(Allerdings muß ich hier zugeben, dass ich die rechtlichen Zusammenhänge bei der Erbschaft nicht ganz verstanden habe - auch wenn es auf der von riff-raff genannten Webseite erklärt wird.)
Wikipedia schreibt dazu auf der von mir im Materialienthread zum Roman verlinkten Seite:
Das Geschehen im zweiten Teil des Romans wird verständlicher, wenn man den rechtsgeschichtlichen Hintergrund hinzuzieht, der Heathcliffs Wirken ermöglicht. Im 19. Jahrhundert herrschte in Großbritannien ein ausschließlich männliches Erb- und Eigentumsrecht, welches nur in Ausnahmefällen durch besondere Vertrags- oder Testamentsregelungen ausgesetzt werden konnte. Im Todesfall ging sämtliches Eigentum grundsätzlich an den nächsten männlichen Verwandten über, in der Regel an den ältesten Sohn. War dieser noch minderjährig, konnte die Mutter bis zur Volljährigkeit das Besitzrecht bekommen. Hatte ein Erblasser nur Töchter, ging das Erbe nicht an die Töchter, sondern an einen Neffen oder sogar an einen weiter entfernten männlichen Erben. Häufig hinterließ der Verstorbene deshalb im Testament bindende Verfügungen, sodass die Annahme des Erbes mit jährlichen Rentenzahlungen an die Töchter und die Ehefrau verbunden war.
Falls eine Frau in Ausnahmefällen über Eigentum verfügte, ging dieses in der Regel bei Heirat an den Ehemann über.
Dementsprechend wird im Roman dargestellt, wie sich Heathcliff durch Heirat (erst er selbst mit Isabella, dann sein Sohn mit Catherine) in die Verwandtschaft und damit Erbfolge der Lintons einbringt.
Natürlich ist das von Emily auch eine Kritik am herrschenden Erbrecht bei dem Frauen benachteiligt wurden und ein verstecktes Eintreten für die Gleichberechtigung der Frau. Eine wirklich starke Autorin.