Beiträge von thopas

    Hallo Maria,


    ich befinde mich immer noch in Middlemarch (irgendwo im Kapitel "The widow and the wife"). Im Buch wechseln sich immer Handlungskapitel mit Hintergrundkapiteln ab, habe ich das Gefühl. Gerade die Hintergrundkapitel sind diejenigen, wo ich dann gelegentlich mal eine Anmerkung bräuchte. Aber ich habe mich nun schon daran gewöhnt, das Buch ohne Anmerkungen zu lesen. Bei einer erneuten Lektüre kann ich mir ja dann eine andere Ausgabe zulegen...


    Mrs. Cadwallader ist wirklich ganz amüsant, auch wenn sie nur gelegentlich vorkommt :smile:.


    Viel Spaß bei der Lektüre :winken:.


    Viele Grüße
    thopas

    Danke für die Information zum päpstlichen Index, Katrin.


    Wenn der erste Index 1559 erstellt wurde, dann war das ja schon nach dem Tod von Erasmus. Dann hat ihn das also erstmal gar nicht betroffen. Die Frage ist, was es eigentlich genau geheißen hat, auf dem Index zu stehen? Hatte es Konsequenzen für den Autor, oder nur für die Leser/Besitzer solcher indizierten Bücher? Was drohte ihnen, Exkommunikation vermutlich, oder noch schlimmeres? In der Wikipedia habe ich mir den Artikel zum Index Librorum Prohibitorum durchgelesen, der ist allerdings nicht so ausführlich. Wenn man sich aber anschaut, welche Autoren alle auf dem Index standen, dann kann es ja doch keine so großen Konsequenzen gehabt haben (so ziemlich alle bedeutenden englischen Autoren des 17./18. Jhds. sind da drauf...).


    Nach dem Zitat von Ferdinand Gregorovius zu urteilen, das du erwähnt hast, ist es dann ja eher Reklame, wenn man auf dem Index steht :zwinker:.


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo zusammen,


    vor einiger Zeit habe ich Drood von Dan Simmons gelesen, ein Krimi/Thriller, in dem Wilkie Collins der Erzähler ist. Da meine Wilkie-Collins-Lektüre schon relativ lange zurückliegt, habe ich nun The Woman in White wieder hervorgeholt, um nun den "echten" Wilkie Collins erzählen zu hören. Und siehe da: er erzählt weitaus besser als ich in Erinnerung hatte. Leider aber auch seeehr langatmig. Das könnte aber daran liegen, daß Collins, wie damals auch Dickens und viele andere, seine Werke in immer gleich langen Episoden in literarischen Zeitschriften veröffentlich hat. Und da war dann eine bestimmte Anzahl an Episoden vorgeschrieben. Vielleicht mußte Collins also seine Geschichte um die Frau in Weiß etwas aufblähen, um die Vorgaben zu erfüllen?


    Seine Romane wurden damals als "sensation novels" bezeichnet und sind eine Art Vorläufer zu Kriminalromanen bzw. "Thrillern". Collins verstand es sehr gut, sein Publikum bei der Stange zu halten, sodaß es jede Woche begierig die nächste Ausgabe der Zeitschrift kaufte. Im Falle von The Woman in White war es die Zeitschrift "All the year round", deren Herausgeber Charles Dickens war. Und Collins erzielte mit The Woman in White weit höhere Verkaufszahlen als Dickens zuvor mit A Tale of Two Cities (auch in Drood wird davon berichtet).


    Da ich mich nicht erinnern kann, was das Geheimnis der Frau in Weiß war, bin ich nun neugierig, es nochmal herauszufinden. Und dann wollte ich auch nochmal The Moonstone lesen (vielleicht aber auch erst im nächsten Jahr)...


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo zusammen,


    ich bin erst ca. bei der Hälfte des Buches. Nach der oben erwähnten Gliederung habe ich gerade den Abschnitt "Über Aberglaube, Ablass und Heilige" beendet. Hier zieht die Torheit schon ziemlich über die (Aber)gläubigen her und klagt nebenbei auch noch die Priester an, dieses dumme Spiel zu billigen.



