Frage zu Balzac

  • Hallo,
    ich suche eine Kurzgeschichte/Novelle von Balzac in der die Protagonistin den Namen "Carmen" trägt bzw. dieser Name bereits der Titel der Geschichte ist. Kann mir jemand weiterhelfen? Wo finde ich diese Geschichte?
    Vielen Dank
    die Leseratte

  • Hallo Leseratte


    meinst du evtl. die Novelle von Prosper Merimee Carmen, vertont von George Bizet zur Oper "Carmen".


    von Balzac kenne ich keine Protagonistin mit namens Carmen, aber ich bin auch kein Balzac-Experte.


    Vielleicht meldet sich ja noch jemand.


    Gruß Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen!
    Hallo Steffi!


    Zitat von "Steffi"

    Frank Weidemann hat eine tolle website über Balzac


    Na ja, einen Preis für Web-Design wird er wohl kaum gewinnen :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Und Infos über Balzacs Werke habe ich auch keine gefunden :sauer:


    Aber Carmen sagt mir in Zusammenhang mit Balzac auch nichts. Ich vermute mal, JMaria hat Recht mit ihrem Hinweis auf Prosper Mérimée. Da ihn auch viele ergoogelte Internet-Seiten in Zusammenhang mit Balzac nennen, kann da wohl eine Verwechslung stattgefunden haben.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus



  • Hallo Maria,
    nein, die Novelle von Mérimée meine ich nicht, aber anscheinend bezieht sich Mérimée in "Carmen" auf eben diese Novelle von Balzac. hmm... mal sehen, vielleicht meldet sich ja noch ein Spezialist.
    lg
    die leseratte

  • Hallo


    wie kamst du eigentlich auf den Namen Carmen in Verbindung mit Balzac? Vielleicht kommen wir dann der Sache näher.


    Bizet
    Balzac


    mein Gedanke war, dass die Namen sehr ähnlich aussehen.


    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo sandhofer !


    sandhofer schrieb:

    Zitat


    Na ja, einen Preis für Web-Design wird er wohl kaum gewinnen


    Und Infos über Balzacs Werke habe ich auch keine gefunden


    Solltest du etwa nicht auf diese Seite gestossen sein ? :zwinker:


    Gruß von Steffi

  • Hallo Steffi!


    Zitat von "Steffi"

    Solltest du etwa nicht auf diese Seite gestossen sein ? :zwinker:


    Ehrlich gesagt: nein. Ich gebe zu, dass ich sehr wenig Geduld habe mit Web-sites, wo Schriftarten, Hintergrundfarben und -muster, Schriftfarben und -grössen ständig wechseln, Bilder mal hier und mal dort - jedes in einer anderen Grösse - hingeklebt werden. Ist ja nett, und er mag sich dabei königlich amüsieren. Er mag auch sehr viel oder alles über Balzac wissen; der Mann hat m.E. zu viel geschrieben, als dass ich alles über und von ihm wissen müsste.


    Wenn allerdings weder mein Kindler noch die Biographien von Balzac und Mérimée, die ich in aller Geschwindigkeit konsultiert habe, auf eine Verbindung der beiden über ein Oeuvre namens Carmen hindeuten, vermute ich mal, dass so eine Verbindung auch nicht existiert. ( Leseratte: Du schreibst "anscheinend" beziehe sich Mérimée auf Balzac. Kannst Du dieses "anscheinend" präzisieren? Woher hast Du diese Information?)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Wenn allerdings weder mein Kindler noch die Biographien von Balzac und Mérimée, die ich in aller Geschwindigkeit konsultiert habe, auf eine Verbindung der beiden über ein Oeuvre namens Carmen hindeuten, vermute ich mal, dass so eine Verbindung auch nicht existiert. ( Leseratte: Du schreibst "anscheinend" beziehe sich Mérimée auf Balzac. Kannst Du dieses "anscheinend" präzisieren? Woher hast Du diese Information?)


    Grüsse


    Sandhofer[/quote]


    Hallo an alle, danke, dass ihr euch die Mühe macht für mich zu recherchieren :sonne: .
    Ich finde die Website deswegen nicht schlecht, weil hier viele Links zu anderen Balzacwebsites vorhanden sind u. das Ganze doch recht umfangreich gestaltet ist. Die Aufmachung des Site lässt wirklich zu wünschen übrig, das stimmt allerdings.
    sandhofer: Die Frage ist vielleicht zu spezifisch, wenn überhaupt, dann gibt es nur einen winzig kleinen Hinweis auf Balzac von Mérimees Seite, im Kindler ist sie sicher nicht zu finden, sondern nur in einschlägiger Fachliteratur zu Balzac oder Mérimée. Also den Tip habe ich von einer Balzacexpertin bekommen, die ich leider nicht mehr erreiche. Und zwar bezieht sie sich auf das Epitaph zu der Novelle "Carmen" von Mérimée, dieses da lautet: " Die Frau ist wie die Galle, sie hat hat nur 2 gute Stunden, eine im Bett und eine auf der Bahre" (frei von mir übersetzt). Und genau mit diesem Epigraph soll sich nun Mérimée auf Balzac beziehen, was mir nun zu denken aufgibt. Nun nehme ich aber an, dass mich diese Spezialistin nicht aus eigenem Gutdünken auf diese Sache hinweist, sondern es hier eine tatsächliche Verbindung gibt. Nun dachte ich eben, dass vielleicht zufällig jemand was von einer "Carmen" Protagonistin od. Novelle od. Hinweise in irgendeiner Fachliteratur gelesen hat, dann würde ich mir die Arbeit ersparen, den großen Brocken an Fachliteratur durchzuackern, sondern könnte gleich gezielt danach suchen.
    Danke nochmal
    lg
    die leseratte

  • Hallo Leseratte!


    Spezialistinnen, die plötzlich verschwinden, gehören vom Ordnungsamt verboten ...


    Hast Du schon mal versucht, das ganze Zitat (im Original!) durch Google suchen zu lassen?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo,


    wenn ich mir das Epitaph "Das Weib ist bitter wie Galle; doch sind zwei Gelegenheiten, wo es angenehm ist: im Bett und auf der Bahre." so ansehe, könnte man doch fast meinen es sei von Balzac selbst verfasst worden :zwinker:


    Möglicherweise bezieht es sich also nicht direkt auf eines von Balzacs Werken, sondern vielmehr auf das von Balzac in seinen Werken vermittelte Frauenbild. Dieses ist ja bekanntlich nicht so ganz ohne... Ob das von Mérimée nun als Seitenhieb oder eher als Zustimmung gedacht war, sei dahingestellt.


    Viele Grüße,


    Martin

  • "Das Weib ist bitter wie Galle; doch sind zwei Gelegenheiten, wo es angenehm ist: im Bett und auf der Bahre."


    Also ich habe noch nicht alles von Balzac gelesen, aber so ein Spruch ist mir noch nicht unter gekommen und ich hoffe, dass ich ihn auch nicht lesen muss. Balzac hat Sittenstudien geschrieben. Natürlich hat er sich den Frauen gewidmet, aber so wie sie sind, manchmal gut oder böse, aber er war niemals so abfällig. Alles Gute, Frank.


    Das Zitat passt vielleicht besser zu Nitzsche?

  • Hallo zusammen!
    Hallo Frank W. und herzlich willkommen!


    Nun, das Zitat könnte ja auch nur die Meinung einer Figur von Balzac wiedergeben, es muss sich ja nicht um Balzacs persönliche Meinung handeln, oder?


    Aber, wie schon gesagt, auch mir sind eine Figur namens Carmen oder das genannte Zitat unbekannt.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo nochmal alle zusammen,


    also das Frauenbild von Honoré de Balzac ist sicherlich nicht so ganz ohne. Ob die folgenden Zitate seine persönliche Meinung widergeben oder nicht möge jeder für sich selbst entscheiden, aber starker Tobak ist das schon!


    Hier mal einige "Kostproben":


    "La femme est une propriété que l'on acquiert par contrat, elle est mobilière, car la possession vaut titre ; enfin , la femme n' est , à proprement parler, qu'une annexe de l'homme; or, tranchez, coupez, rognez, elle vous appartient à tous les titres .
    Ne vous inquiétez en rien de ses murmures, de ses cris, de ses douleurs; la nature l'a faite à notre usage et pour tout porter: enfants, chagrins, coups et peines de l' homme.
    Ne nous accusez pas de dureté. Dans tous les codes des nations soi - disant civilisées, l' homme a écrit les lois qui règlent le destin des femmes sous cette épigraphe sanglante : Vae victis ! Malheur aux faibles."


    Das ganze auf Deutsch:


    "Die Frau ist im eigentlichen Sinne nur das Anhängsel des Mannes; also zerteile sie nur, beschneide sie, stutze sie zu. Beunruhige dich nicht im Geringsten über ihr Stöhnen, ihr Schreien, ihre Schmerzen; die Natur hat sie zu unserem Gebrauch geschaffen, damit sie alles trage: Kinder, Kummer, Prügel und Schmerzen um den Mann. Man beschuldige uns nicht der Härte! In allen Gesetzbüchern der so genannten Kulturvölker hat der Mann die Gesetze geschrieben, die das Schicksal der Frauen regeln."


    Das stammt übrigens aus dem Werk "Physiologie der Ehe".


    Oder aber:


    "Sentir, aimer, souffrir, se dévouer, sera toujours le texte de la vie des femmes."


    "Zu fühlen, zu lieben, zu leiden, sich hinzugeben wird immer der Inhalt des Frauenlebens sein."


    Die folgenden Zitate habe ich leider nur im Original gefunden, wollte sie euch aber trotzdem nicht vorenthalten...


    "Toute femme a sa fortune entre ses jambes ?
    Je réponds :
    Les hommes utilisent leurs jambes pour marcher, les femmes pour faire leur chemin."


    sowie


    "La destinée de la femme et sa seule gloire sont de faire battre le cœur des hommes."


    Wenn das nicht abfällig ist...


    Viele Grüße,


    Martin

  • Hallo Martin,


    vielen Dank für die für meine Arbeit sehr passenden Zitate. Ich bin gerade am Erarbeiten der Theorie, habe nächste Woche Referat, da kann ich diese Zitate wunderbar einbauen, um meine These zu untermauern. Ich hatte sowieso vor, die "Physiologie" zu lesen, so hast du mir schon einiges vorweggenommen :-).
    lg
    Sandra

  • [quote="Lewin"]hallo martin.
    die von dir aufgeführten zitate spiegeln selbstverständlich NICHT die meinung balzacs über frauen wieder. zu dieser deiner meinung kannst du nur gelangen, wenn du weder die 'physiologie der ehe' noch einen roman der menschlichen komödie gelesen hast.
    nichts für ungut, aber so sollte man nicht urteilen.


    stephan

  • Zitat

    "Das Weib ist bitter wie Galle; doch sind zwei Gelegenheiten, wo es angenehm ist: im Bett und auf der Bahre."


    Die Google-Recherche ergibt als Quelle den altgriechischen Dichter Palladas von Alexandria.