Vorstellung Markus Kolbeck

  • Hallo Hubert!


    habe dann festgestellt , dass Konecny Mitglied der Schwabinger Schaumschläger ist und bin mehrmals zur sonntäglichen Abendshow in Schwabing gegangen. (...) Für die spannenden Abende, die ich dank Deinem Hinweis auf Konecny, mit den Schaumschlägern schon erlebt habe also herzlichen Dank und dieser Dank ist natürlich stellvertretend für alle Deine Hinweise und Beiträge gemeint,


    Diese Resonanz tut sehr gut. Denn fehlt sie, gewinnt man bisweilen den Eindruck, gegen die Wand zu posten. Allerdings bin ich in letzter Zeit eher zurückhaltend gewesen. Zu viel Zeit mit lesefernen Ablenkungen verplempert. Ewig lange an Doderers "Dämonen" gelesen und den Eindruck gehabt, auf der Stelle zu treten.


  • Diese Resonanz tut sehr gut.


    Ich kann für mich nur feststellen, dass ich, trotz unserer offenkundig völlig verschiedenen Leseweise und eines teilweise ebenso unterschiedlichen Geschmacks, sicher schon rund 10 Bücher einzig deshalb gelesen habe, weil du sie erwähnt bzw. auf deiner Seite daraus zitiert hast. Wenn also der Sinn deiner Postings u. a. darin besteht, andere zur Lektüre bestimmter Bücher anzuregen, so hast du ihn in Bezug auf meine Person erfüllt.


    Grüße


    s.

  • Hallo Dostoevskij


    ja, wir sind hier schon manchmal etwas kommentarfaul. Ich pack mich da an meiner eigenen Nase. Ich würde deine Entdeckungen sehr vermissen und ich konnte durch dich schon so manchen Autoren entdecken, so z.B. Antonio Lobo Antunes.
    Und den "Vetter Basilio" habe ich nur gekauft, weil du so darüber geschwärmt hast und ich das Gefühl bekam, ich müßte diese Lücke schließen :-)


    bis dann
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Moin, Moin!


    Ich kann für mich nur feststellen, dass ich, trotz unserer offenkundig völlig verschiedenen Leseweise und eines teilweise ebenso unterschiedlichen Geschmacks,


    Wo liegen denn die Unterschiede? Die der Leseweise? In der Quantität wohl hoffentlich nicht. NOCH weniger als ich kann man nicht lesen. ;-) Ich lese fast nie parallel, sondern nur sequentiell.


    Und die des Geschmacks? Du nur Klassiker?

  • Moin, Moin!


    Ich würde deine Entdeckungen sehr vermissen und ich konnte durch dich schon so manchen Autoren entdecken, so z.B. Antonio Lobo Antunes.


    Wunderbar. Ehrlich.


    Ich weiß allerdings aus eigener Erfahrung, daß, wenn man ein bestimmtes Quantum, ein bestimmtes Maß überschreitet, der Nervfaktor exponentiell ansteigt. Es gibt - nicht hier - einen Webzwonuller, der so fleißig verlinkt und postet und verbreitet, daß mir schwindlig wird und ich die Sachen nicht mehr wahrnehmen, sondern nur noch ignorieren kann.


  • Wo liegen denn die Unterschiede? Die der Leseweise? In der Quantität wohl hoffentlich nicht. NOCH weniger als ich kann man nicht lesen. ;-) Ich lese fast nie parallel, sondern nur sequentiell.


    Und die des Geschmacks? Du nur Klassiker?


    Hallo Markus,


    Unterschiede - etwa im Leseverhalten. Nicht so sehr "sequentielles" oder "paralleles" Lesen (typischerweise gehörst du zu ersten Gruppe und ich zur zweiten), sondern im Leseplan, im "Abarbeiten" deiner Lesevorhaben, Dinge, die ich mir so nie vorstellen könnte. Etwa eine bestimmte Anzahl Bücher pro Zeiteinheit zu lesen oder sich derlei auch nur vorzunehmen.


    In der Rezeption: Bei dir erfahre ich meist nicht, wie du die einzelnen Bücher beurteilst oder ob sie dir überhaupt gefallen haben. Du zitierst aus Büchern, meine (nur sehr eingeschränkt öffentlichen) Notizen sind solche _über_ Bücher, mir ist das einzelne Zitat Anlass für Kommentare.


    In der Auswahl: Mehr als die Hälfte des Gelesenen sind bei mir Sach- und Fachbücher, Sekundärliteratur. In der Belletristik unterscheidet sich unser Leseverhalten nicht allzu sehr, ich lese zwar relativ viel Klassiker (von denen allerdings nicht wenige m. E. ein heute bloß noch literarhistorisches Interesse beanspruchen können, aus welchem anderen Grund man etwa Heyse oder Zola heute noch lesen sollte entzieht sich meiner Kenntnis), aber auch "moderne" Autoren (zumeist cum tempore: 10 Jahre ++ nach ihrem ersten Erscheinen).


