Liebe Polly,
Fontanes Effi, ist ja ein Mädchen zum Verlieben, aber die echte „Effi“ eine Frau zum Bewundern. Gleich zu Beginn von Hochhuths Monolog schreibt ja ihr Enkel, Professor Manfred von Ardenne über seine Großmutter:
„Im Alter von etwa fünfzig Jahren bestieg sie als erste Frau den an der Schweizer Grenze, dicht bei Lichtenstein gelegenen 2970 m hohen Berg Scesaplana, .... (Da bin ich übrigens auch mal hochgekraxelt, aber mit dreißig) Mit sechzig Jahren lernte sie Skilaufen und mit achtzig Radfahren.“
Das scheint mir also eine ganz andere „Effi“, als die von Fontane beschriebene gewesen zu sein?
Viele Stellen könnte man aus „Effis Nacht“ noch zitieren, ich will es bei noch einer belassen, die Stelle in der sie (die inzwischen Neunzigjährige) von Fontane beeindruckt ist:
„Dass der Sechzigjährige seinem Verleger schrieb: „Ich fange erst an. Nichts liegt hinter mir, alles vor mir!“ Erstaunlich, Fontane hat ja nie geprahlt – und behielt recht auch hier. Denn erst fünfzehn Jahre später glückte ihm das unsterbliche seiner Bücher: „Effi Briest“, mit fünfundsiebzig. Und fast mit achtzig sein bedeutendstes: „Der Stechlin“, ...
Warum ich diese Stelle zitiere? Weil „Der Stechlin“ ja bei unseren Lesevorschlägen vorhanden ist (von Maria) und ich hoffe, dass wir den auch irgendwann zusammen lesen
Liebe Grüße von Hubert
PS: Ich habe gesehen, dass Du Dich bei „Grimmelshausen“ eingetragen hast, der kommt aber noch vor dem „Stechlin“.