Beiträge von Vult

    Hallo,


    ich habe nun De Bruyns - Vierzig Jahre - hinter mir und bin enttäuscht. Man muss sich nicht rund dreihundert Seiten lang dafür entschuldigen, das man in der DDR zu den Bevorzugten gehörte, viele Fehler machte, einiges tat was man besser nicht getan hätte und nebenbei dann noch so seltsame Leutchen anschwärzen die ja nun einmal A...löcher waren, denn De Bruyn als Steherkatholik hätte es doch eigentlich wissen müssen - richte nicht, damit...
    Nun denn, wenn ich mir heute das "Parteigefüge" und dessen Geschwätz, dessen steriles Gedöhns und die wissentlich und täglich zelebrierte Lüge so anhöre, dann haben eigentlich nur die Farben und die Schlagwörter gewechselt, aber - es gibt nichts neues unter der Sonne, steht jedenfalls im Buche Kohelet, und so ist es dann wohl auch.


    Ach so, ein "neuer" Faust kam in's Haus, eine zweibändige Ausgabe, ein Band Texte, nebst den sehr ausführlichen Paralipomena und der Entstehungsgeschichte. Dann ein Band mit Kommentaren, Kommentaren, Kommentaren. Dieser Band allein hat über 1100 Seiten. Herrlich, das sind dann so die Kopfkissenbücher für's Leben, denn meine bisheringen Faustbände (also drei dann, ein Band für den Urlaub, ein Band für die langen Wartezeiten während eventueller "Arztbesuche" und ein Band für die "abnutzenden" Strandnächte, oder so) waren mir "kommentatorisch" zu mager. Und überhaupt.


    Liebe Grüße


    Peter


    Abe

    Hallo,


    gerade eingetroffen: De Bruyn "Lesefreuden", (Über Bücher und Menschen). Wenn das so weiter geht, dann werde ich noch zum literarischen Modernisten, und wer halt die Schuld - das Klassikerforum!
    Dann eine Gottfried Keller - Biographie von Gerhard Kaiser, eine Biographie über James Joyce von Richard Ellmann, mehr Joyce "geht wohl nicht", das scheint ein allumfassendes Mammutwerk zu sein, und zu guter letzt noch eine wundervoll und sehr reichhaltig kommentierte Ausgabe der Wanderungen durch die Mark Brandenburg von Fontane. Drei Bände, DTV.
    Diese Ausgabe habe ich bewusst als Taschenbuchausgabe gekauft um diese dann bei - meinen Wanderungen durch die Mark immer auch dabeizuhaben.
    Nach wie vor auf der Wunschliste - Arno Schmidt, die Werkausgabe dann, obwohl mir dieser Mann irgendwie immer etwas sehr aufgeregt erscheint, etwas überdreht und etwas zu "gewollt", was immer das auch heißen mag.


    Liebe Grüße


    Peter


    Danke, Sir Thomas,


    ja, wieder im Lande, aber ehrlich gesagt - nur um baldigst wieder in Richtung Skandinavien zu pilgern!
    (Ob Dänen, Schweden oder Norweger, die sind einfach nicht so stressig veranlagt wie die Deutschen und nebenbei - die haben auch nicht vor "das" zu werden).


    Liebe Grüße


    Peter

    Naja, man arbeitet sich so langsam aber sicher vom 18. in das 19. - 20. Literaturjahrhundert vor, abgesehen von ein paar Reinfällen der "Moderne", und so freut man sich dann doppelt über diese(n) literarischen Diamanten!


