Welche Aufnahmen sind besonders empfehlenswert?

  • Hallo ihr Lieben,


    da mein CD-Regal in Sachen Klassik bisher nur aus diesen billigen Samplern (1 CD pro Künstler mit drei bis vier Stücken), wollte ich nun ein bißchen aufstocken. Nun habe ich das Problem, dass es ja wirklich recht viele verschiedene Aufnahmen gibt und davon bestimmt nicht wenige hinsichtlich ihres Sounds schlecht sind.


    Vielleicht könnt ihr mir ja eine bestimmte Aufnahme ganz besonders ans Herz legen. Mir ist es nur wichtig, dass es eine Gesamtaufnahme ist (also nicht "Best of Carmen", sondern dann beispielsweise die Oper "Carmen" komplett usw.).


    Ich beschränke mich jetzt auch einfach mal nicht auf bestimmte Künstler, sondern warte, was ihr mir empfehlen könnt (vielleicht verratet ihr mir auch, was den besonderen Reiz bei der empfohlenen Musik ausmacht?).


    Liebe Grüße
    nimue

  • Der "CD klassik führer" von fonoforumlistet für die meisten bekannten werke empfehlenswerte aufnahmen. Allerdings stammt meiner von 1995/96. Ich weiß nicht, ob es neuere auflagen gibt.
    Für die oper carmen, die ich noch nicht kenne, aus dem hochpreissegment:
    1- mit de los angelles unter beecham, 1959 (!), ADD, EMI 7492402:
    "interpretatorisch besonders gelungen...allein durch den dirigenten fesselnde einspielung...sorgt für entfaltung der spezifischen mediterranen atmossphäre"
    2- domingo unter solti, 1975, ADD, decca 414489-2
    "für die einspielung solti's spricht nicht zuletzt die gewählte originalfassung mit gesprochenen dialogen (statt rezitationen) sowie die fabelhafte klangqualität"
    Ich weiß aber nicht, ob es komplettaufnahmen sind. Eine besteht allerdings aus 3 CD's.


    Bei rondomagazin kann man viele kritiken abrufen, darunter auch die zur obigen mit beecham.
    http://www.klassik.com ist eine weitere klassikseite.
    gruß hafis

  • Hallo nimue,


    nach der langen Zeit, die seit Deiner Anfrage verstrichen ist, kann es sein, daß Dein Regal inzwischen voller CDs, DVDs usw. ist. :breitgrins:
    Was soll's, man kann immer noch eine mehr gebrauchen, man kann sogar sammelsüchtig werden! :rollen:
    Gerne würde ich Dir ein paar Tipps geben, weiß aber nicht, wo Dein Schwerpunkt liegt. Ist es mehr alte Musik, z. B. Barock u. früher, mehr klassisch-romantisch oder magst du best. Genres wie Sinfonien, Kammermusik, Oper, Lied? Von all dem gibt es wunderschöne Sachen in hervorragenden Interpretationen.
    Vielleicht kommt ja dann auch so was wie eine kleine Diskussion darüber hier in Gang. Spezielle Klassik-Musikforen gibt's natürlich auch, will jetzt hier aber keine Werbung machen. :zwinker:
    Wenn du also Lust hast (gilt für Alle hier), kann ich ein paar Aufnahmen nennen. Ich glaube, es gibt im Forum durchaus auch andere Leute, die sich auskennen.


    Gruß,
    Gitta

  • Hallo Gitta,


    ich habe inzwischen zwar ein Paar CDs (frag mich jetzt aber nicht, welche Aufnahmen :rollen:), aber nenne doch hier ein paar Deiner Lieblinge. Das ist sicherlich für alle Interessant und ich kriege bestimmt auch noch ein paar Anregungen :breitgrins:


    Und auf einen Schwerpunkt kann ich mich momentan noch gar nicht festlegen - dafür kenne ich zu wenig.


    Liebe Grüße
    nimue

  • Zitat von "nimue"


    Vielleicht könnt ihr mir ja eine bestimmte Aufnahme ganz besonders ans Herz legen.