    Wieso wurde das Buch nicht sofort auf den Index gesetzt? Immerhin erlaubt er sich für die damalige Zeit eine Menge gegen Mönche, Priester und sogar gegen den Papst. Dass dieses Klientel das Buch auch noch kommentarlos gelesen hat kann ich mir kaum vorstellen.


    Das ist vermutlich wieder genauso wie schon bei Thomas Morus: Es spricht ja die Torheit hier, nicht Erasmus selbst; muß man die Torheit ernst nehmen? Im Zweifelsfall kann sich Erasmus dahinter verstecken und sagen, daß das ja alles nur Äußerungen der Torheit sind und diese ja dann also eher töricht...



    Was hat Erasmus eigentlich gegen die Grammatik? Ständig beschwert er sich über sie.


    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es könnte sein, daß er mit "Grammatik" eine der Sieben Freien Künste meint, die damals an den Universitäten gelehrt wurden. Die Grammatik war da die einfachste, grundlegendste Kunst; für die Torheit sozusagen der Anfang allen Übels bei den Wissenschaften...


    Viele Grüße
    thopas

    Goethe und Schiller - Geschichte einer Freundschaft war auch sehr gut zu lesen, fast ein bißchen zu kurz...


    Ich habe mir vor längerer Zeit noch die E.T.A. Hoffmann-Biographie von Safranski gekauft, bin aber noch nicht dazugekommen, sie zu lesen.


    Viele Grüße
    thopas


    interessant, wie unterschiedlich man Begriffe verstehen kann: S p e r r i g bedeutet ja wohl, dass sich beim Lesen Sperren in einem aufbauen. Meine Sperre bei Zola ist nicht seine Erzählweise oder der Plot, beides ist leicht zu konsumieren.


    Hallo,


    "sperrig" bedeutet für mich wiederum, daß die Erzählweise nicht leicht zu konsumieren ist, z.B. weil es von Schachtelsätzen nur so wimmelt.



    Von Zola habe ich bisher nur Thérèse Raquin gelesen, das ist allerdings sehr lange her. Eigentlich wollte ich schon länger mal wieder ein Buch von ihm lesen, um zu sehen, ob ich damit was anfangen kann. Hier im Regal stehen Nana und Das Geld...


    Viele Grüße
    thopas


    Heitere Gelassenheit - das ist das Stichwort, an das ich bei Moria immer denken muss. Eine große Portion Lebenserfahrung, gepaart mit einem gründlichen Schuß Humor und der bewundernswerten Einstellung, sich selbst nicht nicht als den Nabel der Welt zu betrachten, über sich selbst lachen können, den Anderen (und auch sich selbst!) so zu nehmen, wie er ist, seine Schwächen und Fehler besonders liebenswert zu finden... nun, das ist wirklich töricht - aber auch sehr weise, oder?


    Ich glaube, damit triffst du es ziemlich genau. Die Torheit, die vom Namen her eigentlich nach Dummheit und Unfähigkeit klingt, ist hier doch eine sehr patente Person, die ihre eigenen Schwächen gut kennt, diese akzeptiert, sogar schätzt, und sich selbst nicht zu wichtig nimmt. Die oft angeführten Weisen sind dagegen eigentlich nur dumme, aufgeblasene und meist eher unglückliche Menschen...


    Viele Grüße
    thopas


    Stanley Wells live? Da beneide ich dich gerade sehr drum, aber vielleicht bietet sich mir demnächst auch mal die Möglichkeit. (Ich ziehe nämlich in drei Wochen nach London :breitgrins:)


    Da beneide ich dich jetzt aber ziemlich... :winken:



    Von James Shapiro habe ich bisher noch kein Buch gelesen. Irgendwie überschneidet sich das nicht so sehr mit meinen Interessensgebieten bezüglich Shakespeare. Meine "Göttinnen" sind in dem Bereich eher so Leute wie Marjorie Garber (ihr Shakespeare After All ist ein tolles Nachschlagewerk) oder Valerie Traub.


