April 2003: Theodor Fontane - Effi Briest

  • Liebe Polly,


    Fontanes Effi, ist ja ein Mädchen zum Verlieben, aber die echte „Effi“ eine Frau zum Bewundern. Gleich zu Beginn von Hochhuths Monolog schreibt ja ihr Enkel, Professor Manfred von Ardenne über seine Großmutter:
    „Im Alter von etwa fünfzig Jahren bestieg sie als erste Frau den an der Schweizer Grenze, dicht bei Lichtenstein gelegenen 2970 m hohen Berg Scesaplana, .... (Da bin ich übrigens auch mal hochgekraxelt, aber mit dreißig) Mit sechzig Jahren lernte sie Skilaufen und mit achtzig Radfahren.“


    Das scheint mir also eine ganz andere „Effi“, als die von Fontane beschriebene gewesen zu sein?


    Viele Stellen könnte man aus „Effis Nacht“ noch zitieren, ich will es bei noch einer belassen, die Stelle in der sie (die inzwischen Neunzigjährige) von Fontane beeindruckt ist:
    „Dass der Sechzigjährige seinem Verleger schrieb: „Ich fange erst an. Nichts liegt hinter mir, alles vor mir!“ Erstaunlich, Fontane hat ja nie geprahlt – und behielt recht auch hier. Denn erst fünfzehn Jahre später glückte ihm das unsterbliche seiner Bücher: „Effi Briest“, mit fünfundsiebzig. Und fast mit achtzig sein bedeutendstes: „Der Stechlin“, ...


    Warum ich diese Stelle zitiere? Weil „Der Stechlin“ ja bei unseren Lesevorschlägen vorhanden ist (von Maria) und ich hoffe, dass wir den auch irgendwann zusammen lesen


    Liebe Grüße von Hubert


    PS: Ich habe gesehen, dass Du Dich bei „Grimmelshausen“ eingetragen hast, der kommt aber noch vor dem „Stechlin“.

  • Neben der in meinem Posting vom 1.7.3 verlinkten, gebundenen Ausgabe von Hochhuths Monolog „Effis Nacht“ für € 14,-- gibt es auch eine Taschenbuchausgabe für € 5,50 und z.Zt. versendet amazon ja grundsätzlich versandkostenfrei:


    http://www.amazon.de/exec/obid…3499221810/qid=1071083683


    August Everding schrieb über dieses Buch:
    „Wenn Hochhuth schreibt, weiß man, dass Historisches, Gegenwärtiges, Politisches, Menschliches Thema sein wird. Bei „Effi“ spielt der Krieg in ein Krankenzimmer, enthüllt sich ein Frauenleben, wird Vergangenes gegenwärtig und Gegenwärtiges wird relativiert. Das ist ein Monolog, aber einer mit vielen Gegenstimmen, .....“


    und das alles auf 94 Seiten!