses Bild nicht existiert hätte: glaubt ihr, Dorian hätte nach 18 Jahren auf alle Fälle so ausgesehen, wie es ihm das Bild gezeigt hat? Oder hätte er, wenn die Zeit und die Sünde ihre Spuren direkt in seinem eigenen Gesicht und nicht in dem des Porträts hinterlassen hätten, vielleicht einen anderen Lebenswandel geführt und wäre gar nicht so hässlich geworden?
    Diese Frage beschäftigt mich sehr, aber ich habe bisher noch keine Antwort gefunden. Was denkt ihr, welche Variante hat Oscar Wilde gemeint?


    Die anderen Dinge, die ich euch fragen möchte, sind weniger essentiell. Erstens: Ist es nicht seltsam, dass niemand ernsthaften Verdacht schöpft, wenn Dorian mit knappen 40 noch immer so aussieht wie Anfang 20? Bei der Szene nach der Opium-Spelunke, nachdem er vor James Vane geflohen ist und dieser sich noch mit diesem einen Mädchen aus der Bar unterhält, sagt sie zwar etwas in der Art wie: „Es wird gemunkelt, dass er seine Seele für ewige Jugend dem Teufel verkauft hat.“ Aber sehr intensiv können sich diese Gerüchte noch nicht verbreitet haben, sonst hätte ihn doch schon jemand darauf angesprochen! Das finde ich besonders seltsam, dass aus seinem engsten Bekanntenkreis, mit dem er sich tagtäglich umgibt, noch niemand auf die Idee gekommen ist, dass etwas mit ihm nicht stimmen könnte.
    Und noch eines ist mir nicht ganz klar: von welchem „Club“ ist da die ganze Zeit die Rede? Oscar Wilde schreibt mit einer derartigen Selbstverständlichkeit über diesen Club, in dem die vornehmen Herrschaften ihre Abende zu verbringen pflegen, dass ich davon ausgehe, solche Einrichtungen waren zu seiner Zeit gang und gebe. Aber worum hat es sich dabei eigentlich gehandelt?


    Danke schon mal für eure Antworten. Und dem Rest wünsche ich noch viel Spaß beim Weiterlesen!


    Bye bye
    Bluebell


    EDIT: Hoppla, ich habe meinen Beitrag offline vorbereitet und dann direkt ins Forum eingetragen. Jetzt habe ich gar nicht gesehen, dass Nimue eine ähnliche Frage über die zerstörerische Wirkung des Bildes gestellt hat wie ich. Also, ihr Experten, lasst und nicht dumm sterben! ;)

    Hallo Erika,


    auf ein Lehrbuch werden wir uns erst in einer der kommenden Stunden einigen. Vorerst hat der Lehrer Kopien ausgeteilt.


    Die Gruppe ist wirklich sehr klein. Erst einmal sind da wir 3 Mädels Anfang 20 (zwei Freundinnen haben mich auf die Idee mit dem Kurs gebracht), dann eine 15-/16-jährige Schülerin, 2 Herren Mitte/Ende 60 und ein Ehepaar Ende 50/Anfang 60. Die Leute scheinen recht nett zu sein. Ich finde es auch sehr interessant, so verschiedene Generationen zusammen zu unterrichten.
    Allerdings könnte sich einer der beiden älteren Herren vielleicht etwas schwerer tun - er ist nämlich der einzige in unserer Gruppe, der nie Latein hatte. Aber das ist eben der Vorteil, weil wir nur so wenige sind - da braucht niemand zurück zu bleiben, individuelle Betreuung ist gesichert.
    Salut :sonne:
    Bluebell

    Hallo Hubert, hallo Sandhofer!


    Vielen Dank für eure Anregungen!
    Freut mich, dass du "The Importancy of Being Earnest" besser beurteilst als die anderen Komödien, Hubert. Ich komme nämlich gerade aus der Stadt heim - dreimal darfst du raten, mit welcher Errungenschaft! :zwinker:
    Ich hatte auch schon eine (deutschsprachige) Kurzbiographie in der Hand, aber 8,20 € waren mir für so ein dünnes Büchlein dann doch zu teuer. Vielleicht ein andermal ...
    Auch auf Wildes Erzählungen habt ihr mich sehr neugierig gemacht! :smile:


    Übrigens: Ich glaube, ich habe bei Amazon dieses Aphorismen-Buch gefunden. Ist es das hier? (Sorry, kann das mit dem Verlinken noch nicht)

    http://www.amazon.de/exec/obid…_10_2/302-7822903-1133601


    Wieviele Seiten es hat, ist leider nicht angegeben, aber mehr als 3-4 dürften es schon sein ...