    Die Namen mußte ich jetzt erstmal googeln, aber da ich mich mit Gender-Themen wenig beschäftigt habe, ist es vielleicht nicht verwunderlich, daß ich sie nicht kenne. Shakespeare after all klingt ziemlich interessant. Danach werde ich mich mal umschauen.


    Viele Grüße
    thopas


    thopas:


    Ich denke, das ist eine gute Entscheidung. James Shapiro ist anerkannter Shakespeareforscher und das Buch wird auch von Stanley Wells (ja, ich verweise gern auf ihn, aber er ist nunmal als General Editor des Oxford Shakespeare der Experte) empfohlen, soweit ich weiß.


    Hallo Mrs.Dalloway,


    ich habe einst auch mal Anglistik studiert (ist jetzt gut 10 Jahre her) und Stanley Wells mal in einer Gastvorlesung in München gesehen/gehört. Auch wenn er nicht gerade der sympathischste Typ ist, er scheint zumindest die Koryphäe auf diesem Gebiet zu sein. In diesem "bloggingshakespeare"-Blog, den du verlinkt hast, lobt Wells das neue Buch von Shapiro. Ich habe hier noch immer 1599 - A Year in the Life of William Shakespeare von Shapiro stehen. Das wollte ich schon lange mal lesen...


    Viele Grüße :winken:
    thopas


    Danke für die Hinweise auf den Film und die Shakespeare-Blogs, Mrs.Dalloway. Da bin ich auch gleich auf das neue Buch von James Shapiro zur Urheberschaftsfrage gestoßen: Contested Will - Who wrote Shakespeare?


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    Hier eine Rezension dazu von der New York Times (auch in dem einen Blog verlinkt). Wenn es das Buch als Taschenbuch gibt, werde ich es mir bestimmt auch zulegen...


    Viele Grüße
    thopas

    Am Wochenende bin ich dann etwas weiter gekommen mit dem Lob der Torheit. Es gefällt mir nach wie vor sehr gut, nur fällt es mir schwer etwas konkretes dazu zu sagen. Die Torheit wechselt relativ häufig die Themen, bringt immer wieder neue Beispiele, die zeigen, daß die Weisen eigentlich die Dummen sind, und die Toren das viel angenehmere Leben führen.


    Schön fand ich den Hinweis darauf, daß die Weisen, die immer unendlich viel überlegen und nachdenken, bevor sie etwas machen, dann meist gar nichts tun, während der Tor einfach mal handelt und dadurch mehr Erfahrung im Leben bekommt. Auch quälen ihn keine Ängste und Befürchtungen, da er sich keine Gedanken macht, was alles Schlimmes auf ihn zukommen könnte. Da könnte ich mir mal eine Scheibe davon abschneiden :smile:.


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo zusammen,


    bei mir ist es ähnlich, ich lasse mich eher treiben bei meiner Lektürewahl. Es gibt bestimmte Gebiete/Epochen, aus denen ich bevorzugt lese, wie z.B. englische/englischsprachige Literatur, dort v.a. die Klassiker bis zu den 20er/30er Jahren das 20. Jahrhunderts. Aber ich probiere auch immer wieder neuere englischsprachige Autoren aus, z.B. anhand der Booker-Prize-Listen (allerdings nur Bücher, die mich thematisch ansprechen).


    Ich lese selten von einem Autor zwei oder mehr Bücher hintereinander. Ein bißchen Abwechslung zwischendurch finde ich ganz angenehm. Meist lese ich eh mehrere Bücher parallel, sodaß ich dann wählen kann, ob ich gerade einen Klassiker oder Unterhaltungsliteratur lesen möchte.


    Wenn ich geistig viel "um die Ohren" habe, dann kann ich mich meist schlecht auf anspruchsvollere Literatur konzentrieren und lese dann gerne mal Krimis, Thriller, Science Fiction, seltener mal Fantasy. Das ist dann meist sehr spontan, was ich dann auswähle...


