Romanverfilmungen (als Antwort auf Max Frisch)

  • Hallo Davor und Martin!


    Ich hab auch erst kürzlich "Andorra" gelesen und fand es außerordentlich gut. Wie du schon gesagt hast, Martin, einmal Antisemitismus ohne Hitler-Deutschland.


    "Homo Faber" zählt übrigens zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Kennt jemand von euch die Verfilmung? Die ist auch besonders gelungen, wie ich finde, weil sie wirklich den Inhalt und die Atmosphäre des Buches voll und ganz wiederspiegelt.
    Das ist, wie ich finde, auch eher selten bei Romanverfilmungn der Fall. Da bin ich zumindest meist sehr enttäuscht. Nur um als Beispiel die Verfilmung vom "Namen der Rose" zu nenne, die sicher die meisten heir kennen: Darin wird der Inhalt des Romans lediglich auf die Krimi-Handlung (Wer ist der Mörder und warum?) eingeschränkt, was einen wesentlichen Bestandteil des Buches ausgegrenzt lässt.
    Aber als ich die Verfilmung von "Homo Faber" gesehen hatte, war ich wirklich angenehm überrascht.


    Damit wären wir schon bei einem nächsten Thema: Wie geht es euch mit Romanverfilmungen? Kennt ihr einige wirklich gute ?



    Gruß, Angélique


    PS: Davor: Ich kenne leider auch sonst keine Bücher mehr von Max Frisch - aber wir könnten ja eines hier zusammen lesen (solange Don Quixote eh eingeschlafen ist...). Was hälst du davon?

  • Hallo Angélique


    Mit dem Thema Romanverfilmungen hast Du bei mir einen wunden Punkt getroffen. Meiner Meinung nach sind 90 % aller Literaturverfilmungen der größte Schrott. "Der Name der Rose" hast Du ja schon angesprochen. Ich habe mir den Film damals im Kino angeschaut und war nicht nur maßlos enttäuscht, sondern habe mich auch sehr darüber aufgeregt, wie man ein so tolles Buch so schlecht filmisch umsetzen kann. "Der englische Patient" ist für mich ein ähnlicher Fall.
    Ich schaue mir Literaturverfilmungen nur noch dann an, wenn ich das Buch schon gelesen habe. Und dann auch nur interessehalber und um mich (meist) darüber zu ärgern.
    Einigermaßen annehmbar sind die Verfilmungen von Volker Schlöndorff. Z. B. "Die Blechtrommel", "Homo Faber" oder "Der junge Törless". Aber eine richtig gute Literaturverfilmung, die mich restlos überzeugt hätte, fällt mir partout keine ein.


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • Hallo zusammen,


    Angélique:
    >Ich kenne leider auch sonst keine Bücher mehr von Max Frisch - aber wir könnten ja eines hier zusammen lesen (solange Don Quixote eh eingeschlafen ist...). Was hälst du davon?


    Eigentich eine gute Idee, aber in der nächsten Zeit werde ich dazu wahrscheinlich keine Zeit haben. Fange gerade an in FunnyFantasyForum auch zusammen mit Nimue "Thief of Time" von T.Pratchett zu lesen.
    Aber zu einem späteren Zeitpunkt gerne.


    >Der Name der Rose


    Also ich muß gestehen, dass "Der Name der Rose" einer meiner Lieblingsfilme ist, wobei ich dazu sagen muß, dass ich die Vorlage nicht gelesen habe.
    Die Verflimungen von "Der Blechtrommel" und auch von "Katz und Maus" fand ich auch sehr gelungen.
    Insgesamt schließe ich mich aber der Meinung an, dass Verfilmungen in der Regel schlechter sind, als ihre Vorlagen. Sogar der Film "Der Herr der Ringe", der mir auch sehr gefallen hat, reicht bei weitem nicht an seine Vorlage heran (O.k. zugegeben eines meiner Lieblingsbücher).


