Literatur mit direktem Bezug zur Bibel


  • Guten Morgen,
    interessante Bücher und Autoren tragt Ihr hier zusammen!


    Muss man diese Autoren und Werke kennen? Falls ja: Asche auf mein Haupt ... :redface:


    Habe die Frage mal an MRR weitergeleitet :zwinker:
    Otfrid von Weißenburg ist der erste namentlich bekannte Dichter (althoch)deutscher Zunge.
    Die Begründung, warum er die Evangelien in lingua theodisca nacherzählt, klingt so:


    Nu es filu manno inthinit, in sina zungun scribit,
    ...
    Wanana sculun Frankon einon thaz biwankon,
    ni sie in frenkisgon biginnen, sie gotes lob singen?

    ( zitiert aus: Otfrids Evangelienbuch. Althochdeutsche Textbibliothek, MNV, S. 12)


    Übersetzt in etwa:
    Da nun so viele (Römer und Griechen) in ihrer Sprache schreiben
    ....
    Warum sollen einzig die Franken
    nicht das Lob Gottes auf fränkisch singen?


    Und das rund 550 Jahre vor Luthers Bibelübersetzng, die er ja ähnlich begründet! Allerdings ist O.s Evangelienbuch keine Übersetzung, sondern eine Nachdichtung, ein Epos in Versen.
    Ob man das lesen muss? Wenn man wissen will, wie das Deutsch Karls des Großen geklungen hat...


    Gertrud von le Fort ist eine der bedeutendsten katholischen Schriftstellerinnen des 20.Jahrhunderts(Wikipedia). Seit den 60ern ist sie zunehmend vergessen.
    Voriges Jahr - nach einer beeindruckenden Opernaufführung von Francis Poulencs Dialogues des carmélites habe ich das der Oper zugrundeliegende und wohl bekannteste Werk le Forts Die letzte am Schafott gelesen und - war positiv überrascht über die Modernität des Textes!
    Ob man sie lesen muss? Ich höre förmlich MRR über die alte grande dame der katholischen Literatur herziehen!

  • Gertrud von le Fort ist eine der bedeutendsten katholischen Schriftstellerinnen des 20.Jahrhunderts(Wikipedia). [...] Ich höre förmlich MRR über die alte grande dame der katholischen Literatur herziehen!


    Ich kenne sie zwar auch nur dem Namen nach (eine der meines Empfindens minderen Lücken meiner Kenntnisse), aber eine kleine Suche im Internet scheint Deine Meinung, Gontscharow, über MRRs Meinung über Gertrude von le Fort nicht zu bestätigen. Die Lyrikerin hat er sogar mit einem Gedicht in seinen Kanon aufgenommen; wenn ich auch nicht sicher bin, ob er seinem Spiegel-Artikel vom 30.03.1998 ("Sie dichten empfindsamer") diese seine generelle Aussage über Frauen, Lyrikerinnen, positiv meint oder nicht. Jedenfalls wird auch in diesem Artikel Gertrude von le Fort erwähnt. Zumindest erwähnenswert scheint sie ihm also. ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • [Die Lyrikerin hat er sogar mit einem Gedicht in seinen Kanon aufgenommen


    Das freut mich, ehrlich! Aber nur mit einem. Die Hitler-Hymnikerin Agnes Miegel immerhin mit dreien (wenn auch drei wirklich guten). Überhaupt finde ich MRR.s Gedicht-Kanon exzellent. Entspricht genau meinen Vorlieben :zwinker:
    Auch den Spiegelartikel von 1995 finde ich gut, danke für den link. Schön, was er über Ebner-Eschenbach, Droste, Lasker-Schüler und Bachmann sagt. Die beiden zuletzt genannten behandelt er etwas gönnerhaft, aber witzig und mit Kennerschaft.
    In der Rubrik der Faz Fragen Sie MRR fällt, soviel ich sehe, der Name Gertrud von le Fort nicht. Hier könnte ich mir in Bezug auf ihre Romane (Schweißtuch der Veronika etc) ein MRR'sches :Zurrächt verrgässen! vorstellen.


    Zum Thema sind mir noch eingefallen:


    Lion Feuchtwanger: Jefta und seine Tochter


    Luise Rinser: Miriam


    Wolfgang Borchert: Die drei dunklen Könige


    und:


    Bert Brecht: Der Augsburger(bzw. Kaukasische)Kreidekreis
    (In beiden Werken Bezug auf das Salomonische Urteil)

  • Hallo,


    "Herodias" von Gustave Flaubert, enthalten in "Drei Erzählungen"


    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Muss man diese Autoren und Werke kennen? Falls ja: Asche auf mein Haupt ... :redface:


    Hallo Tom,


    Zesen gehört zu den bedeutendsten Schriftsteller der Barockliteratur. Ist halt etwas anstrengend zu lesen, zumindest ich möchte noch einen zweiten Anlauf mit "Assenat" wagen.


    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    Der vergrabene Leuchter. von Stefan Zweig
    Legendenbildung um die Menorah mit indirektem Bibelbezug.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Gertrud von le Fort: Die Frau des Pilatus
    George Byron: Kain
    Twain: Die Tagebücher von Adam und Eva


  • :belehr: :belehr:Mal wieder nicht aufgepasst, liebe Fee Verte? :breitgrins:


    Immer aufs Schlimme. :redface: :breitgrins:


    Ansonsten noch


    Brecht: Baal
    Racine: Esther
    Joost van den Vondel: Salomon, Joseph in Ägypten, Peter und Paul u.a.
    Hugo Grotius: Christus patiens, Adamus exul

    Einmal editiert, zuletzt von FeeVerte ()