    Übrigens, noch einen lieben Dank an denjenigen User (Name ist mir leider entfallen) der mir De Bruyns "Zwischenbilanz" empfohlen hat, seit seiner Jean Paul - Biographie hat dieser Autor bei mir schon einen bibiomanischen Sonderbonus, aber dieses Buch ist wirklich lesenswert, erinnert mich ein klein wenig an Fontane.
    Allerdings, in seinen "Vierzig Jahren" schlägt einem der ekle Mief dieses Systems dann entgegen, diese wahnvollendete Heuchelei und menschenverachtende Brutalität dieser verbrecherischen Politbonzen und die tägliche Selbstlüge der Pöstcheninhaber aller Sparten, das bringt De Bruyn in seinem Buch sehr authentisch herüber. Allemal lesenswert, vielleicht und gerade auch für die Menschen, die dieses System nicht kennen, oder besser - die das schicksalhafte Glück hatten, im Westen Deutschlands geboren zu sein.
    (Manchmal grüble ich darüber nach, wie mit den Menschen umgegangen worden wäre, wenn das Ganze "andersherum" gekommen, ich mag dann diese Gedanken nicht zu ende denken..., nie wieder, nein, niemals wieder).


    Liebe Grüße


    Peter

    Sind wir gleich beim Thema!


    Mir wurde von Sir Thomas das "Herz der Finsternis" an das Herz gelegt und was soll ich sagen - danach folgte sofort der "Nigger der Narcissus", "Jugend", und der "Freibeuter" und der Rest folgt lesenden Fußes. Will damit sagen, das mich dieser Joseph Conrad mehr als begeistert.
    Was für ein genialer Erzähler, was für ein (im weiteren Sinne) psychologisch literarischer Chirurg der menschlichen Seele und was für ein tief human denkender Mensch.
    Dabei sind seine Werke voller Kraft und Liebe zur geschundenen Kreatur, voller Respekt gegenüber dem alles verschlingenden Element des erbarmungslosen Meeres, das des Menschen Freund niemals war und auch niemals sein kann.
    Für mich ist dieser Autor eine der beglückensten Entdeckungen der letzten Jahre, vielleicht auch deshalb, weil dieser Mann von dem schrieb was er erlebte, daher auch diese ungeheure Dichte und Authentizität der Handlungen und der fein gezeichneten Charaktäre in seinen Werken.


    Also, bitte Conrad lesen, unbedingt.


    Liebe Grüße


    Peter


    (Erklärter Bewunderer von Windjammern aller Art)


    Dann haben wir neben dem neutestametarischen Gotteskrieger Vult noch jemand der mir die Leviten ließt.


    Guter Lost,


    hoffentlich läuft dieser Satz unter dem, was in diesem Forum dann als schwarzer Humor der Welt so selbstlos geschenket wird!
    Übrigens - Gotteskrieger, ich hatte das zweifelhafte Vergnügen mich mit evangelikalen Faschisten auseinander setzen zu müssen (geradezu aus Gründen!, um einmal ein wenig Jean Paulianisch zu werden), und das über einen längeren Zeitraum hinweg (von den anderen Sekten aus den christlichen Ecken jetzt lieber zu schweigen), so das mir die Bezeichnung - Gotteskrieger etwas sauer aufstößt, auch wenn dieses dann sicherlich humorig gemeint war, guter Lost, und bitte das dann in Zukunft zu, äh, nunja, sagen wir zu - Beachten.
    (Und wenn schon Religion, dann lasse ich mich gerne unter die humanistisch orientierten, philanthropischen Pantheisten einordnen, wenn es dann schon sein muss).


    :smile:


    Liebe Grüße


    Peter

    Schade,


    es kann sein das es schon am Freitag kurzfristig nach Marielyst (auf Falster) geht. Wenn die Umstände es erlauben bleibe ich dort zwei Wochen. Grundsätzlich ohne PC, Fernseher und Phone, dafür aber mit so manchem Schock an Büchern.


    Liebe Grüße


    Peter

    Was kannst du als Einstieg empfehlen ?


    Hallo Lost,


    ich kenne leider deine Vorlieben nicht, wenn du ein wenig romantisch veranlagt bist, dann natürlich Dshamilja, Die frühen Kraniche und der Weiße Dampfer. Aber vielleicht doch lieber - Die Richtstatt (sehr menschlich, sehr human, sehr liebevoll und ein wenig traurig). Ich könnte zu diesem Buch jetzt so viel schreiben (könnte ich wirklich), aber vielleicht magst du dir ein paar Rezensionen aus dem Intenet suchen und dann kannst du ja so ungefähr ersehen, was deinem persönlichen Geschmack entspricht.
    Denn ehrlich, guter Lost, ich machte in meinem Leben immer wieder die seltsame Erfahrung, das nichts schwieriger ist als einem (gern, viel und vor allem "bewusst)) lesenden Menschen ein Buch zu empfehlen, das dann auch...


