Den Anti-Faschisten schon. Aber diese Dezidiertheit, mit der er Abgesandte des neuen Deutschland vor die Tür stellt?
Ja, das meinte ich mit "stramm". Dieses dezidierte, geradlinige, konfrontative Verhalten passt irgendwie nicht zu Thelen, wie wir ihn bislang kennengelernt haben und es passt erst recht nicht zu seiner Kunstfigur Vigoleis. Es sieht mir irgendwie nach Klitterung aus.
Wenn er in einen prospektiven Job angeboten kriegt (um den er sich ja nicht aktiv beworben hat!), mit prospektiver dazugehörender Wohnung, und nun det Janze hinschmeisst, weil in der prospektiven Wohnung kein Kleiderschrank steht. Und zurückgeht in seinen Hurenturm, wo er auch keinen Kleiderschrank, ja im wörtlichen Sinn nicht einmal ein Dach überm Kopf hat.
Das hast Du in einem vorangegangenen Post schon einmal geschrieben. Durch Wiederholen wird's nicht richtiger :zwinker: Es ist ja nicht so, dass Vigoleis und Beatrice Job und Zimmer nur wegen eines fehlenden Kleiderschranks sausen lassen. Es geht um mehr als nur den Schrank , es geht um "Ehre". Als den beiden nämlich klar wird, dass es keinen Schrank in dem Zimmer gibt, spitzt Beatrice ihren Vigoleis an, sich nun endlich mal durchzusetzen. Vigoleis will beweisen, dass er auch anders kann, legt sich bei seinem künftigen Chef mächtig ins Zeug, die Situation eskaliert, nun gibt es kein Zurück mehr - weder von seinem Chef noch von ihm aus, aus Prinzip nicht. Das ist dann zwar auch dumm gelaufen und "deppert", aber anders, auf eine donquichoteske Art.
Das ist so deppert, dass ich nicht glauben kann, dass das erfunden ist.
Interessante Theorie. Ich glaube, es ist eher umgekehrt. Thelen stilisiert Vigoleis zum Don Quichote und lässt ihn bei dem Versuch, seiner Dulcinea zu imponieren, in etwas hineinreiten, was sich in Wirklichkeit wahrscheinlich viel weniger absurd und deppert abgespielt hat. Stilisierung und Pointierung des Geschehens, das ist wohl das "Angewandte" an den Erinnerungen des Albert Vigoleis Thelen.