Hört ihr überhaupt gerne klassische Musik?

  • Zitat von "Papagena"

    Der Besitzer vom japanischen Weblog empfielt Bruckner 7, und er sagt, dass Bruckner sehr speziell zwischen Wagner und Mahler ist. Das ist ehrlich mein "Abenteuer der Musik"!


    Hallo Papagena und Alle,


    brandneu herausgekommen ist die 5. Symphonie von Anton Bruckner mit Christian Thielemann und den Münchner Philharmonikern. Ich konnte die CD kürzlich hören und finde sie empfehlenswert. Auch in einigen Rezensionen kommt sie gut weg (was bei Thielemann nicht immer der Fall ist).


    http://www.klassikakzente.de/p…ails&name=Symphonie+Nr.+5
    Auf der Seite kann man reinhören.


    Weil ich bisher noch keine Gesamtaufnahme der Bruckner-Symphonien besaß, habe ich mir heute diese mit 10 CDs relativ preisgünstige Box bestellt (88 Euro). Sie wird auch gelobt.


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    Auf's Hören freue ich mich schon! Günter Wand (er starb vor 3 Jahren) ist einer meiner Lieblingsdirigenten.


    Zitat

    Ich liebe Franz Schuberts Lieder "Winterreise" oder "Die schöne Müllerin" aber erst mit Symphonien!


    Den Satz habe ich nicht verstanden. Meinst Du damit, daß Du die Symphonien noch mehr liebst als die Liederzyklen?


    Liebe Grüße aus dem immer noch winterlich kalten Norddeutschland (morgens singen aber trotzdem schon die Vögel!) :smile:


    Gitta

  • Zitat von "Gitta"

    Weil ich bisher noch keine Gesamtaufnahme der Bruckner-Symphonien besaß, habe ich mir heute diese mit 10 CDs relativ preisgünstige Box bestellt (88 Euro). Sie wird auch gelobt.


    Zurecht! Das ist seit Jahren meine Bruckner-Basisversorgung. Wand interpretiert die Sinfonien unpathetisch und präzise. Gute Wahl :winken:


    Ad op. 111 will ich noch sagen, dass meine Lieblingsinterpretation die letzte von Pollini ist.


    CK

  • Zitat von "xenophanes"


    Zurecht! Das ist seit Jahren meine Bruckner-Basisversorgung. Wand interpretiert die Sinfonien unpathetisch und präzise. Gute Wahl :winken:


    Danke für die Bestätigung, Xenophanes! :smile: Immer gut, wenn man weiß, daß man sein Geld nicht für etwas nur Mittelmäßiges ausgibt - gerade in der Musik.
    Eigentlich ist es ja ein Tick von mir, Gesamtausgaben zusätzlich zu den Einzelaufnahmen zu kaufen. Aber den Wand wollte ich unbedingt, weil ich ihn einfach aus genau den von Dir genannten Gründen so gut finde u. auch das Glück hatte, ihn in HH im Konzert zu erleben - mit Bruckner. Er war ja beim NDR zehn Jahre Chefdirigent.

    Zitat

    Ad op. 111 will ich noch sagen, dass meine Lieblingsinterpretation die letzte von Pollini ist.


    Also die von 2001, gemeinsam mit der Hammerklaviersonate. Ich kenne beide nicht auf CD, kann mir die Aufnahme aber als gut vorstellen. Pollini und Beethoven, das paßt zusammen!


    Grüße,
    Gitta

  • Zitat von "finsbury"

    Die Aufnahme gibts zusammen mit op. 106, 109, 110 und 126 als Doppel-CD von EMI Classics. Sie ist allerdings auch nicht sehr jung, von 1976 bzw. 78.


    Hallo finsbury,


    das kann dann nur die 2003 erschienene, wahrscheinlich remasterte CD sein. 13 Euro für 2 CDs sind recht preisgünstig.

    [Blockierte Grafik: http://www.emiclassics.at/images/cover/150/0724358549928.jpg]


    Zitat

    die Arietta 22.16 Minuten


    Das ist allerdings extrem! Das Maestoso spielen Kempff (8'57), Arrau (9'15) und Eschenbach (9'00) nahezu im gleichen Tempo.
    Zum Vergleich die Arietta bei Kempff (15'24), bzw. Arrau (19'40)! Jetzt müßte man noch Pollinis Tempi wissen. '-)
    Kempff wurde 1964/65 aufgenommen, Arrau 1963/65.


