Beiträge von Lost

    Wie ich eben erst entdecke, soll der Briefwechsel zwischen S. und W. im nächsten Jahr erscheinen. Herausgeber ist Giesbert. Ich wünsche ihm viel Erfolg und bin gespannt.
    Ein nachempfundenes Radio- Essai zu diesem Briefwechsel auf DVD wurde heute in HR2 vorgestellt.

    Ist sogleich auf meiner Wunschliste gelandet. Ich habe auch die Goethe Biographie von ihm.


    Gruß,
    Maria


    Zunächst danke für deinen Gruß. Ich schaue nur sporadisch ins Forum, weil ich durch Freunde mit Leseprojekten stark bedrängt bin. Die Goethe-Biografie habe ich auch gelesen, und bin quasi ein Fan von Friedenthal. Sein Buch über Hus schätze ich auch, das über K.Marx ist leider ein Fragment geblieben und hat Schwächen.

    Wer es nicht scheut, sich mit dem Großteil der Bevölkerung zu Luthers Zeiten gemein zu machen, der ja nicht Lesen und Schreiben konnte, dem empfehle ich die DDR TV Serie: Martin Luther (auf DVD: Große Geschichten 41). Um Größenordnungen besser als der schwachsinnige Kinofilm aus dem laufenden Jahrtausend.

    Zum zweiten Mal lese ich gerade: Luther und seine Zeit, von Richard Friedenthal (1967) Eine neuere Biografie würde ich nur lesen, wenn sie einen noch stärker sozialgeschichtlichen Ansatz hätte. Friedenthal war ein guter Freund von Stefan Zweig, schreibt ebenso schwungvoll aber wesentlich differenzierter.

    Hallo,


    in HR2 habe ich vor einigen Tagen das Gedicht aus "Wilhelm Meisters Lehrjahre" gehört und wie es Sandra Hüller vorgetragen hat, gefiel mir so gut, dass ich es gerne öfters hören möchte. Nun hat mir der Sender mitgeteilt, die Fassung findet sich auf dem "Hör-Conrady", einer CD-Sammlung des Patmos Verlags von 2008. Leider ist dieses voluminöse Hörbuch begriffen, beziehungsweise nur im Antiquariat zu einem sehr hohen Preis erhältlich.


    Hat jemand von euch Forenteilnehmern vielleicht diese Sammlung und kann mir das Gedicht zugänglich machen?


    Gruß
    W.S.

    Die Prosa-Übersetzung von Foul Schott habe ich für eine Leserunde hier gelesen und fand sie angenehmer und verständlicher als eine Version in Hexametern.

    Mein Gott - hier geht's ja richtig ab! Erst die "Psychologisierung des Lesens", nun das "experimentelle Lesen" ...
    Ich bin gespannt, was als nächstes kommt!


    Ich lese weiter ganz normal: ohne Psychologie und Experimente, wenn es denn gestattet ist. :breitgrins:


    Außnahmsweise ist es dir gestattet. Allerdings kann ich mir einen Hinweis nicht verkneifen: Mit jedem Buch das du ernsthaft liest, erst Recht mit einem was du mehrfach liest, machst du ein Experiment.


    Übrigens: Schon die Frage, ob man dieses Buch lesen sollte, regt mich auf. Wer das lesen möchte ist mMn. schlicht einem üblen Selbstvermarkter auf den Leim gegangen.


    Das verstehe ich nicht. Experimentelle Geschichte ist doch ein gutes Thema für Schriftsteller, die Historiker dürfen es ja nicht. ob nun das speziell genannte Buch sinnvoll zu lessen ist, merkt man dann erst hinterher. Es ist also: experimentelles Lesen"

    Ich muss die Dame mit dem Hündchen noch um etwas Geduld bitten und auch um Entschuldigung, dass ich sie versetzt habe ; ich weiß, sowas macht ein Gentleman nicht- was einiges über mich aussagt.
    Zur Zeit bin ich oft unterwegs und habe auch noch einige Termine vor mir, den Rest meiner Zeit bin ich hündchenmüde. Unser Literaturkreis, für den ich die Geschichte lesen möchte (muss), wurde auch vertagt, also wird es sogar fraglich, ob ich die Geschichte noch im Januar lesen werde.
    Trotzdem möchte ich anregen, die Kurzprosarunden weiter zu führen und auch zu institutionalisieren. Das rege ich aus egoistischen Gründen an, denn normalerweise habe ich etwas Scheu vor dieser kurzen Form, hier aber werde ich motiviert.


    Evelyne Marti und JHNewman spreche ich meinen Dank für die Initialzündung und die ersten Kommentare aus.

