Hi!
ich werd eine facharbeit ind deutsch schreiben müssen. da wir jetzt bald "aus dem leben eines taugenichts" lesen werden, hab ich überlegt, man könnte vielleicht über die romantik und dann joseph v.eichendorff schreiben. hab jetzt aber irgendwo gelesen,das er kein typischer vertreter dieser epoche war...
ist das soweit richtig? oder kann man doch sagen, das eichendorff typisch romantisch war?!
wär dankbar, wenn mir wer helfen könnte.
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Zitat von "Anonymous"
Hi!
Auch hi Anonymous!Zitat[...] man könnte vielleicht über die romantik und dann joseph v.eichendorff schreiben. hab jetzt aber irgendwo gelesen,das er kein typischer vertreter dieser epoche war...
ist das soweit richtig?
Ja.Zitatoder kann man doch sagen, das eichendorff typisch romantisch war?!
Nu müsste man definieren, was 'romantisch' ist. Eichendorff war doch schon arg Biedermeierlich ...Grüsse
Sandhofer
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Richtig. Eichendorff ist tatsächlich kein typischer Romantiker, wie beispielsweise Tieck, Novalis, E.T.A. Hoffmann, etc. Eichendorff ist eher ein Spätromantiker, ein Autor, der noch nach romantischen Idealen schreibt, obwohl die Tradition schon eher weiter fortgeschritten ist. Er hat dies wohl auch selber so gesehen, denn er hat sich selber (frei zitiert) als einen 'Zu spät Gekommenen' bezeichnet. D.h. er war sich seiner eigenen Position und seines literarischen Umfelds durchaus bewußt.
Trotz allem (oder gerade deswegen) kann man an Eichendorff relativ leicht (und teilweise leichter als bei einigen Frühromantikern) romantische Elemente ausmachen, weswegen gerade sein Taugenichts wohl zur gängigen Schullektüre geworden ist und die anderen genannten Autoren eher spärlich behandelt werden.
Eichendorff ist also, zumindest in meinen Augen, ein Sonderfall: Von der Zeit her sicherlich kein typischer Romantiker, keiner, der diese Bewegung maßgeblich initiiert oder voran getrieben hat, andererseits aber verwendet er derart schablonenhaft romantische Motive, daß er zum Romantiker schlechthin wird.
Nebenbei: Ich belege in diesem Semester ein Hauptseminar zum Thema Eichendorff, in dem die meisten seiner Erzählungen behandelt werden/wurden (ist ja fast schon wieder vorbei das Semester :zwinker: ) und werde in den nächsten 1-2 Wochen anfangen eine Hausarbeit über seine Satire: 'Auch ich war in Arkadien!' zu schreiben. Ich stecke also aktuell ziemlich im Stoff drin und könnte Dich sicher auch mit einigen Thesenpapieren, Literaturhinweisen und Tipps versorgen, die Dir das Arbeiten ein Stück leichter machen können. Wenn Du Interesse hast und das Thema weiter verfolgen willst, schick mir einfach mal ne Nachricht, oder wir diskutieren hier weiter, wenn Du ein Thema gefunden hast... -
Hallo Gast,
den Thread „Eichendorff“ habe ich in dieses Forum verschoben, das extra für solche Anfragen eingerichtet wurde. Informationen zu den Literaturepochen Deutschlands (u.a. Romantik und Biedermeier) gibt es auch auf den Startseiten des Klassikerforums:
http://www.klassikerforum.de/Bodies/epochen/
Gruß von Hubert
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ich denke ich werd meinen deutschlehrer nächste woche mal hierauf ansprechen. wenn er dann mit dem thema hier einverstanden ist, greif ich gern auf eure/deine (berch) hilfe zurück. kann ich bestimmt gebrauchen...
ich meld mich dann nochmal hier, und danke schonmal!!! :smile: -
nu ja, es ist jetzt schon etwas her das ich hier reingeschrieben hab... :rollen: und ich bin total im abgabestress. freitag muss ich abgeben. ich hab jetzt übrigens folgendes thema:
"Die Epoche der Romantik am Beispiel von Joseph v. Eichendorffs ERzählung "Das Marmorbild"
naja, nicht allzu spannend, aber geht schon.jetzt hab ich allerdings nochmal ne frage, es ist ja so das eichendorff ziemlich viele adjektive verwendet in seinen texten. gibt es für diesen stil eine bestimmte bezeichnung? fast jedes substantiv ist schliesslich mit mindestens einem versehen.
