Beiträge von xenophanes

    Hallo!


    Hat einer der in Wien lebenden Lust, nächsten Samstag (9.6.) sich im Burgtheater den "Lear" anzusehen? Die "klassische" Inszenierung von Bondy soll ausgezeichnet sein, auch die Leistung von Voss. Wenn ja, kann sie/er die Karte bei mir käuflich erwerben (47 Euro, guter Platz), nachdem ich kurzfristig verreise ...


    (Eigentlich dumm, hätte das sehr gerne gesehen :sauer: )


    CK


    Es erinnert mich am ehesten an Erasmus' Versuch, eine eigenständige Position zu halten. An diesen Humanisten hat sich Rabelais offenbar auch stark angelehnt.


    Für diese Anlehnung sprechen auch die affirmativen Stellen zum Bildungsthema, die ja doch sehr dieses humanistische Bildungsideal vertreten.


    Meine Lesepause wird sich übrigens dadurch verlängern, dass ich das nächste verlängerte Wochenende in München verbringen werde. Habe mich spontan entschieden, nicht nur den Pinakotheken wieder einmal einen Besuch abzustatten.


    CK


    Vor fast einem Jahr hab ich mit der "Strudlhofstiege" begonnen. Und wenn ihr so wieder über Doderer schreibt, kriege ich wieder Lust... :grmpf: mein armes Geld!


    Es gibt eben wenige, die ihm als Romancier das Wasser reichen können :breitgrins:


    "Er griff zu einem Buch. Zweifellos eine überraschende Wendung." - Der arme Leutnant Melzer ...


    CK


    ich habe kürzlich hier im Forum nach "Doderer" gesucht und eure Beiträge zum Autor durchgelesen. Es gab in den letzten 3 Wochen eine Hörspiel-Premiere der "Strudlhofstiege" im Radio, die ich mir angehört habe (ca. 4,5 Gesamtspielzeit u.a. mit Peter Matic). Die Produktion fand ich sehr gut inszeniert und möchte mir unbedingt noch das Buch dazu kaufen. Außerdem noch die "Merowinger...." Die Beschreibung bei Amazon ist vielversprechend.


    Die "Merowinger" sind auch nicht schlecht. Ich würde aber erst "Strudlhofstiege" und "Dämonen" lesen.


    CK

    Hallo!


    Nach einer stressigen Arbeitswoche wollte ich spontan etwas Erstklassiges lesen (nach dem Motto, die besten Bücher mindestens ein zweites Mal zu lesen) und fing gestern leichtsinnigerweise Doderers "Strudlhofstiege" an. Großartiger Roman!



    CK

    Hallo!


    Nähere mich nun dem Ende von "Pantagruel". Ich finde das Buch merklich abwechslungsreicher als "Gargantua". Der Rechtsstreit Kapitel 10ff. gehört mit zum Seltsamsten meiner bisherigen Lesekarriere. So ausführlichen bewussten Nonsens hätte ich nicht erwartet. Genau genommen kenne ich abseits der Avantgarde des 20. Jahrhunderts (Dadaismus, Wiener Gruppe!) nichts Vergleichbares. Ihr?


    CK


    Von den grossen Romanen steht an erster Stelle "Der Traum der roten Kammer" oder im Original "Die Geschichte vom Stein". Es gibt nur eine gute vollständige englische Übersetzung, die Übersetzung von Frank Kuhn- das gilt übrigens für alle Übersetzungen von ihm- ist mehr eine Bearbeitung.


    Danke, habe ich leider vor meiner Chinareise nicht mehr geschafft. Steht aber auf dem Programm.


    CK

    Hallo!


    Ich unterbrach heute meine Lesepause und las langsam :zwinker: den Anfang von "Pantagruel". Dem ersten Eindruck nach schreibt Rabelais hier merklich selbstbewusster als bei Gargantua [falsch], kurz als schon etablierter Autor.[/falsch] Sehr erfrischend die Selbstironie in seinem "Prologus", wo er auch die mir bisher nur aus Fahrenheit 451 bekannte "Idee" formuliert, Bücher durch auswendig lernen vom Untergang zu beschützen (er imaginiert ein Ende der Druckerpressen).


    Die Parodie auf die widersprüchen Genalogien der Bibel im ersten Kapitel dürfte Klerikern von Anfang an wieder die Lektüre vermiest haben :breitgrins:


    Die Satire auf die unverständliche akademische Quasselsprache im 6. Kapitel war naturgemäß in meinem Sinn. Diese Jargonauten gibt es ja auch heute in den Geisteswissenschaften noch in Fülle. Im nächsten Kapitel wird es aber noch besser, wenn er sich über die Buchtitel seiner Zeit lustig macht.


    Das 8. Kapitel hebt sich davon durch den pädadogischen Pathos des Gargantua ab (den ich nicht als ironisch empfunden habe), der ein eloquentes Plädoyer für eine umfassende Bildung hält, was beim Sohn auf sehr fruchtbaren Boden fällt:


    Auf Sicht und Lesung dieses Schreibens fasset' Pantagruel frischen Mut und war zum Lernen mehr als je zuvor entzündet, dergestalt, daß ihr, wenn ihr ihn hättet studieren und in Erkenntnis wachsen sehen, von seinem Geist hättet sagen müssen, daß er unter den Büchern wär was Flamm im dürren Reisig; so unermüdlich risch und lodernd." (S. 178)


    CK


    Intuition, Mystik, Musik, Satori, all das, was ausserhalb des Bewusstseins liegt.


    "Erkenntnisse, die außerhalb des Bewussteins liegen" ist doch schon semantisch komplett unsinnig, erst recht in Zusammenhang mit Begriffen wie "Intuition" oder "Musik".


    CK

    Hallo!



    Deshalb der neuerliche Anlauf, leider mit unmittelbar abortivem Verlauf, sei es wegen eines Mißverständnisses oder/und Desinteresse.


    Ich glaube, du überschätzt den Einfluss einzelner Postings auf einen Thread :smile:


    Warum sollte jetzt hier (oder auch im anderen Thread) kein weiterer Austausch über Schopenhauer mehr möglich sein? Ich selbst finde Schopenhauer insofern sehr interessant, als er extrem wirkungsmächtig auf andere Intellektuelle war und auch einen sehr interessanten Stil schrieb. Nach meiner persönlichen Qualifikation ist er also ein "literarischer Philosoph" (im Gegensatz zu philosophischen Philosophen :breitgrins: ).


    CK


    Ich habe es in einem anderen Forum schon erwähnt: Ich übe seit 30 Jahren Zen-Meditation, habe auch bei Zenmeistern studiert und geübt und viele nicht-diskursive Erkenntnisse gewonnen. In deren Licht ist für mich vieles der gegenwärtigen Philosophie sehr schal geworden. Aber das ist eine andere Geschichte.


    DAS erklärt nun tatsächlich einiges. Es mag nicht-diskursive Gefühle geben, "nicht-diskursive Erkenntnis" ist eine contradictio in adjecto. Zu behaupten, einem selbst stünden anderen nicht/schwer zugängliche Erkenntnisse zur Verfügung, disqualifiziert philosophisch auf der ganzen Linie.


    CK