    Viel Erfolg nun und vielleicht magst du dann, irgendwann einmal, von deinen Leseeindrücken im allgemeinen und von Aitmatow im besonderen, hier berichten.


    Liebe Grüße von der stürmischen Ostsee


    Peter

    Aitmatow ist tot.


    Traurig bin ich darüber. Ich halte diesen großartigen Schriftsteller für einen der letzten Romantiker, für einen großen Erzähler und für einen Menschen voll unverfälschter Leidenschaft für die Wahrheit.
    Seine Romane "Die Richtstatt", "Der Tag zieht den Jahrhundertweg" und "Der weiße Dampfer" sind für mich eindrucksvolle und unvergessliche Leseerlebnisse. Aber auch die kleineren Erzählungen wie "Frühe Kraniche" oder eben auch wohl sein bekanntestes Werk "Dshamilja" haben bei mir ihren ewigen Stammplatz in meiner kleinen Bibliothek gefunden, Aitmatows Sprache ist voller Poesie und tiefer Naturverbundenheit, voll unverfälschter Liebe zur Kreatur und zu den Menschen.


    Ich bin nun ein wenig traurig, aber ich werde mich damit trösten, das ich mir nun von Aitmatow alle Bücher kaufen werde, die ich bis jetzt von ihm noch nicht gelesen habe und vielleicht konnte ich hier bei einigen Mitlesern, die Aitmatow noch nicht kennen, einige leserliche "Begehrlichkeiten" wecken. Es lohnt sich diesen Autoren kennen zu lernen, heute mehr denn je.


    Liebe Grüße


    Peter

    Hallo thopas,


    ich bin dabei.
    Ich gehöre zwar nicht zur literarischen Jubel und Fangemeinde dieses (zugegeben) großen Schriftstellers, aber diese Erzählung gehört mit zu dem, was man nicht vergisst und regelmäßig einmal wieder liest.


    (Hoffentlich passt der Termin mit meiner freien Zeit zusammen, denn am Horizont schimmert so langsam ein Praktikum in irgendeiner Ecke von Berlin herauf).


    Liebe Grüße


    Peter


    Sir Thomas,


    es ist fein und gut das du den Schumpeter magst, aber der Vorschlag von Lost (und der Titel des Threads) bezog sich nun eindeutig auf Karl Marx. Und das dieser Mann nun einmal kontrovers diskutiert wird liegt in der Natur der Sache, das wird auch in Zukunft so bleiben und das ist gut so.
    Paranoia entwickelte ich zwar bei noch keinen Autoren/Philosophen oder was für einen Scribenten (vielleicht hier und da einmal ein kleiner "Haarspitzenanfall" bei Nietzsche) auch immer, aber jedem dann seine kleinen menschlichen Bredouillen.


    Aber so wie ich das in einigen weltanschaulich geprägten Foren*, oder argumentativen Nahkampfdielen, so erlebte, ist dieser Karl Marx aktueller denn je und das nicht nur für die Ossis, im Gegenteil, und auch das ist gut so.


    * Hier wäre das größte christliche Forum im deutssprachigen Raum durchaus einmal eine Messe wert, denn dort tummeln sich hervorragende Geister aller Weltanschauungen, Ideologien und Religionen. (Vorausgesetzt - man unterliegt nicht so leicht permanenten Paranoiaanfällen).


    Liebe Grüße


    Peter

    Vielleicht sei mir auch ein kurzes Wort gestatter, obwohl ich hier nicht mit schreibe, aber ich möchte meiner (bibliomanischen) Freude einmal Ausdruck geben, denn diese Leserunde gehört mit zu den besten und schönsten Leserunden, die ich in diesem Forum bis jetzt las.
    Entschuldigt die etwas gestelzte Ausdrucksweise, aber an gewissen Montagen sollte man von mir nicht mehr erwarten.