    Zitat von "Hubert"

    PS: Die Unterstellung, den „Dorian Gray“ langweilig zu finden, hat mich doch etwas gekränkt.


    Tut mir ja so leid, bitte nicht böse sein! :knuddel:


    Herzliche Grüße,
    Bluebell


    EDIT: Jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten ...

    Hallo Erika,


    ich hatte letzten Donnerstag meine erste Stunde!
    Ich denke, es war eine gute Entscheidung. Der Lehrer ist ein Altphilologe mit Leib und Seele, und seine Begeisterung ist richtig ansteckend.
    In der ersten Unterrichtseinheit haben wir das griechische Alphabet und einen Großteil der Ausspracheregeln gelernt. Am Ende der Stunde mussten wir (soweit wir es konnten :breitgrins:) bereits griechische Wörter vorlesen, die er an die Tafel geschrieben hatte, oder geläufige griechische Fremdwörter von der lateinischen in die griechische Schrift transkribieren.


    Übrigens war ich überrascht, welche Diskussion ich mit meiner Bemerkung über "tote" Sprachen losgetreten habe. Über die korrekte Definition hatte ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht - tote Sprachen waren für mich einfach solche, die im täglichen Leben nirgends mehr gesprochen werden. Im Großen und Ganzen vertrete ich diese Ansicht auch jetzt noch, vielleicht übernehme ich nur die präzisere Definition: tot ist eine Sprache, die niemand mehr als Muttersprache spricht. Denn auch, wenn sich da jemand mit einem Japaner besser auf Latein als auf Englisch verständigen konnte, und wenn die lateinische Sprache im Vatikan immer überarbeitet und angepasst wird, entspricht sie dennoch nicht meinem Verständnis von einer lebendigen Sprache.
    Schöne Grüße aus dem sonnigen Wien, :sonne:
    Bluebell

    Hallo zusammen,


    also da der April jetzt schon in greifbare Nähe rückt, wollte ich dieses Posting wieder aufwärmen.
    Hubert, bist du bis zum 2. Halbjahr fix verplant, oder hast du eventuell auch schon früher Zeit?


    Und wie schaut es mit den anderen aus? Wir müssen ja jetzt noch keinen Termin festlegen - mich würde nur interessieren, ob der April als potentieller Monat überhaupt noch in Frage kommt.


    Liebe Grüße
    Bluebell :sonne:


    PS: Pelleas, bist du eigentlich noch da?

    Servus zusammen!


    Erstmal sorry an Hubert und Sandhofer, dass ich euch verwechselt habe. Ihr nehmt mir das aber eh nicht übel, oder? :redface:


    @ Sandhofer:


    Keine Angst, ich habe deine Formulierung schon sehr genau verstanden. Allerdings impliziert ja die Beschreibung eines Buches als das langweiligste Werk des Autors schon, dass man es zumindest bis zu einem gewissen Grad langweilig findet. Rein aus psychologischer Sicht denke ich, dass einem ansonsten eher andere Formulierungen einfallen würden.
    Naja, und das wollte ich halt besser nachvollziehen können, weil ich es eben bisher ganz und gar nicht langweilig finde!
    Eines muss ich aber der Vollständigkeit halber noch anmerken: gerade stecke ich mitten in diesem ominösen Kapitel XI, und es ist tatsächlich das erste Mal im Lauf dieser Lektüre, dass ich mich in meinem Lesefluss etwas gehemmt fühle. Ich lese ja die englische Version, und hier kommen plötzlich ziemlich viele Vokabeln vor, die ich nicht kenne. Ich weiß noch nicht, ob es nur daran liegt, oder ob die Geschichte hier tatsächlich einen Knick erfährt. Das kann ich erst beurteilen, wenn ich weiter bin.


