Beiträge von Berch

    Hallo zusammen,


    was die andere Leseprojekte angeht, kann ich dazu nichts sagen, da ich nicht daran beteiligt war.
    Beim Prinz Friedrich von Homburg war ich allerdings dabei und ich hielt die Diskussion eigentlich für recht umfangreich für einen doch recht kurzen Text wie diesen. Ich war zwar etwas erstaunt, als die Diskussion mit Beendigung der Lektüre seitens der Diskussionsteilnehmer verebbte, aber auch mir brannte jetzt nicht unbedingt mehr etwas unter den Fingern.
    Zudem soll es ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe in Sachen Kleist mit dem Kohlhaas und anschließend im Vergleich mit Kafka weiter gehen, für einige der Teilnehmer, war der Prinz also eher eine 'Zwischenstation', ohne dies negativ zu meinen. Gut möglich also, daß sich noch das ein oder andere zum Prinzen ergibt.


    Eine Mindestleserzahl halte ich auch nicht unbedingt für eine Ideallösung. Leserunden auch mit nur zwei Teilnehmern können ja funktionieren, wenn beide engagiert dabei sind.
    Ich sehe die Entwicklung bisher nicht als so bedrohlich an, vielleicht sollten wir einfach mal schauen, wie sich dies in der Zukunft entwickelt.


    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    so verwunderlich finde ich es garnicht, daß dieser Zeit-Kanon europäisch geprägt ist.
    Ich verstehe ihn als eine erste Zugangsmöglichkeit für eher 'ungeübte' und zumeist deutsche Leser. Leser, die sich ohnehin passioniert mit Literatur beschäftigen wird dieser Kanon vermutlich weniger ansprechen. Sie kennen vermutlich schon einen Großteil dieser Bücher und daher ist dieser Kanon für sie ohnehin keine wirkliche Hilfe mehr.
    Betrachtet man diese Zielgruppe, dann ist es meiner Ansicht nach auch richtig, einen großen Teil der Bücher aus dem eigenen Kulturraum zu wählen. Das erleichtert den Zugang doch erheblich und zudem denke ich, daß es zunächst einmal wichtiger ist, die Literatur der eigenen 'Region' zu kennen, bevor man sich in die weite Welt hinaus wagt. Dieser zweite Schritt wird dann vermutlich fast unweigerlich irgendwann kommen.
    Es ist wohl deutlich leichter, über den eigenen Tellerrand zu schauen, wenn man überhaupt erst einmal weiß, wie dieser Tellerrand aussieht.
    Daher halte ich diese Liste für die unterstellte Zielgruppe für durchaus gut brauchbar.
    Ein solch globales Projekt, wie einen Kanon der Weltliteratur (im Optimalfall dann auch noch auf hundert Werke beschränkt), halte ich für fast unmöglich. Es ist ja schon durchaus nicht einfach, einen deutschsprachigen Kanon auf die Beine zu stellen, der 100 Werke umfaßt. Bereits in diesem recht kleinen Sprachraum gibt und gäbe es um die Auswahl erbitterte Diskussionen. Für einen weltweiten Kanon würde vermutlich ein Großteil der deutschsprachigen Leserschaft zumindest immer noch ein mittelhochdeutsches Werk, Goethe, Schiller und Lessing für gesetzt halten und das wäre wohl schon das absolute Minimum. Wahrscheinlicher wäre, daß auch noch auf 5-10 weitere Autoren bestanden würde und ich vermute, den Amerikanern, Engländern, Russen, Franzosen, Indern, Chinesen, Brasilianern, etc. würde es nicht anders gehen.


