Beiträge von Lost


    Moin, Moin!



    Es müssen nicht zwangsläufig die Eltern sein, aber irgendwen muß ein Kind schon als Vorbildperson erlebt haben. Bei mir war es die Oma, bei der ich in jeden Ferien und an fast jedem Wochenende war. Als 16-jährige hatte ich ein literarisches Erweckungserlebnis, als in unserer Jugendstunde ein der Gemeinde angehöriger Deutschlehrer uns Tschingis Aitmatows "Der Tag zieht den Jahrhundertweg" vorstellte. Seitdem bin ich ein Leser.


    Es lässt sich auch von der anderen Seite aus betrachten. Wenn einem Alle um einen herum auf den Wecker gehen und ein paar Bücher im Weg liegen, warum sollte man dann nicht mit dem Lesen anfangen.


    Moin, Moin!


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    Nach den Novellen von Achim von Arnim lese ich seit gestern Abend den zweiten Teil der Agota-Kristof-Trilogie im zweiten Waschgang. Hoffentlich bleicht das nicht aus.


    Der Film: "Das große Heft" ist auch nicht übel, kann aber das Buch nicht ersetzen, eher ergänzen.


    Dann hoffe ich mal dass du recht hast lost. :winken:


    Hab gestern mit Combray begonnen und fand die ersten 25 Seiten eigentlich ganz gut. Es ist unglaublich wie lange man den Prozess des Aufwachens beschreiben kann.


    Ich halte dir die Daumen und lass dir auch Zeit mit dem Aufwachen.


    Moin, Moin!



    SteinFEST. Er steht mit "Der Allesforscher" auf der Longlist. Ihn habe ich durch Scheck vor 8 kennengelernt und bisher 4 Bücher gelesen. Unterhaltungsliteratur mit angeschrägtem Flair.


    Da sieht mans, dieses Jahr kein Interesse am Deutschen BuchFEST ;-)


    Hm, faden Kaugummi mag ich gar nicht ... Mal sehen, wie es mir dann (irgendwann) damit ergeht. Aber ich bin noch ganz am Anfang der Suche - meine Eindrücke und mein "Lesegefühl" können sich ja auch schon im zweiten oder dritten Band ändern, wer weiß. Ich hatte und habe großen Respekt vor diesem Riesenwerk.


    Ja, die satirischen Beschreibungen mag ich auch besonders: Swann besucht im Moment eine Soiree und es werden die "Herren mit Monokel" beschrieben - herrlich!


    Gruß, Gina


    Ich will nicht ausschließen, dass aus weiblicher Perspektive Band 5 zu einer spannenden Lektüre wird.


    Moin, Moin!



    Das war klar. Woraufhin ich anspiele, ist, daß Scheck ein Krimiliebhaber ist und einer seiner Lieblingen Heinrich Steinfest ist und ich nur wissen wollte, ob das "wieder" in "auf den Leim gehen" etwas mit Steinfest zu tun hat.


    In der Tat meinte ich diesen Denis Scheck, Steinfurt kenne ich allerdings überhaupt nicht. Obwohl bei mir sämtliche Alarmglocken läuteten als Scheck innerhalb von ein paar Minuten etwa fünfmal von seinem lieben und hervorragenden Freund Platthaus (sinngemäß) sprach und sein Buch "1813" in den Himmel hob, habe ich es gelesen (aus historischem Interesse) und meine Befürchtungen wurden bestätigt, es ist ein fades hingeschludertes Produkt und Scheck hat sich mit seiner Besprechung als korrupt erwiesen. Scheck ist nun bei mir auf der schwarzen Liste. Jörg Maurer selbst war im Interview mit Scheck recht anregend und dem Krimi hat er einige amüsante Aspekte hinzugefügt, insgesamt schreibt er aber oberflächlich.

    Wieso, ist der 5. Band so schlimm?


    Gruß, Gina


    Mit Proust habe ich es von Anfang an nicht leicht gehabt. In den ersten Bänden war sein Gesellschaftsklatsch und seine satirischen Beschreibungen meine liebsten Passagen. Der Band 5: "Die Gefangene" war für mich bis jetzt dagegen die mühevollste Lektüre. Proust kaut hier sein Thema hier aus, bis kein Geschmack mehr übrig bleibt, insgesam twie ein fader Kaugummi, den man von einem Mundwinkel zum andern schiebt und zu spät ausspuckt. Ich bin gespannt auf Band 6 und sehe ihm voll Furcht entgegen.

    Mir gefällt Proust bisher sehr. Ich mag das langsame, detailreiche Erzählen, die vielen Bilder, die beim Lesen im Kopf entstehen (besonders während des ersten Teils "Combray") und vor allem auch die Romanfiguren, die sehr individuell gezeichnet sind.


    Ich habe Proust auch eine ganze Weile vor mir hergeschoben. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass die Recherche sehr schwer zu lesen ist und ich womöglich nichts kapiere ... aber so schlimm ist es denn doch nicht. :breitgrins:


    Gruß, Gina


    Ich bin gespannt wie du das siehst wenn du den 5. Band liest.

