Beiträge von thopas


    Voraussichtlich Anfang Juli werde ich mit den "Metamorphosen" beginnen. Gibt es Mitstreiter?


    LG


    Tom


    Hallo Tom,


    ich würde zwar auch die Metamorphosen lesen wollen, aber Juli ist mir etwas zu bald. Ich muß erstmal mit Paradise Lost fertig werden und dann noch eine kleine Pause einlegen. Aber ich denke, es ist sowieso ein Buch, das ich seeeehr langsam lesen werde.


    Viele Grüße
    thopas

    Ich habe mittlerweile Buch 7 und 8 gelesen; aber offensichtlich nicht genau genug, denn diese Thematik



    Dass Adam inquriert, wie es mit dem Sex unter Engeln aussieht, (...)


    ist mir irgendwie entgangen. Da muß ich wohl nochmal genauer nachlesen :zwinker:.



    Miltons Paradies ist auch ein mythischer Ort, ein Platz göttlicher Ordnung und ursprünglicher Unverdorbenheit. Was mir jedoch auffiel: Die Beschreibungen evozieren eine ungezähmte tropische Dschungelwildnis, eine Landschaft wilder (Natur)Exzesse.


    Hmm. Ich habe mir das Paradies nach Miltons Beschreibungen eher wie einen großen Garten vorgestellt, der sehr viele verschiedene Arten von Pflanzen und Tieren enthält. Adam und Eva sind ja auch als "Gärtner" tätig und kümmern sich um die Pflanzen. Vielleicht kommt die ungezähmte Dschungelwildnis aber auch erst im 9. Buch...


    Viele Grüße
    thopas

    So, ich habe nun über die Feiertage mal wieder ein bißchen Zeit gehabt, mich dem Verlorenen Paradies zu widmen. Ich habe Buch 5 und 6 gelesen.


    Ich muß sagen, daß es mir durchaus so geht, daß ich die Szenen mit Adam und Eva am langweiligsten finde. Beide wirken extrem farblos und fad; das Paradies wird zwar schön beschrieben, weiter interessant ist es aber nicht. Da ich mich mit Philosophie nur wenig auskenne, fehlt mir auch der gewisse Reiz bei den Gesprächen, den Tom erwähnt hat. Das mit dem Monismus muß ich mir nochmal genau anschauen...


    Ganz im Gegenteil dazu fand ich das 6. Buch sehr gut und spannend. Ich bin normalerweise kein Fan von Kriegs- und Schlachtenszenen, aber die große Schlacht der Engel im Himmel fand ich sehr gut dargestellt und es hat richtig Spaß gemacht, das zu lesen. Die Rebellen bauen Kanonen, um die guten Engel zu besiegen; diese wiederum werfen mit Bergen (oder Bergbrocken) nach den Bösewichtern. Am dritten Tag schickt Gott seinen Sohn, um dem Kampf ein Ende zu machen und die Rebellen in die Hölle zu verbannen. Das Bild von Christus in seinem Streitwagen fand ich sehr eindrucksvoll.


    Mal sehen, ob mich die Schilderung der Genesis im 7. Buch auch so begeistern kann.


    Viele Grüße
    thopas


    Kleine Frage am Rande: Wer macht hier eigentlich noch mit?


    Bin schon noch da :winken:. Momentan komme ich allerdings kaum dazu, Milton weiter zu lesen. Beruflich habe ich gerade einiges um die Ohren, und da kann ich mich dann kaum richtig auf Milton konzentrieren. Ich habe mittlerweile auch das vierte Buch gelesen, allerdings in kleineren Abschnitten, und hatte vor, es nochmal komplett zu lesen (eigentlich auch nochmal das dritte Buch).



    eure Leserunde macht wirklich Lust sich das Buch doch mal näher anzuschauen. Mich schreckt das Werk ja eigentlich noch ein wenig ab, aber ich habe es in meiner Bib mal bestellt. Mal sehen ob ich reinkomme.


    Wenn man sich etwas Zeit nimmt, ist es leichter, als man denkt :smile:.


    Vielleicht ist es Ende der Woche etwas ruhiger und ich habe etwas Zeit für Milton...


    Viele Grüße
    thopas


    Ich frage mich mittlerweile, wie Miltons Zeitgenossen auf dieses Werk reagiert haben. Eine derartige Verherrlichung des Bösen muss doch ein Schlag ins Gesicht der damaligen Autoritäten (nicht nur der kirchlichen) gewesen sein!


