Hallo zusammen,
eben lief auf Arte der schöne Film "Der Preis der Versuchung" ("Mademoiselle de Joncquières") nach einer Episode aus Denis Diderots Roman "Jacques der Fatalist und sein Herr", angeblich auch von Schiller verwurstet unter dem Titel "Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache".
Das Thema war die Rache einer nicht mehr ganz jungen Witwe, die mehrere wunderbare Jahre (mindestens zwei) mit ihrem Geliebten, einem ebenfalls nicht mehr ganz taufrischen Marquis hingebracht hatte: Nachdem er sie verließ, dachte sie sich eine Intrige aus, um ihn ins Unglück zu stürzen und gesellschaftlich unmöglich zu machen.
Eine Frage in die Runde, vielleicht kann mir jemand Auskunft geben. Mich hat der Film an einen anderen erinnert, den ich vor Jahren gesehen habe: Auch da fädelte eine verlassene Frau eine Intrige ein, um sich an dem Mann zu rächen. Ich glaube, er musste sich duellieren oder beging Selbstmord - jedenfalls kam er ums Leben. Die Frau, deren einziger Lebensinhalt "die feine Gesellschaft" war, wurde daraufhin gemieden und durfte sich nirgends mehr blicken lassen. Bei einer Soirée, die sie besuchte, wurde sie ausgezischt. Die letzte Szene des Films zeigte sie vor dem Spiegel, wie sie weinend ihren Schmuck abnahm.
Irgendwie sitzt es in meinem Kopf fest, dass das die Verfilmung eines Stücks von Oscar Wilde war, aber ich bin nicht sicher, ob es stimmt. Auch nicht, ob der Film im 18. oder im 19. Jahrhundert spielte.
Erinnert sich vielleicht jemand?