Beiträge von Vult

    Hallo,


    vielleicht noch ein kurzer Satz zur literarischen Klärung:


    Ich hasse Grass nicht, denn würde ich Grass hassen, ich wäre genauso ein tumber Wicht wie der allgemeine literarische Biertischklüngel, der mit schönster Regelmäßigkeit gegen die Literatur so herrlich und typisch deutsch revoluzzert, nämlich mit der stumpfen Waffe der alltäglichen Phrase und den fein abgestimmten Nuancen kleinbürgerlicher Alltagswütereien.
    Das einzige was ich wirklich an Grass hassen könnte wäre - das dieser mit so hässlich durchgekauten und arg beschmatterten Pfeiflein durch die Gegenden rennt, denn er hätte doch eigentlich die ästhetischen Voraussetzungen (von den Euronischen ganz zu Schweigen), das er dann...
    Vielleicht noch eine Frage an die Grassfreunde in diesem Forum: Trotz nun schon vieler Jahre andauernder Tiefenrecherchen gelang es mir nicht heraus zu finden, welchen Pfeifentabak er nun raucht, der Grass. Weiß das zufällig vielleicht...


    Grüße


    Peter

    Ist schon alles gut, Lost,


    immer wenn es um Grass geht, dann lasse ich mich ein wenig hinreißen.
    Ich wollte dir weniger deinen Grass miesmachen, als wohl mehr mir selbst Beweisen, das ich in mit ihm "fertig" bin, sprich - die Enttäuschungen hinter den überaus großen Erwartungen (damals) waren dann wohl prägend.
    Die Blechtrommel wird bleiben, das wird so sein, auch wenn ich meine geliebte - Venus von Ille - dort wieder fand, seltsamerweise!
    Grass wird immer ein Reizthema sein, und vielleicht, wenn er dann eines Tages zu den Vätern heimkehrt, Gott hab ihn selig, dann wird sich so einiges verlieren und verklären und vieles wird vergessen sein. Und das ist gut so. Dann.


    In diesem Sinne


    Liebe Grüße


    Peter


    Jean Paul - ich las bisher den Hesperus (die letzten 100 Seiten hab ich nicht mehr geschafft) und das Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz. Mich interessiert sehr die Zeit, in der er lebte und auch dieser Übergang von Klassik zu Romantik.


    Aber mit seinem Humor und dieser für mich verschlungenen Denkweise komme ich überhaupt nicht zurecht.


    Gruß von Steffi


    Und das mir, als eingefleischten Jean Paulianer!


    :smile:


    Ich komme immer mehr zu der Ansicht, das sich das Wort - Literaturgeschmack wohl vielleicht ersetzen lässt durch - das Alter des Lesers, die geistige Reife, die humane Selbstverantwortlichkeit, die ästhetischen Zeitstimmungen, die persönlichen Umfelder und die "geistigen Häutungen", durch die eigentlich jeder Mensch geht, oder gehen sollte.


    Das ist nun keinesfalls eine Abwertung der Leser/innen, das sind Erfahrungswerte aus vielen Lese und Lebensjahren, Erfahrungen gesammelt in den Tumulten und Kämpfen, die man dann so im Leben zu Bestehen hat, und vielleicht ist der Arno Schmidt, oder der Thomas Mann, also Autoren die ich heute noch mit "spitzen Fingern" berühre, vielleicht sind diese Schriftsteller dann schon morgen meine ausgemachten Lieblinge und aus dem Peter wird ein Thomasischer Mannianer, wer weiß das schon heute schon zu sagen.
    Alles nicht so einfach, das mit den - Geschmäckern und den daraus folgenden - Bücherphobien.


    Grüße


    Peter

    Die Themen von Grass sind aus seiner Zeit und die Blechtrommel und "Ein weites Feld" sind engagierte Zeitzeugnisse...