    Liebe Grüße


    Peter

    Sorry, Ihr Lieben, aber mit Herrn Marx bin ich fertig (und ich bin kein Ossi)


    Sir T.


    Lieber Sir Thomas, dafür, also dafür das du kein Ossi bist, dafür können wir ja nun auch nichts, aber, und das aber ist mir hier sehr wichtig, sollte es zu einer Leserunde kommen, dann sollte der "Ossianische Anteil" der lieben und verehrten Mitdiskutanten nicht zu gering sein, denn - nur wer mitten in der Scheiße saß, kann auch über den Gestank reden, die diese dann verbreitete.
    Bitte um Entschuldigung für die etwas derbe und sehr gwöhnliche Alltagskomik (einmal vorsichtig formuliert), aber man sollte gewisse (hassgeliebte) Kinder auch beim Namen nennen dürfen.


    Übrigens - Popper, wäre auch sehr interessant...


    Liebe Grüße


    Peter

    Hallo Lost,


    im Zusammenhang mit dem Neuen Testament wäre das eine äußerst interessante Angelegenheit!
    (Dauerte bestimmt etwas länger, aber wäre doch eine Lebensaufgabe).


    Liebe Grüße


    Peter

    Wenn ich mit Leskow fertig bin, was hoffentlich noch schön lange dauert, denn seine Erzählungen sind einfach wunderbar, dann lese ich sofort und gleich danach das Herz der Finsternis.
    Wenn mir das Buch gefällt, ich vielleicht hin und hergerissen bin, von dem Buch, dann lese ich mit.
    Hauptsache ich bin in der Zeit nicht gerade unabkömmlich.


    Liebe Grüße


    Peter

    Unterstreichungen?


    Das ist, also das ist ja wie - dem Autoren mit dem Bleistift im Gesicht herum, ja, kritzeln.
    Also das lässt meine tief bibliomanische, humanistische, pantheistische und andernfürsich und überhaupt meine Weltsicht auf die Dinge nicht zu.
    In diesem Fall die Bücher.
    (Ich gebe es ja zu, bei meiner Fachliteratur findet sich das eine oder andere Strichlein.)
    :redface:


    Liebe Grüße


    Peter


    der Nordsee-Onkel Theodor Storm ("Der Schimmelreiter" u.a.).


    Ich bin, jedenfalls wenn ich Storm lese, danach immer bereit, ein besserer Mensch zu weden.
    Also - Onkel, ich weiß nicht, das war er wohl kaum und ich haste und eile noch heute jedesmal durch den Schimmelreiter,
    wie vor vielen Jahren, als ich diese Novelle zu ersten mal las.
    (Ich kann auch nichts dafür, das dieser einzigartige Erzähler den Schülern schon in jungen Jahren vermiest wird.)


    Grüße
    Peter

    Hallo Branka,


    auch von mir ein Willkommen im Forum und auf ein schönes Miteinander.
    (Für Menschen mit mit mehr oder weniger bibliomanischen "Umhauchungen" ist das hier genau, also genau,
    die richtige Umgebung.)

    Hallo,


    guter Sir Thomas, skeptisch bin ich eigentlich weniger, nur - was ist wenn mir ausgerechnet dieses Buch von Conrad nicht gefällt? Ich würde sagen, ich lese mir das Büchlein erst einmal durch und entscheide dann, außerdem, bis August ist es noch lange hin und wenn das Wetter so weiter hält, dann sind wir bis dahin hier ausgetrocknet, kann man so sagen.
    Ich erwäge bei diesen Temperaturen eigentlich schon einen Umzug, also dann von der Ostsee in die Ostsee, so als aquanautischer Mensch lebet man ja auch sehr fein, jedenfalls bei diesem Wetter.


    Liebe Grüße


    Peter