Sartre

  • Bin durch Zufall auf diese Seite getroffen und als Schüler nicht gerade freundlich in diesem Forum empfangen worden. Verständlich!
    Um mich kurz vorzustellen bin Schüler der 12.Klasse (noch) und besuche das Musikgym. der Reg. Domspatzen.
    Ich habe gerade begonnen meine Facharbeit zu schreiben mit dem Thema " Jean-Paul Sartre". Bin nun auf der Suche nach Leuten die Ahunung von diesem Thema haben und gewillt sind mit mir über Unklarheiten oder Vertiefung zu diskutieren.


    mfG
    Etsch

  • war nicht so ernst gemeint. Nur in Bezug auf das Topic ".... hilfesuchende Schüler/innen" war ich ein bißchen "eingeschüchtert".

  • Hallo zusammen!
    Hallo Etsch!


    Natürlich empfangen wir Schüler/innen hier nicht freundlich und schüchtern sie ein. Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass die meisten herkommen, 48 Stunden, bevor sie eine Facharbeit abliefern müssen und dann quasi erwarten, hier seien Leute, die ihre Arbeit, und dann noch gratis, machten.


    Es gibt sicher andere Schüler/innen. Unser Test, um das herauszufinden, ist ganz einfach, und wir wollen ihn gleich mit Dir machen:


    Du schreibst:

    Zitat

    Bin nun auf der Suche nach Leuten die Ahunung von diesem Thema haben und gewillt sind mit mir über Unklarheiten oder Vertiefung zu diskutieren.


    "Jean-Paul Sartre" ist ein Thema für ein paar Hundert Dissertationen und Habilitationen. Was genau ist Dir unklar, was möchtest Du vertiefen?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Anscheinend haben sie Ahnung von dem Thema. Also: Mich verwirrt mit die Komplexität der verwendeten Begriffe in verschiedenen Dissertationen. Also die Verwendung des Seins gegenüber dem Bewußtsein, des An-sichs gegenüber des Für-sichs.
    Dann, ist jeder Mensch sofort Mensch nach seiner Geburt oder erst nach seinem Tod? > Zitat Sartre: "l'homme ce qu'il se fait."
    Nächster Punkt. Eigentlich kann doch nur derjenige aus seiner Verzweiflung herauskommen wenn er über seine Existenz nachdenkt und zu dem Schluss kommt dass er, aufgrund seiner Freiheit, zur Tat übergehen muss. Derjenige der das nicht tut ist quasi verloren.
    Sie sehen also ich würde gern die Grundprinzipien, also das Fundament des Existentialismus Sartres, gerne verstehen.


    Etsch


    P.S.: Abgabetermin der Facharbeit ist der 9. Feb. 2005

  • Hallo Etsch!


    Mein alter Französisch-Lehrer war der vorletzte Existentialist; ich bin unterdessen der letzte :breitgrins:


    Im Ernst: Geht es Dir um den Dichter Sartre oder - wie ich nach Deinem Posting vermute - um den Philosophen? Falls letzteres zwei Fragen:
    [list]- Hast Du L'être et le néant (Das Sein und das Nichts) schon gelesen?
    - Wieweit kennst Du Husserl (+ Scheler, +Heidegger, +Schopenhauer)? M.M.n. sind minimale Kenntnisse von Husserl für ein Verständnis der Grundprinzipien von Sartres Existentialismus unerlässlich.[/list:u]


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ist das Buch Sartre's "Das Sein und das Nichts" auch unerlässlich. Das Buch hat 727 Seiten, wenn ich mich recht entsinne. Noch dazu ist es auf Französisch oder gibt es das auch in der der dt. Fassung. Ist nämlich bißchen problematisch philosphische Denkansätze und Probleme in einer Sprache zu verstehen. Da kann es leicht zu Missverständnissen kommen. Also wenn es das auf deutsch gibt, dann wo?
    Ok, danke für den Tipp. Werd mich mal nach Husserl umschauen. Sind die anderen auch unabdingbar? Da wären dann noch Jasper, Merleau-Ponty, Camus etc. die Liste würde unendlich werden. Ist also Husserl der wichtigste?!


    mfG Etsch

  • Da bin ich schon wieder. Hab ja Zeit.
    Also hab mich gleich selbst gekümmert. Hab bei Amazon "Das Sein und das Nichts" bestellt und mir ein paar Seiten im Internet über Husserl angesehen.