und da es ziemlich oft sogar zwei adjektive sind (z.b. große, seltsame Blumen; gelben und roten Glocken; langes,goldenes Haar; bloßen, blendendweißen Achseln; langen, weiten Ärmeln; zierlichen goldenen Spangen etc.) jetzt hab ich selber bei einem zetteln mit allen möglichen stilmitteln sowas wie akkumulation und asyndeton und polysyndeton. die sind beim bsp. aber immer mit drei wörtern jeweils angegeben.
jetzt meine zweite frage: gelten diese Reihungen auch für nur zwei adjektive? oder müssen es immer mindestens drei sein?wär super lieb wenn hier jemand bescheid weiß! :smile:
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mir fällt grade noch etwas ein, und zwar hab ich da ein lied der venus. das ist eine sonett. und in den beiden terzetten ist es eigentlich ein umarmender reim. allerdings weiß ich nicht, ob es da vllt noch irgendeine besonderheit oder sowas gibt. es reimt sich: abcabc also ein versübergreifender reim (kann man das so sagen??) trotzdem umarmend? weil den gibts ja sonst bei quarzetten... ich bin da irgendwie etwas verunsichert....
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Meinst Du dieses Sonett?
Was weckst du, Frühling, mich von neuem wieder?
Daß all die alten Wünsche auferstehen,
Geht übers Land ein wunderbares Wehen;
Das schauert mir so lieblich durch die Glieder.Die schöne Mutter grüßen tausend Lieder,
Die, wieder jung, im Brautkranz süß zu sehen;
Der Wald will sprechen, rauschend Ströme gehen,
Najaden tauchen singend auf und nieder.Die Rose seh ich gehn aus grüner Klause,
Und, wie so buhlerisch die Lüfte fächeln,
Errötend in die laue Luft sich dehnen.So mich auch ruft ihr aus dem stillen Hause -
Und schmerzlich nun muß ich im Frühling lächeln,
Versinkend zwischen Duft und Klang vor Sehnen.Hier sehe ich eigentlich kein größeres Problem. Das Reimschema ist ja abba abba cde cde. Metzlers Literaturlexikon schreibt hierzu: "Quartette und Terzette sind in sich durchgereimt; wichtigste Reimschemata (neben zahlreichen anderen) sind in der it. Dichtung (Petrarca) abab abab und (seit den Stilnovisten) abba abba in den Quartetten, cdc dcd (rime alternate) und cde cde (rime replicate) in den Terzetten" G. und I. Schweikle (Hrsg.): Metzler Literaturlexikon - Begriffe und Definitionen. Stuttgart. 1990 (2.Aufl.). S. 432.
Eichendorff hält sich hier also an die klassische Sonettform. Von einem übergreifenden umschließenden Reim kann man aber wohl nicht sprechen. Mir ist keine besondere Bezeichnung bekannt und diese Form schlicht als eine Standardform des Sonetts geläufig.
Zu Deiner anderen Frage: Ich würde garnicht versuchen, zwanghaft dem Kind einen Namen geben zu wollen. Du beobachtest eine Häufung von Adjektiven und als nichts anderes würde ich es dann auch bezeichnen. Die Wirkung und Funktion bleibt die selbe, ganz gleich, wie man es nennt. Ich würde es daher schlicht als Häufung oder Akkumulation von Adjektiven bezeichnen. Dies ist in jedem Fall gegeben.
Nebenbei sind solche Adjektivkonstruktionen bei Eichendorff allgemein sehr verbreitet. Meist findet man sie in Naturbeschreibungen und meist laufen sie sehr stereotyp ab. Eichendorff benutzt hier Formeln oder Phrasen, um es negativ auszudrücken, bei denen er fast schon vorraussetzt, daß sie ein bestimmtes Bild erzeugen. Variationen finden sich nur sehr spärlich.
Hoffe, diese Infos erreichen Dich noch rechtzeitig.