    Wir können die Zukunft nicht vorhersagen. Grass wird aber gerade wegen seiner Eigensinnigkeit und auch klaren Positionen Bestand haben.


    Ich glaube von Lec stammt die Bemerkung: Schont die Sockel, wenn ihr die Denkmäler stürzt. Ich bin mir nicht zu schade Grass auf einen Sockel zu stellen, den ich vorher abgeräumt habe.


    Hallo Lost,


    ich meine, sein Buch: Ein weites Feld, ist kein engagiertes Zeitzeugnis, sondern mehr der Versuch eines pseudointellektuellen Wenderomans, der mehr mit den seltsamen politischen Befindlichkeiten der Grassischen Innenansichten zu tun hatte, aber dafür nichts, aber auch gar nichts mit den von dir so oft beschworenen Zeitzeugnissen. Hier wurde am Leser vorbei geschrieben und Grass schwebte dann wieder einmal in irgendwelchen ominösen Astralnebeln seiner verschrobenen Weltsichten, ein Buch völliger Verkennung der "Ossianischen Wirklichkeiten" im allgemeinen und der tatsächlichen Zeitläufte im Besonderen. Gekleidet in einem, teils abscheulichen Wortbrei, teils "typisch grasslich" gräulichen Salbader, das dann auch in schauderhaften Wörthülsen seinen Höhepunkt, oder besser - seinen Tiefpunkt fand. Grass ist und war eben niemals ein Intellektueller, und um das zu Kaschieren beleidigte er gerne Menschen, viele Menschen. Das groteske Finale war dann - der wehleidig um sich selbst trauernde SS Mann, das politische Gewissen der Nation als sich unschuldig gebendes Jammerbündel, im Hinterkopf die dreist schamlose Vorfreude auf diesen wohl einmalig gelungenen, ebenso unverfrorenen wie unverschämten Werbefeldzug, der ideologischen Krämerseele eines Grass dann auch würdig.


    Woher du nun dein prophetisches Sehertum nimmst, um mit Jesajanischen Selbstwertgefühl den Chinesen und Indern diesen tumultant grotesken und nicht immer ganz ehrlichen, nicht immer ganz aufrichtigen und nicht immer ganz glaubwürdigen Grass an die literarische Backe zu kleben, das weißt wohl nur du selbst.


    Ich meine eher, das diese Menschen, wenn überhaupt, sich dann doch der Literatur befleißigen, die seit tausenden von Jahren (in Europa) gelesen wurde/wird, und nicht das morbid arrogante Sprachgewirr scheinheiliger Fabulanten und moralisch etwas maroder Scharlatane.


    Grüße


    Peter


    Ich bin sicher, die Chinesen und Inder werden in 50 Jahren Grass und einige andere die du genannt hast lesen, um ein Gefühl für unsere Zeit zu bekommen, so wie wir heute die griechischen und römischen Autoren der Antike lesen.


    Hallo Lost,


    meinst du nicht auch, das du dich hier eindeutig etwas, sagen wie einmal - literarisch verstiegen hast?


    Ich wollte ja eigentlich nichts weiter zu Grass sagen, aber was dann hier...


    Hier wird Grass (neben anderen?!?!) eindeutig auf den Podest neben, und hier gleitet das Ganze dann ab in eine reine Phantasmagorie, also neben den Autoren der griechischen und römischen Antike gestellt.
    Grass also dann, ein politischer Hasardeur, der literarischer Taschenspieler und unser aller so moralinsaures Volksgewissen?
    Grass also dann, der sich so sehr in seinen sozialdemokratischen Schreianfällen gefiel und sich dadurch die Lizenz für Beleidigungen, Schmähungen, Verunglimpfungen und ja selbst böser Nachrede jeglicher Art ergaunerte, der seinen moralischen Verrat in, ach so sittlich tugendhaften Heulkkrämpfen inszenierte, um seinen perfiden Vertrauensbruch, natürlich unter Strömen dick von seiner verhärmten Wange kullernden Krokodilstränen, vergessen zu machen.


