(Ich bin Ende vom 8. Teil, also hinke wieder hinterher... :zwinker:)
LG, Fuu
Nein, nein, ich bin irgendwo mitten im achten Teil, hinke also noch mehr hinterher. Und unter der Woche komme ich leider immer nicht so viel zum Lesen, es wird also mindestens noch das nächste Wochenende brauchen, bis ich mit dem Buch durch bin...
Hanno scheint noch weiter aus der Welt entrückt zu sein, als seine Mutter. Tony bezeichnet ihre Freundin Gerda einmal als Fee, und das umreißt so ziemlich das, was ich mir unter dieser Anders-Welt-Figur vorgestellt habe. Hanno selbst, wie er beschrieben wird, seine ganzen Krankheiten, das teilweise der Welt entrückte Verhalten, erinnern an einen Wechselbalg (sind das nicht kränkliche Kinder, die angeblich von Feen in die Wiege gelegt wurden, als Austausch für menschliche Kinder?).
Für Hanno scheint die "normale" Welt überhaupt keine Bedeutung zu haben. Einzig die Musik erlaubt ihm, sich auszudrücken und sich mit etwas zu beschäftigen, mit dem er etwas anfangen kann. Also glaube ich gar nicht, daß Gerda ihn absichtlich in ihre Welt gezogen hat, um es Thomas oder den Buddenbrooks "heimzuzahlen". Sie entdeckt einfach nur, daß Hanno ihre Interessen teilt und stellt ihm Herrn Pfühl zur Seite, der ihm bei der Entwicklung seiner Interessen helfen kann. Das Ganze nimmt dann ein größeres Ausmaß an, als sie vielleicht geplant hat, und gibt Thomas das Gefühl, daß er den Kontakt zu seinem Sohn verliert (das Bild mit dem Tempel fand ich ganz interessant).
Für Thomas Buddenbrook scheint das türkische Sprichwort, das er zitiert, ziemlich genau zuzutreffen: wenn das Haus fertig ist, kommt der Tod. Ich habe das Gefühl, daß Thomas sehr anfällig ist für solche "self-fulfilling prophecies". Er meint aus irgendeinem Grunde, daß es mit der Firma bergab gehen muß, und das tut es dann auch. Er denkt tatsächlich zu viel nach; ihm fehlt das gesunde Selbstvertrauen.