Liebe Leserinnen und Leser,
ist eigentlich die klassische Literatur für euch ausschliesslich ein Refugium, um sich von des Lebens Zumutungen, inklusive der Last und Lust der fleischlichen Begierde, zu erholen? Oder ist sie verflochten mit diesem Bereich, ja, weckt sie vielleicht, wie bei Emma Bovary, die Lust auf das Leben, die Lust auf die Liebe, die Lust auf das/den Andere(n).
Mir ist aufgefallen, wie keusch dieses Forum eigentlich ist. Dabei geht es doch bei Proust ("Cattleya machen"), Tolstoi (Anna und Wronski), Tschechow ("Dame mit dem Hündchen"), Goethe (Römische Elegien) uswusf. öfters mal um - verzeiht - das Vögeln.
Ist das vielleicht sehr deutsch - beide Bereiche so zu trennen. Oder ist das Lesen eben halt der Rückzug von der Kampfzone. Ich wäre interessiert, mehr zu hören.
Was mich betrifft (um in Vorleistung zu gehen):
- Ich habe mich in meiner Jugend hemmungslos in Anna Karenin verliebt
- Emma Bovary kann ich sehr gut verstehen, auch wenn sie mir unsympathisch ist
- Teil meiner Aufklärung waren die Angelique-Romane im Regal meines Elternhauses - insofern habe ich definitiv eine erotische Beziehung zu Büchern... :zwinkre:
Wie ist das mit euch.
Christian