    Gruß,
    Davor

  • Hallo.


    Der Film Name der Rose ist zwar gut, aber nicht im Vergleich zum Buch. Und so ist das fast immer. Den ich fand im Buch keine Szene, in der der Gehilfe mit der später verbrannten im Kämmerchen ist.
    Film eben. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass der Film für ein breiteres Publikum sein soll.


    So jetzt schreib ich wie es mir geht, mit Filmen:
    Wenn ich zu einem Film, das Buch lesen möchte, dann immer vorher.
    Beim Lesen ist es für mich wichtig, von den Personen eine eigene Vorstellung zu haben und nicht die eines Regisseures.
    Wenn ich mir den Film vorher ansehe, hab krieg ich diese Bilder nicht aus den Kopf und das stört mich extrem.
    Andererseits kommt dann beim Film die Entäuschung.
    Am ärgsten war das bei mir bei Harry Potter. Meiner Meinung nach war Besetzung falsch und der Inhalt verstümmelt und da war es vor lauter "motschgern" kein Filmgenuss mehr.
    Bei Herr der Ringe kann ich Davor nur zustimmen.


    mfg martin

  • Hallo Martin


    "Der Name der Rose" steht für mich wirklich exemplarisch für eine total mißlungene Romanverfilmung. Genau die Szene, die Du beschreibst, hat mich am meisten aufgeregt. Die Liebesgeschichte zwischen diesem Mädchen und Adson, die im Buch bestenfalls über drei Seiten (von über 600!!) eher am Rande abgehandelt wird, ist im Film ja fast das zentrale Thema.
    Daß sich der Film lediglich auf die Morde und deren Aufklärung beschränkt, war für mich noch eher verzeihlich. Film unterliegt nun mal anderen Gesetzen als Literatur. Von daher ist der Vergleich Film - literarische Vorlage eigentlich unlegitim. Wenn die Unterschiede allerdings dermaßen krass sind, allemal einen Aufreger wert. Dieser Film wird dem "Geist" des Buches jedenfalls in keiner Weise gerecht, sondern ist reine Effekthascherei.


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo!


    @ Martin:
    Ja, genau so ist es bei mir auch: Ich muss ein Buch erst gelesen haben, bevor ich mir die Verfilmung ansehe! Deswegen hab ich im Dezember erst Herr der Ringe I gelesen, bis ich ins Kino gegangen bin. Sonst hast du wirklich die Bilder und Szenen des Filmes im Kopf und kommst gar nicht mehr los von ihnen.
    Dabei ist die eigene Phantasie, wie ich finde, so wichtig, und außerdem viel viel schöner als das vom Ressigeur Vorgegebene.


    Auf der anderen Seite ist es viel bequemer, einen Film, der maximal 2 Std dauert, anzusehen, als ein ganzes Buch zu lesen. Gestern Nachmittag z.B. hab ich mir das "Nibelungenlied - Siegfried von Xanten" im ZDF angesehen - die war zwar auch nicht besonders toll, die Verfilmung, aber so weiß ich wenigstens etwas Bescheid, um was es darin überhaupt geht.


    Habt ihr übrigens vor 2 Monaten auch diese Stafan Zweig-Verfilmungen angesehen? Da kamen ja jede Menge, "Verwirrung der Gefühle", "Amok", "Die Schachnovelle" usw, aber ich fand keine besonders umwerfend. Die von der "Schachnovelle" fand ich sogar ziemlich schlecht, als Verfilmung zumindest, nicht als Film an sich. Der Inhalt wurde ziemlich verfälscht, fand ich. Oder kann sich jemand von auch an eine Liebesgeschichte innerhalb der Handlung erinnern? Ich jedenfalls nicht (oder ich muss schon vieles vergessen ahben).
    Das ist übrigens ja fast immer so in derartigen Verfilmungen (es wurde schon auf den "Namen der Rose" hingewiesen): Das Wchtigste ist doch eigentlich nur die Liebesgeschichte! Oder oft zumindest. Typisch Hollywood.