    Grass, ein Paradebeispiel für literarische Impotenz (zum Beispiel: Der Butt), für öffentliche hochgejubelte literarische Infantilität (zum Beispiel: Ein weites Feld) und auch für eine schon bald schurkenhaft schuftige Doppelmoral (seine garstig heimtückische, ja schon bösartige Polemik wegen des damaligen "Besuchs" an den SS - Gräber in Bitburg), die Ihresgleichen suchen dürfte.


    Ich weiß nicht was die Inder und Chinesen in 50 Jahren lesen werden, um ein Gefühl für unsere (?) Zeit zu bekommen, aber Grass, Grass wohl, sagen wir einmal höflich - Grass wohl weniger.


    Grüße


    Peter

    Und wen hast Du denn da so im Visier? Namen, meine ich ... ;)


    Guter Sandhofer,


    erspare mir die Polemiken um den "Travethomas", am Ende wird es dann vielleicht doch nur eine Lobeshymne auf den, auf seine durchaus Art genialen, dafür in politischen Dingen so endlos tumben, sich unsterblich podestierten Nachgoetheianer.
    Vielleicht sind das auch nur die letzten heroischen Bastionen, oder die Ruinen meiner prosaischen Bunkermentalitäten, einer viele Jahre andauernden Hassliebe, ich weiß es nicht zu sagen.
    (Außerdem, ich möchte mich nicht, und das schon wieder, mit der literarischen Phalanx der Thomas Mann - Fraktion anlegen, denn das Dogma dieser Literaturfreunde ist eben eisern und damit immer "unverlegen", sittlich fundiert und damit unversöhnlich, argumentativ unüberbrückbar und damit typisch - urgermanisch positioniert.)


    Liebe Grüße


    Peter

    Hallo,


    ich mag keine Schriftsteller/Autoren, bei denen der Inhalt ihres Werkes zum ästhetischen Selbstzweck wird. Oder Autoren die mit schielenden Blick auf Goethe ihre Bücher schreiben, darauf hoffend in in seiner "Nachfolge" in die Reihen der Unsterblichen aufgenommen zu werden. Die dann aber (oft) genau solch staubtrockene prosaische "Wüsteneien" in die Welt, äh, ja, sagen wir - Werfen. Mit anderen Worten, künstlerisch und stilistisch überaus wohlgestaltete - grenzenlos formvollendete Langweiligkeiten.


    Dazu gehört Goethe ebenso wie Thomas Mann. Selbstverständlich nur teilweise, denn ich möchte auf einige (unsterbliche) Werke dieser genialen "Scribenten" nimmer verzichten, zumal ich in der vergangenen Woche (wieder einmal) den - Tod in Venedig las.
    (Seltsamerweise greife ich bei Thomas Mann immer öfter zu seinen Schriften über Literatur, Kunst, Philosophie, der Politik und dem allgemeinen Zeitgeschehen, kurz - zu seinen Essays.)


    Gruß


    Peter

    Hallo - Telemachos,


    ich schlage micht von Zeit zu Zeit immer wieder einmal (und das sehr gern) mit Shakespeares Sonetten herum.
    Ich verstehe zwar noch immer nicht so recht, um wen und was es da wirklich geht, aber darüber zerbrachen sich schon andere Geister den Kopf.
    Schön zu lesen sind die allemal.
    Ansonsten - Hamlet, immer wieder!



    Liebe Grüße


    Vult


    Diskutieren lässt sich dann eben kaum.


    In dem Falle vielleicht nach einem Kotau vor Arno Schmidt.


