Beiträge von Lost

    Auch von mir die besten Wünsche für das neue Jahr.


    Mit 49 Büchern gehöre ich hier wohl zu den fast Nichtlesern, und ein richtiges "Highlight" war wohl auch nicht dabei.


    Modiano war sicher eine Entdeckung, mittlerweile habe ich zwei seiner (Kurz)Romane gelesen, "Das Cafe der verlorenen Jugend" hat mich am meisten beeindruckt.
    Sinclair Lewis's: "Die Hauptstraße" mit seiner Schilderung des Lebens Mittelwesten der USA
    Marlen Haushofers: "Die Wand" dasjenige, das mich noch jetzt beschäftigt
    Hillary Mantels: "Falken", nun ganz gespannt auf den dritten und abschließenden Band der Cromwell-Geschichte
    sind die zu erst zu nennenden Romane. Daneben ging es weiter mit den Proust, Pepys und Machfus Projekten.


    Bei den Sachtiteln möchte ich "Die Büchse der Pandora" von Jörn Leonhard hervorheben. nicht das erste Buch über den Ersten Weltkrieg, aber bis jetzt der fassbarste Überblick, den ich kenne.

    Mein Jahr 2015 hat schon begonnen, und damit auch die Lektüre von Prousts AdSnvZ, Bd.5: Die Flüchtige. Nach 30 Seiten kann ich dem Werk einen hohen Gebrauchswert nicht absprechen. Falls ich mal jemand davon abhalten möchte eine Leseratte zu sein, werde ich ihm diesen Band sehr ans Herz legen.


    Moin, Moin!



    Ich würde sogar einen Erzählband als Einstieg empfehlen: "Der Mann, der ins Sopranfach wechselte" hat mich vor 8 Jahren ganz begeistert.


    Danke für den Hinweis. Zunächst habe ich mir "Hasenherz" bestellt, weil ich eher ein Romanleser bin und dummerweise von der kurzen Form häufig zurückscheue. Es sein den, ich muss selbst einen Brief schreiben ;-)

    Die Verfilmung von "Der menschliche Makel" kenne ich nicht und an die Romanhandlung erinnere ich mich leider nur bruchstückhaft, aber meinen Leseeindruck insgesamt weiß ich noch: Ich fand das Buch ausgesprochen lesenswert mit einem recht spannenden Ende.


    Von John Updike habe ich einiges gelesen, Romane wie Erzählungen. Aber das Beste oder Wichtigste sind für mich immer noch die Rabbit-Romane (Reihenfolge siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/John_Updike).


    Gruß, Gina


    Nun denn, da werde ich dann Mal näher hinschauen. Danke!


    Hallo,


    besteht hier noch Interesse? Ich würde da sehr gerne mitmachen.


    Grüße


    Ich bin selbst überrascht, wie lange das doch schon her ist - die Leserunde startete im Mai 2010, ist also schon lange abgeschlossen.


    Mach bei "Nord und Süd" mit, du bist willkommen.


    Hauptmangel kann ich dir keinen nennen, dazu liegt das Buch im Nebel meiner Erinnerung.
    Aber um ihn mal mit z.B. Updike oder Philip Roth zu vergleichen (wenn auch andere Zeit)
    dann fand ich doch letztere wesentlich spannender und unterhaltsamer.


    Gruß, Lauterbach


    Danke für die Antwort. Ich kann verstehen, wenn es nach einer gewissen Zeit schwierig wird, so einen Eindruck zu belegen, und die Literatur der Nobelpreisträger ist ja auch weit gespannt. Vom Roman "Die Hauptstraße" bin ich sehr beeindruckt, wohl auch, weil mir Thema und Haltung liegen. Von P. Roth habe ich bisher nur "Portnoys Beschwerden" gelesen, ein Roman von dem ich überhaupt nicht beeindruckt war, wie auch jetzt von Bellows "Herzog", mir sind solche psychologischen Reflektionen von Intellektuellen einfach zu weinerlich. Vielleicht macht "Der menschliche Makel" mir Roth wieder lesenswerter, der Film war überzeugend.