    @ Davor:
    Nimue hat auch vorhin schon geschrieben, ihr lest jetzt "Thief of Time" im FunnyFantasyForum. Schon auf Englisch, oder? Auf Deutsch ist der noch gar nicht raus, wenn ich auf dem Laufenden bin.
    Ich bin übrigens auch (wie Nimue und vielleicht du?) ein RIESIGER Pratchett-Fan, nur leider hab ich 1. kein Geld mir das Buch zu leisten (sind ja fast 25 Euro) und 2. bin ich im Englischen nicht so sehr bewandt, als dass mir die Lektüre dann noch Spaß und Fraude bereiten würde (was für eine Konstruktion!). Sonst würd ich wahnsinnig gerne mitlesen. Aber haltet mich wenigstens auf dem Laufenden und sagt mir, wie ihr das Buch (im Vgl. zu den früheren DW-Romanen) findet.
    Wie ist übrigens die URL zum FFF?


    Zu Frisch: Ja, das müssen wir unbedingt machen! Sag's mir einfach, wenn du Zeit/Lust hast! Auf einen Titel müssen wir uns halt noch einigen (ich mach mich mal schlau!).
    Ansonsten viel viel Spaß beim Thief of Time! *neid*


    PS: Lies unbedingt das Buch "Der Name der Rose"! Es ist wirklich sehr empfehlenswert! ;-)

  • Hallo zusammen,


    >Harry Potter


    Also "Harry Potter" habe ich auch als Film gesehen. Hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Ich denke, dass es von daher ganz gut sein kann das Buch erst nach dem Film zu lesen, weil man so zweimal positiv überrascht wird. Das ist dummerweise nur bei wirklich guten Filmen so.



    Zitat

    Meiner Meinung nach war Besetzung falsch und der Inhalt verstümmelt und da war es vor lauter "motschgern" kein Filmgenuss mehr.


    Ich habe gerade bei "Harry Potter" aber auch einmal einen Artikel gelesen, der davon ausging, dass viele Potter-Leser "eine ziemlich einheitliche Vorstellung von dem, wie ihr Lieblingsbuch zu visualisieren sei" hätten (Link zu diesem Artikel:
    http://www.welt.de/daten/2001/11/21/1121kfi297070.htx#blickpunkt
    Meint ihr, dass an dieser Behauptung etwas dran ist, auch wenn sie vielleicht nicht auf alle Leser zutrifft?


    >Nibelungenlied u.a.


    Besonders bei solchen Klassikern sträube ich mich ein wenig Verfilmungen zu sehen, bei denen ich die Vorlage noch nicht kenne. Ich möchte einfach das Ende (und auch den Verlauf) nicht schon im Vorhinein erfahren. Deshalb lese ich auch von Klassikern, wie etwa "Krieg und Frieden", die ich in absehbarer Zeit nie lesen werde, keine Zusammenfassungen.


    Zitat

    Nimue hat auch vorhin schon geschrieben, ihr lest jetzt "Thief of Time" im FunnyFantasyForum. Schon auf Englisch, oder? Auf Deutsch ist der noch gar nicht raus, wenn ich auf dem Laufenden bin.


    Stimmt auf Deutsch ist der tatsächlich noch nicht raus. Da ich aber nicht mehr so lange warten wollte (ja ich zähle mich auch zu den unheilbaren Pratchettfans *g*) habe ich mich jetzt enschlossen meinen ersten englischen Pratchett zu lesen.


    Zitat

    kein Geld mir das Buch zu leisten


    Das ist auch ein Grund für mein englisches Lesen. Auf Englisch kostet die billigste Ausgabe von "Thief of Time" nur unter 7 Euro.



