Heimatroman

  • Hallo,


    ich finde es gut, das der "Heimatroman" entstaubt wird als Begriff.


    Heimatromane sind der Gegenpol zur globailsierenden Welt, ein Gegenpol. Sie zu lesen verankert mich zurück in die Heimat und bindet mit an einen Punkt, an mehrere Punkte in der dahinstömenden und -stürmenden Welt. Ich habe mehrere Heimats oder besser, Heimat an mehreren Orten und über ein geografisches und sprachliches Gebiet verbreitet.


    Für mich trifft auf das meklenburgische sicher Uwe Johnson zu, sicher auch ein Schriftsteller des "Heimatromans" und sicher kein trivialer.


    Meine Vorliebe für den "Heimatromanschriftsteller" Andreas Maier (auch oben genannt) habe ich schon früh entdeckt und ich kaufe und lese alles, was erschreibt.


    Aber auch Theodor Storm und Hermann Hesse sind für mich großartige "Heimatromanschriftsteller" (wobei ersterer vielleicht eher "Heimatnovellenschriftsteller").


    Grüße, Friedrich-Arthur

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Nachdem ich an der Berechtigung der Kategorie zweifelte - habe ich hinzugelernt, und ich empfehle "Weinlese" von Miguel Torga.

  • In jedem Fall sollte, wie schon vordem erwähnt wurde, die Romanhandlung eine enge Beziehung zum Topos 'Heimat' eingehen. Heimatbezug in einem Roman ist demnach weniger ein bestimmter Ort, denn ein bestimmtes Gefühl, das die Protagonisten zu diesem Ort haben bzw. an diesen Ort bindet. Natürlich wurde in der Vergangenheit insbesondere durch die Filmgattung des 'Heimatfilms' der Stereotyp eines ländlichen Idylls als Heimatbezug gepflegt, doch spiegelt sich darin eher eine Sehnsucht nach einer Heimat oder 'Welt' die vergangen oder entrückt, in jedem Fall aber irgendwie besser erscheint oder zumindest als besser konnotiert wird. Der Heimatroman sollte das Gefühl Heimat im Mittelpunkt haben, als durchgängiges Thema, - eben wie in Edgar Reitz' Heimat-Filmserie.