Hallo zusammen,
hallo Hubert,
Ja, zu diesem Ergebnis bin ich auch gekommen. Nach den Metzlerschen Kriterien würde ich auch Eindeutig eine Zuordnung "Kohlhaas" = Roman, "Prozeß" = Erzählung vornehmen. Einzig die Länge des Stückes würde vielleicht dagegen sprechen, da der "Kohlhaas" zumindest im direkten Vergleich kürzer ist. Allerdings halte ich das Kriterium 'Länge' für das am wenigsten wichtige unter den Angeführten und darüber hinaus sind beide Werke ja im Vergleich zu manch anderen Romanen mit z.T. weit mehr als 600 Seiten verhältnismäßig kurz.
Dieses Ergebnis ist zudem das Gleiche, das auch die von Dir angeführten Kriterien m.M.n. ergeben haben.
Vielleicht können wir ja noch ein paar weitere Meinungen zu diesem Thema einholen und im Anschluß ggf. auch einmal darüber nachdenken, weshalb die klassische Einteilung dieser beiden Werke (Du nanntest ja bereits Reich-Ranicki) eher genau andersherum läuft.
In den letzten Tagen ist leider nicht mehr viel Substantielles zu unserer Diskussion hinzu gekommen, vielleicht können wir das Thema aber noch ein bißchen beleben, sobald wir wissen, auf welchem Lesestand alle Teilnehmer sind.
Mich würde dies sehr freuen, denn es gäbe durchaus noch ein paar Aspekte, die mich interessieren würden.
Mögliche Fragestellungen wären z.B.:
- K.'s Schuldfrage, die meiner Ansicht nach noch nicht hinreichend geklärt ist
- intertextuelle Bezüge
- mögliche Anknüpfungspunkte des von der Realität doch recht abgehoben Textes an die Realität
- und nich zuletzt ein über die Gattung hinausgehender Vergleich von Kleist und Kafka, der ja als übergeordnetes Thema dieser Leserunden angesetzt war
Gruß
Berch