Ui ui. Handke gefällt sich in der Rolle des Großschriftstellers ("Ich komme von Tolstoi, ich komme von Homer, ich komme von Cervantes") und beschimpft Journalisten, die ihm kritische Fragen stellen.
Literaturnobelpreis 2019
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Claus Peymann war gestern in Heidelberg und verteidigt den Nobelpreis für Handke. Er hält das ganze für eine Pressekampagne von Springer. Zur Literatur Handkes, die er v.a. bei den Theaterstücken für genial hält, äußert sich leider niemand. Stattdessen werden alte Geschichten rausgeholt, dabei war er selber mit Handke in Serbien, um 50.000 Euro für den Wiederaufbau zu spenden. Dabei hat Handke auch an einer mehrstündigen Messe teilgenommen und so verstehe er nicht, wie man ihm nun solche Unterstellungen machen könne, wenn auch nicht alles richtig gewesen sein mag. (alles aus dem Gedächtnis, nach fünf Tagen Buchmesse mit etwas getrübtem Geist). Aus Protest über Peymanns Aussagen haben zumindest drei Leute den vollbesetzten Saal (> 200 Besucher) vorzeitig verlassen.
Am Tag zuvor gab es schon ein Interview mit ihm:
https://www.rnz.de/kultur-tipp…fregend-_arid,473564.html
Hier auch ein Artikel aus Österreich:
https://www.derstandard.de/sto…-debatte-sehr-aufgeblasen
Im Nachgang hatte ich noch eine Diskussion mit einer Zuhörerin, die den Film über und mit Handke kannte. Es wird darin deutlich, dass Handke sich als Serbe fühle und er seinerzeit nicht anders handeln könne. Zudem fühlt er sich nur seinem Werk verpflichtet und daher sind ihm alle journalistischen Fragen zuwider.
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Das, was Peymann da sagt, ist ziemlicher Bockmist. Auch er sollte begriffen haben, dass es nicht um 'Meinungen' geht.
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Der Perlentaucher meldet, dass Handke sich von einem Interview distanziert und sich für evtl falsch verstandene Äußerungen seinerseits entschuldigt. Immerhin.
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Heute geht es in den Zeitungen noch mal hoch her, weil der Nobelpreis an Handke verliehen wurde.
Der Perlentaucher fasst die Blätter in seiner heutigen Kulturrundschau gut zusammen:
https://www.perlentaucher.de/efeu/2019-12-11.html
Interessant aber auch die Meldung, dass die Übersetzerin Esther Kinsky mit den Büchern von Olga Tokarczuk gebrochen hat, insbesondere die Jakobsbücher seien ein Sammelsurium, in denen man keine Struktur erkennen könne.
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die Übersetzerin Esther Kinsky mit den Büchern von Olga Tokarczuk gebrochen hat, insbesondere die Jakobsbücher seien ein Sammelsurium, in denen man keine Struktur erkennen könne.
Würde ich jetzt so nicht sagen. Ausser, man möchte behaupten, dass auch Thomas Manns Jakobs-Tetralogie keine Struktur habe.
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Hat sie die Bücher auch gelesen oder nur übersetzt?
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'tschuldigung: Die Jakobsbücher und die Josefs-Tetralogie ...