    Das Dogma des Einzelnden, sprich seine literatischen Geschmacklichkeiten, und damit seine "Heiligen Schriften". Gibt es aber im Grunde genommen nicht wirklich vor. Nun denn, nur mir kömmt das kalte Speiben, wenn sich dann so prosaische Hanswurste mit diesen Themen feine Häuser machen (wollen).
    Grass hin, Jelinek her, ich hab nun meine "Leoparden" durch und mach mich noch einmal, studierender Weise, an Brands Haide, danach fällte die Entscheidung, entweder - hinab in den Hades, oder - kein gülden schwerer Dukat wird mich je reuen...


    Liebe Grüße


    Peter

    Das ist vielleicht das härteste Urteil über Günter Grass und die eigentliche Pointe des Geburtstagsbändchens: Noch nicht einmal eine geistreich-lebendige Polemik kann man über diesen staublangweiligen Schwafler schreiben.
    http://www.literaturkritik.de/…ezension.php?rez_id=11256



    Das erinnert mich an gewisse Demagogen, die, nur weil sich ihrer menschlichen Würde und Selbstachtung bewusste Persönlichkeiten nicht an einem/seinem (Klaus Bittermanns) Verriss beteiligen, das dann diese Personen für die (negative) Kritik vereinnahmt werden. Mehr noch, ich halte das für etwas doppelzüngig, halte das für eine doch etwas scheinfromme und unlautere Diskussionskultur, Giesbert.
    Du schreibst:


    "Warum das Buch so enttäuschend ist, verrät der Herausgeber im Vorwort, in dem er einräumt, er sei beim Autorenanbaggern "auf eine Mauer des Widerwillens" gestoßen und es habe Ausreden gehagelt."


    Was wird hier dem geneigten Leser denn nun suggeriert?
    Was soll der Leser unter dieser etwas ominös formulierten - Mauer des Schweigens - denn nun verstehen?


    Menschen also dann, die Widerwillen gegen Grass hegen, aha. (Welche Menschen, das wird hier ja wohlweislich und tugendreich verschwiegen).


    Oder sind es nicht viel mehr Menschen (Schriftsteller, Autoren, Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen der kulturellen Öffentlichkeit und des öffentlichen Lebens), die sich ihre Würde, ihre Sittlichkeit, ihren Takt, ihr Sinn für Moral und Anstand bewahrt haben, die sich gerade deshalb nicht an diesem literarischen Autodafe beteiligen wollen?
    Menschen dann, die sich nicht Vereinnahmen ließen, für das landsknechtshafte Sprachgepolter und abseitige Wortgeflimmer eines Menschen, der dem Grass, aus welchen Gründen auch immer, nicht gerade wohlgesonnen ist.


    Kritik ja, sie ist wichtig, sie ist unverzichtbar, aber auf diese, jeden Wertmaßstab der menschlichen Würde hinwegfegenden und damit sehr zweifelhafter Wortklingler und Tumultessayisten (in diesem Fall dann Klaus Bittermann), kann ich dann liebend gerne verzichten.
    (Wie schon gesagt, ich mag Grass nicht, aber...)


    Liebe Grüße


    Peter

    Dabei handelt es sich um vier stabile, gut gesetzte Bände. Die obendrein spottbillig sind. Nämlich: 25 Euro. Alles zusammen. Das komplette erzählerische Werk in einer wirklich guten und handlichen Leseausgabe. Wer wagt es da zu nörgeln, Schmidt sei zu teuer?


    Da muss man Geduld haben. Im ZVAB finde ich die Ausgabe aktuell für 30 Euro (natürlich auch deutlich teurer, aber das muss man ja nicht kaufen ;-))


    Jaja, ist ja schon gut, Giesbert, du hast mich überredet, zumal - ich sank ja schon hin bevor du diesen Beitrag schriebst, nun aber bin ich - literarisch und in meinen Kaufabsichten mehr als entfesselt.
    Wenn man das so sagen darf.
    Mein Einstieg mit Arno Schmidt war übrigens - Brand's Haide, diese Erzählung fand ich damals im zweiten Band der "Deutsche Erzähler", Insel Verlag, ausgewählt und eingeleitet von Marie Luise Kaschnitz. Dort fand ich viele kleine Perlen.