    Grüße,
    Gitta

  • Hallo Gitta,


    ja genau die CD ist es.


    Wegen der Länge bin ich jetzt ganz gespannt. Bei den Tempi kann man mir ja viel erzählen, aber bei 5 Minuten Unterschied müsste selbst ich etwas hören. Leider habe ich keine Aufnahme zum Vergleich.
    Man hört aber nicht zwischendrin die Toilettenspülung, er spielt wirklich die ganze Zeit :bang: .


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich oute mich hier auch als großer Freund der klassischen Musik. Ich höre nicht aussschließlich Klassik(sonst anspruchsvolle Rock-Musik, Stichwort Zappa, oder Jazz),aber zu 60%.


    Einen einzigen Lieblingskomponisten habe ich nicht, Favoriten sind Beethoven, Brahms und Debussy. Ich liebe aber auch viele andere Komponisten, je nach Stimmung.


    Ich bevorzuge Instrumental-Werke. Symphonisches und Klavierwerke stehe dabei gleichermaßen in meiner Gunst.


    Gruß,
    Telemachos

  • Hallo Telemachos,


    bis auf Debussy teile ich deine Vorlieben. Meine Lieblingssoloinstrumente sind neben dem Klavier die Violine und die Holzbläser.


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich höre gerade ein Violinkonzert, das mich (leider) süchtig machen kann: Das 1. Violinkonzert von Max Bruch.


    Das erste Mal hörte ich dieses Musikstück bei meiner Großmutter, als ich 10 war oder so, ohne zu wissen, wie sein Name lautet. Wie nebensächlich, wenn es um Musik geht! Denn Musik spricht für sich selbst, der Name des Stückes und des Komponisten dagegen sind Nebensache.


    Ein fragender Beginn der Violine, beantwortet vom Orchester, in einer tieferen Lage. Dann die Vorstellung des Solisten. Seine Vorstellung. Geprägt von Stolz und Eigenliebe. Versöhnend die Darstellung dem Orchester gegenüber. Die Argumente der Violine stammen aus ihrem Klangkörper, nein, sie sind nicht vernünftig: sie stellen dar, sie drücken sich aus. Sie werden heftiger und bestimmter. Das Orchester knödelt so mit, etwas unsicher, was es sagen soll.


    Doch dann kommt der große Zusammenschluss: das Orchester lebt mächtig auf, definiert sich, triumphiert. Das Solo schweigt. Alles, was es hernach zu sagen hat, ist im 1. Satz unwichtig.


    Es wird erst wieder wichtig im Adagio. Es säuselt. Es schmeichelt. Es kriegt das Orchester rum. Ich höre das Motiv der Alpensinfonie von R. Strauß im 2. Satz: so mi__ so re__ so do__, und frage mich, ob Strauß das abgekupfert hat?


    Ja, das wäre meine Frage, die mich wirklich interessieren würde: kennt ihr dieses Motiv im 2. Satz und das entsprechende, ziemlich gleich klingende aus der Alpensinfonie? Gibt es da einen Zusammenhang?

  • Es wird erst wieder wichtig im Adagio. Es säuselt. Es schmeichelt. Es kriegt das Orchester rum. Ich höre das Motiv der Alpensinfonie von R. Strauß im 2. Satz: so mi__ so re__ so do__, und frage mich, ob Strauß das abgekupfert hat?


    Ja, das wäre meine Frage, die mich wirklich interessieren würde: kennt ihr dieses Motiv im 2. Satz und das entsprechende, ziemlich gleich klingende aus der Alpensinfonie? Gibt es da einen Zusammenhang?


    Es ist ja durchaus gang und gäbe, dass Komponisten andere Komponisten zitieren. Obwohl ich beide Werke, die "Alpensinfonie" und Bruchs Konzert kenne (oder zu kennen glaubte), ist mir das Strauss'sche Bruchzitat nie aufgefallen. Das Strauss bewusst zitiert, kann man hier nachlesen.


    Liebe Grüße
    mombour

  • Obwohl ich mich als "musikalischen Analphabeten" sehe (habe keine fundierten Kenntnisse, höre nur, was mir "gefällt"), höre ich mehr und mehr klassische Musik:
    Bach, Beethoven, Chopin (nicht alles), Debussy , Dvorak, Grieg, Händel, Mendelsohn, einiges von Ravel, Smetana, Sibelius, Tschaikowsky ...