    Gruß
    Berch

    Hallo Hubert,


    so ganz Unrecht hast Du damit garnicht. Die Komparatistik setzt sich, auch hier in Münster grob gesagt aus der allgemeinen und der vergleichenden Literaturwissenschaft zusammen.
    Dabei ist der Lehrstuhl Komparatistik in Münster sehr eng an den Lehrstuhl Germanistik angelehnt (stärker als an die anderssprachigen speziellen Lietraturwissenschaften).
    Es ist also vollkommen richtig, die Komparatistik zu den Literaturwisschenschaften zu zählen.
    Als Literaturstudium, so wie Du es in Deinem ersten Posting nanntest, hingegen werden in Münster aber die speziellen Literaturwissenschaften aufgefaßt. Dabei ist es aber speziell in der Germanistik in Münster so, daß die Komparatistik oft als kleines Anhängsel gesehen wird, was meiner Ansicht nach dem Fach nicht wirklich gerecht wird.
    Gut möglich also, daß diese Defintion von Literaturstudium an anderen Universitäten, an denen die Komparatistik einen höheren Stellenwert hat, anders aussieht.
    Um mal einen kleinen Überblick zu geben: Das Institut für Komparatistik umfaßt in Münster aktuell 4 Lehrende und einen Gastdozenten. Im Unterschied dazu hat die deutsche Philologie I (Sprachwissenschaft, Literatur des Mittelalters und niederdeutsche Sprache und Literatur) 32 Lehrende und die deutsche Philologie II (Neuere deutsche Literatur) 24 Lehrende.


    Samara: Derrida ist wirklich kein Zuckerschlecken!
    Darüber hinaus: Es mag sein, daß dies auch nur wieder eine Eigenheit der Uni Münster ist, aber die 'Menge' an zu lesender Literatur ist in unseren englischen Seminaren auch deutlich geringer, als in den germanistischen. Aber ansonsten hast Du sicherlich Recht. Ich habe bisher zwei Vorlesungen im Bereich Komaparatistik gehört und in beiden wurde in jeder Sitzung ein neues Werk mit in die Betrachtung aufgenommen. Diese Anzahl wird vermutlich auch nicht in jedem komparatistischen Seminar erforderlich sein, aber sie ist es auch längst nicht in jedem germanistischen, geschweige denn englischen...


    Gruß
    Berch

    Hallo Gast,


    es wäre schön, wenn Du Dir vorher mal durchgelesen hättest, wie wir uns Schüleranfragen hier so denken. Um Dir die Arbeit zu ersparen, Dir den betreffenden Thread heraus zu suchen und durch zu lesen, bringe ich es mal auf den Punkt:


    Können wir hier jedem Schüler, der anfragt eine Interpretation schreiben? - Antwort: Können vermutlich schon, wollen aber definitiv nein.


    In diesem Sinne... Frohes Selberdenken und viel Erfolg bei der Deutscharbeit...


    Berch

    Hallo Hubert,


    wenn ich Dich korrigieren darf: Nicht im Literaturstudium, sondern im Komparatistikstudium. In meinem Literaturstudium ist es jedenfalls bisher nicht vorgekommen, daß nur Auszüge gelesen wurden. Viel eher war es bisher der Fall, daß in Seminaren Autoren nahezu komplett gelesen werden mußten, in meinem Fall z.B. Eichendorff. Das würde man in der Komparatistik vermutlich seltener finden.
    Es mag im Komparatistikstudium vielleicht auch daran liegen, daß exakt der Auszug für diverse andere Vergleiche herangezogen wird, daß Gesamtwerk dabei allerdings weniger betrachtet wird. Sicher, schaden wird es auch niemandem, wenn er das gesamte Werk gelesen hat :zwinker:


    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    wie ich auch schon in dem ehemaligen Off-Topic-Thread geschrieben habe, bedaure ich auch, daß Brechts Lyrik oftmals zu kurz kommt oder gar belächelt wird. Letzteres kann meiner Ansicht nach nur mit der Unkenntnis seiner Lyrik erklärt werden.


    Meine Favoriten sind ebenfalls in der von Dir genannten Hauspostille und in den Svenborger Gedichten zu finden. Es fällt mir allerdings recht schwer, einen absoluten Liebling auszumachen. Das variiert bei mir immer leicht und ist, wie Lyrik überhaupt, bei mir Stimmungsschwankungen unterworfen. Dieses Phänomen tritt bei mir aber in dieser Form erstaunlicher Weise fast nur bei Lyrik auf.
    Zu meinen Lieblingen zählen 'Gegen Verführung' und 'Vom armen B.B.' (Schlusskapitel und Anhang der Hauspostille), der 'Alabama-Song', das 'Lied einer deutschen Mutter' und 'An die Nachgeborenen'.