    Grüße


    Peter

    Ich mag Grass nicht, die Bücher die ich von Grass las, es waren nicht mehr als zwei oder drei, die las ich nicht zu ende.
    Nun gut.


    Viel weniger mag ich aber die spätpubertären Profilneurosler und gnomenhaften Sprachrevoluzzer, die den literarischen, trendig süffigen Totentänzen der sprachlichen Modernisten folgen, um sich dann so fashionable auf Kosten einer, doch schon etwas abgewrackten Leit(d)figur, einen feinen Tag zu machen.
    Grass in die weltanschauliche Ecke zu stellen ist - En Vogue, die Zeiten sind eben so, aber ein schaler Nachgeschmack bleibt, zumal zu den Zeiten, als der Trommler noch auf dem Thron sass da..., aber auch das sind dann wohl die typischen Merkmale eines kerndeutschen Edelmichels. Nach - unten ließ sich eben schon immer leichter Treten als nach..., zumal wenn die Leute (geistig, moralisch, sprachlich und literarisch etwas impotent) schon am Boden liegen.


    Wie gesagt, ich mag den Grass nicht so unbedingt...

    Danke, Sandhofer, ich habe mich beim ZVAB dann informiert, Preise verglichen und noch einmal alles von vorn. Gut und schön.


    Nun habe ich ein kleines Problem, überrede ich mein herrlich lieb Eheweib nun mit einem Riesenstrauß irgendwelcher hyperexotischer Blumen, schneide ich bereitweillig das nächsten Urlaubsthema an, mit der lässigen eingestreuten Bemerkung: "Es wäre einmal wieder Zeit für Zypern...", oder gehe ich einfach mit ihr in den nächsten, wie sagt man, Edelbekleidungsladen speziell für Damen, um dann, nach dem das Konto leergefegt wurde, mit meinen Wusch zaghaft...


    Alles nicht so einfach, wirklich alles nicht so einfach.


    Nachdenklich Grüße, und mit einer Stirn voll tiefer Sorgenfalten.


    Peter

    Gerade Schmidts Funk-Essays zu diversen Autoren (da Du von Thomas Mann sprichst) sind ein guter Einstieg - in Schmidt und in die von ihm gelobten Autoren. (Auch wenn gesagt werden muss, dass Schmidts Auswahl oft ... sagen wir ... diskutabel ist ;).)


    Ja, Sandhofer, der (Lese)Geist ist willig, nur - das Portemonnaie ist schwach. Sprich, viele Bücher von Arno Schmidt sind mir, ehrlich gesagt, etwas zu Euronisch. (Leider). Selbst in der "Bucht" sind bestimmte Ausgaben gut, oder besser - hoch "Beboten", wenn man das einmal so sagen darf. Schade, der gute Arno hat nichts mehr davon, wie nötig hätte er...


    Liebe Grüße von der sonnig warmen Ostsee


    Peter

    Danke, Dostoevskij,


    habe mir einiges notiert und werde bei meinen nächsten Antiquariatsanfall mich nach diesen dann, ja, ich sage dann einmal - Umsehen.
    Übrigens, mein Einstieg in die Welt der "bibliomanen Bücher" war Hermann Hesses - Eine Literaturgeschichte in Rezensionen und Aufsätzen (ST), das ich wieder und wieder regelrecht verschlungen habe. Der Buchtitel gefällt mir heute noch immer nicht, da er so manch Lesewütigen eigentlich abschreckt. Niemand machte mir so viel Lust auf Lesen, auf Bücher, auf die Klassiker wie Hermann Hesse, schürte so in mir die Sucht des Lesens, damals.
    Vielleicht sei hier noch Thomas Mann genannt, schrieb er doch, neben manch groben Unsinn (Platen), einige unsterbliche literarische Essays, ich denke da an Tschechow und Storm, unbedingt noch zu erwähnen sei dieses mehr als merkwürdige Essay über Dostojewski :klatschen: :winken: (Dostojewski mit Maßen, heißt es wohl) und einiges, jetzt hier nicht genanntes.
    Und da hier gerade der gute Arno so auf den Schild gehoben wird..., aber für mich ist dieser Autor zur Zeit noch ein Berg, noch!


