Kompositionen zu literarischen Werken...

  • Hallo zusammen


    Ich spreche von Opern und Operetten oder auch Musikals, vertonte Literatur wie z.B.


    Die Oper "Lady Macbeth von Mzensk" (von N. Lesskow) die D. Schostakowitsch komponiert hat. Ein Stück das mich sehr interessieren würde.


    Welche literarische Musikumsetzungen gefallen euch besonders?


    viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

    Einmal editiert, zuletzt von JMaria ()

  • Hallo Maria,


    danke für eines meiner Lieblingsthemen, d.h. mit Operetten kenne ich mich nicht aus, glaube auch nicht, dass es da oft literarische Vorlagen gibt, bei Musicals – na ja, die haben ja manchmal nur den Namen einer literarischen Vorlage, aber einen völlig anderen Inhalt (Beispiel: „Josef“ und „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber haben meiner Meinung nach wenig mit dem Alten bzw. dem Neuen Testament zu tun und sind auch musikalisch eher flach), zwei gute Musicals nach literarischen Vorlagen fallen mir aber gerade ein: „Les Misérables“ (habe ich an der Oper Bonn gesehen) nach Hügo und „Jekyll & Hyde“ (habe ich in Wien und Bremen gesehen) nach Stevenson.


    Aber bei den Opern kenne ich mich etwas aus und die meistens Opern haben ja eine literarische Vorlage. Einige meiner Lieblingsopern nach literarischen Vorlagen sind (Reihenfolge wie sie mir gerade einfallen):


    - Rigoletto“ von Verdi nach Victor Hugo (Verdi hat ja auch einige Dramen von Shakespeare und einige von Schiller veropert)


    - „Lucia di Lammermoor“ von Donizetti nach Walter Scott


    - „Turandot“ von Puccini nach Gozzi


    - “Don Giovanni” von Mozart nach Tirso de Molina und Molière


    - “Carmen” von Bizet nach der Novelle von Prosper Merimèe


    - „Werther“ von Massenet nach Goethe


    - „Eugen Onegin“ von Tschaikovsky nach Puschkin


    - „La Dammation de Faust“ von Berlioz nach Goethe


    - „Moses und Aron“ von Arnold Schönberg nach der Bibel


    - „Lenz“ eine moderne Kammeroper von Wolfgang Rihm nach Büchners Erzählung


    Alle genannten sind sehens- und hörenswert und es schadet nichts, wenn man die literarische Vorlage kennt. :zwinker:


    Gruß von Hubert

  • Hallo Hubert


    Vielen Dank Hubert, ich hab mir deine Liste ausgedruckt und werde mir etwas aussuchen.


    Zitat von "Hubert"


    Alle genannten sind sehens- und hörenswert und es schadet nichts, wenn man die literarische Vorlage kennt. :zwinker:


    ich denke auch so. Ich nehme mal an, daß man dann evtl. noch intensiver ein Stück erleben kann?
    das muß ich auf jeden Fall mal testen. Ich berichte.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo !


    Meine Lieblingsoper ist "Hofmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach.


    Hubert schrieb:

    Zitat

    “Carmen” von Bizet nach der Novelle von Prosper Merimèe


    Prosper Merimee war der Erzieher und spätere Berater von
    Kaiserin Eugenie
    , die aus Spanien stammte :zwinker:
    Leider habe ich Carmen noch nicht gesehen !


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen!


    Nun sind Opern ja eh so ein merkwürdiger Zwitter zwischen Drama und Musik... Die meisten Opern rettet dann ja auch die Musik. "Die Zauberflöte" ohne Musik wäre einfach nur wirr und abstrus. Dennoch haben, wie Huberts Liste beweist, einige ganz grossse Opern ihre literarischen Wurzeln.


