Beiträge von thopas


    Hallo Poppea,


    ja, die BBC-Verfilmungen sind meist gar nicht schlecht. Und mir ist es auch lieber, eine Verfilmung zu sehen, in der relativ unbekannte Schauspieler mitspielen. Hollywoodstars in Literaturverfilmungen irritieren mich immer eher. Leider sind die BBC-Verfilmungen nicht gerade billig...


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo zusammen, hallo Maria,


    ich habe unsere George-Eliot-Diskussion aus dem "Was lest ihr gerade?"-Ordner mal hierher umgezogen (ich werde mich hier dann weiter dazu äußern):



    Danke für den Hinweis auf Virginia Woolf. The common reader kenne ich noch nicht. Das wandert dann gleich auf meine Liste!


    Viele Grüße
    thopas


    gut zu wissen.
    z.B. dass 1830 Georg IV starb und sein Bruder Wilhelm III auf den Thron folgte....


    einen Überblick über die 1830 iger Jahre findest du hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/G…3%9Fbritannien_und_Irland


    Danke für den Link. Der englische Wikipedia-Artikel zu Middlemarch gibt am Anfang einen ganz guten Überblick, was einen erwartet, ohne Details der Handlung zu verraten.


    Angeblich soll eine Verfilmung des Romans dieses oder nächstes Jahr in die Kinos kommen. Dazu gibt es aber leider kaum Informationen im Internet.


    Viele Grüße
    thopas


    hallo thopas,


    "Middlemarch" möchte ich demnächst lesen, August hatte ich mir gedacht und eingeplant. Danke für deine ersten Eindrücke. In meiner Reclam-Ausgabe gibt es Anmerkungen, doch wie hilfreich sie sein werden, werde ich erst noch feststellen.


    Hallo Maria,


    ich denke es ist auf jeden Fall eine Lektüre, die sich lohnt. Eliot beschreibt die Personen und ihre Handlungsmotive sehr genau. Wofür ich Anmerkungen bräuchte, wären die Verweise auf politische oder gesellschaftliche Themen, die damals wohl gerade aktuell waren (das Buch spielt in den 1830ern).


    Viele Grüße
    thopas

    Ich habe gestern Shakespeares As you like it (Wie es euch gefällt) gelesen, weil ich mir gerne die Aufführung im Münchner Sommertheater anschauen möchte. Die erneute Lektüre hat meinen Eindruck vom Stück allerdings nicht großartig verändert. Ich finde, Shakespeare hat weitaus bessere Komödien geschrieben (Much ado about nothing, Twelfth Night).


    Ansonsten habe ich mit Middlemarch von George Eliot angefangen, das ich aber sehr langsam lesen werde, weil es keine ganz leichte Lektüre ist. Es ist ein Buch, bei dem ich eigentlich eine Ausgabe mit Anmerkungen gebraucht hätte. Mal sehen, ob es auch so geht.


    Viele Grüße
    thopas


    edit: @ jenny & Anita: ich kann mit Philip Roth auch nichts anfangen. Der menschliche Makel wird wohl das einzige Buch bleiben, das ich von ihm gelesen habe :winken:

    Interessant! Ist mir gar nicht aufgefallen. Ich glaube, da kommt der alte Masure durch! Das Ostpreußische liebt das Imperfekt! Auch und gerade in der gesprochenen Sprache. Ich kenne das von meiner Großmutter. Das Perfekt kam in ihrer Rede praktisch nicht vor. Warum riefst du nicht an ? statt Warum hast du nicht angerufen?
    Das West- und besonders das Süddeutsche behilft sich ja mit dem Perfekt und kennt in der gesprochenen Sprache das Imperfekt kaum. Lenz hört man den ostpreußischen Singsang immer noch ein bisschen an.
    Man sagt, das Konversativste am Menschen sei der Magen. Ich glaube, die Grammatik hält sich auch ganz schön lange.


    Danke für den Hinweis, daß das in Ostpreußen eher üblich ist. Mir als Süddeutsche stößt dieses Imperfekt tatsächlich als ziemlich unidiomatisch auf. Dann kann ich Lenz in Zukunft mit anderen (grammatischen) Erwartungen lesen :smile:.