    Hallo Tom,


    soweit ich mich an das erinnere, was ich gelesen habe, ist Paradise Lost ganz gut angekommen beim Publikum. V.a. nachdem der Verleger dann eine illustrierte Ausgabe herausgegeben hat. Wobei man sich da dann wieder fragen muß, wieviele Leute dann nur Bildchen angeschaut haben, anstatt den Text zu lesen :zwinker:.


    Ich empfinde die beiden Antagonisten Gott und Satan übrigens gar nicht so extrem. Für mich wirkt Gott nicht so extrem rachsüchtig und auch Satan nicht so extrem böse. Wobei ich nicht genau sagen kann, wie ich es empfinden würde, wenn ich die Geschichte und deren Ausgang nicht kennen würde.


    Ich habe mittlerweile ein bißchen in das 4. Buch hineingelesen, da kommt Satan dann im Paradies an und empfindet ziemlichen Haß auf die Menschen, die so glücklich und zufrieden im lauschigen Paradies vor sich hin leben, während er in die Hölle verbannt wurde.


    Viele Grüße
    thopas


    Hallo Maria,


    das klingt wie der genaue Gegensatz zu Undine Spragg (die nicht arbeiten, sondern nur ernten will...). Das macht mich jetzt wirklich neugierig auf das Buch :smile:.


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo Maria, hallo Steffi,


    The custom of the country ist wirklich ganz amüsant, v.a. weil die Erzählerin aus einer etwas ironischen Distanz Undines Verhalten betrachtet. Interessant fand ich auch die genaue Aufteilung von New York (dieser Roman spielt Anfang des 20. Jhs.) in "In"-und "Out"-Wohnviertel. In den 1870ern war die Gegend um den Washington Square besonders "angesagt", später dann Fifth Avenue (East Side des Central Park). Und die "arme" Undine wohnt anfangs in der neureichen und etwas vulgären West Side :zwinker:.


    Ich habe auf jeden Fall vor, The age of innocence nochmal zu lesen. Und dann werde ich mich mal nach The house of mirth umschauen; das klingt auch ganz interessant.


    Viele Grüße
    thopas


    Hallo Maria,


    werde ich machen :winken:. Ich weiß nur nicht genau, wann ich das Buch lesen werde (Lektüreauswahl ist bei mir immer relativ spontan...).


    Hallo Maria,


    ich war nun doch neugierig und habe The custom of the country (dt. Die kühle Woge des Glücks) gelesen. Auf meiner Ausgabe ist hinten ein Zitat der New York Times Book Review drauf: „Undine Spragg is the most repellent heroine we have encountered in many a long day.“ Und das stimmt durchaus. Undine Spragg ist ein Mädchen aus einer neureichen Familie aus dem mittleren Westen der USA. Ihre Eltern ziehen extra nach New York, damit sie den Sprung in die bessere Gesellschaft machen kann. Undine hat nur zwei Ziele: zur "High Society" zu gehören und jede Menge Geld zur Verfügung zu haben, um sich einen anspruchsvollen Lebensstil leisten zu können. Und um diese Ziele zu erreichen nimmt sie auf nichts und niemanden Rücksicht; und kommt des öfteren mit den Gebräuchen der alteingesessenen Gesellschaft in Konflikt…


    Edith Wharton beschreibt auch hier sehr präzise die Mechanismen der New Yorker Gesellschaft und auch des französischen Adels. Als Leser folgt man fasziniert Undines radikalem Weg, obwohl sie wirklich zum „an die Wand klatschen“ ist. Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch!


    Viele Grüße
    thopas

    Oder Satan versucht, dem Uriel zu schmeicheln. So wie noch heute (oder jedenfalls noch vor ein paar Jahren) jeder Kellner in einem Wiener Kaffeehaus seine Kunden mit "Herr Doktor" oder "Herr Baron" titulierte. :zwinker:


    Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, an die ich gar nicht gedacht habe :teufel:.


    Stimmt im Prinzip, ist aber, wie so vieles in der christlichen Theologie, noch ein bisschen komplizierter ... :zwinker:


    Danke, sandhofer, für die Engelklassifikation... Es scheint allerdings wirklich recht kompliziert zu sein, denn auch Milton wirft da einiges durcheinander; Satan spricht den Erzengel Uriel, den er auf der Sonne trifft, dann mit "brightest Seraph" an (III, 667); wobei Milton vorher im Text ausdrücklich vom "Archangel Uriel" (III, 648) spricht :confused:.


