Max Frischs "Andorra"

  • Bezüglich der didaktischen Bedeutung des Dramas hat sich der Autor 1975 selbst geäußert:


    "Auch wenn das in Schulen gelesen wird, ohne daß man sich allzuviel davon verspricht, glaube ich doch, daß einigen Schülern etwas aufgeht [...]."



    Was bedeutet Max Frischs Andorra Schülerinnen und Schülern heute?


    Ist es für sie mehr als "verstaubte" Pflichtlektüre?

  • „Andorra“ - meine Meinung
    In dem Drama „Andorra“ von Max Frisch geht es um einen in Andorra lebenden Juden, der von seiner Umwelt nicht akzeptiert wird. Mehrere Situationen werden dargestellt, wobei sich die Tatsache, dass er Jude ist negativ auf sein Leben auswirkt.Man sieht die Veränderung seiner Verhaltensweise, mit solch einer „Abnormalität“, gegenüber den anderen, zu leben.
    Meiner Meinung nach ist das Drama „Andorra“ sehr empfehlenswert, da die damalige Umgangsweise mit einem Juden gut und detailliert dargestellt wird. Obwohl es umstritten ist, ob
    der Jude Andri überhaupt Jude war, stellt Max Frisch bemerkenswert die Reaktion der Andorraner dar. Man erkennt deutlich die Abneigung gegenüber Andri und somit die Rassenkonflikte gegen Juden und Schwarze.Dazu möchte ich aber noch nicht zu viel verraten.Im Großen und Ganzen
    ist „Andorra“ sehr abwechslungsreich, doch für Actionfans nicht geeignet.

  • Über Espresso, Antisemitismus und die Sündenbocktheorie

    Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Café, trinken einen Espresso und denken ein wenig über Gott und die Welt nach. So ungefähr erging es Max Frisch, als ihm die Prosaskizze zu seinem Drama Andorra einfiel.
    Es ist Geschichte eines vermeidlichen Juden, der sich, unter ständigem Einfluss anti-jüdischer Vorurteilen, diese langsam aneignet. Für das Drama benötigte Max Frisch zwar „nur“ 127 Seiten - im Vergleich zu anderen Büchern eigentlich nur so kurz wie ein Espresso im Vergleich zu einem Milchkaffee- zum schnellen Überfliegen bei einem Espresso ist Andorra dennoch nicht die richtige Wahl, denn es ist - nicht nur wegen des etwas veralteten Sprachstils - schwere Kost, oder um in der Kaffeesprache zu bleiben, ein doppelter Espresso, der so stark ist, dass der Löffel darin stehen bleiben würde: Max Frisch thematisiert in dieser Geschichte nicht nur die Sündenbocktheorie, sondern auch Antisemitismus, Vergewaltigungen und noch viele andere Themen. Das Drama hat eine Schwere, die durch keinen Espresso dieser Welt verdaulicher werden würde.
    Nimmt man sich jedoch ein wenig mehr Zeit für das Drama und bestellt dazu einen Milchkaffee, dann ist dieses es empfehlenswert, denn diese komplexe Geschichte beinhaltet eine Vielzahl Schwerpunkte und Problematiken, welche auch in der heutigen Gesellschaft noch eine große Rolle spielen. Um dies zu erkennen, muss man jedoch – trotz der Kürze – viel Muße haben und den Inhalt auf sich wirken lassen und sich damit auseinandersetzen. Aber es lohnt sich. Nach diesem Drama haben Sie eine Menge Themen, über die Sie bei Ihrem nächsten Café Besuch nachdenken können. Vielleicht hat Ihr Tischnachbar das Buch auch schon gelesen und hat Interesse mit Ihnen darüber zu sprechen. Unwahrscheinlich ist dies nicht, auch wenn Max Frisch es schon vor Jahrzehnten geschrieben hat, es gehört nach wie vor zur Bibliothek der Weltliteratur.

  • Meinung über das Drama „Andorra“ von Max Frisch


    In dem Drama “ Andorra“ von Max Frisch geht es um einen jungen Mann, namens Andri, der als Jude bezeichnet wird.
    Ein ganzes Land wirft ihm vor Jude zu sein, seit er ein kleines Kind war. Dieses Vorurteil nimmt er an. Über Jahre
    hinweg muss er sich Demütigungen gefallen lassen. Wenn den Andorranern etwas nicht gefällt, ist Andri als Jude der
    Sündenbock. Das Drama erzählt eine tragische Geschichte, die heute in alles Schulen üblich ist: Mobbing. Andri lernt
    damit umzugehen und erträgt es, bis seine Mutter, die verschollen war, eines Tages zurück kommt und Andri die
    Wahrheit über sich erfährt.
    Meiner Meinung nach ist „Andorra“ ein Drama, das Vorurteile gegenüber anderen Menschen als falsch zeigt.
    In dem Drama wird Andri als Jude bezeichnet (siehe oben) und von den Andorranern gehasst, weil er anscheinend
    Vorurteile vorweist. Die Andorraner sind unfreundliche, Ausländer hassende Menschen, die ein Sündenbock
    brauchen, indem Falle hier Andri, an dem sie ihre schlechte Laune auslassen können. Dies ist sozusagen Mobbing, so
    wie wir es in der Schule auch vorfinden. Ich würde das Drama aber weiterempfehlen, für den, der sich mit der
    Sündenbocktheorie auseinander setzten möchte.