    Liebe Grüße


    Peter

    Na dann, guter Dostoevskij, beginnen wir doch gleich mit (unseren) so geliebten Russen:


    Da wäre dann endlich Daniel Granin an der Reihe, von diesen Autoren kenne ich noch nichts und so wird es dann allerhöchste Zeit. Dann von Trifonow die - Moskauer Novellen, auch hier gilt es bibliomanische Lücken zu schließen. Dann weiter mit Fedins Flamme, hier kenne ich seinen - Ungewöhnlichen Sommer, den ich in einer gut übersetzten dreibändigen DDR - Ausgabe habe und die Ex Libris Ausgaben sind für mich immer noch besonders schön und deshalb "erstehenswert"!
    Dann Kuprin und endlich auch Odolewski, nun das soll bei den Russen erst einmal reichen.


    Günther de Bruyn ist schon bestellt und die "Sonne der Scorta" habe ich auch schon im (verlängerten) Visier, aber hier dann gleich eine dringende, vielleicht auch eine sehr dringende Frage:


    Antunes! Vielleicht könntest du mir hier etwas nähere Informationen geben, denn dieser Schriftsteller schrieb nicht gerade wenig und wenn du so nett wärest, mir da einen (oder mehrere) Einstiegswerke zu empfehlen, denn mein SUB kann das ertragen, da zur Zeit etwas, äh, wegen bibliomanischen Allüren stark ausgedünnt.


    Lieben Dank noch einmal, guter Dostoevskij, ich freue mich immer noch über deine "Impulse eines tiefgeistigen Mitbibliomanen".


    Grüße von der sonnig warmen Ostsee


    Peter

    Guter Dostoevskij,


    du trägst die Schuld an einer etwas sehr privaten, aber dafür umso ergiebigeren Lesenacht (naja, sagen wir lieber - einer "halben").
    Ich gestehe es zu meiner Schande, ich kannte deine wundervoll gestaltete Seite noch nicht, das holte ich aber in dieser Nacht dann mit aller bibliomanischen Vehemenz nach und bin, ehrlich eingestanden, wirklich begeistert.


    Das Ergebnis meiner vertiefenden "Studien" auf deiner Seite:


    Sechzehn neue Bücher von zwölf Autoren auf meiner Literaturliste, davon etliche "Russen" und einige, für mich bis jetzt völlig unbekannte, aber dafür sehr interessante Schriftsteller!
    In deinen liebevollen Essays über das Leben eines eingefleischten Bibliomanen erkannte ich mich oft wieder, erkannte mich gern wieder und wurde von dir eindringlich darin bestärkt - es gibt Krankheiten die irgendwie doch auch gesund sind, wenn man das einmal so wirr Formulieren darf.


    Und deshalb an diese Stelle - lieben und von Herzen kommenden Dank für diese Home Page, denn diese zu lesen gab mir sehr viel und so werde ich dann heute sofort, wenn es mir meine karg bemessene Zeit erlaubt (auch hierfür hattest du wundervolle Worte), mich dann weiteren Studien "hingeben", und das mit schönster Vorfreude.


    Liebe und dankbare Grüße und Bitte - weitermachen!


    Peter


    (Dir das zu sagen war mir außerordentlich wichtig.)

    Oh, der Wunsch nach einer virtuellen Bücherverbrennung?
    Wie wäre es denn, nur so zur Abwechslung, wenn Du Bücher lesen würdest, die Dir gefallen?