    Noch lieber als diese alle ist mir aber die wirklich geniale Vertonung eines literarischen Werkes - und man braucht dazu das Original gar nicht zu kennen:


    Edvard Grieg: Peer Gynt Suites No. 1 & 2


    Eines der wenigen Werke klassischer Musik, die ich sogar doppelt habe.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Sandhofer


    Peer Gynt kenne ich nicht, außer der Tatsache, dass Henrik Ibsen es geschrieben hat.
    Mein nächster Besuch in einer CD-Abteilung wird interessant werden *g*


    Hallo Hubert
    zu dem Thema Musical ist mir noch "Hello Dolly" eingefallen, ich glaube mal gelesen zu haben, daß die Vorlage "Die Heiratsvermittlerin" von Thornton Wilder war.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • aber ja doch!!


    Pygmalion - von Bernard Shaw - ich habe sogar seit kurzem ein Hörbuch davon.


    VG
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen!


    Steffi hat geschrieben:
    Meine Lieblingsoper ist "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach.


    Obwohl ich sonst nichts von Offenbach mag, die Oper „Hoffmanns Erzählungen“ ist wirklich super. Interessant ist ja, dass das nicht eine direkte literarische Vorlage hat, sondern jeder Opernakt hat eine eigene Erzählung von E.T.A. Hoffmann zum Thema und in der Rahmenhandlung schaut Hoffmann eine andere Literaturoper, nämlich „Don Giovanni“ von Mozart an (Mozart war ja tatsächlich der Lieblingskomponist von Hoffmann, daher auch das A. für Amadeus in seinem Namen). Ich habe mal in der Oper Frankfurt die zwei Opern, also „Don Giovanni“ und „Hoffmanns Erzählungen“ an zwei Tagen hintereinander, quasi als Doppel-Feature gesehen und da begann „Hoffmanns Erzählungen“ dann mit dem wirklichen Bühnenbild von „Don Giovanni“. Fand ich einen tollen Regieeinfall.


    Sandhofer hat geschrieben:
    Nun sind Opern ja eh so ein merkwürdiger Zwitter zwischen Drama und Musik..


    Das kann man auch so sehen: Opern sind (im Idealfall) eine perfekte Symbiose von Kunst (Bühnenbild), Literatur (Vorlage), Sprache (Libretto), Schauspiel, Instrumentalmusik (u.a. Ouvertüre) und Gesang.


    Die meisten Opern rettet dann ja auch die Musik. "Die Zauberflöte" ohne Musik wäre einfach nur wirr und abstrus.


    Für Wagner, einer der wenigen, der die Texte für seine Opern selbst schrieb (ein anderer wäre Albert Lortzing) war Text und Musik ebenbürtig und das ist auch der Idealfall der Oper, obwohl es natürlich Opern gibt, bei denen die Musik die Hauptsache ist. Der Inhalt der „Märchenoper“ Zauberflöte ist aber m.M. nach keineswegs wirr, sondern, wenn man den esoterischen Aufbau (im übrigen vom esoterischen Thema mit dem Roman „Moby Dick“ vergleichbar) erst einmal durchschaut hat, sehr zielgerichtet.


    die wirklich geniale Vertonung eines literarischen Werkes - und man braucht dazu das Original gar nicht zu kennen: Edvard Grieg: Peer Gynt Suites No. 1 & 2


    Einverstanden: Griegs Peer Gynt ist genial, auch einverstanden: man kann es genießen ohne die literarische Vorlage zu kennen (Grieg hat übrigens zuerst als Auftragsarbeit eine Bühnenmusik zu Ibsens Drama geschrieben und war dann vom Thema so begeistert, dass er noch die Suite Nr. 1. u. 2 komponierte), aber das gilt für die Opern auch. Ich denke, dass die wenigsten Opernbesucher, die sich von Mozarts „Figaros Hochzeit“ oder von Rossinis „Barbier von Sevilla“ begeistern lassen, die literarische Vorlage kennen, ja überhaupt wissen dass es eine solche gibt. Trotzdem, könnte es nicht sein, dass man „Solveig’s Lied“ aus Griegs „Peer Gynt“ noch besser versteht und damit auch mehr genießt, wenn man Ibsens „Peer Gynt“ kennt?