  • Hey,


    was für ein lustiges PR-Bataillon "Pro Andorra" ... :breitgrins:


    Fidele Familie, diese xlanes! Nur: Was wollt Ihr uns wirklich sagen? Nichts gegen Max Frisch (den ich zwar nicht mag, aber sei´s drum). Ausgerechnet "Andorra" war jedoch schon während meiner Schulzeit (70er/80er) gut abgehangen und verstaubt.


    Nix für ungut!


    Gruß


    Tom

  • Andorra – die Schuld weg geweißelt


    Das Drama Andorra, verfasst von Max Frisch, handelt hauptsächlich von dem Jungen Andri, der von einem andorranischen Lehrer großgezogen wird und ihn in dem Glauben aufwachsen lässt, er sei ein Jude. So wird der vermeintliche Ausländer in seiner Jugend stark mit Vorurteilen und Antisemitismus konfrontiert, einzig seine Verlobte Bablin hält zu ihm.
    Im Verlauf der Geschichte setzt sich Andri immer wieder mit den Vorurteilen, die ihm so oft zugeschreiben werden, auseinander und ist zunehmend bereit, sie anzunehmen. Schließlich soll Andri nach einem angeblichen Anschlag seinerseits hingerichtet werden. Als jedoch ans Licht gelangt, dass Andri der leibliche Sohn des Lehrers und somit kein Jude ist, möchte keiner dieser Wahrheit Glauben schenken, einschließlich Andri selbst, bis ihn zuletzt das Schicksal einholt und seine Beharrlichkeit ihm zum Verhängnis wird.


    Mit seinem Werk Andorra (Uraufführung 1961) spricht Max Frisch viele Probleme und Gedanken (Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Mitläufer, Bildnis erzeugen) aus, die heute immer noch aktuell sind. Dies belegt die Tatsache, dass das Stück bereits seit vielen Generationen ein begehrtes Lehr- und Freizeitbuch ist. Gelungen ist ihm dabei sehr, seine Aussagen in eine einzelne Figur (Andri) zu projizieren, was dem Leser erlaubt, die Hintergründe der Geschichte persönlicher wahrzunehmen. Gleichwohl ist es ihm gelungen, durch geschickt platzierte Andeutungen, den Leser zum Mitdenken über den weiteren Verlauf der Geschichte zu bewegen.
    Auch formal gesehen, bietet das Stück sehr viele positive Aspekte. So gefällt mir besonders der Stil des Theaterstücks, in dem Andorra geschrieben ist.
    Jedoch ziehen die teils sehr ausführlichen Beschreibungen der Geschichte den Erzählfluss meines Erachtens nach in die Länge.
    All diese Argumente in Betracht gezogen, kann ich letztendlich sagen, dass mir das Stück sehr gefallen hat. Ich möchte „Andorra“ guten Gewissens empfehlen, da es viele interessante Anregungen zu unserer Gesellschaft enthält und in einem abwechslungsreichen Stil geschrieben ist.