    Ein Problem der "Unterhaltungsliteratur" scheint mir zu sein, dass man damit überschwemmt wird, und den Empfehlungen des Kulturbetriebs ist nicht zu trauen. Abgestandene Literatur ist besser einzuschätzen. Vielleicht sind wir einfach nicht wagemutig genug und außerdem neigen wir möglicherweise zum mäkeln, ich bestimmt. Vor Kurzem habe ich einen "Alpenkrimi" von Jörg Maurer gelesen, weil ich dem Scheck schon wieder auf den Leim ging. Das Buch ging runter wie Öl, eine leichte, fast vergnügliche Sonntagslektüre. Als ich hinterher über das Buch nachdachte wurde es schlechter und schlechter. Goethe ich auch teilweise schlecht, aber mit dem kann ich wenigstens angeben.

    Wenn man es genau nimmt, habe ich Vorsprung, denn ich war schon als "bloom" mit fast 1000 Beiträgen hier unterwegs. Nur wollte ich damals nicht Hero Member werden, bis ich entschied, es ist genauso lächerlich kein Hero Member zu werden, nur weil mir die Bezeichnung so lächerlich vorkommt.


    Dass man einen Autor gut findet, ihn gerne liest und auch Interpretationen und Biographien dazu schreibt finde ich ja voll okay. Dass man ihn aber in den Himmel hebt, so als wären alle anderen Autoren Dilettanten verstehe ich einfach nicht.


    Der wirkliche Boulevardintelektuelle zweifelt vielleicht an Gott, oder daran, dass es keinen gibt aber doch nicht daran, dass Kafka über Allem steht.


    Weiß jemand wo gronauer hingekommen ist?


    Ich weiß es nicht. Dabei ist es bei diesem Forum meistens bedauerlich wenn ein Teilnehmer spurlos und ohne Abschied verschwindet.


    Richten wir also einen Appell an den forumgewesenen "Gronauer" mit der Bitte, dass er sich aus dem "Jenseits" kurz erklärt, und hoffen, dass er das liest.


    Ich habe mit "April" von Angelika Klüssendorf begonnen, liest sich ungemein süffig.
    Sehr unterhaltsam.


    Gruß, Lauterbach


    "April" habe ich kurz nach dem Erscheinen des Buchs gelesen, weil ich sehr beeindruckt von "Das Mädchen" war, das Buch welches schon auf der Shortlist 2011 stand und leider den Kürzeren gezogen hat. In Frankfurt konnte ich damals die Vorstellung der Shortlist durch die Autoren erleben und Angelika Klüssendorf und ihr Roman hat auf mich einen starken Eindruck gemacht, obwohl der Anfang mich dummen Spießer irritierte. Es war aber zu erwarten, auch nicht ganz unverdient, dass "In Zeiten abnehmenden Lichts" siegt, der tröge Literaturbetrieb sonderte auch damals Speichel ab, wenn das Etikett "DER WENDEROMAN" auftauchte .


    Jedenfalls empfehle ich "Das Mädchen"(quasi der Januar zum April), für eine deiner nächsten Lektüren.


    Irgendwie interessiert mich der Preis in diesem Jahr überhaupt nicht.


    Lost: Das meinte ich eigentlich gar nicht. Sondern eher die Logik dass es für Marthas Vater vollkommen okay ist dass seine Tochter einen Preußen heiratet und dass dieser dann beim nächsten Krieg selbstverständlich gegen seine neue Familie kämpft und dabei vielleicht seinen Schwager, Onkel oder sonstiges umbringt. Denn ich bin da wie Martha, mir will diese Logik nicht in den Sinn.


    Schau dir ein Mal die Verwandtschaftsverhältnisse im europäischen Hochadel vor dem 1. Weltkrieg an, und wer dann über wen hergefallen ist. So ziemlich jeder über jeden, auch wenn sie die blanken Waffen den "unter ihnen stehenden" überlassen haben.
    Es ist aber wohl nur eine zugespitzte Form der logischen Verschraubung, denn wir kennen doch heute auch Situationen, in denen Kinder ihre Partner aus einem Milieu wählen dem die Eltern feindlich gesinnt sind. Man akzeptiert den Schwiegersohn von der ÖVP und wählt trotzdem SPÖ.


    Lost: kannst du die Logik nachvollziehen?


    Ich finde Martha gerade sehr naiv. Mittlerweile hat sie doch mitbekommen dass nach jedem Frieden ein neuer Krieg kommt aber jedes mal setzt sie so große Hoffnungen in die Menschen und wird dann immer bitter enttäuscht. Manchmal kommt sie mir wie ein Kind vor.


    Liebe Jaqui,


    solange verstehen etwas wie kritisches Begreifen ist, verstehe ich Suttners Logik, die sie mit ihre Figur Martha benutzt: sie soll aufzeigen, wie illusionär die Vorstellung ist, dass nach einem beendeten Krieg, der oft einer dieser "letzten Kriege" ist, ein weiterer kommt, solange man man immer weiter die gleichen Konzepte der "Kriegsverhinderung" beibehält, mit denen der gerade beendete Krieg ausgelöst wurde.