    @ Hubert:


    Zitat von "Hubert"

    Übrigens finde ich Wildes Komödien (Lady Windermere’s Fan, A Woman of No Importance und An Ideal Husband) per se langweilig.


    Und was ist mit "The Importancy of Being Earnest"?
    Ich glaube nämlich, das könnte mir gefallen und ich möchte es gerne bald einmal lesen.
    Vor ein paar Jahren lief doch eine neue Verfilmung im Kino. Kennt die zufällig jemand von euch? Ich habe nur die Vorschau gesehen, aber die wirkte eigentlich ganz vielversprechend.


    Liebe Grüße
    Bluebell :winken:

    Hallo Gast18,


    du bist ja noch neu hier ...
    schau dich doch mal im Forum um. Dann wirst du schnell merken, dass auf halbwegs vernünftig und in einem netten Ton gestellte Fragen auch ebensolche Antworten kommen.


    Wir legen hier nämlich schon Wert auf ein gewisses Mindestmaß an höflichen Umgangsformen! :zwinker:


    Grüße aus dem Irrenhaus,
    Bluebell

    Hallo Daniela,


    ich habe Dracula schon vor ca. 2 Jahren gelesen. Prinzipiell möchte ich es schon noch einmal lesen, aber in absehbarer Zeit passt es mir leider nicht.
    Wenn eine Leserunde zustande kommt, würde ich eure Diskussionen aber schon verfolgen und ggf. meinen Senf dazu geben! :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Bluebell

    Hi nimue,


    was Oscar Wilde über die drei Hauptfiguren seines Romans sagt, finde ich erstaunlich! Ich hätte ihn genau wie du (und anscheinend auch wie der Großteil der Leser) am ehesten mit Lord Henry verglichen.
    Warum eigentlich? Ich habe mich ja wirklich noch nicht so sehr mit Wilde beschäftigt, dass ich seinen Charakter einschätzen könnte. Alles was ich über ihn weiß, steht im Prinzip im zweiseitigen Vorwort meiner englischen Ausgabe.
    Ich glaube, unbewusst habe ich mir gedacht: jemand, der ein derartiges Buch schreibt, der seinen Figuren so kreiert und ihnen solche Sachen in den Mund legt - der muss einfach wie Lord Henry sein! :rollen:


    Leider ist meine Ausgabe nicht so nett ergänzt wie deine. Wie gesagt, 2 Seiten Vorwort und das war's. Nicht mal eine Schlussbemerkung! :sauer:


    Übrigens war ich anfangs total verwirrt, weil Lord Henry immer mit "Harry" angeredet wird. Erst als jemand dann seine Frau als "Lady Henry" anspricht, habe ich kapiert, dass Henry wohl der Nachname sein soll. Aber dann würde der arme Mensch ja Harry Henry heißen! Das kann Oscar Wilde doch nicht gewollt haben! :breitgrins:


    Wer war das doch gleich, der gefragt hat, warum wir "ausgerechnet Oscar Wildes langweiligstes Werk" lesen wollen? Hubert?
    Also ich bin jetzt knapp über der Hälfte, aber wo dieses Buch langweilig sein soll, muss mir erst jemand erklären. Ich finde es (bisher) ganz großartig! :klatschen:


    Ach ja, eins noch: ob man "The Picture of Dorian Gray" nun als Roman oder als etwas anderes bezeichnet, ist mir ehrlich gesagt herzlich wurscht. Apfelsaft mit Soda schmeckt überall gut, ob bei euch in Deutschland als "Apfelschorle" oder hier in Österreich als "Obi g'spritzt"! :zwinker:


    Liebe Grüße
    Bluebell

    Hi Sandhofer!


    Zitat von "sandhofer"

    Das führte eine Zeitlang so weit, dass sich bei gewissen Verlagen eine Art autorenübergreifende, verlagsspezifische Schreibe zu bilden begann. Sprich: Wir haben nicht mehr den Autor gelesen, sondern den Verlagslektor.