    Ich habe inzwischen auch einige längere Passagen in der deutschen Übersetzung von Schuhmann gelesen, und finde diese ganz gelungen. Schuhmann bleibt recht nahe am Originaltext, schafft aber trotzdem einen gut lesbaren Text mit ganz wenigen Auslassungszeichen (die, wie Freund Hermann schon berichtet hat, eher anstrengend sind bei der Lektüre).


    Diese Übersetzung beginnt übrigens wie folgt:


    Des Menschen erste Sünde, den Genuß
    Von des verbotnen Baumes Frucht, die Tod
    Und alles Weh erzeugt hat und die Menschheit
    Aus Eden bannte, bis ein Größrer einst
    Sie wieder einführt in den Sitz des Heils -
    Sing, Himmelsmuse, (...)


    Viele Grüße
    thopas


    Zusätzlich habe ich einiges über Milton gelesen. An seiner Persönlichkeit erstaunt ja erst einmal, dass er ein liberaler Aufklärer war, der sich auch stark für die Pressefreiheit einsetzt (die erste Publikation für sie verfasst hat).


    Hallo xenophanes,


    ich habe auch vor der Lektüre relativ viel im Internet über Milton gelesen, da ich mich bisher mit ihm nicht besonders ausführlich beschäftigt habe. Auch die Zeit, in der Milton gelebt hat (Revolution, Commonwealth, Protektorat, Cromwell etc.), ist sehr interessant; Milton war teilweise sehr mutig mit dem was er öffentlich geäußert hat.



    Freue mich schon auf die weitere Lektüre. Das wird aber wie angekündigt sehr langsam voran gehen, da parallel noch andere Leseprojekte laufen. Darunter die Vorbereitungen für die Toskana Studienreise, die nicht verschiebbar ist.


    Ich finde, man kann die Verse immer und immer wieder lesen, also sollte auch eine Diskussion über bestimmte Textstellen möglich sein, wenn nicht alle gleich schnell lesen...


    Ich habe gestern das dritte Buch gelesen, will es aber nochmal langsamer und genauer lesen. V.a. der Teil, in dem Satans Reise weiter beschrieben wird, ist wieder nicht so einfach zu lesen. Gottes Worte und die Worte Jesu bzgl. seiner Absicht sich für die Menschheit zu opfern und sie zu erlösen sind dagegen relativ einfach zu lesen (ob das daran liegt, daß man genau weiß, was man zu erwarten hat?)...


    Viele Grüße
    thopas


    Ich sitze hier und schwitze bereits über dem ersten Satz. :spinnen:
    Des Menschen erste Schuld, die Frucht des Baumes,
    des untersagten, deren gift`ge Kost


    Hallo Freund Hermann,


    die Übersetzung, die du da hast, liest sich in der Tat nicht ganz einfach.... Was ist das denn für eine? In der Zweitausendeins-Ausgabe ist die Übersetzung von Bernhard Schuhmann von 1855 enthalten, diese liest sich etwas einfacher (ich habe das Buch leider gerade nicht da, kann momentan da nichts daraus zitieren). Vielleicht kommst du noch an eine andere Übersetzung, die die Lektüre leichter macht?


    Vielleicht ist es auch einfacher, sich nicht an einem Satz festzubeißen, sondern erstmal zu lesen. Wenn die Musenanrufung zuende ist, geht es ja mit "richtiger" Handlung weiter, die ist sicherlich leichter zu verstehen, weil endlich auch was passiert.



    Mittlerweile komme ich Gott sei Dank mit der deutschen Übersetzung besser zurecht. Trotzdem lese ich ab und zu die eine oder andere Passage im Original, um ein Gefühl für dieses wunderbare Englisch zu bekommen. Dennn die Sprache ist - ob deutsch oder englisch - einfach grandios.


    Hallo Tom,


    ist deine Überstzung auch die von Freund Hermann, oder eine ganz andere? Ich finde das englische Original viel "wuchtiger" als die deutsche Übersetzung, und auch irgendwie leichter verständlich (auch wenn das jetzt komisch klingt).