    Es gibt hier verschiedene Orientierungsmöglichkeiten. Eine davon sind bestimmte Reihen. So kannst du mit einer CD, die in der Deutschen Grammophon Reihe "The Originals" erschienen ist, wenig falsch machen. Die kosten auch nicht die Welt.


    Gut und günstig ist auch Naxos. In deren Katalog


    http://www.naxos.de/html/katalog.htm


    sind mit Empfehlungen von Fachzeitschriften usw. ausgezeichnete CDs gekennzeichnet. Diese können sich ebenfalls hören lassen.


    CK

  • Hallo Musikliebhaber,


    welche Aufnahmen die besten sind, ist in der klassischen Musik ein Fass ohne Boden, finde ich.


    Letzten Endes muss man reinhören, um zu sehen, ob es einem zusagt.


    Eigentlich ist es ein ganz guter Tipp, sich die anderen Aufnahmen bestimmter Interpreten zuzulegen, die man in einer Aufnahme gut fand.


    Bei Vivaldis Violinkonzerten mag ich zum Beispiel Carmignola und habe mir von ihm auch Bachstücke und Violinkonzerte von Locatelli zugelegt: Alles wunderbar, aber eben subjektiv.


    Es gibt eine von der Kritik hochgelobte Aufnahme der Händelsschen Feuerwerks- und Wassermusik unter Harnoncourt, die ich z.B. schrecklich finde.


    Es kommt auch darauf an, für welche Epochen und Instrumente man eine besondere Vorliebe hegt. Bei Violinvirtuosen und Bläsersolisten höre ich eher Unterschiede heraus und habe Vorlieben als bei Harfenisten oder auch Pianisten, weil ich davon keine bis wenig Ahnung habe.


    Meiner persönlichen Meinung nach sollte man erst mal gucken,welche Komponisten und Instrumente einem besonders gut gefallen - und das geht am besten und billigsten tatsächlich über Naxos oder auch eloquence - und sich später erst bestimmte Aufnahmen zulegen.


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • [quote="xenophanes


    Das gilt aber auch nur eingeschränkt, da viele Interpreten Spezialisten sind. Wer gut Schubert spielt, kann bei Chopin oder Schönberg auch daneben greifen (z.B.).


    CK[/quote]


    Hallo xenophanes,


    völlig richtig,


    viele Interpreten, wie z.B. obengenannter Carmignola haben sich aber aus gutem - und eben dem von dir genannten?! - Grunde spezialisiert.


    Dass Interpreten auch abhängig sind von ihren Dirigenten, kann man z:B an dem Tschaikowsky-Violinkonzert mit KArajan / Mutter merken, in der die Virtuosin viel schmalziger spielt als sie das bei andeen Dirigenten tut.