    Musicals:


    “My Fair Lady” und “Hello Dolly” kenne ich natürlich auch, Die sind aber weniger nach meinem Geschmack, da gefällt mir ja „Cats“ noch besser, das ja auch eine literarische Vorlage hat. Auch bei den Opern könnte man noch viele ergänzen, ich habe ja nur meine Lieblingsopern aufgezählt und auch da nur eine kleine Auswahl.


    Grüße von Hubert


  • Hallo zusammen!


    Hubert hat gescchrieben:

    Zitat

    Opern sind (im Idealfall) eine perfekte Symbiose von Kunst (Bühnenbild), Literatur (Vorlage), Sprache (Libretto), Schauspiel, Instrumentalmusik (u.a. Ouvertüre) und Gesang.


    Im Idealfall, ja. Oft aber rettet die Musik das Ganze. Die würde ich sowieso bei Oper, Operette und Musical im Zentrum sehen.


    Bei der "Zauberflöte" kann ich Dir nicht ganz zustimmen. Die Königin der Nacht erfährt meiner Meinung nach (und ich glaube, nicht der einzige zu sein mit dieser Meinung) einen völligen Bruch in ihrem Charakter, indem sie zu Beginn der Geschichte ganz eindeutig als positive Gestalt gedacht war, und dann ohne jede Entwicklung oder Begründung ins Negative kippt. Der esoterische Aufbau ist m.E. vor allem schlecht verdaute Freimaurerei. Mozart wie Schikaneder waren bekanntlich Freimaurer. Aber die Musik ist genial!!!


    Zitat

    Trotzdem, könnte es nicht sein, dass man "Solveig?s Lied" aus Griegs "Peer Gynt" noch besser versteht und damit auch mehr genießt, wenn man Ibsens "Peer Gynt" kennt?


    Ich weiss nicht. Bei mir war es umgekehrt: Ich habe Ibsen besser verstanden, nachdem ich Griegs Werk gehört habe. :zwinker:


    Ach ja, eine weitere geniale Vertonung(?): Also sprach Zarathustra von Richard Strauss.


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Hubert, verwendest Du Word97?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo zusammen !


    sandhofer schrieb:

    Zitat

    Oft aber rettet die Musik das Ganze. Die würde ich sowieso bei Oper, Operette und Musical im Zentrum sehen.


    Sehe ich auch so. Die Worte versteht man meist sowieso nicht, das Bühnenbild ist oft modern-kärglich, das Schauspiel bzw. die Inszenierung ab und zu wunderlich. Es hilft, die Vorlage zu kennen, aber manchmal ist die Handlung nur verworren und im besten Fall Träger der Musik.


    Ausschlaggebend ist für mich das Orchester und eben die Musik.


    Gruß von Steffi

  • Hallo Sandhofer,


    Bei der "Zauberflöte" kann ich Dir nicht ganz zustimmen. Die Königin der Nacht erfährt meiner Meinung nach (und ich glaube, nicht der einzige zu sein mit dieser Meinung) einen völligen Bruch in ihrem Charakter, indem sie zu Beginn der Geschichte ganz eindeutig als positive Gestalt gedacht war, und dann ohne jede Entwicklung oder Begründung ins Negative kippt. Der esoterische Aufbau ist m.E. vor allem schlecht verdaute Freimaurerei. Mozart wie Schikaneder waren bekanntlich Freimaurer. Aber die Musik ist genial!!!


    M.M nach zeigen uns die Herren Freimauerer in der Figur der Königin der Nacht u.a., dass das Böse nicht immer sofort als solches zu erkennen ist, und oft in einer positiven Maske daherkommt. Erst wenn man den Weg des Tamino gegangen ist, kann man unterscheiden was Gut und Böse ist. Ich will hier aber nicht die ganze Oper ausdeuten, versichere Dir aber, für mich ist der Aufbau der Oper genau durchdacht und es gibt für mich weder bei der Königin der Nacht, noch sonst wo einen unbegründeten Bruch. Dass die Musik genial ist: einverstanden.


    Je nachdem an welchem Computer ich bin, kann sein, dass ich auch Word 97 verwende.