    Aber wie gesagt variiert diese Auswahl immer ein wenig, da ich eigentlich alle paar Wochen einige seiner Gedichte lese (ich habe die Gesamtausgabe seiner Gedichte aus dem Suhrkampverlag). Dabei entdecke ich dann natürlich auch immer wieder 'neue' Gedichte, die mir beim bisherigen Lesen entweder entgangen oder nicht besonders aufgefallen sind. Die oben angegebenen Gedichte gehören dabei zum Stamm meiner Lieblinge.


    Wie bereits erwähnt wäre ich auch durchaus an einer Leserunde interessiert, falls sich noch ein paar andere Brecht-Liebhaber oder -Interessierte finden ließen.


    Gruß
    Berch

    Hallo Hubert,


    erst einmal freut es mich, daß ich einen weiteren Liebhaber der Brechtschen Lyrik gefunden habe. Allzu oft wird diese nämlich bestenfalls mitleidig belächelt ("Brecht, daß ist doch dieser verkappte Sozi") und diesen Standpunkt teile ich überhaupt nicht und zwar nicht erst, seitdem mir Gedicht 'Gegen Verführung' 13 Punkte im mündl. Abitur gebracht haben :zwinker:


    Rocklyrics oder Texte von Liedermachern fände ich auch sehr interessant, besonders weil ich mir schon mehrmals überlegt hat, ob und wie es möglich wäre, in der Schule in einer Lyrikreihe auch mal diese Form mit einfließen zu lassen.


    Ich hoffe, Dein Ärger über die 'echten' Klassiker ist inzwischen verflogen und ich wollte hier ganz sicher keine neuerliche Grundsatzdefinition anzetteln, da mir die bisher verwandte Definition durchaus sehr plausibel und allgemein auch gut anwendbar ist. Brecht erachte ich aber als einen kritischen Fall. Das 'echt' habe ich daher bewußt in Anführungszeichen gesetzt, weil ich damit deutlich machen wollte, daß Brecht nach der hier benutzten Definition noch kein Klassiker ist, aber für meine Begriffe den Rahmen der zeitgenössischen Literatur auch schon eher hinter sich gelassen hat. Gerade bei Brecht, aber sicherlich auch bei anderen Autoren, lassen sich nämlich meiner Ansicht nach Punkte festmachen, die anzeigen, daß er eben nicht mehr so wirklich zeitgenössisch ist. So ist z.B. die Idee des Klassenkampfes, der ein zentrales Element vieler Texte Brechts ist, heute eigentlich kein so großes Thema mehr, sondern, wenn auch nicht gelöst, so ist dieses Problem zumindest in der Brechtschen Form weitesgehend zu den Akten gelegt worden.
    Ich habe es in einem Praktikum bereits einmal ausprobiert und diese Problemstellung oder auch die Idee des Marximus ist den heutigen Schülern zumindest nicht mehr wirklich präsent und ich fürchte, diese Beobachtung läßt sich auch auf weite Teile der Bevölkerung ausdehnen.
    In dieser Hinsicht war zumindest für die Schüler der Zugang zu Brecht ähnlich schwierig, wie zu Goethe oder Lessing, die auch mit einem gewissen Unverständnis aufgenommen wurden. Zwar war die Brechtsche Sprache ihnen näher, aber die Thematik war nicht mehr in ihrem Bewußtsein.
    Auf dieser direkten Ebene trifft Brecht also wohl nicht mehr das aktuelle Empfinden und deshalb tue ich mich schwer, viele seiner Texte noch als zeitgenössisch aufzufassen.
    In wieweit es trotzdem sinnvoll ist, Brecht auch und gerade in der Schule zu lesen, möchte ich hier jetzt eigentlich nicht eingehen, denn es würde wohl zu weit vom eigentlichen Thema abweichen.
    Aufgrund dieser Differenzen habe ich das in Anführungsstriche gesetzte 'echt' gebraucht. Klassiker in Lauerstellung würde es vielleicht besser treffen :zwinker:
    Allerdings erwächst in mir jetzt gerade die Frage, ob es für die Zukunft vielleicht sinnvoll sein könnte eine weitere Kategorie zwischen Klassiker und zeitgenössischer Literatur einzusetzen. Denn an meinen Ausführungen, sofern ich darin keinen groben Denkfehler begangen habe, meine ich zu erkennen, daß Brecht sicherlich noch kein Klassiker ist, aber eben auch nicht mehr wirklich zeitgenössisch, sprich kein echter Genosse der aktuellen Zeit, nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist entsprechend ist. Stellt sich die Frage: Wenn er vielleicht beides nicht mehr oder noch nicht ist, was ist er dann...