    HG


    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Hallo nimue, hallo Forum,


    einige Forumskollegen haben nun schon gute Ratschläge gegeben. In keinem Musikbereich wie der sog. Klassischen Musik ist es ja so schwer, das für einen selbst Richtige zu finden. Es gibt zahlreiche Interpretationen noch zahlreicherer Künstler, Dirigenten usw. Dann zusätzlich noch akademische Streitigkeiten, z. B., ob eine historische oder historizierende Aufführungspraxis besser klingt oder nicht u. ä.
    Für den Einsteiger sind diese Fragen noch nicht so relevant. Ich würde mich, so wie auch vorgeschlagen, anhand von Klassikmagazinen z. B. aus dem Internet informieren. Man kann auch ruhig bei Amazon oder jpc einige Tracks anhören. Die miserable „Qualität“ dieser Hörproben sollte man mal unbeachtet lassen, es geht erst nur darum, überhaupt einen Eindruck von der Art des Stückes zu bekommen.
    Zunächst würde ich auch nicht zu Hochpreis-CDs greifen; es gibt auch preiswerte Labels, die ordentliche Musik bringen. Gerade liegt dem aktuellen Crescendo-Heft ein Coupon bei, nebst Händlerliste, wo man diesen einlösen kann. Man bekommt eine kostenlose CD, auf der sich eine Mischung aus den aktuellen Neuerscheinungen befindet, jeweils ein ganzes Stück daraus. Auf Nachfrage beim Händler bekommt man auch übrig gebliebene ältere CDs aus der Reihe.
    Drei große Labels (DG, Decca, Philips Classic) haben eine Serie „Eloquence“ herausgebracht (wurde auch schon erwähnt), die gute Aufnahmen (z. B. Dvorak 9. Symphonie, Smetana „Die Moldau“) mit bekannten Dirigenten enthält u. pro Scheibe zwischen 5 u. 10 € kosten.
    Diese Aufnahmen sind übrigens mit den „regulären“ identisch, lediglich die Aufmachung kann variieren u. ein Beiheft fehlt.
    Auch kann man im Internet gebrauchte Tonträger kaufen, die man oft gut erhalten u. spottbillig bekommt.
    Wie schon gesagt wurde, haben sich best. Interpreten für best. Musik qualifiziert, Harnoncourt z. B. für historische Aufführungen, die Pianisten Brendel u. Gulda für die Wiener Klassik.
    Ja, und dann die Instrumente, die man bes. mag….
    Das sind mal ein paar allgemeine Gedanken zum Thema Klassikeinstieg.
    Solltest Du nun schon einige Vorstellungen haben, können wir das Thema ja weiterführen.

    Grüße,
    Gitta


    Du hast mich nach meinen Vorlieben gefragt. Kurz: Mozart (sehr viel), Schütz, Bach, ganz frühe Musik, Schubert, Bartok, ....... :breitgrins:

  • Hallo,


    um sich einen Überblick zu verschaffen, halte ich neben den schon genannten Aufnahmen von Naxos auch die Veröffentlichungen von Brilliant für sehr gut geeignet. Sehr preisgünstig, oft gute Aufnahmen in Lizenz. So wird der von Gitta empfohlene Denon-Mahler auf 15 CDs von Inbal bei Zweitausendeins z. B. für lächerliche EUR 27,99 angeboten. Man kann ja hier gucken, was es so alles gibt, und sich dann auf die Suche nach Lieblingseinspielungen machen.


    So long


    Mecki

  • Zitat von "Mecki"

    auch die Veröffentlichungen von Brilliant für sehr gut geeignet. Sehr preisgünstig, oft gute Aufnahmen in Lizenz. So wird der von Gitta empfohlene Denon-Mahler auf 15 CDs von Inbal bei Zweitausendeins z. B. für lächerliche EUR 27,99 angeboten. Man kann ja hier gucken, was es so alles gibt, und sich dann auf die Suche nach Lieblingseinspielungen machen.


    So long


    Mecki


    Hallöchen,


    ja, Zweitausendeins ist überhaupt gut geeignet, um die Klasssiksammlung auf- und auszubauen. Seit ich Kunde von Zweitauseandeins bin, haben sich meine CD- und Büchermeter explosionsartig vervielfacht.
    Übrigens hat Zweitausendeins auch hervorragende Jazzangebote!!


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Hallo Nimue,


    gerade finde ich diesen threat, der offensichtlich sehr allgemein gehalten ist. Ich wage einfach mal einen konkreten Tipp. Mozarts Klavierkonzerte. Es gibt da, wie ich finde, hervoragende Einspielungen von Alfred Brendel und der "Academy of St. Martin in the fields", erschienen bei Philips. Besonders gefallen mir die Konzerte

    Nr. 21 KV 467
    Nr. 23 KV 488
    Nr. 26 KV 537
    Nr. 27 KV 595


    Die Gattung "Solokonzert" mag ich wegen des Zwiegesprächs zwischen Soloinstrument und Orchester. Ich stelle mir dabei manchmal eine regelrechte Debatte vor mit allem, was dazu gehört; hitziger Austausch von Argumenten, gegenseitiges Beipflichten, lange Monologe und witzige Dialoge. Also, es kann durchaus spannend werden.