    Gruß von Hubert

  • Hallo Dyke,


    Du hast geschrieben:
    Hat nicht Hugo von Hofmannsthal als Opernlibrettist für Richard Strauß geschrieben, wie
    - Der Rosenkavalier
    - Die Frau ohne Schatten


    Ja, danke für die Erinnerung. Und Strauß hat die Dichtung von Hofmannsthal gleichwertig neben seiner Musik anerkannt. Und zu Recht, obwohl die Musik von Richard Strauß genial ist, aber die Dichtung von Hofmansthal ist es auch.


    Gruß von Hubert

  • ich stimme steffi u.a. zu:
    ich habe noch niemals in einer oper den text verstanden, -außer er wurde über die bühne projeziert.
    Zwei noch nicht genannte kategorien von literaturvertonungen wären noch nach mM einmal die vertonungen von gedichten und liedern (zB schubert, also das kunstlied), -hier habe ich aber noch nicht viel gehört-, und zum anderen der ganze bereich der sakralmusik mit ihren passionen, oratorien und kantaten (wenn man diese texte als literatur sehen will...).
    gruß hafis

  • Hallo zusammen,


    Sandhofer hat geschrieben:
    Oft aber rettet die Musik das Ganze. Die würde ich sowieso bei Oper, Operette und Musical im Zentrum sehen.


    Das Musical „Starlight Express“ habe ich zweimal gesehen, einmal in London und einmal in Bochum. Begeistert war ich (und die meisten anderen Besucher) jeweils von dem Bühnenbild, den Kostümen, der Action, wegen der Musik hätte ich mir „Starlight-Express“ sicher nicht zweimal angesehen.


    „Cats“ übrigens nach Gedichten von T.S.Eliot, habe ich in Wien und in Hamburg gesehen. Toll die Bühne, die Kostüme, die schauspielerischen und vor allem tänzerischen Leistungen der Darsteller, na ja als Angelika Milster (in Wien) Memory sang, auch nicht schlecht, aber ob die restlichen Klangdarbietungen schon als Musik bezeichnet werden können, bin ich mir nicht sicher.


    @hafis
    Wenn ich den Text einer Oper nicht verstehen würde, würde mich diese auch nicht interessieren. Wegen Musik gehe ich lieber in ein Sinfoniekonzert. Und ich mag auch keine konzertanten Operaufführungen.


    Danke für den Hinweis auf die vertonten Gedichte. Neben Schubert mag ich hier besonders Gustav Mahler und neu für mich entdeckt habe ich die „Gurrelieder“ von Arnold Schönberg nach Gedichten von Jens Peter Jacobsen. .


    Grüsse von Hubert

  • Zitat von "Hubert"


    Sandhofer hat geschrieben:
    Oft aber rettet die Musik das Ganze. Die würde ich sowieso bei Oper, Operette und Musical im Zentrum sehen.


    @hafis
    Wenn ich den Text einer Oper nicht verstehen würde, würde mich diese auch nicht interessieren. Wegen Musik gehe ich lieber in ein Sinfoniekonzert. Und ich mag auch keine konzertanten Operaufführungen.


    Eine oper bietet aber etwas, was eine bloße lektüre oder die musik alleine nicht bietet, nämlich den optischen reiz der inszenierung. Wenn die musik und die inszenierung gelungen sind, ist das für mich schon hinreichend für einen besuch. Den inhalt erlese ich mir sowieso vorher aus den einschlägigen führern. Es kommt eben darauf an, welche präferenzen man für den text, die musik und die optik hat (da fällt mir ein: zu den zeiten, als die katholischen messen auf lateinisch gelesen wurden, waren ja auch die gotteshäuser nicht leer :zwinker: )
    gruß hafis

  • Hafis hat geschrieben
    Eine oper bietet aber etwas, was eine bloße lektüre oder die musik alleine nicht bietet, nämlich den optischen reiz der inszenierung. Wenn die musik und die inszenierung gelungen sind, ist das für mich schon hinreichend für einen besuch. Den inhalt erlese ich mir sowieso vorher aus den einschlägigen führern.