    Gruß
    Berch


    P.S.: Ich werde mich bemühen meine Vater für eine mögliche Liedermacherinterpretaion ins Boot zu holen. Er hat zumindest eine, wenn auch nicht immer beabsichtigte, humorvolle Komponente... :zwinker:

    Hallo zusammen,


    generell habe ich schon Interesse an Lyrik. Bzw. ich habe so langsam wieder Lust drauf; lange Zeit hat die Erinnerung an ein Seminar 'Lyrik der 90er Jahre' mit anschließender Hausarbeit über ein Gedicht Durs Grünbeins meine Begeisterung für Lyrik doch in engen Grenzen gehalten.
    Mein Problem ist nur, ich weiß noch nicht, wie viel Zeit ich dafür haben werde. Ich bin immer noch dabei, Literatur für das Projekt 'Russische Novellen' zusammen zu tragen und das wird wohl auch ein ganz schöner Batzen werden.
    Aber sofern ich es einrichten kann, bin ich ganz sicher nicht abgeneigt und z.B. Heines 'Deutschland - Ein Wintermärchen' steht ohnehin noch auf meinem Programm.
    Mich würden außerdem auch noch Brechts 'Svendborger Gedichte' interessieren. Ich weiß, ich weiß, Brecht ist wohl noch kein 'echter' Klassiker, aber seine Lyrik hat mich immer sehr fasziniert.


    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    habe heute morgen noch kurz den 2. Startschuß entdeckt und meine Zugfahrt dann direkt für den 4. und 5. Akt genutzt.
    Ich muß sagen, daß sich meine Erwartungen nach dem ersten Abschnitt zumindest z.T. erfüllt haben, aber meine Herleitung über die mittelhochdeutsche Literatur war wohl doch etwas gewagt (ich bin wohl mit einer falschen Rechnung zu einem näherungsweise richtigen Ergebnis gekommen :zwinker: ).


    Was mir besonders ins Auge gefallen ist: Der Prozeß des Umdenkens beim Prinzen, seine verbale Auseinandersetzung mit Natalie und auch das Aufbegehren der anderen Offiziere ist durchaus in angemessener Länge dargelegt worden. Die eigentliche Schlußszene (9. - 11. Auftritt) mit der Auflösung des Konfliktes ist dafür aber erstaunlich kurz ausgefallen. Gibt es dafür plausible Gründe?
    Und: Welche Funktion hat der Traum des Prinzen im Hinblick auf das Ende des Stückes? Es ist ja fast schon eine selbsterfüllende Prophezeiung. Hätte der Kurfürst in Unkenntnis dieses Traums wohlmöglich anders gehandelt? Ist der schlußendlich positive Ausgang also rein von der Kenntnis/ Unkenntnis dieses Traums abhängig? Wie seht Ihr da die Zusammenhänge und wie würdet Ihr die Bedeutung des Traumes für das Stück allgemein einordnen? Mir scheint es fast das zentrale Element zu sein.


