Beiträge von Telemachos

    Ich kenne von Werfel den "Abituriententag". Als ich das Werk vor etwa einem jahr gelesen habe, hat es meinen Geschmack voll getroffen, da ich selber noch Schüler bin und ich mich gut in die Personen und die Handlung reinversetzen konnte. Mehr kenne ich leider noch nicht, aber da stehe ich hier ja anescheinend nicht ganz alleine da. :zwinker:

    Hallo,


    ich bin im 4.Akt zurzeit. Den Punkt von ink-heart kann ich bestätigen. Die "bösen" Charaktere sind durch und durch abscheulich und die Szene, wo sie Gloucester die Augen ausstechen fand auch ich ziemlich schauderhaft.


    Das Mitleid für Lear hält sich aber bei mir in Grenzen. Von Anfang an(Liebesbeweis durch Lobreden) war er mir unsympathisch und das ändert sich auch nicht im Laufe seines Wahnsinning-werdens. In der Szene als Lear und Kent Edgar in der Hütte finden, denkt er, dass auch Edgar von seinen Töchtern betrogen worden sein müsse, weil er in so einem erbärmlichen Zustand ist. Sein Größenwahnsinn und seine Egomanie setten sich also weiter fort.


    Die "Gerichtsszene" III, 6 kann ich mir übrigens richtig gut auf der Bühne vorstellen.


    Da die Zeit knapp wird, leider jetzt nicht mehr von mir.


    Bis später,
    Telemachos

    Ich habe bisher leider nur die erste Szene geschafft(die war aber auch lang :zwinker:)


    King Lear wird mir schon gleich sehr unsympathisch. Schließlich macht er seine Gunst nur davon abhängig, welche seiner Töchter ihn am besten mit Worten preisen kann. Er kann sie überhaupt nicht einschätzen. Die Heuchelei von Regan und Goneril erscheint ihm aufrichtig, während Cordelias aufrichtige Antwort ihm nicht passend scheint. Wie man am Ende der Szene sieht, planen Reganu und Goneril aber schon Lear abzusetzen, wenn er untragbar wird. Nur Cordelia durchschaut die Lügen der Schwestern. Kent, der vernünftig und offen wirkt, wird nach seinem Versuch zu helfen, einfach verbannt. Regan hat recht, wenn sie von Lear's "Infirmity of age"(292) spricht. Er selber denkt von sich, er sei unfehlbar.


    Bemerkenswert fand ich an der Szene auch, dass es der französische König ist, der Cordelia wegen ihrer Liebenswürdigkeit heiratet und somit zu den "Guten" gehört. Damit dürfte Shakespeare bestimt den Unmut einiger seiner Landsleute aus sich gezogen haben.


    Soviel jetzt dazu, später mehr!


    Gruß,
    Telemachos

    Hallo,


    Der Anbruch des schönen Monats Juli signalisiert gleichzetig auch den Beginn unserer Shakespeare-Leserunde. :smile: Eine der großen Tragödien steht auf dem Programm.


    Bevor wir anfangen zu lesen, sollten wir uns erstmal darüber verständigen, welchen Text wir überhaupt lesen, da es literaturhistorisch nicht so einfach scheint herauszufinden, welches der "echte" King Lear ist. Es gibt zwei Quart-Ausgaben und eine Folio-Ausgabe, die jeweils unterschiedliche Texte beinhalten. Die erste Quart-Ausgabe ist als "Kladde" zu vernachlässigen, zwischen der zweiten Quart under der Folio-Ausgabe gibt es allerdings beträchtliche Unterschiede, da beide Ausgaben Zeilen beinhalten, die in der anderen Ausgabe nicht vorkommen. Für beide Ausgaben kann man Indizien finden, dass sie die "richtige Ausgabe" ssind, geklärt ist das aber nicht. Ich werde deshalb eine Ausgabe lesen, die beide Versionen zusammenfasst, um den vollen Text zu haben. Ich werde ausserdem auf Englisch lesen und nur bei Verständnisproblemen eine deutsche Übersetzung hinzuziehen.


    Was für einen Text lest ihr und in welcher Sprache?


    Nach diesen einleitenden Worten erkläre ich die Leserunde als eröffnet. :breitgrins:


    Gruß,
    Telemachos

    Hallo,


    ich bin leider noch nicht dazu gekommen anzufangen, weil ich unerwartet nicht viel Zeit habe an diesem Wochenende. Ich hoffe heute abend nach dem Fußball-Spiel noch ein bisscehn lesen zu können.


