Hallo Atomium,
Ich habe mit dem Simplicissimus noch nicht angefangen. Im Moment lese ich noch die rororo-Monographie über Grimmelshausen von Curt Hohoff. Da ich den Simplicissimus in grauer Vorzeit schon einmal gelesen habe, bin ich über die Geschichte in etwa informiert, wenn ich auch sicher Vieles vergessen habe. Ich kann mich nur dunkel erinnern, dass ich im Einzelnen Schwierigkeiten hatte, die geschilderten Ereignisse mit den historischen Abläufen in Verbindung zu bringen, denn zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges sagt Grimmelshausen so gut wie gar nichts (soweit ich mich erinnern kann), was auch nicht verwunderlich ist, denn zu seiner Zeit war das ja allen noch im Bewußtsein. Deshalb erst die Grimmelshausenbiographie und nach Möglichkeit auch ein Buch über den dreißigjährigen Krieg.
Leider befinde ich mich mal wieder in einer workaholic-Phase mit 50 Arbeitsstunden pro Woche, so dass ich nicht viel Zeit habe und es manchmal auch an der Konzentration mangelt. Ich denke aber schnell aufholen zu können, wenn ich erst mal angefangen habe.
Aus dem Anfang des Romanes erinnere ich mich an die Unwissenheit des Simplicissimus: Er wird vor dem Wolf gewarnt, weiß aber nicht, wie ein Wolf aussieht, so dass er die schwedischen Reiter, die den Hof überfallen, für Wölfe hält. Er flieht dann in den Wald, wo er den Einsiedel trifft, der sich um ihn kümmert. Simplicissimus ist so unwissend, dass er nicht nur seinen Namen nicht weiß, sondern nicht einmal weiß, dass er einen Namen haben müßte. Beim Einsiedel lernt er lesen, wird unterrichtet und insbesondere zum Christen erzogen (welch gute Lehren er später aber wieder vergißt). Das geht so lange gut, bis der Einsiedel stirbt.
Überzeugt Dich die Geschichte? Versteht man, warum Simplicissimus nicht zu seinen Eltern zurück möchte? Ist es richtig vom Einsiedel, dass er den Jungen von der Welt isoliert?
Gruß, Harald