    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    richtig Hubert, ich habe den Prinzen bisher noch nicht gelesen und brauche daher auch nicht den 2. Teil zu vergessen, um mal wilde Mutmaßungen anzustellen :zwinker:


    Mich erninnerte die Darstellung des Prinzen ein wenig an eine modernisierte Form von mittelalterlichen Legenden (vgl. z.B. den Erec). Der Prinz ist durch seiner Geburt in einen hohen Stand gerückt. Rein auf dem Papier hat er das Recht, hohe Ämter zu bekleiden, Heere zu führen und wohl auch, die Prinzessin zu heiraten, ihr zumindest die Ehe anzutragen. Geistig oder moralisch jedoch scheint er diesen Ehren noch nicht gewachsen zu sein. Er begeht Verfehlungen, er läßt sich bei der Besprechung durch seine 'Traumdeutungen' und 'Frauengeschichten' ablenken, ist nicht in der Lage seine Position auszufüllen und widersetzt sich den Anweisungen seines Vorgesetzten.
    Diese charakterlichen Schwächen lassen ihn fallen, was in seinem Todesurteil gipfelt.
    Verfolgt man diese Analogie weiter, so müßte er sich im zweiten Teil eigentlich durch positive Taten dafür qualifizieren, seinen Status, den er durch die Geburt erlangt hat, auch tatsächlich auszufüllen (den doppelten Kursus der mittelalterlichen Dichtung dabei mal außen vor gelassen).
    Daß seine Darstellung dabei auch humorvolle Aspekte aufweist, widerspricht dieser Theorie eigentlich nicht, denn auch in der mittelalterlichen Dichtung wirken die Verfehlungen der Helden für den Leser oft komisch, auch wenn sie den 'Helden' ins vorrübergehende Verderben stürzen...


    Ich bin gespannt, ob sich diese Erwartungen erfüllen werden...


    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    ich hoffe, es hat niemand in den falschen Hals bekommen, aber ich mußte meinen Vater hier einfach verewigen. Immerhin ist es jetzt schon das dritte Mal, daß er einen Thread hier als Ausgangspunkt für eine Erzählreise in seine 'wilde Jugendzeit' (die bei ihm rein rechnerisch irgendwo im Alter von etwa 35 Jahren geendet haben muß :zwinker: ) genommen hat.
    Die Episode ging allerdings noch weiter: Auf die Schnelle konnte er seine LPs gestern leider nicht mehr finden und ging dementsprechend grummelnd zu Bett. Heute morgen setzte er die Suche dann fort und machte nebenbei meine Mutter damit ganz konfus, die versuchte, um mehrere verstreute Plattenstapel drumrum zu saugen. :zwinker:
    Mittags kam er dann zu der Erkenntnis, daß nicht nur seine Hirsch-Platten fehlen, sondern auch seine Schobert&Black-Platten. Arik Brauer wird ebenso vermißt genau wie auch eine handsignierte Folk-LP (den Interpreten habe ich allerdings auch noch nie zuvor gehört). Aufgrund der Folk-LP meint mein Vater den 'Täterkreis' der 'Ausleiher-und-nicht-Zurückbringer' jedoch auf wenige Personen einschränken zu können und versucht sie jetzt telefonisch zu erreichen.
    Bisheriges Ergebnis: Ein Bekannter hat wohl noch zwei Platten, von denen mein Vater noch garnicht wußte, daß sie ihm fehlen :zwinker:
    Zwischen den Telefonaten flucht und singt er abwechselnd. Wird wohl ein interessantes Wochenende hier bei uns und obendrein ist noch Fußball-EM :zwinker:
    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    ich seh es schon kommen: Irgendwann meldet sich mein Vater noch hier im Forum an Nicht unbedingt aufgrund der Klassiker, aber wegen der Musikthreads, die hier immer mal wieder auftauchen.:zwinker: Ich bin übers Wochenende mal wieder bei meinen Eltern und lese gerade diesen Thread, als er ins Zimmer kommt. Er liest nur den Namen Ludwig Hirsch und fängt direkt das Schwärmen an. Jetzt habe ich einen etwa 30-minütigen Vortrag über Hirsch und die Auftritte, die mein Vater schon von ihm gesehen hat, sowie seine Besuche von Folk-Festivals in den späten 70ern hinter mich gebracht und er sucht jetzt seine Plattensammlung für mich durch. Ähnlich wie Ihr jetzt vermutlich auch, war er nämlich entsetzt, daß mir der Name noch nicht einmal ein Begriff war. Aber das wird sich vermutlich ändern, wenn er aus seinem 'Platten-Archiv' zurückgekehrt ist :zwinker:
    Den Liedermacher, den ich bisher immer sehr schätzte und den ich bisher einmal live erleben durfte ist Franz Josef Degenhardt. Ich mag seine z.T. zynische, aber stets sehr kritische Art. Seine Lieder und Texte sind so gut, daß selbst eine Coverversion seines "Ein schönes Lied" durch eine HipHop-Band noch gut hörbar ist.