    Bis später,
    Telemachos

    Natürlich stösst der Entwürdigungsprozess eines intelligenten Menschen uns ab. Wir können diese idiotisch anmutende Bewunderung Aschenbachs für den Jüngling Tadzio einfach nicht nachvollziehen, zumindest ich kann es nicht. Mit Pädophilie / Päderastie ist das nicht hinreichend erklärt, aber müssen wir das wirklich verstehen? :zwinker:


    Liebe Grüße


    Sir Thomas


    Hallo,


    ich finde diesen Entwürdigungsprozeß nicht abstoßend, sondern vielmehr tragisch und menschlich. Wie schon in anderen Beiträgen angedeutet, ist der herrannahende Tod für jeden mit Entwürdigung verbunden, selbst für Aschenbach, der sich in seinem Leben immer extrem um Würde und Strenge bemüht hat. Er schafft es nicht diese aufrecht zu erhalten, sondern fügt sich willig in sein Schicksal. Der neue Zustand, der dionysische Rausch, ist zwar seinen vorherigen Bestrebungen entgegengesetzt, aber zugleich tief menschlich. Er wird in diesem Rausch zu seinem Ursprung zurückgeführt.


    Für mich hat dieser Gedanke von unbedingter Hingabe an seine Natur im Augenblick des nahenden Todes immer etwas Tröstliches, Erhebendes. Vor allem da sich der Tod in diesem Falle in der Gestalt eines schönen Jungen, der für Aschenbach die geistige Schönheit manifestiert, darstellt.


    Die letzte Szene am Strand hat mir jedenfalls heute morgen einen dicken Kloß im Hals beschert.


    Gruß,
    Telemachos

    Ich habe bis jetzt die ersten beiden Kapitel gelesen und war vor allem von der Charakterbeschreibung Aschenbachs fasziniert. Ich konnte mir richtig plastisch vorstellen, wie er im Schweiße seines Angesichts die Zeilen aus seinen Gehirnwindungen presst. :zwinker:


    Ein Punkt, der mir nicht klar geworden ist, ist die Rothaarigkeit des Mannes, den Aschenbach sieht. Dass er ein Todesbote ist, sehe ich ein, auf mich wirkte die gesamte Beschreibung sehr unangenehm und abstoßend, aber warum rothaarig?

    Ich finde wir sollten dabei bleiben Marx zu lesen und dann weiterzusehen.


    Ideologie hin oder her, um sich eine Meinung bilden zu können, muss man das Werk gelesen haben.


    Ich bin der größte Ideologie-Hasser den man such vorstellen kann, das dürfte also lustig werden. :zwinker:

    Ich unterstreiche in Büchern, die ich privat lese, eigentlich nie was. Grund: Ich kann mir ziemlich gut merken, welche Passage etwa wo zu finden ist, bzw. mache mir für besonders interessante Stellen einen Zettel rein. Unterstreichen ist mir viel zu anstrengend. :zwinker:

    Da ich mich seit einiger Zeit mit Goethe beschäftige, lese ich zurzeit "Dichtung und Wahrheit".


    Bin noch nicht sehr weit, deshalb kann ich noch nichts genaueres sagen, aber mein erster Eindruck ist positiv. Goethes Stil ist angenehm und die Themen die er anspricht finde ich interessant und lebensnah.

    Dann eben hier auch noch. :breitgrins: Die Grass-Diskussion im anderen Thread(zu der ich mangels Kenntnis nichts beitragen konnte) hat mich dazu bewogen mal mit "Katz und Maus" in seine Welt einzusteigen. Ende Juni passt bei mir.

    Musil, Mann ohne Eigenschaften


    Kann ich gut nachvollziehen. Ich habe meinen bisher einzigen Versuch in dieses Werk vorzudringen nach einiger Zeit abgebrochen. Ich werde irgendwann nochmal einen Versuch starten, aber bisher trifft der Thread-Titel für mich auf dieses Buch zu. :zwinker:


    Wundert mich übrigens, dass "Ulysses" noch gar nicht gennant wurde. Der taucht bei solchen Themen sonst immer gerne auf(was ich verstehen kann, aber anders empfinde).

    Ich oute mich hier auch als großer Freund der klassischen Musik. Ich höre nicht aussschließlich Klassik(sonst anspruchsvolle Rock-Musik, Stichwort Zappa, oder Jazz),aber zu 60%.


    Einen einzigen Lieblingskomponisten habe ich nicht, Favoriten sind Beethoven, Brahms und Debussy. Ich liebe aber auch viele andere Komponisten, je nach Stimmung.


    Ich bevorzuge Instrumental-Werke. Symphonisches und Klavierwerke stehe dabei gleichermaßen in meiner Gunst.


    Gruß,
    Telemachos

    Hallo,


    wie schon im Shakespeare-Thread besprochen, wollen wir uns für eine Leserunde zusammenfinden. Als Werk würde ich King Lear vorschagen, da ich dieses noch nicht kenne und daran zurzeit am meisten Interesse habe. Alternativen wären "Othello" oder "The Merchant of Venice".


    Es bleibt jedem freigestellt die Ausgabe zu lesen, die er möchte, egal ob deutsch oder englisch. Gegebenenfalls könnte man ja auch originale und übersetzte Passagen miteinander vergleichen.


    Also, wer hat Lust auf Shakespeare?


    Gruß,
    Telemachos