  • Hallo Etsch!


    Husserl ist schon der wichtigste. Das Sein und das Nichts basiert zu einem schönen Teil auf Husserls Phänomenologie. Heideggers Sein und Zeit könnte auch nicht schaden.


    Grüsse


    Sandhofer
    PS. Meine Ausgabe von Das Sein und das Nichts (Rowohlt 13316) hat über 1000 Seiten ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ich hab mir ja einige Bücher aus der Uni-Bibl. ausgeliehen und auch schon einiges angelesen. Hab mir jetzt mal eine grobe Gliederung gemacht. Ich möchte Sartre und seine Philosophie in all seinen und ihren Facetten bearbeiten. Was sagen sie dazu:


    1) Die Existenzphilosophie
    1.1 Grundzüge des Existentialismus
    1.2 Unterschiede und Gemeinsamkeiten der frz. Existentialisten
    2) Sartres Leben und Werk
    2.1 Lebenslauf
    2.2 Werke ( mit ihren Einflüssen und ihrer Bedeutung für die Lit.)
    3) Der Existentialismus und Sartre
    3.1 Der Freiheitsbegriff bei Sartre
    3.2 Der Mensch bei Sartre
    3.3 Der Existentialismus gegenüber dem Marximus
    evtl. noch Existent. gg. Christentum, Kritik am Existent. , ist der Existent. ein Humanismus,
    was würde am besten passen?


    Kann man dass so lassen oder fehlen mir wichtige Teilbereiche?


    mfG
    Etsch

  • Hallo Etsch,


    Zitat

    Ich möchte Sartre und seine Philosophie in all seinen und ihren Facetten bearbeiten. Was sagen Sie dazu:


    Für eine Schülerarbeit (12. Klasse) finde ich das, gelinde gesagt, ehrgeizig. Entweder das Ganze wird ein Überblick, der wirklich nirgendwo ins Eingemachte geht, oder Du nimmst Dir einen Aspekt zur Vertiefung vor.


    Das Gerüst finde ich übrigens nicht schlecht. Das gibt zumindest eine grobe Orientierung, wobei Du Dir die Freiheit lassen solltest, das Gerüst je nach Bedarf umzubauen. Du wirst es aber nicht schaffen, alle Kapitel mit vielsagenden tiefschürfenden Erkenntnissen zu füllen.


    Ich nehme an, die Arbeit wird von einem Lehrer/Lehrerin betreut? Dann solltest Du gelegentlich Konzept und Umfang der Arbeit besprechen.


    Damit will ich auf keinen Fall Deinen Enthusiasmus bremsen. Sartre ist ja auch ein interessantes Thema. Ich habe auch einmal viel Sartre gelesen, aber nicht seine philosophischen Schriften. Heute würde mich sein Werk über Flaubert am meisten interessieren.


    Herzlichen Gruß, Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.

  • Ich habe eher an einen Überblick gedacht. Da es, wenn ich einen Aspekt vertiefen wollen würde, in einer Doktorarbeit enden würde. Ich kann mir von meinem Lk-Leiter wenig Hilfe erwarten, wir sind im Großen und Ganzen auf uns allein gestellt. Anfangs hatte ich gedacht ich vertiefe den Aspekt Menschenbild Sartres, doch finde ich ist sein Gesamtwerk ( im nicht vertieften Überblick) angemessener. Der Umfang ist einem freigestellt, aber mind. 10 Seiten. Also würden sie meine Gliederung für eine Facharbeit unterstützen?


    mfG
    Etsch

  • Hallo Etsch!