    Viele Grüße
    thopas

    Ich habe vor kurzem Schweigeminute gelesen und fand es ganz nett. Was mich allerdings gestört hat: die immer wieder eingeflochtenen Anreden an die Lehrerin, die in der zweiten Person Imperfekt gehalten sind. Eigentlich logisch, wenn die Erzählung in der dritten Person Imperfekt ist. Mich haben diese sehr gestelzten grammatischen Formen aber ziemlich genervt. So würde sich doch heutzutage* kein junger Mann ausdrücken?


    * wobei nicht ganz klar ist, wann genau "heutzutage" ist. Zumindest aber zweite Hälfte des 20. Jhds.


    Viele Grüße
    thopas


    das ist eine ganz nette Geschichte, die sich mit der Entstehung des Oxford English Dictionary, dem wohl berühmtesten Wörterbuch der Welt, befasst. Ich habe das Buch gut in Erinnerung.


    Ist das auf Englisch The Surgeon of Crowthorne? Das habe ich auch vor Jahren mal gelesen. Ich kann mich nicht mehr richtig dran erinnern :rollen:. War, glaub ich, ganz nett.


    Zum Thema: bisher habe ich immer einen Bogen um Grass gemacht; irgendwie interessieren mich seine Bücher nicht besonders. Das wird momentan wohl auch so bleiben...


    Viele Grüße
    thopas

    Ich habe es genau umgekehrt verstanden: Eden als Teil des Paradieses ... :rollen:


    Noch verwirrender wird es, wenn man wikipedia zur Begriffsklärung nutzt. Unter dem Stichwort "Garten Eden" wird von einer Gleichsetzung der Begriffe "Garten Eden" und "Paradies" ausgegangen.


    Der Wikipedia-Artikel ist in der Tat etwas verwirrend. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann gibt es "Eden" (was Wüste/Steppe bedeutet) und in Eden dann den "Garten Eden", das umzäunte Paradies, das durch die vier Flüsse, die durch den Garten fließen, fruchtbar wird. Adam und Eva werden also nur aus dem Paradies geworfen, aber nicht aus Eden. Es soll ja hauptsächlich verhindert werden, daß die beiden auch noch vom Baum des Lebens essen und damit unsterblich werden. Und in Eden ist das Land dann nicht so wunderbar fruchtbar, sodaß Adam wirklich im Schweiße seines Angesichts das Land bestellen und Nahrung erarbeiten muß.



    Ja, das habe ich auch so empfunden. Ob Milton das als Kritik an der Bequemlichkeit und Sündhaftigkeit der Menschen gemeint hat? Frei nach dem Motto: Was schert mich das ewige Leben? Hauptsache, der heutige Tag ist schön und angehmen!


    Das ist gut möglich. Oder der Mensch ist einfach so beschränkt, daß ihn der ferne Tod weniger interessiert als die augenblickliche Bequemlichkeit. Adam bekommt allerdings einen Vorgeschmack auf den Tod, als Michael ihn die Zukunftsvisionen sehen läßt.


    Viele Grüße
    thopas

    Ich bin nun auch fertig mit Paradise Lost! :klatschen:


    Die letzten beiden Bücher (die anfangs wohl nur ein Buch waren) sind zwar nicht besonders mitreißend, doch trotzdem ganz interessant. Erzengel Michael berichtet Adam, was die Zukunft so bringen wird, und man bekommt einen guten Überblick über die Ereignisse in der Bibel. Letztendlich ist Adam dann doch ganz froh, daß der Sündenfall stattgefunden hat, sodaß der Messias die Gelegenheit bekommt, die Menschheit zu retten.


    Besonders gut gelungen fand ich die Stelle, als Adam bemerkt, daß die Natur sich verändert und er weiß, daß das nun bedeutet, daß sie nicht im Paradies bleiben dürfen. Für beide ist anfangs die Vertreibung aus dem Paradies (Eva muß sich von ihren geliebten Pflanzen trennen) schlimmer, als die Sterblichkeit, die ihnen der Sündenfall beschert.


    Was ich nochmal genau nachlesen muß ist der genaue Unterschied zwischen "Paradies" und "Eden". Das Paradies scheint nur ein Teil von Eden zu sein, wenn man den Schluß betrachtet. Adam und Eva werden des Paradieses verwiesen und nehmen dann ihren Weg durch Eden. (Ich habe gerade in der Genesis nachgelesen: in Eden, im Osten, legt Gott einen Garten an; dies ist dann der "Garten von Eden" bzw. das Paradies. Das war mir bisher nicht so bewußt. Ich dachte immer, der Garten wäre Eden...)


    Nun muß ich das Ganze sich erstmal setzen lassen :smile:.