    Milena

  • Andorra- von alt und staubig bis neu und glänzend
    Das Drama „Andorra“ von Max Frisch handelt von der aussichtslosen Situation eines jungen Mannes Namens Andri. Er lebt in dem fiktiven Staat Andorra. Andri ist der Sohn des Lehrers Can, den dieser mit einer Frau, der Señora, aus dem verfeindeten Nachbarstaat gezeugt hat. Aus Angst vor der Ablehnung der anderen Andorraner erfindet Can eine Notlüge: er erzählt, Andri sei ein Judenkind, welches er vor den vermutlich antisemitischen, mit den Andorranern verfeindeten Menschen aus dem Nachbarstaat gerettet hat. Er nimmt Andri als seinen Pflegesohn bei sich auf.
    Dadurch, dass Andri angeblich anders ist, gehört er nie richtig zum Kreis der Andorraner dazu. Im Verlauf des Buches wird Andri durch einige Vorurteile und Zwischenfälle immer mehr zum Außenseiter. Außerdem wird er als Sündenbock benutzt. Als zum Beispiel die Señora, als sie zu Besuch in Andorra ist, von einem Steinwurf des Wirtes getötet wird, beschuldigt dieser Andri die Señora getötet zu haben und alle schenken dem Wirt Glauben. Irgendwann gibt Andri auf zu kämpfen. Er findet sich mit seinem Schicksal ab und wird schließlich, als der Judenschauer nach Andorra kommt, getötet.
    Das Drama besteht aus zwölf Bildern und nach jedem Bild tritt einer der Andorraner an die Zeugenschranke. Sie sagen etwas zu dem Tod Andris. Doch bekennt sich keiner außer dem Pater zu seiner Mitschuld an Andris Tod. Alle weisen die Schuld von sich.
    Durch die Auslassung konkreter Namen vermeidet der Autor, dass der Rezipient die Handlung ausschließlich mit bestimmten Charaktere verbindet. Dem Leser soll nicht eine spezifische Situation vor Augen geführt werden, sondern die Allgemeingültigkeit der Handlungsmuster und psychologischen Phänomene soll betont werden.
    Meiner Meinung nach ist das Drama „Andorra“ ein sehr gelungenes Werk Max Frischs. Obwohl das Drama schon 1961 das erste Mal aufgeführt wurde, bespricht es immer noch sehr viele aktuelle Themen und lässt daher viel Raum für die kritische Auseinandersetzung mit eigenen Verhaltensmustern. Wer hat denn zum Beispiel noch nie seine Schuld geleugnet? Wer hat nicht schon einmal seine Schuld auf andere geschoben? Selbstschutz nennen wir das. Aber machen wir uns bei diesem „Selbstschutz“ vielleicht Gedanken um die anderen? Auch wenn man sich beim Lesen des Dramas teilweise sehr über die Charaktere aufregt die ihre ganzen Probleme an Andri auslassen, fragt man sich, ob man nicht vielleicht ebenso gehandelt hätte.
    Leider braucht man zum Lesen des Buches schon relativ viel Vorwissen. Zum Beispiel über Vorurteile und Stereotypen. Ich zum Beispiel hätte die Verbindung zur Sündenbocktheorie gar nicht erkannt, hätten wir das Drama nicht im Deutschunterricht besprochen. Teilweise viel es mir schwer, das Buch zu lesen, da es manchmal etwas langatmig ist. In vielen, inhaltlich ähnlichen Szenen spiegeln sich die Ansichten der Andorraner gegenüber den Juden wieder. Zwar kämpft Andri lange für seinen guten Ruf, findet sich aber letztendlich doch mit der von Vorurteilen und Stereotypen geprägten Rolle ab, die ihm die Andorraner zugeschrieben haben. Mehr noch, er identifiziert sich sogar mit ihr. Vorurteile gegenüber Juden und anderen Minderheiten sind ein zentrales Thema dieses Dramas.
    Obwohl „Andorra“ nur 116 Seiten lang und sehr günstig zu erwerben ist, regt es sehr zum Nachdenken und Diskutieren an.

  • Andorra - das Grauen der Schüler, aber ist es wirklich so schlimm?


    Indem Drama Andorra von Max Frisch wird die Geschichte des Junggesellen Andri erzählt. Schauplatz der Handlung istAndorra. Die Menschen dorthalten Andri für einen Juden und behandeln ihn auch entsprechend, denn die Andorraner haben viele Vorurteile Juden gegenüber.
    Andri wird als Pflegesohn des Lehrers vorgestellt.Er ist mit Barblin verlobt sie ist die leibliche Tochter des Lehrers. Doch Barblin wird auch vom Soldaten begehrt.Andri versucht zunächst sich an das andorranische Leben anzupassen. Doch Gerüchte über die schwarzen Soldaten, die das Land überfallen könnten, belasten die Stimmung. Die Andorraner machen Andri das Leben schwer, doch es gibt genauso Menschen die zu ihm haltenwie z.B. Barblin, der Lehrer oder der Pater.
    Am Ende wird Andorra von den Schwarzen überfallen und Andri erschossen. Doch die Andorraner sind sich keiner Schuld bewusst. Sie bereinigenihr Gewissen mit der Aussage sie hätten ja nicht wissen könne, dass Andri doch kein Jude sei.
    In dem Drama geht es darum, dass Menschen sich ein bestimmtes Bild von Menschen, und auch von anderen Dingen, machen und darum, dass die Gesellschaft sich z.B. in Krisensituationen einen Sündenbock sucht, auf den sie alle Ängste, Schuld und Frustration abschieben.Außerdem wird das allseits bekannte Problem Antisemitismus angesprochen.
    Generell finde ich, Andorra ist ein gutes Drama. Ich denke es ist jedenfalls nachvollziehbar warum es über so viele Generationen als Lehrbuch oder auch als Freizeitlektüre benutzt und geschätzt wird. Meiner Ansicht nach, werden durch dieses Dramaverschiedene wichtige Botschaften vermittelt. Der Inhalt von Andorra regt zum Nachdenken an und fördert das Verständnis für die eigene Umwelt.
    Das Dramaist außerdem gut gegliedert, auch wenn die Spannung nur mäßig ist.Desweiteren empfinde ich die Geschichte durch die wörtlich Rede, näher dem Leser gegenüber.Andorra hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren.
    Alles in allem, bin ich der Meinung das Max Frisch mit Andorra ein authentisches Werk geschaffen hat.