    Eines meiner absoluten Lieblingsstücke ist z.B. die Egmont-Ouvertüre von Beethoven

  • Das Strauss bewusst zitiert, kann man hier nachlesen.


    Ah, vielen Dank für den Link, da steht's ja explizit. :klatschen: Also habe ich richtig gehört und nicht fantasiert. Schade, dass Bruch sich so genervt hat darüber, schließlich ist die Alpensinfonie doch ein ganz anderes Genre. Er hätte eher froh sein sollen darüber.

  • Hallo Kaspar,



    Schade, dass Bruch sich so genervt hat darüber, schließlich ist die Alpensinfonie doch ein ganz anderes Genre. Er hätte eher froh sein sollen darüber.


    Bruch war später ja sowieso über fast alles, was mit diesem Violinkonzert zusammenhängt, genervt, weil er diesen unglaublichen Erfolg nie wiederholen konnte. So etwas Eindringliches hat er wirklich nicht mehr erschaffen, aber einige schöne Stücke, z.B. die schottische Fantasie.


    HG finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ja, ich höre gerne klassische Musik
    Im Moment läuft gerade Vivaldi, auch wenn ich die vier Jahreszeiten schon x-mal gehört habe, heitert es mich immer wieder auf.
    Mein Liebling ist die Carmina Burana von Carl Orff :herz: , ansonsten ist mir Chopin am liebsten. Mozart höre ich nur wenn ich traurig bin, um mich aufzuheitern, oder wenn ich fröhlich bin ekstatisch zu werden :breitgrins:
    Außer den typischen Klassikern hör ich gerne Vanessa Mae, Anna Netrebko, Persephone, Cirque du Soleil, Emilie Autumn, Rasputina, The Dresden Dolls, Untoten, Leandra (mein Nick :D),...
    Ich liebe Musik^^
    Was ich vielleicht noch als Tipp nennen würd ist miLù, eine echt bezaubernde Sängerin, die in ihrer eigenen Fantasiesprache singt.

  • Natürlich!
    Angefangen von der ganz alten bis zur heutigen.
    Wobei ich manches, was so derzeit in Donaueschingen oder Schwetzingen an Ganzneutönerei hertönt, meiner Meinung nach, die Bezeichnung Musik nicht mehr verdient. Das ist ja kaum noch Geräusch.


    Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass jemand, der sich mit klassischer Literatur beschäftigt und diese gustiert, klassische Musik nicht gustieren kann.


    Mahler ist mein ausgesuchter Favorit. Doch seit einigen Jahren mag ich Kammermusik immer mehr; Streichquartette und Solostücke.


    Gruß F.Maibaum


  • Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass jemand, der sich mit klassischer Literatur beschäftigt und diese gustiert, klassische Musik nicht gustieren kann.


    Ich schon, denn ich höre so gut wie nie klassische Musik. Habe zwar einige CDs zu Hause, aber die stehen seit meiner Studienzeit auch nur mehr rum. Früher habe ich während dem Lernen im Hintergrund Klassik laufen gehabt. Aber seit einigen Jahren höre ich schon keine mehr. Und ich kann nicht behaupten, dass sie mir abgeht.


    Ich höre aber auch so kaum Musik, gerade beim Autofahren, läuft halt irgendein Radiosender.


    Katrin


  • Daß Literatur auch zu Musik führen kann, zeigte meine Lektüre von Julian Barnes Erzählung "Wachdienst", woraufhin ich gleich Mozarts Klaivierkonzert 27 in B-Moll (KV 595) einwarf. In der Erzählung übrigens eine ironische Passage über <a href="http://www.buecherlei.de/fab/misc/misc_b.htm#Barnes7">Konzerthusten</a>. :zwinker:


    Das werde ich nun zum Anlass nehmen, um den mir von verschiedener Seite empfohlenen Barnes eine Chance zu geben. Deine Ausschnitte klingen danach, dass er sich eine solche verdient hätte.


    Grüße


    s.

  • Ich höre neben ganz vielen anderen Genres auch gerne klassische Musik, bin da aber sehr wählerisch. Am liebsten mag ich "Schwanensee", obwohl ich es nie höre - macht mich viiiel zu traurig und "Die vier Jahreszeiten". Beim Lesen ist klassische Musik ganz toll, da sie nicht so ablenkt.