    Also, eine Doktorarbeit würde auch das, was Du dir vorgenommen hast.


    Ich weiss ja nun nicht, welche Ansprüche in punkto Qualität bei Euch gestellt werden. Ich persönlich würde, da Das Sein und das Nichts schon bestellt ist, mich auf dieses Werk beschränken, ev. noch Les mouches, Les mains sales oder L'enfer, c'est les autres (aber nur eines davon) zum Vergleich hinzuziehen, und dann Deinen Punkt 1.1 ("Grundzüge des Existentialismus" [ergänzt um:] "bei Sartre") durchziehen. Ansonsten läufst Du wirklich Gefahr, zu jedem Punkt nur ein paar banale Sätze bringen zu können.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "Anonymous"

    Ich habe eher an einen Überblick gedacht. Da es, wenn ich einen Aspekt vertiefen wollen würde, in einer Doktorarbeit enden würde.
    ...
    Der Umfang ist einem freigestellt, aber mind. 10 Seiten. Also würden sie meine Gliederung für eine Facharbeit unterstützen?


    mfG
    Etsch


    Hallo Etsch,


    Deine Gliederung gefällt mir ganz gut. Vielleicht würde ich als Schluß noch ein paar kritische Sätze zu Satre und zum Existentialismus schreiben, so dass die Gliederung etwa wie folgt aussehen könnte. Die Seitenzahlen würde ich mal so anpeilen, bei Punkt 3 wird es je nach Deinen Interessen eh mehr werden.


    1) Die Existenzphilosophie
    1.1 Grundzüge des Existentialismus (1 Seite)
    1.2 Unterschiede und Gemeinsamkeiten der frz. Existentialisten (2 Seiten)
    2) Sartres Leben und Werk
    2.1 Lebenslauf (1 Seite)
    2.2 Werke ( mit ihren Einflüssen und ihrer Bedeutung für die Literatur) (3 Seiten)
    3) Der Existentialismus und Sartre
    3.1 Der Freiheitsbegriff bei Sartre (1 Seite)
    3.2 Der Mensch bei Sartre (1 Seite)
    3.3 Der Existentialismus gegenüber dem Marximus (1 Seite)
    4. Kritik am Existentialismus (1 Seite)


    Für eine Schülerarbeit denke ich auch, dass es angemessener ist, einen Überblick zu geben, als einzelne Punkte zu vertiefen.


    Gruß von Hubert

  • danke. Das hiflt mir echt schon mal weiter. Wenn man die Gliederung hat hat man schon mal die viertelte Miete. Ich denke es ist ganz gut einen kl. Schwerpunkt auf die Werke zu setzen. Da wir sowieso mit größeren Zeilenabstand schreiben müssen, werden sich die Seiten eh summieren.
    Ich fange jetzt erst mal mit dem Lebenslauf und den Werken an da ich dort noch kein tieferes philo. Wissen benötige. Ich warte noch bis meine Bücher von Amazon eintreffen werden ( "Das Sein und das Nichts" / " Ist der Existent. ein Humanismus" ect.). Ich habe gelesen dass Sartre in "Ist der Ex. ein Human." seinen Existent. skizziert ?!
    Sollte ich beim 1. Punkt Grundzüge, die Grundzüge des sartreschen Existentialismus beschreiben oder allgemein. Hatte daran gedacht den sartreschen Existentialismus zu beschreiben.


    mfG
    Etsch

  • Zitat von "Harald"

    Ich habe auch einmal viel Sartre gelesen, aber nicht seine philosophischen Schriften. Heute würde mich sein Werk über Flaubert am meisten interessieren.


    Herzlichen Gruß, Harald


    Hallo Harald
    ich hoffe, ich störe den Verlauf der Diskussion nicht, doch könntest du mir die Titel/den Titel des Werkes über Flaubert nennen?


    Danke dir.
    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • danke Sandhofer :winken:

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)