    Viele Grüße
    thopas


    edit: meine Antwort bezieht sich doch eher auf das Querbeet-Lesen allgemein; nur auf Klassiker bezogen: da lese ich auch eher querbeet als thematisch oder auf einen Autor konzentriert :winken:

    Hallo zusammen,


    ich habe gestern abend noch ein bißchen weitergelesen. Nach einem kurzen Exkurs in die Götterwelt stellt die Torheit nun dar, daß das Zusammenleben zwischen den Menschen ohne Torheit gar nicht zu denken wäre. Freundschaften und die Ehe wären gar nicht möglich. Zwischendrin gibt es immer wieder Seitenhiebe auf Menschen, die sich für vernünftig und weise halten.


    Leider hatte ich noch keine Zeit, mich mal ein bißchen mit dem Thema an sich zu beschäftigen. Danke, Memmerle, für den Hinweis auf die Lobreden auf Heilige. Vielleicht sollte ich in diese Richtung mal ein bißchen nachlesen. Momentan hängt der Text noch ein bißchen "in der Luft" für mich...


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo zusammen,


    ich bin noch nicht besonders weit gekommen (S. 27); habe diese Woche auch leider sehr viel um die Ohren, also wird mein Lesetempo etwas langsamer sein.


    Ich glaube, es ist nicht verkehrt, wenn man sich zuerst einmal mit der Gattung der "Lobrede" beschäftigt, um zu sehen, inwieweit sich die Lobrede der Torheit, die sich ja ganz bescheiden selbst lobt, davon unterscheidet bzw. was gleich ist. Ich habe mich bisher mit diesem Gebiet noch gar nicht beschäftigt. Mal sehen, ob die Weiten des Internets da etwas hergeben...


    Der Text ist leicht lesbar, mir fehlen in der oben verlinkten Ausgabe allerdings Anmerkungen (sie ist wohl nicht umsonst so günstig). Gerade was antike Gestalten und Gottheiten, Nymphen etc. angeht, muß ich dann noch extra nachschlagen. Sehr schön finde ich, daß die Torheit die törichten, dümmlichen Menschen als die glücklicheren bezeichnet; da fallen mir auch gleich ein paar Beispiele aus meinem Bekanntenkreis ein :teufel:.


    Viele Grüße
    thopas

    Ich glaube, das ist der "amerikanische" Titel - die weichen ja öfter mal ab. :breitgrins:


    Meine (britische) Ausgabe heißt: The Meaning of Everything. The Story of the Oxford English Dictionary - Und ich finde auch, dass es sich lohnt ...


    Ich habe gerade gesehen, daß das zwei verschiedene Bücher sind. The Surgeon of Crowthorne (US-Titel The Professor and the Madman) ist von 1998; das von dir genannte The Meaning of Everything ist von 2003. (Auf der Wikipedia-Seite über Simon Winchester findet man eine Liste seiner Werke.) Ob es sich lohnt, das zweite Buch über die Entstehung des Oxford English Dictionary auch noch zu lesen? Ist angeblich etwas breiter angelegt bzgl. der Handlung...


    Viele Grüße
    thopas

    Hallo Poppea,



    ach, ich weiß nicht, ich finde 30€ für sechs Stunden jetzt nicht wirklich teuer, gemessen an einer Kinokarte für 10-12€ und 1,5 Stunden... aber das sieht jeder anders.


    Wo sind denn Kinokarten so teuer? Mir kommen da Münchner Preise für ca. 8 € für eine Abendvorstellung schon ziemlich teuer vor... Übrigens verändert sich der Amazon-Preis dieser DVD auch ständig. Letztens waren es 38€ , heute sind es 36,99 €. Vielleicht warte ich einfach mal, bis der Preis etwas weiter sinkt :zwinker:.



    Tatsächlich habe ich sie mir aber aus der Bibliothek ausgeliehen und das geht selbst auf dem kleinsten Dorf vía Fernleihe. :smile:


    Das ist eine gute Idee. Da werde ich doch mal bei unserer Dorfbücherei nachfragen, ob sie das auch anbieten.


    Viele Grüße
    thopas