    Hmmm, Giesbert, ich weiß nicht ob dieses militant literarische Anmalen von Usern hier unbedingt angebracht ist, zumal du im Jung - Ordner folgendes schreibst:


    "Was mich immer wieder wundert ist die Einstellung, dass gefälligst alle Welt all das für supertoll und ganz doll wichtig hält, was einem selbst so scheint."


    Über Hesse dann im schon genannten Ordner:


    "Hesse lohnt nicht mal einen einzeiligen Verriss via Zitat."


    Nun denn - Madelaine hat ihre Meinung über eine Schriftstellerin geäußert, die immer kontrovers diskutiert wurde und wird, eine Autorin an der sich die literarischen Geister eben scheiden und nicht jedem Literaturbegeisterten liegen muss, das sei dann jedem belassen und die literarischen Geschmacklichkeiten haben hier wohl ihre Grenzwerte erreicht, warum auch nicht.


    Nur, wenn ein User hier die Worte der - virtuellen Bücherverbrennung - in das Feld der Diskussion führt, ein Wort dann, das an die perversesten Machenschaften einer ebenso verbrecherischen wie geistfeindlichen Clique von Massenmördern erinnert, und vielleicht auch erinnern soll, dann sind für mich eindeutig die Grenzen einer auf Humanität und einer gewissen Ethik beruhenden Diskussion weit überschritten.


    Ich bin gern in diesem Forum, weil es im täglichen literarischen Trendwahn eine wirkliche Sonderstellung inne hat, aber wenn ich deine etwas arrogante Hochnäsigkeit, deine schon bald absolutistische Argumentation und deine aggressive Haltung gegenüber sich - eine Meinung erlaubenden Usern lese, die sich das Recht auf ihren Geschmack, auf ihre Lesevorlieben und erst recht auf ihre literarischen Abneigungen zugestehen, dann erinnert mich das an eine gewisse Kohorte von etwas "abseitigen" Rezensenten mit den etwas höheren Dienstgraden, die im Befindlichkeitsreigen des Literaturgeschmacks unter allen Umständen ihr Meinungskalifat durchboxen (müssen).



    Ich bleibe dabei, diese argumentative - Bücherverbrennung - ist für mich, in diesem Forum jedenfalls, nicht hinnehmbar.


    Grüße


    Vult

    Am Ende wird man sich vielleicht mit Beckett, Hölderlin und Kafka zurückziehen, wer weiß?
    Die Leserin


    Ja, so oder ähnlich wird es kommen. Es müssen zwar nicht unbedingt die oben genannten Autoren sein, das jetzt keine Wertung, aber ähnliches zeichnet sich auch bei mir ab. Man wird immer pingeliger, oder besser gesagt - wählerischer, und man ist froh (jedenfalls ich) wenn man einen literarischen Reinfall so schnell wie möglich wieder los wird, sprich - verschenkt oder wieder verkauft.
    Es bilden sich im laufe eines Leselebens so die merkwürdigsten, wenn nicht gar bibliomanen Angewohnheiten heraus und ich bin darauf bedacht diese dann auch mit aller leserischen Inbrunst zu Pflegen. Und das Wunderbarste dabei ist:


    Die Klassiker, unsere geliebten Klassiker, sind allemal wohlfeiler als so manch Trendbüchlein, das zwar außerordentlich reißerisch angeboten wird, aber außer einen hochgebildeten SS Mann (was er irgendwie nicht ist) mit seltsam perversen Vorlieben (das jetzt bitte nur als Beispiel) nichts weiter zu Schenken vermag als namenlosen Leserfrust.


    Lieber dann (wieder als Beispiel) den Tristram Shandy noch einmal lesen...


    Grüße


    Peter

    Ein herzliches Willkommen, Telemachos,


    schön das du du dieses Forum gefunden hast und wenn du dich für "Antike" Literatur begeisterst, so weiß ich dann wen ich fragen kann, denn diese Sparte führt bei mir so ein kleines Schattendasein, leider (noch).


    Liebe Grüße


    Peter