Hallo Nimue,
Zitat von "nimue"
Was ich damit sagen wollte, ist lediglich, dass man überhaupt nicht pauschal sagen kann, ob es der Branche nun schlecht geht, weil man gebrauchte Bücher kauft oder weil man nur wenige Hardcover kauft. Es geht derzeit so ziemlich jeder Branche schlecht - es ist aber meiner Meinung nach recht kurzsichtig, den Grund dafür in den Käufern zu sehen.
Warum sonst sollte es der Branche schlecht gehen (wenn wir mal davon ausgehen, dass dieser Befund zutrifft)? Hat sie denn noch andere Einnahmequellen außer den Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Waren? Oder meinst Du, die Kosten seien so stark gestiegen? Und dass es in anderen Bereichen nicht anders aussieht, beweist gar nichts - schließlich erstreckt sich die Kaufzurückhaltung der Kunden ja nicht nur auf Bücher.
Das ist ja kein Vorwurf an die potentiellen Käufer. Die Schuld kann genauso gut bei der Wirtschaft liegen, die ihre Kapazitäten in der Zeit des Booms überdimensioniert hat und jetzt in allen möglichen Bereichen gezwungen ist, wieder abzubauen. Das dadurch bei den Menschen bewirkte subjektive Gefühl, dass es "abwärts" geht, bewirkt rational nachvollziehbar eine geringere Neigung, zu kaufen bzw. vermehrt auf "Schnäppchen" zu achten. Was wiederum die wirtschaftliche Lage der Unternehmen verschlechtert. Das Ganze ist eben ein typischer Abschwung mit einer Tendenz zur Deflation. Beide Teile - Wirtschaft und Kunden - verhalten sich aus ihrer Sicht rational.
Wie ich schon einmal gesagt habe: Mich wundert ein wenig, dass Viele zwar die Ursachen für ihr Verhalten erkennen, aber nicht sehen, dass dieses Verhalten selbst eine Ursache ist (nämlich für die nächste Umdrehung der Schraube).
Berch: "aber Geld, daß ich nicht habe, kann ich auch kaum ausgeben..." Diese Einstellung ehrt Dich, ist aber in der Praxis vielfach widerlegt worden
Gruß, Harald