    Dazu noch ein Tipp: Viele Stadtbüchereien leihen auch CD´s aus. Wenn dir da etwas gefällt, steht einer nachträglichen Anschaffung ja nichts im Wege. So mußt du nicht die Katze im Sack kaufen.


    Good luck
    groovedoc

  • Hallo groovedoc!


    Na ja ... Dein ganzer Beitrag war rot und fett ausgezeichnet. Ich weiss ja nicht, wie es andern geht ... ich empfinde so etwas als schreien ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Moin, Moin!


    Zitat von "groovedoc"

    Hallo Sandhofer, ähem, ich bin jetzt ein wenig verwirrt. Ich weiß nämlich nicht, was du mit deiner schüchternen Frage meinst.


    Ich auch nicht. Landläufig gilt im VL (virtuellen Leben) Schrift in Großbuchstaben als Schreien. SO IN ETWA. Daß du andersfarbig schreibst, könnte sandhofer gemeint haben.

  • Zitat von "groovedoc"


    Die Gattung "Solokonzert" mag ich wegen des Zwiegesprächs zwischen Soloinstrument und Orchester. Ich stelle mir dabei manchmal eine regelrechte Debatte vor mit allem, was dazu gehört; hitziger Austausch von Argumenten, gegenseitiges Beipflichten, lange Monologe und witzige Dialoge. Also, es kann durchaus spannend werden.


    Hallo groovedoc,


    willkommen hier! :smile:
    Ja, das ist die große Kunst z. B. bei Mozarts (großartige Konzerte, die Du genannt hast!) oder Beethovens Meister-Klavierkonzerten. Der gleichberechtigte Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester, den es vorher in dieser Form noch nicht gab.
    Dies findet allerdings nicht bei jedem Solokonzert statt. Chopin z. B., der fast ausschließlich für's Klavier geschrieben hat, konnte oder wollte einfach nicht diesen Dialog kompositorisch verwirklichen. Bei ihm bleibt es beim Monolog des Klaviers, das Orchester hat Begleitfunktion, nicht mehr. Trotzdem: Der Melodienreichtum tröstet vielleicht über diese Mängel hinweg.


    Grüße,
    Gitta

  • Zitat von "Gitta"

    Der gleichberechtigte Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester, den es vorher in dieser Form noch nicht gab.
    Dies findet allerdings nicht bei jedem Solokonzert statt. Chopin z. B., der fast ausschließlich für's Klavier geschrieben hat, konnte oder wollte einfach nicht diesen Dialog kompositorisch verwirklichen. Bei ihm bleibt es beim Monolog des Klaviers, das Orchester hat Begleitfunktion, nicht mehr. Trotzdem: Der Melodienreichtum tröstet vielleicht über diese Mängel hinweg.


    Grüße,
    Gitta


    Hallo Gitta und Groovedoc,


    das gilt wohl häufig auch dann, wenn ein großer Virtuose gleichzeitig auch kompositorische Begabungen hat.


    Für eines meiner Lieblingsinstrumente, die Violine, haben Paganini und Sarasate ja spektakuläre Konzerte geschaffen, dei dennoch vor allem dazu dienen, den Virtuosen und sein Instrument ins Rampenlicht zu stellen.
    Ähnliches ist vielleicht teilweise auch für die Klavierkonzerte von Liszt und Rachmaninov anzunehmen, wobei ich die beiden letzteren natürlich als die besseren Komponisten schätze.


    Ich höre alle die eben erwähnten Sachen aber ausgesprochen gern, denn wie du geschrieben hast, Gitta, sie haben herrliche Melodien und sind natürlich sehr eingängig.


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Hallo Sandhofer,


    bin jetzt nach längerer rechnerloser Zeit wieder in der Lage, diesen thread zu verfolgen.


    Was das fette, rote Schriftbild betrifft, ich hatte gar nicht die Absicht zu schreien sondern bin nur meinem Spieltrieb nachgegangen. Ich merke jetzt, dass das vielleicht doch unangebracht war. Dass das als schreien empfunden werden kann, hatte ich nicht bedacht. Sorry.
    :redface:

    Grüße
    groovedoc