    Ich habe mittlerweile das Gefühl, das das an mir liegen muss. Irgendwas mache ich falsch.


    Die "Auseinandersetzung" im schweizer Forum habe ich oberflächlich verfolgt. Vielleicht reagierst du etwas empfindlich auf Provokationen. Don Quijote hätte bestimmt nach einem Kampf gegen einen Heißluftballon nicht aufgegeben, und ich finde in einigen Angelegenheiten, zum Beispiel in der, ist er ein brauchbares Vorbild.


    Im Augenblick bin ich nur hier im KF aktiv. Das große Forum verließ ich, da ich irgendwie altersmäßig nicht mehr reinpasste. Das Leserunden-Forum verließ ich nach einer unschönen Kollision mit einem Autor. Und bei sandhofers Hausforum hat mich der Umgang mit einem User die Konsequenzen ziehen lassen.
    Gerne würde ich wieder andere Foren kennenlernen. Gibt es irgendwelche Tips von Eurer Seite?


    Bleib treu und vermeide eben solche Affären. Du siehst, die gehen schief.

    Im Fernsehen gab es eine Serie, in der Titan Spengler Klassiker der Weltliteratur vorgestellt hat. Von Zweitausendeins habe ich die Serie oder ein Teil davon auf 4 DVD bekommen. Nichts für die Eingeweihten, die sich hier tummeln, für mich einfachen Geist sind Spenglers Darlegungen aber anregend, ähnlich wie es auch die des Romanverführers Vollmann waren und weiter sind. Wäre ich nicht von selbst in die Falle getappt, hätte mir Spengler sogar Proust schmackhaft gemacht.

    Eben habe ich die Folge über Gogol gesehen und einen Hinweis auf seine Erzählung "Die Nase" aufgeschnappt.


    Wäre das auch etwas für eine kurze Leserunde?

    Tenar: Mit dem Hündchen warte ich noch ein paar Tage, die Räuber werden euch Zeit rauben, die der Dame mit ihrem Hündchen dann fehlt.


    In den Räubern wechselt Schiller wohl auch seine Sicht: die Situation seines Franz, dieser Kanaille, hat Ähnlichkeit mit der des Sonnenwirts, wird allerdings von Schiller deutlich verdammt. Ich erinnere mich dunkel an einen Schulaufsatz, in dem ich Franz moralisch verteidigt habe, ich hatte schon immer eine beachtlich spießige Seite.

    Heute Abend habe ich auch diese Erzählung gelesen und bedanke mich für die Anregung. Wann hatte ich schon Mal Schiller gelesen- vor der Erfindung des Buchdrucks oder vielleicht doch in der Schule, was fast auf das Gleiche hinausläuft.
    Die Substanz liegt m.E. in der theoretischen Einführung, die tatsächlich eine Kritik an der Rechtsprechung darstellt und neben dem Blick ins Gesetzbuch die Berücksichtigung mit der Entwicklung der Beschuldigten fordert, beziehungsweise vorschlägt. Bei der eigentlichen Darstellung des Falls finde ich es allerdings erstaunlich, wie milde die ersten Urteile sind (wenn ich das mit den Strafen vergleiche, die zu Schillers Zeiten und noch lange später zum Beispiel in England ausgesprochen wurden und das waren ganz schnell Körperstrafen). Wichtig ist auch, dass Schiller die Verbrechen aus der Veranlagung sondern aus der Sozialisation des Täters heraus begründet.
    Aus den Anmerkungen, die in meinem Erzählband zu finden sind, entnehme ich auch, dass Schillers Darstellung für die Zeit ungewöhnlich ist. Vergleichbare Veröffentlichungen über ähnliche Fälle zielten wohl stärker auf die Sensationssucht des Publikums und vernachlässigten die menschlichen Seiten der Verbrecher. Was heute jeder anständige Regisseur machen würde, eine minutiöse Darstellung der grausamen Folter und Hinrichtung (möglichst mit Zeitlupensquenzen), lässt unser guter Schiller außen vor. Was der Autor vielleicht etwas stärker herausarbeiten hätte können, ist die Naivität mit denen unser Sonnenwirt in seiner Laufbahn besonders gegen Schluss zeigt. - sie hört auch zu den psychologischen Faktoren, die Schiller ansprechen möchte.
    Ich kenne nicht das Jahr, in dem Schiller diese Erzählung geschrieben hat; steckt etwas von den Räubern darin? - für die Bühne und für den Film ist sie jedenfalls geeignet.


    Ich soll noch im Januar Tschechows: "Die Dame mit dem Hündchen" lesen. Wäre diese Erzählung auch etwas, für eine Minileserunde?