    Hallo Hafis,


    da sind wir uns ja vollkommen einig: Oper ist mehr als nur Musik, oder nur Text. Sondern, jetzt wiederhole ich mich, Oper ist eine Symbiose aus Text, Musik, Bühnenbild, Kostümen usw. natürlich verschiebt sich die Gewichtung der einzelnen Aspekte auch von Inszenierung zu Inszenierung, aber im Idealfall sollten alle Aspekte Wirkung erzielen, dann ist die Oper ein echtes Gesamtkunstwerk. Neuerdings wird ja sogar mit Duftwirkung experimentiert: Karlheinz Stockhausen in seiner neuesten Komposition „Düfte – Zeichen“, die diesen Sommer in Salzburg uraufgeführt wurde und die Teil seines 7-tägigen „Opern“-Zyklus „Licht“ ist.


    Wenn Du zumindest den Inhalt kennst, muß Du ja nicht jedes Wort verstehen, aber wenn man nur die Musik hört ohne zu wissen, um was es geht, dann fände ich das zu wenig. Wenn man zusätzlich noch das Libretto kennt, dann versteht man plötzlich auch, was gesungen wird.


    Gruß von Hubert

  • Hallo,


    zu vertonter Lyrik: gibt es nicht auch vertonte Goethe-Gedichte ?


    Da ich so 2-3 mal im Jahr eine Oper ansehe/anhöre (in Stuttgart im Großen Haus, immerhin in den letzen Jahren 3 mal Oper des Jahres) sehe ich durch das Abo immer einen Querschnitt, also auch Opern, die ich sonst nicht besucht hätte. Ich bin allerdings trotzdem kein Opernkenner, sondern genieße einfach, was mir da vorgesetzt wird. Natürlich lese ich vorher auch, um was es geht - aber ich habe bisher nur ganz wenig Inszenierungen gesehen, die mir als Laie Interpretationsmöglichkeiten gaben. Manchmal habe ich einfach das Gefühl, wie ja bei moderner Kunst auch oft, dass nur derjenige, der sich bereits gut mit dem Werk befasst hat, die Inszenierungen versteht.


    Gruß von Steffi

  • Hallo Steffi,


    natürlich gibt es vertonte Goethe Gedichte, die bekanntesten Goethe-Lieder-Vertonungen stammen wahrscheinlich von Schubert und am besten von D. Fischer-Dieskau gesungen (u.a. Wandrers Nachtlied, Heideröslein und Der König von Thule), aber auch die von Hugo Wolf vertonten Goethe-Gedichte sind sehr gut. Interessant und aufschlussreich ist ja oft, wie unterschiedlich verschiedene Komponisten das gleiche Gedicht vertonen und damit ja auch interpretieren. Von Hugo Wolf, ein m.M. nach viel zu wenig bekannter Komponist, gibt es auch gute Gedicht-Vertonungen von Mörike, Eichendorff, Heine und Kerner. Ich persönlich finde auch die vertonten Hesse-Gedichte von Othmar Schoeck oder von Adolf Kurt Böhm (z.B. von dem Bariton Andreas Reibenspiess gesungen) sehr gut.


    Zur Oper Stuttgart (ich hab mal ein paar Jahre in Stuttgart gearbeitet und natürlich öfter auch die Oper besucht, allerdings nicht mehr in den letzten drei Jahren) fällt mir nur ein, dass das Theater selbst wunderschön ist und dass die Eintrittspreise wirklich immer Spitze waren :zwinker: .


    Manchmal habe ich einfach das Gefühl, wie ja bei moderner Kunst auch oft, dass nur derjenige, der sich bereits gut mit dem Werk befasst hat, die Inszenierungen versteht.


    Da hast Du sicher, sowohl was die moderne Kunst, als auch was Operinszenierungen betrifft, Recht, obwohl man manche Inszenierungen auch wenn man sich mit der Oper befasst hat, immer noch nicht versteht.


    Liebe Grüße von Hubert