Hallo,
Da gerade im Projekt "Kafka - Der Prozeß" über das Traumartige gesprochen wird, mal die Frage in die Runde geworfen:
Kennt jemand Kazuo Ishiguros Werk "The Unconsoled" ("Die Ungetrösteten")?
Kazuo Ishiguro ist ein japanischstämmiger Brite (im Alter von fünf Jahren nach England eingewandert), der bisher (wenn ich richtig gezählt habe) fünf Romane geschrieben hat. Sein bekanntester Roman ist "The Remains of the Day" ("Was vom Tage bleibt"), wegen der Verfilmung mit Anthony Hopkins und Emma Thompsen.
Aber zurück zu "The Unconsoled": Es ist eines der faszinierendsten Bücher, die ich je gelesen haben. Das traumhafte darin ist viel stärker ausgeprägt als bei Kafka. Kafka? Vergeßt Kafka... lest "The Unconsoled"!
Ich kann übrigens verstehen, dass sich die Geister an diesem Buch scheiden. Während die einen hellauf begeistert sind, werfen andere es wütend in die Ecke oder zucken verständnislos mit den Schultern.
Übrigens, kennt Ihr andere Romane oder Erzählungen, die eine traumhafte Realität erschaffen? Ich meine nicht Träume, die als solche gekennzeichnet sind und eine Rolle im Geschehen spielen - das gibt es schon in der Bibel, siehe Josephs Geschichte - sondern Geschichten, die als reales Geschehen daherkommen, aber die innere Logik von Träumen haben, eben wie bei Kafka und Ishiguro?
Herzlichen Gruß, Harald