    Vor Kurzem wurde mir Updike nahegebracht und ich war der Meinung, eines seiner Bücher findet sich bei mir, was wohl ein Irrtum war. Mit was soll ich einsteigen? Die Romantitel von Updike sagen mir alle nichts.


    Ich habe “Benzinstation“ ( unterhaltsam,aber keine große Literatur) und “Das ist bei uns nicht möglich“ (Klasse: amerikanische Faschismus-Dystopie) gelesen. “Babbitt“ und “Sam Dodsworth“ stehen seit Jahrzehnten ungelesen im Regal, nicht aus Desinteresse, sondern wegen Gedächtnis überlagernden Konkurrenz.


    Mir geht das oft so: ich nehme mir Bücher vor und die neuen Anregungen verdecken dann meine Pläne. So stand "Die Hauptstraße" von Lewis tatsächlich im Regal der bald zu lesenden Bücher, wer hätte das gedacht.
    Es ist wieder ein Roman, der mich in Euphorie versetzt und ich muss aufpassen Distanz zu halten. Geschildert wird das Leben einer jungen gebildeten aber auch unsicheren Frau, die es Anfang der 20iger durch Heirat in eine öde Kleinstadt im Mittelwesten der USA verschlägt. Natürlich hat sie ihre Probleme, weil sie auf der einen Seite in dem verschlafenen Nest etwas verändern möchte, auf der anderen Seite nach Anpassung strebt - eine junge Wilde die sich nach Harmonie sehnt. Nach etwa einem Drittel kann ich noch nicht sagen worauf das alles hinausläuft, nur meine Sympathien und Antipathien haben sich dummerweise schon ziemlich verfestigt.
    Gegen den weitgehend banalen Roman "Herzog" von Bellows, den ich gerade beendet habe, ist es wieder eine aufregende Lektüre.

    Glücklicherweise gibt es den Roman als nun als Taschenbuch, doch beinahe hätte ich mir die Ebook-Version heruntergeladen, weil mir der Manessepreis zu hoch erschien. Am liebsten wäre es mir, wenn solche Empfehlungen in einer Geheimschrift gemacht werden, die ich nicht entschlüsseln kann. Wie soll ich das alles noch lesen, was mir hier so verführerisch vorgeschlagen wird.

    Sinclair Lewis kenne ich nur dem Namen nach, da ich mehrmals über seinen Roman Babbitt gestolpert bin.
    "Die Hauptstraße" gibt's unter dem Originaltitel "Main Street" bei Manesse. :winken:


    Originaltexte von Sinclair Lewis findet man bei gutenberg.org.


    Gruß, Gina


    Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Beide Romane, die du genannt hast, befinden sich in meinen Bücherregalen. Die Frage ist nur manchmal: an welcher Stelle? :sauer:

    Winnetou hatte ich vor einigen Jahren Mal wieder probiert, bin jedoch nach einigen Seiten aus dem wilden Westen wieder abgereist - die Plains findet man eben auch in Mays Sprache wieder, platt eben. Aus dem Museum in der Villa Old Shatterhand in Radebeul hatte ich mir das Hörbuch "Das Buschgespenst" mitgenommen, ein Krimi der in Sachsen spielt. Der Anfang ist wirklich nicht schlecht, weil er sich mit der sozialen Situation der Menschen im Erzgebirge beschäftigt. Wie zu erwarten wurde die Geschichte dann immer mehr zu einem echten trivialen Kolportageroman. Aber immerhin. Die Fernsehverfilmung habe ich mir dann auch noch angetan.