    Zitat

    bin ich im Englischen nicht so sehr bewandt, als dass mir die Lektüre dann noch Spaß und Fraude bereiten würde


    Ich habe selber auch noch nicht so viele englische Bücher gelesen (man lernt, wenn man selber liest aber sehr schnell), und verlassen mich nun darauf, dass ich von den anderen bei Unklarheiten Aufklärung erhalte :-)
    Trotzdem kann ich verstehen, dass du gerade bei Pratchett und seinen Wortspielen etwas skeptisch bist.
    Hier auf jeden Fall mal der Link zum Forum: http://www.nimues.de/forum/index.htm obwohl Nimue diese beiden Foren bestimmt auch irgendwie verlinkt hat (über Literaturschock?)


    Zitat


    PS: Lies unbedingt das Buch "Der Name der Rose"! Es ist wirklich sehr empfehlenswert!


    Und die Liste von zu lesenden Büchern wächst und wächst...


    Gruß,
    Davor
    *dergerneauchmitAngéliquedenPratchettlesenwürde ;-)

  • Hallöchen,


    Eines vorweg: Mir haben sowohl Herry Potter, als auch Herr der Ringe sehr gut gefallen, aber ich trenne sowieso grundsätzlich Buch und Film. Beide Romanvorlagen hatte ich ebenfalls vorher gelesen (o.k. Herr der Ringe ist schon ein Weilchen her *g*). Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich doch die Phantasie sein kann. Ich fand nämlich die Besetzung von HP überhaupt nicht falsch, sondern ziemlich gelungen. Auch fand ich, daß der Film sich sehr dicht an das Buch gehalten hat.


    Und Herr der Ringe...uh...ich liebe diesen Film (und nicht nur, weil ich seitdem Viggo Mortensen für anbetungswürdig befunden habe :-) ).
    Das Buch fand ich zwar auch super (war mein Einstieg in die Fantasy und somit Begründer meiner Leidenschaft für dieses Genre), aber ich habe inzwischen nun auch schon Fantasy gelesen, die mir besser gefiel (die Osten Ard Saga z.B.). Wie gesagt: Den Film fand ich genial, wobei ich glaube, daß er auch teilweise relativ schwierig war für Leute, die das Buch nicht kannten (einige wichtige Hintergrundinformationen wurden doch nicht erwähnt).


    Ich überlege mir gerade, was für Literaturverfilmungen ich noch so kenne *grübel*
    Sehr schön fand ich zum Beispiel "Der Tag des Falken" (Fantasy). Viel mehr fällt mir im Moment aber auch nicht ein.


    Übrigens lese ich auch sehr gerne zuerst das Buch, bevor ich den Film sehe. Deshalb habe ich auch diese ganzen Minette Walters Verfilmungen nicht gesehen, weil die Bücher noch ungelesen hier herumstehen.


    Angélique:
    Das Funny Fantasy Forum (das inzwischen zu einem reinen Pratchett Forum mutiert *g*) findest Du tatsächlich direkt auf meiner Seite Literaturschock


    Überlege es Dir doch nochmal, ob Du den englischen Pratchett nicht doch mitlesen möchtest. Die meisten von uns lesen Pratchett auch zum ersten Mal auf englisch und wir haben im Forum tatkräftige Unterstützung zugesagt bekommen von Myriam, die bald als Übersetzerin arbeiten wird und wohl schon so einige englische Pratchetts gelesen hat. Außerdem kostet die englische Ausgabe wirklich nicht so viel :-)


    Liebe Grüße
    nimue

  • Es wird nie sein, dass sich mehrere Leute (wir sprechen hier von Millionen) die gleiche Vorstellung haben. Vielleicht ähnlich aber nicht gleich.


    Hier könnte aber auch der Schauplatz gemeint sein, der wiederum an meine Vorstellungen kommt.


    Zur Bestetzung:
    Harry - geht
    Hagrid - na
    weasleys - nicht gut
    hoch - gut
    malfoy, snape - gut
    dumbledore, mcgonagall- zu alt

  • Hallöchen!