    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    bei mir ist es eigentlich recht unterschiedlich. Insgesamt neige ich eher zu Taschenbüchern, weil sie a) zumindest in der Erstanschaffung günstiger sind und ich sie b) zum Lesen unterwegs praktischer finde (ich sitze täglich etwa eine Stunde im Bus und die Zeit will ich nicht mit nicht-lesen vertrödeln).
    Es gibt aber auch Ausnahmen. Vor einigen Tagen habe ich mir Gustav Schwabs 'Sagen des klassischen Altertums' gekauft und da lagen TB (sehr unschönes Titelblatt) und HC gerade einmal einen Euro auseinander. Da fiel die Wahl dann recht leicht. Außerdem greife ich bei Neuerscheinungen zum HC, wenn ich einfach nicht auf die TB-Ausgabe warten will. Wladimir Kaminers neues Buch wird wohl wieder so ein Fall sein...


    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    werde mich mal spontan der Leserunde anschließen. Habe ohnehin gerade meine andere Lektüre abgeschlossen. Werde dann mal zusehen, daß ich den ersten Akt heute auch noch schaffe, damit wir dann etwa ein gleiches Level haben.
    Wäre also gut, wenn dieser Thread verschoben werden könnte...


    Gruß
    Berch

    Hallo Hubert,


    jetzt sehe ich, was Du meintest. Vielleicht muß ich mir einfach mal ein paar der Essays durchlesen. Wie gesagt, die Liste der Autoren der Essays liegt mir nicht vor und da waren meine Mutmaßungen über die Qualität eben nicht viel mehr als ein blindes Tasten.


    Zu den Leselisten. Ich hatte mir vor einiger Zeit dazu mal eine kleine Linksammlung angelegt und mich schon bei dem Posting, indem ich diese Listen ansprach geärgert, daß ich sie nicht mehr gefunden habe. Habe inzwischen aber meine Festplatte noch einmal durchforstet und bin fündig geworden. Hier mal eine Auswahl:


    Germanistik:
    http://www.uni-wuerzburg.de/germanistik/neu/leseliste.html
    http://web.ub.uni-greifswald.d…tut/leseliste.HTM#Pflicht
    http://www.philhist.uni-augsbu…chaft/lehre/leseliste.php
    http://www.uni-essen.de/Litera…e%20Literaturwissenschaft


    Anglistik:
    http://www.uni-essen.de/Litera…e%20Literaturwissenschaft
    http://www.uni-koblenz.de/anglistik/info/books/ma.html
    http://www.uni-leipzig.de/~angl/sf/kap054-5.htm#list


    Das ist jetzt mal so eine kleine Übersicht. Ein paar Leselisten liegen mir auch in gedruckter Form vor, da ich sie von Unis, an denen ich überlegte zu studieren, angefordert habe. Die Uni Münster führt übrigens keine solche Leseliste, zumindest nicht in den Bereichen Germanistik und Anglistik, was ich in sofern positiv finde, als daß die Zwischenprüfung an Universitäten mit Leseliste teilweise zu einem hohen Anteil daraus besteht, daß die zu lesenden Bücher 'abgefragt' werden, was ich zumindest für problematisch halte.
    Ähnliche Seiten gibt es auch für Romanisten, Slawisten, etc. Dort habe ich die Links aber leider nicht mehr präsent.