    Gegenwärtig lese ich Bellows Roman: Herzog. Ein mühsames Unterfangen, vieles erscheint mir banal, interessant sind nur einige Episoden, die weniger mit Herzogs Ehe- und Beziehungsproblemen verbunden sind und einen Einblick in die amerikanische Gesellschaft und der jüdischen Mittelklasse in der Mitte des 20. Jahrhunderts geben. Vielleicht würde ich anders urteilen, hätte ich den Roman in den 60iger Jahren gelesen, aus meiner heutigen Sicht, geht Bellows ausgetretene Pfade und setzt auf die weinerliche Psychomasche die sich nicht lange Frisch halt, weil sie nicht in die Tiefe geht.


    Kennt jemand von euch Sinclair Lewis? Eigentlich hatte ich vor "Die Hauptstraße" von Sinclair Lewis zu lesen, habe das Buch aber zunächst nicht gefunden.

    So wie Raulff den Begriff einordnet ist es bestimmt nicht nur auf den Roman bezogen, noch nicht ein Mal allein auf das 19. Jahrhundert, und es ist richtig allegorisch wie er schreibt. So finden wir den Epigonen in jeder Zeit und in uns selbst und erst Recht, wenn wir die Literatur lesen, die wir vor 40 Jahren gelesen haben sollten, bevor die Inhalte schal und faul geworden sind.


    Ich stieß gerade auf dieses schöne Zitat:


    "Anders als der Renegat ist der Epigone die Hauptfigur des 19. Jahrhunderts; Karl Immermann hat ihn beschrieben und in der Abendröte der Goethe-Welt angesiedelt. Der Epigone ist der klassische Nachläufer oder Nachfahre. Er ist der Gast, der zu spät zum Mahl kommt und nur noch leere Teller findet und Pfützen in den Gläsern. Man kann es auch umdrehen: Wenn der Epigone kommt, ist die Party vorbei. Er tut so, als hätte er mitgefeiert und zu den Attraktionen des Fests gehört, dabei schleicht er sich erst durch die Hintertür, wenn die anderen schon gegangen sind und die Musik ausgespielt hat."


    (Ulrich Raulff, Wiedersehen mit den Siebzigern, 2014, S. 125)


    Das hat Präzision und ist für mich auch etwas demütigend. :grmpf:

    Phasenweise unterhaltsam mit Irritationen wäre mein Fazit. Aber du hast Recht finsbury, die Befindlichkeiten, die sich hier zwischen dem absterbenden Landadel und dem aufstrebenden Industriebürgertum zeigen, sind interessant geschildert. Etwas merkwürdig erschien es auch mir, dass der doch so aufgeweckte Immermann den Weg zurück zur Scholle zum Status des "happy ends" erhebt.

    Die Epigonen habe ich zu Ende gelesen, den Münchhausen kenne ich nocht nicht. Wenn Münchhausen solch einen Schlussteil hat wie die Epigonen, dann ist Immermann der wahre Münchhausen. Im Gegensatz zu euch, finde ich das Vorgehen gegen Ende die Schwachstellen aufzudecken recht amüsant und ein Spiel mit den Lesern.
    Das Ende auf den letzten Seiten ist dann leider wieder sehr platt.


    Als Buch liegt "Dora Bruder" bereit, auf dem Kindle ist " Im Café der verlorenen Jugend" gespeichert.


    Ich habe eben "Place de l'Étoile" beendet ... was für ein ungewöhnliches Buch! Modiano stellt in diesem Erzählwirbel einfach alles auf den Kopf, frech und mit zum Teil wirklich grotesken Szenen. Erstaunlich, dass er diesen Roman bereits mit Anfang 20 geschrieben hat.


    Gruß, Gina


    Anfang 20 könnte doch das richtige Alter für diesen Stil und diese Haltung sein. Mit 30 schreibt man dann wie Thomas Mann :sauer: Erst im Alter kommt dann der jugendliche Zorn als Altersstarrsinn zurück.


    Ich bin gespannt auf einen der neueren Romane von Mondiano.