    Das zweite Buch fand ich sehr gut, v.a. die Begegnung Satans mit Sünde und Tod an den Pforten der Hölle (die arme Sünde kann einem richtig leid tun :zwinker:); auch danach dann seine Reise durch das Chaos.


    Am Wochenende möchte ich mit dem dritten Buch beginnen; da verlassen wir erstmal Satan und kommen "in den Himmel". In den Kommentaren zu Paradise Lost heißt es meist, daß die Passagen um Satan viel spannender sind, als die mit Gott und Adam und Eva etc. Mal schauen...


    Viele Grüße
    thopas

    Ich habe mittlerweile die ersten beiden Bücher gelesen, manche Stellen davon auch mehrmals. Es dauert etwas, bis ich mir genau vorstellen kann, wie die Lokalität genau beschaffen ist. Es gibt Himmel und Hölle (diese wurde neu geschaffen, um Satan und seine Anhänger dorthin zu verbannen?) und dazwischen nur Leere bzw. Chaos und Nacht. Die Erde, die auch neu erschaffen wurde, hängt an einer Kette vom Himmel herunter? bzw. das Universum mit den Sphären um die Erde? So in etwa stelle ich mir das momentan vor. Dann gibt es noch eine Art Brücke (auf den Spuren Satans erschaffen), die zur Erde führt (oder so ähnlich)....


    Ich habe vor einiger Zeit die His dark materials-Trilogie von Philip Pullman gelesen, die sich auf Paradise Lost bezieht. Da fallen mir jetzt auch immer wieder Bilder ein, z.B. auch diese Brücke.



    Bezüglich des Versmaßes bin ich mir nicht ganz sicher, aber es scheint sich um (reimlose) Jamben zu handeln.


    Da hast du recht; der genaue Ausdruck ist "Blankvers".


    Schade, daß ich keine illustrierte Ausgabe habe, aber auch im Internet findet man die Illustrationen von William Blake und v.a. Gustave Doré, die ich sehr schön finde.


    Viele Grüße
    thopas

    [Dan Simmons: Drood]



    Hallo thopas
    ich glaube, "Drood" (Simmons) wird dir gefallen. Ich höre parallel dazu "The Mystery of Edwin Drood". Der Sprecher ist zwar kein Profi, jedoch sehr engagiert. Kennst du Lit2Go? Diese Universität aus Florida stellt selbst gelesene Klassiker in MP3 ins Netz:


    http://etc.usf.edu/lit2go/


    Hallo Maria,


    dann freue ich mich schon auf das Buch... Lit2Go kannte ich bisher nicht. Ich muß allerdings gestehen, daß ich gar keinen MP3-Player besitze... Nun ja, vielleicht ändert sich das mal, dann weiß ich ja schon, wo ich stöbern kann.


    Viele Grüße
    thopas


    Ich habe etwas im Netz über "The Custom of the Country" gestöbert. Klingt gut. Schon der Name der Heldin Undine Spragg, macht mich neugierig. Lt. Hermione Lee, einer englische Biographin, Whartons bedeutendstes Werk.
    Berichte bitte! :-)


    Hallo Maria,


    werde ich machen :winken:. Ich weiß nur nicht genau, wann ich das Buch lesen werde (Lektüreauswahl ist bei mir immer relativ spontan...).


    Viele Grüße,
    thopas

    Hallo zusammen,


    die Aspern-Schriften kann ich sehr empfehlen, Maria. Ich habe die Geschichte vor kurzem gelesen und sie hat mir außerordentlich gut gefallen. Daisy Miller von Henry James kann ich auch empfehlen.


    The age of innoncence habe ich früher mehrmals gelesen, weil mir das Buch so gut gefallen hat. Ich habe nun ein weiteres von Edith Warton gekauft, The Custom of the Country, und bin gespannt, wie mir das gefallen wird.


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo zusammen,


    ich habe schon ein bißchen reingelesen ins Verlorene Paradies, allerdings auf englisch. Ich habe die zweisprachige Ausgabe von Zweitausendeins und noch eine handlichere Penguin-Popular-Classics-Ausgabe, die ich mal im Studium gekauft habe. Da sind auch ein paar Anmerkungen drin.


    Mir gefällt die sehr wortgewaltige Sprache Miltons. Soweit möglich, versuche ich, den Text laut zu lesen; das mag ich ganz gern, wenn ich Vers-Texte lese.


    Viele Grüße
    thopas