    Skeptisch stimmt mich auch dein bekennendes Hessetum: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was man in der nach-adoleszenten Lebensphase an ihm noch finden kann. Ich will das hier nicht wieder alles erörtern (und habe das in einem anderen Thread teilweise auch schon getan, wo ich mich über die Tatsache verbreitet habe, dass sowohl Pippi Langstrumpf als auch Harry Haller irgendwann als Ideal einer natürlichen Entwicklung zum Opfer fallen), ich halte Hesse für einen wunderbaren Einstieg in die Literatur (bei Jugendlichen), weil er neben den anarchistischen Versatzstücken (Drogen- und Gewaltexzesse etwa im Steppenwolf) auch die Liebe zu Büchern, Wissen, Literatur zu vermitteln versteht (etwa in Narziss und Goldmund), Hesse entspricht auch der Zerrissenheit dem Heranwachsenden zwischen Leben-Wollen und melancholisch-morbider Entsagungsattitüde. Dass man derlei aber mit 40 auch noch schätzt, kann ich nur schwer verstehen. (Wenn ich mich mal als Psychologe betätigen darf: Ich vermute bei dir eine Art von Dankbarkeit für Hesse, Dankbarkeit für das Erwecken der Liebe zu Büchern, für das Eröffnen dieser ganzen Welt der Literatur. Und aufgrund dieser Tatsache ist er auch in seinen Büchern sakrosankt, denn ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass etwa der "Steppenwolf-Traktat" mit seinen Einsamkeits- und Unverstandenheitsergüssen dir immer noch als "große" Literatur erscheint. Vielleicht liegt aber das auch an meinem mangelnden Vorstellungsvermögen ;)).


    Grüße


    s.

  • Zitat

    Skeptisch stimmt mich auch dein bekennendes Hessetum: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was man in der nach-adoleszenten Lebensphase an ihm noch finden kann.


    Auch mit meinen nunmehr 53 Jahren bin ich der Meinung, dass es bei Hesse immer noch Neues zu entdecken gibt. So habe ich mir gerade die sehr schöne Gedichtsammlung "Lied des Lebens" in dreifacher Ausführung zukommen lassen, worin sich durchaus Modernes entdecken lässt:


    Pfeifen


    Klavier und Geige, die ich wahrlich schätze,
    Ich konnte mich mit ihnen kaum befassen;
    Mir hat bis jetzt des Lebens rasche Hetze
    Nur zu der Kunst des Pfeifens Zeit gelassen.


    Zwar darf ich mich noch kein Meister nennen,
    Lang ist die Kunst und kurz ist unser Leben.
    Doch alle, die des Pfeifens Kunst nicht kennen,
    Bedaure ich. Mir hat sie viel gegeben.


    Drum hab ich längst mir innigst vorgenommen,
    In dieser Kunst von Grad zu Grad zu reifen,
    Und hoffe endlich noch dahin zu kommen,
    Auf mich, auf euch, auf alle Welt zu pfeifen.


    Eigentlich war ich bisher der Meinung, dass dieses Gedicht Heine zuzurechnen sei, ließ mich jedoch eines Besseren belehren. Auch die Morgenlandfahrt halte ich noch immer für höchst aktuell. Dennoch sollte man über Geschmack lieber nicht streiten...


    Gruß Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit

  • Moin, Moin!


    Unterschiede (...) im Leseplan, im "Abarbeiten" deiner Lesevorhaben, Dinge, die ich mir so nie vorstellen könnte. Etwa eine bestimmte Anzahl Bücher pro Zeiteinheit zu lesen oder sich derlei auch nur vorzunehmen.


    Wobei dieser sportive Aspekt im Rückgang begriffen ist. Seit Oktober konzentriere ich mich auf Wälzer, die ich immer wieder aufgeschoben habe und habe den 10- oder 12-Bücher-pro-Monat-Impetus aus den Augen verloren.


    Zitat

    Bei dir erfahre ich meist nicht, wie du die einzelnen Bücher beurteilst oder ob sie dir überhaupt gefallen haben. Du zitierst aus Büchern, meine (nur sehr eingeschränkt öffentlichen) Notizen sind solche _über_ Bücher, mir ist das einzelne Zitat Anlass für Kommentare.


    Stimmt, ich schreibe keine Rezensionen und selten Kommentare. Ich begreife mich als Sammler von als gut erfahrenem Text, der andere an diesem Genuß teilhaben lassen möchte.


    Zitat

    Mehr als die Hälfte des Gelesenen sind bei mir Sach- und Fachbücher, Sekundärliteratur. In der Belletristik unterscheidet sich unser Leseverhalten nicht allzu sehr


    Stimmt, ich lese sehr wenig Sach/Fachliteratur. Eine meiner sehr femininen Seiten, wenn man den Lesestatistiken glauben darf. :-)


    Zitat

    Skeptisch stimmt mich auch dein bekennendes Hessetum: (...) Dass man derlei aber mit 40 auch noch schätzt, kann ich nur schwer verstehen. (Wenn ich mich mal als Psychologe betätigen darf: Ich vermute bei dir eine Art von Dankbarkeit für Hesse, Dankbarkeit für das Erwecken der Liebe zu Büchern, für das Eröffnen dieser ganzen Welt der Literatur.


    Diese Dankbarkeit spielt sicherlich eine Rolle. Aber es ist noch etwas anderes, was ich kurioserweise gerade heute Abend bei Oskar Maria Graf ausgedrückt fand. Ich werde diesen Zusammenhang später (nach meinen Nachtdiensten) nachreichen. Es gibt noch andere Hoch- und Höherbetagte, die Hesse nach wie vor die Treue halten. Wir tummeln uns seit zig Jahren im Hesse-Forum; daher weiß ich daß ich kein Hesse-Robinson bin.