    Ist ja schauderhaft! :entsetzt:


    Entsetzte Grüße,
    Bluebell

    Zitat von "sandhofer"

    Autsch! 70er Jahre? Da habe ich angefangen, selber Bücher zu kaufen. Neue. Ein paar stehen noch immer in meiner Bibliothek. "Alte Ausgabe"! [Blockierte Grafik: http://www.planet-gif.com/gif-smilies/smileys_2/smiley_mini224.gif]


    Oje, da bin ich wohl zielsicher in ein Fettnäpfchen gesprungen! :elch:
    Also ich habe nur gemeint, keine Neuauflage der letzten paar Jahre! Sorry wenn ich als Kind der frühen 80er manchmal etwas gedankenlos mit dem Wörtchen "alt" umgehe! :redface:


    Zitat

    Oh, gerade im Simplicissimus findest Du so ungefähr alles, was Dein Herz begehrt: Es wird Nahrung in flüssiger und fester Form zu sich genommen und von sich gegeben, man ist der Liebe auch in ihrer fleischlichen Version nicht abgeneigt - und das Ganze einer Sprache, die wir früher zu Hause nicht verwenden durften ...


    Aha, danke für die Auskunft! :breitgrins:

    Hallo Daniela,


    also 1/2 bis 2 Seiten wären mir persönlich zu kurz! Aber generell mag ich es schon, wenn ein Buch in übersichtliche Kapitel geteilt ist. Das ist für mich zwar kein weiß Gott wie wichtiges Kriterium, aber so um die 10 Seiten pro Kapitel finde ich z.B. recht angenehm. Bei längeren Kapiteln (20, 30 Seiten oder mehr) sollten zumindest alle paar Seiten deutliche Absätze in Form von Leerzeilen eingefügt sein. Ansonsten fühle ich mich in meinem Lesefluss schon gehemmt bzw. gehetzt (weil ich ungern mittendrin aufhöre).


    Dass der Verlag in der Kapiteleinteilung ein Mitspracherecht hat, glaube ich eigentlich nicht. Das muss meiner Meinung nach ganz im Verantwortungsbereich des Autors liegen, geht ja fast nicht anders.
    Allerdings nehmen sich die deutschsprachigen Verlage leider oft die Frechheit heraus, die Übersetzung eines englischen Buches in zwei Bände zu splitten. Sowas treibt mich fast zur Raserei! :grmpf:


    Bye bye,
    Bluebell

    Hallo ihr Lieben,


    ich bin zwar bei dieser Leserunde nicht dabei, aber ich habe trotzdem eine Frage zum Thema.
    Und zwar ist mir letztens bei meinem Onkel eine alte Ausgabe des Simplicissimus (ich glaube, aus den 70er Jahren) in die Hände gefallen. Da stand im Vorwort, dass es sich um eine überarbeitete Fassung in einem heutzutage leicht leserlichen Deutsch handelt, und dass teilweise Passagen gestrichen wurden, die dem "heutigen Anstandsgefühl" (oder so ähnlich) allzu sehr widersprechen.
    Na, ihr könnt euch sicher denken, dass mich gerade dieser Hinweis besonders neugierig gemacht hat! :breitgrins:


    Jetzt meine Frage: lest ihr eine vollständige Version? Welche Stellen könnten die Herausgeber der Ausgabe meines Onkels gemeint haben?
    (Ich finde es ja generell besser, alles in der unverfälschten Version zu lesen.)


    Gespannte Grüße,
    Bluebell

    Stimmt, Sandhofer - wenn man Fantasy als eine Unterkategorie von Phantastischer Literatur bzw. Phantastik betrachtet, vereinfacht das die Sache tatsächlich ungemein.
    Kann ich mein Schubladendenken also noch eine Zeitlang beibehalten! :elch:

    Zitat von "Steffi"

    Leslie Barringer Joris vom Felsen (erschienen 1928)
    Abraham Merritt Das Gesicht am Abgrund ( erschienen 1932)
    Elizabeth Goudge Das kleine weiße Pferd (erschienen 1946)


    Jaaa, dann muss ich natürlich auch noch was anbringen:


    "Flucht ins Feenland" von Hope Mirrlees (erschienen 1926)


    Das ist a) Fantasy, b) vor fast 80 Jahren erschienen und c) von hoher literarischer Qualität. Aber für die Bezeichnung Klassiker fehlt mir ein ganz entscheidendes d), und zwar: ein gewisser "Mindestbekanntheitsgrad"!
    Oder kennt jemand von euch den Roman? *keinegroßehoffnungmach*


    Bluebell :winken: