Spiritus familiaris

  • Hallo zusammen,


    da wir bereits Tier- und Pflanzen in der Literatur hier im Forum hatten. Frag ich mal nach dem Spiritus Familiaris. (= zauberischer Hausgeist)


    im Simplicissimus bin ich darüber gestolpert und dort wird im Anhang Bezug genommen auf die Brüder Grimm: Deutsche Sagen, I, 84 und auf die Ballade der Annette von Droste-Hülshoff "Der Spiritus familiaris des Roßtäuschers" .


    Doch mir kam das noch von woanders her bekannt vor und heute ist es mir eingefallen und habe es auch gefunden:


    Heinrich Heine: Ein Deutsches Wintermärchen
    Caput VI:
    Den Paganini begleitete stets Ein Spiritus familiaris, manchmal als Hund, manchmal in Gestalt des seligen Georg Harrys. Napoleon sah einen roten Mann vor jedem wicht'gen Ereignis. Sokrates hatte seinen Dämon, das war kein Hirnerzeugnis. Ich selbst, wenn ich am Schreibtisch saß des Nachts, hab ich gesehen zuweilen einen vermummten Gast unheimlich hinter mir stehen. Unter dem Mantel hielt er etwas verborgen, das seltsam blinkte, wenn es zum Vorschein kam, und ein Beil, ein Richtbeil, zu sein mir dünkte. Er schien von untersetzter Statur, die Augen wie zwei Sterne; Er störte mich im Schreiben nie, blieb ruhig stehn in der Ferne...


    :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:


    Fällt euch noch etwas zum Spiritus familiaris ein?


    Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen!
    Hallo JMaria!


    Goethe, der überzeugt war, dass jeden grossen Menschen sein Dämon leite. Allerdings ein eher unsichtbarer Begleiter.


    Da Du Heine erwähnst: Es müssten sich in der Romantik noch mehr solche Geschichten finden lassen, ob fiktiv oder real. Das Doppelgänger-Motiv könnte z.T. darauf zurückgeführtr werden, finde ich.


    Dann die Geisterbeschwörer und Medien (Th. Mann: Der Zauberberg; Karl May!).


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Sandhofer


    da du Romantik erwähnst, ist mir Fontane eingefallen. In Effi Briest gibt es diesen geisternden Chinesen.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)