    Hey, wisst ihr was, Davor und Nimue? Ich hab mich gerade auch dazu entschlossen, "Thief of Time" mit euch zu lesen! Es wäre mir ein Vergnügen...
    Wann fangt ihr damit an? Ich werde auf keinen Fall vor diesem Wochenende beginnen können, aber dann hab ich erst mal frei und mehr oder weniger Zeit... *freu*


    Ich schätze, dann werd ich auch ab und zu im FFF vorbeischauen...
    Und es ist toll, dass es dort Leute wie Davor (die auch nciht besonders geübt darin sind, Englisch zu lesen ) und Miriam (die zu den Profis gehört) gibt. Dann kann ja nichts mehr schief gehen!



    Zitat

    Und die Liste von zu lesenden Büchern wächst und wächst...


    Davor, da geht's dir nicht alleine so! Die ganze Zeit sagt jemand im Forum, er möchte das und das Buch lesen, von dem ich mir selbst immer gedacht habe, das musst du mal lesen, bzw. ich komme selbst auf derartige Ideen und mache Vorschläge!
    Und dir hab ich ja auch schon eine Zusage gemacht, nicht wahr? ;-)


    Gruß, Angélique

  • Hallo Angélique,


    super, daß Du da mitliest! *freu*
    Das wird bestimmt total witzig! Und Myriam erklärt und bestimmt, was wir nicht verstehen :-)


    Wie ich schon im FFF (die Abkürzung ist klasse! *g*) geschrieben habe: Mein Buch ist leider noch nicht angekommen *schnief* Keine Ahnung, wie lange das bei Libri normalerweise so dauert.


    Zitat

    Wann fangt ihr damit an? Ich werde auf keinen Fall vor diesem Wochenende beginnen können, aber dann hab ich erst mal frei und mehr oder weniger Zeit... *freu*


    Das wäre mir auch recht, weil ich dann wenigstens mit Otherland 2 fertig werden würde. Dann lese ich nämlich nur noch den Pratchett und den Cervantes parallel (sollen wir dann auch gleich mit dem weitermachen? oder erst auf ikarus und Maria warten? Die nagen ja noch ein bißchen am Mann).


    Davor, da geht's dir nicht alleine so! Die ganze Zeit sagt jemand im Forum, er möchte das und das Buch lesen, von dem ich mir selbst immer gedacht habe, das musst du mal lesen, bzw. ich komme selbst auf derartige Ideen und mache Vorschläge!


    Das finde ich auch sehr lustig! Ich habe das Gefühl, daß ich zur Zeit fast nur noch Bücher in den Foren zusammen mit den Schreibern dort lese! Das ist wunderbar!


    Liebe Grüße
    nimue

  • Daß ihr so über Literaturferfilmungen lästert, kann ich nicht unterstützen. Neben vielen anderen sind meiner Meinung nach besonders die von Stanley Kubrick gelungen.


    Manche von euch sollten nicht vergessen, daß ein Film ganz andere Absichten als das Buch verfolgt.

  • Hi STM,
    ich denke, dass du durchaus recht hast, wenn du sagst, dass es viele gute Filme gibt, die auf einer Literaturvorlage basieren.
    Allerdings ist es bei mir auf jeden Fall so, dass mich Bücher in der Regel emotional mehr bewegen können, als Filme (d.H. ich fiebere einfach viel mehr mit, wahrscheinlich deshalb, weil die ganze Handlung ja erst in meinem Kopf lebendig wird). Aus diesem Grund ziehe ich meist die Bücher ihren Verfilmungen vor, wobei ich ja schon erwähnt habe, dass ich bestimmte Verfilmungen zu meinen Lieblingsfilmen zähle (z.B. der HdR), obwohl ich die Bücher viel besser finde.