    Viele Grüße
    thopas


    Miltons Adam kommt mir vor wie ein ziemlich naiver Trottel, ein Jasager und Spießer, der sich grundsätzlich an der Meinung anderer orientiert. Ich verstehe nicht, warum Milton immer wieder Frauenfeindlichkeit vorgeworfen wird. Im Gegenteil: Wenn man zwischen den Zeilen liest, ist Evas "Unterordnung" nicht ganz ernst gemeint.


    Da würde ich dir zustimmen. Ich habe mittlerweile das 10. Buch gelesen und da jammert Adam ewig rum, daß alles so furchtbar ist. Was für ein weinerlicher Waschlappen... Erst als Eva sich bei ihm entschuldigt und ein paar Vorschläge macht, wie man dem Dilemma entkommt (Verzicht auf Sex, damit man keine Nachkommen hat, die unverschuldet die Sünde der Eltern abbekommen), besinnt er sich und reißt sich etwas zusammen. Auf Sex will er wohl nicht verzichten, denn er meint, die Nachkommen wären nötig, um letztendlich Satan in Form der Schlange zu bestrafen...


    Ich habe nun auch nochmal den Anfang der Genesis gelesen, der ja im Verhältnis zu Paradise Lost sehr knapp gehalten ist. Dort wird lediglich erwähnt, daß Gott Adam untersagt, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Eva wird dann von der Schlange dazu verführt von den Früchten dieses Baumes zu essen und gibt auch Adam davon. Ob Adam weiß, was er da ißt, wird nicht berichtet. Und wenn er es weiß, dann erfährt man nicht, aus welchem Grunde er die Früchte ißt.


    Da stellt sich mir nun die Frage: woher kommt die ausführlichere Version der Geschichte bzw. die Interpretation, was Adam angeblich genau gemacht hat, wie sie auch Augustinus im Gottesstaat erwähnt* (oder stammt diese Auffassung von Augustinus selbst?)? Ich bin da bisher im Internet noch nicht ganz fündig geworden...


    Viele Grüße
    thopas


    edit: * ich habe im Materialienfaden einen Link zu diesem Kapitel eingestellt.


    Dennoch hoffe ich auf eine beruflich ruhigere zweite Jahreshälfte und hätte dann, allerdings erst ab Frühherbst Zeit, weil ich mich dann sowieso ein bisschen mit der römischen Antike beschäftigen möchte.


    Hallo finsbury,


    Frühherbst wäre für mich kein Problem. Mal sehen, was Tom dazu meint...


    Viele Grüße
    thopas

    Ich habe heute das 9.Buch gelesen. Satan schleicht sich nun doch unerkannt ins Paradies und verführt Eva. Das Buch ist sehr abwechslungsreich und die Veränderung von Adam und Eva, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gekostet haben, ist gut gelungen.


    Was mir ein bißchen seltsam vorkam: Adam und Eva bekommen immer und immer wieder den Hinweis, daß sie zum Bösen verführt werden sollen, und trotzdem fällt dann Eva auf die Schlange herein. V.a. weil sie ja als gar nicht blöd dargestellt wird, wie Sir Thomas oben schon erwähnt hat. Sie hat ganz recht damit, wenn sie dem überängstlichen Adam sagt, daß es nicht sein kann, daß sie keinen Schritt mehr ohne ihn im Paradies machen kann, weil er ihr nicht traut bzw. sie für zu schwach (= blöd) hält. Das wäre dann für sie kein Paradies mehr, weil ihr die Freiheit fehlt. Jemand der solche Überlegungen anstellt, muß doch dann aufmerksam werden, wenn ihn bzw. sie eine Schlange dazu bringen will, von den verbotenen Früchten zu kosten.


    Interessant auch, daß Adam sich nicht dadurch verführen läßt, daß er nach Erkenntnis strebt und den Lügen Satans glaubt, sondern lediglich, weil er sich ein Leben ohne Eva nicht vorstellen kann. In meiner Ausgabe wird hier auf Augustinus hingewiesen, der im Gottesstaat die Situation ähnlich erläutert. Da muß ich dann wohl doch mal meine Bibel hervorholen und nachlesen.


    Viele Grüße
    thopas

    Gerade ausgelesen: The Mystery of Edwin Drood von Charles Dickens. Das Buch plätschert so vor sich hin, aber kurz bevor es abbricht wird es dann doch noch spannend... hmmm.


    Jetzt begonnen: Drood von Dan Simmons.