    Gruß
    Berch

    Hallo zusammen,


    Petra: Das Buch kenne ich nicht, aber den Autor schon. Guido Knopp ist dem breiten Publikum vermutlich durch ZDF-'Serien' wie Hitlers Helfer, etc. bekannt geworden. Gleichzeitig ist er gerade aufgrund dieser Serien in Historikerkreisen wohl alles andere als unumstritten. Ich habe mich erst vor wenigen Tagen noch mit einem befreundeten Geschichtsstudenten darüber unterhalten. Die Vorwürfe sind wohl, daß die Serien z.T. zu populistisch zusammengestellt wurden, die eingespielten Interviews mit Zeitzeugen z.T. aus dem Kontext gerissen wurden, z.T. wird auch wohl deren Authentizität angezweifelt. In wieweit dies nun begründete Vorwürfe sind, kann ich nicht beurteilen, vielleicht spielt auch ein wenig Futterneid eine Rolle. Das aber vielleicht nur als Hintergrundinformation.


    Hubert:
    Danke für die Information bzgl. der Autoren der Essays. Vermutlich ist die Qualität bzw. Aussagekraft dieser Essays dann doch niedriger, als ich erwartet hatte. Homoerotische Tendenzen konnte ich jedenfalls nicht ausmachen. Vielleicht möchte ich dann doch lieber nicht mit der Liste arbeiten...
    Kein Zweifel, daß jeder so seine eigenen Lieblinge hat, die er mit in die Liste einfließen lassen würde. Hartmann z.B. steht in meiner Gunst sehr weit oben, was die mittelhochdeutschen Autoren betrifft. Ich würde sogar noch seinen Gregorius mit hinzu nehmen. Aber wie gesagt, das sind nur persönliche Vorlieben. Wenn wir eine solche Liste hier im Forum zusammenstellen wollten, kämen vermutlich gut und gerne 400-500 Werke zusammen und man muß sich zwangsläufig auf eine Schnittmenge einigen.
    Zur Leseliste: Sie ist tatsächlich sehr umfangreich und wenn man sich vornimmt, sie von null auf an komplett zu lesen, wird man sicherlich erschlagen. Allerdings kann sie kann meiner Ansicht nach dennoch hilfreich sein. Um jetzt das Beispiel 'mittelhochdeutsche Texte' noch einmal zu bemühen, so sind in dieser Leseliste deutlich mehr Texte verzeichnet. Findet man beim Lesen Gefallen an dieser Epoche, so kann man sich hier weitere Anregungen holen.


    Gruß
    Berch

    Hallo Petra,


    einen kleinen Nachtrag von mir zum Büchertreff: Ich bin letzten September im literaturschock-Forum darauf aufmerksam gemacht worden, habe aber relativ schnell einsehen müssen, daß dort die Vorliebe für Klassiker doch recht begrenzt ist. Das ist jetzt kein Vorwurf an das Forum, andere Literaturrichtungen werden dort sehr interessiert und ausgiebig diskutiert, aber ich bin dann doch wieder hier gelandet.
    Man kann den Leuten da also vielleicht keinen Vorwurf machen, daß sie bisher nicht oder nur sehr spärlich geantwortet haben. Es ist schlicht nicht ihr Hauptinteressengebiet. Andersherum würde man hier vermutlich weniger detaillierte Antworten zu z.B. moderner Fantasyliteratur finden.


    Fazit: Fragen sie gleich die, die sich damit auskennen :zwinker:


    Edit: Bloße Auflistungen kannst Du auch finden, wenn Du nach Leselisten von Universitäten suchst. Viele Unis geben im Netz solche Listen für Studierende heraus, die diese dann bis zur Vollendung des Grundstudiums gelesen haben müssen. Ist aber sicherlich nicht mehr als eine pure Anregung. Hinweise, weshalb diese Werke ausgewählt wurden, finden sich hier sicher nicht, dafür werden meist aber auch Lyrik und Drama berücksichtigt.


    Gruß
    Berch