    Von Stanley Kuberick habe ich bisher erst einen Film gesehen (2001 - Odyssee im Weltraum). Von dem war ich ziemlich geschockt, weil ich gar nichts verstanden habe. Mag vielleicht daran gelegen haben, dass ich zu dem Zeitpunkt schon ein wenig betrunken war :wink:
    Auf jeden Fall habe ich mir dann später mal im Internet ein paar Interpretationen zu dem Film durchgelesen und ich war wirklich beeindruckt, welche symbolkraft in den einzelnen Szenen gesehen werden konnte.
    Ich habe übrigens die Vorlage zu dem Film nicht gelesen.


    MfG,
    Davor

  • Hallo STM


    Schon klar, daß Film anderen dramaturgischen Gesetzen unterliegt wie Literatur. Ich meine aber, daß, wenn ein Film schon als "Literaturverfilmung" bezeichnet wird, der "Geist" bzw. die Atmosphäre der literarischen Vorlage erhalten bleiben sollten. Ich hätte es z. B. im Fall "Name der Rose" treffender gefunden, wenn der Film meinetwegen den Titel "Mord im Kloster" und im Untertitel eine Schriftzeile "Nach Motiven eines Romans von Umberto Eco" getragen hätte.


    Gut, daß Du Kubrik erwähnst. Der war in der Tat eine rühmliche Ausnahme. Vor allem "Shining" ist überaus gelungen.


    Davor: Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, denke aber, es schadet nichts sich "2001 - Odyssee im Weltraum" in berauschtem Zustand anzusehen. Erstens versteht man die Handlung auch nüchtern nicht und zweitens kann ich mir vorstellen, daß die visuelle Kraft des Films (besonders die Szene mit den Farbenspielen) dann erst richtig zur Geltung kommt.


    Danke für den Tipp :lol:


    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • Hi ikarus,

    Zitat


    Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, denke aber, es schadet nichts sich "2001 - Odyssee im Weltraum" in berauschtem Zustand anzusehen. Erstens versteht man die Handlung auch nüchtern nicht und zweitens kann ich mir vorstellen, daß die visuelle Kraft des Films (besonders die Szene mit den Farbenspielen) dann erst richtig zur Geltung kommt.


    Als der Film damals in den 60'ern (1968) erschienen ist, soll es ein Kultfilm der Hippies gewesen sein, die sich im Kino in dir erste Reihe gesetzt haben und kurz vor der Schlußszene mit den Farbenspielen eine Tüte geraucht haben oder LSD eingeworfen haben (soll jetzt aber keine Anregung sein).


    Gruß,
    Davor

  • osysee 2001 ist deshalb eine gute literaturverfilmung weil arthur c. clarke am drehbuch mitgearbeitet hat


    ebenfals fand ich orwells 1984, mario puzos pate und (wieder stanley kubrick) uhrwerk orange (anthony burgess) gut verfilmt


    ich lese ebenfalls erst den roman bevor ich den film ansehe - als nächstes "trainspotting" (habe es allerdings bereits im theater -sehr gut - gesehen)

  • STM hat geschrieben:
    Daß ihr so über Literaturverfilmungen lästert, kann ich nicht unterstützen. Neben vielen anderen sind meiner Meinung nach besonders die von Stanley Kubrick gelungen.


    Hallo STM,
    ich kenne nur eine Literaturverfilmung von Stanley Kubrick: Lolita. Und die finde ich ziemlich daneben. Schon die Besetzung der Titelrolle mit Sue Lyon ist ein totaler Fehlgriff und dadurch wird die Atmosphäre der literarischen Vorlage nicht im entferntesten erreicht.
    Allerdings bin ich Literaturverfilmungen nicht abgeneigt, und obwohl man den Roman Lolita nicht 1:1 filmisch umsetzen kann, hat mich die Lolita-Verfilmung von 1997 mit Dominique Swain in der Titelrolle total überzeugt.