    Das Fazit lautet also: Es ist doch nicht so schlimm wie es sich anhört. Aber wieso bildet ihr euch nicht eure eigene Meinung?


  • Obwohl „Andorra“ nur 116 Seiten lang und sehr günstig zu erwerben ist, regt es sehr zum Nachdenken und Diskutieren an.


    Wobei Länge und/oder Preis eines Werkes nie als Qualitätskriterium herangezogen werden sollten. Es gibt auch teure und sehr dicke Bücher, die am Besten in den Mantel des Vergessens gehüllt werden sollten. :winken:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • In dem Drama „Andorra“ geschrieben von Max Frisch, geht es um einen andorranischen Juden.
    Dieser Jude heißt Andri. Ihm werden im Verlaufe des Buches viele Eigenschaften und Taten zugeschoben, die er nicht hat beziehungsweise gemacht hat. Diese Eigenschaften nimmt er später an und weißt sie vor, was ihm zum Verhängnis wird .Andri ist vom Anfang an verliebt in ein Mädchen namens Barblin, die er seitdem er denken kann kennt.
    In dem Drama geht es um Rassismus und Patriotismus, was man anhand der Reden des Doktors gut wahrnehmen kann. Außerdem geht es um Vorurteile, ihre Funktion und Auswirkungen, das bei Andri sehr gut dargestellt ist.
    Meiner Meinung nach ist Andorra ein interessantes Drama mit bewegenden Themen. Zudem ist das Drama eine Abwechslung und sogar für Leseratten mal was neues. Die im Drama beinhalteten Themen sind Rassismus, Patriotismus und Vorurteile und ihre Funktionen. Diese Themen sind sehr aktuell und dadurch interessant. Dazu sind diese Themen im Drama sehr gut dargestellt, sodass man einiges darüber lernt. Doch leider ist dir Story, eine Liebesgeschichte, etwas plump, teilweise langweilig und alttäglich, was das Drama runterzieht aber kein Grund ist das Drama nicht zu lesen.
    Insgesamt kann ich „Andorra“ von Max Frisch an alle Leute weiterempfehlen, die Bücher lieben, außer an Fantasie- und Abenteuerfans.

  • Erinnern Sie sich noch an "Andorra" ???


    In dem Drama "Andorra" von Max Frisch geht es um einen jungen Mann namens Andri, der fälschlich für einen Juden gehalten wird.
    Die Dorfbewohner Andorras, einer fiktiven Stadt, schreiben ihm Eigenschaften zu, die sie bei einem Juden für selbstverständlich halten. Der Lehrer ("Pflegevater" von Andri) behauptet nämlich, er habe Andri vor den judenfeindlichen "Schwarzen" gerettet und stellt sich selber als Held dar. Im Verlauf des Stücks stellt sich jedoch heraus, dass dieser der uneheliche Sohn des Lehrers ist und somit kein Jude.Trotzdem bleiben die Andorraner zum Großteil bei ihrer Meinung.


    Meiner Meinung nach ist "Andorra" ein interessantes und gelungenes Drama, das sehr zum Nachdenken bringt.
    Max Frisch kann seine Charaktere gut darstellen, sodass man sich gut in diese und deren Situation hineinversetzen kann. Außerdem werden hier die Sündenbocktheorie und die Vorurteile gegenüber Juden oder Ausländern nur an einer Person und nicht an einer Gruppe gezeigt. Der Jude, in diesem Fall Andri, ist der einzige, der von den Dorfbewohnern Andorras diskriminiert wird und sich nicht wehren kann. Insgesamt sprechen mich die Themen des Dramas sehr an, jedoch fand ich die Dialoge oft zu ausführlich und langatmig. Auch die Tatsache, dass die Themen, die Max Frisch ansprechen möchte, sehr aktuell sind, gefällt mir sehr gut.
    Wer sich also mit den Themen Antisemitismus, Vorurteile bzw. Stereotypen und der Sündenbocktheorie befassen möchte, sollte das Drama "Andorra" von Max Frisch unbedingt lesen.

  • Max Frischs Andorra - wirklich so eingestaubt und langweilig?
    Meiner Meinung nach ist Andorra ein Drama, das sehr zum Nachdenken anregt. Das Hauptthema des Dramas, Antisemitismus und Rassismus, ist ein immer noch aktuelles Thema, manchmal kommt es auch in Schulen zu Äußerungen dieser Art, durch Andorra werden die Schüler dazu angeregt, mal darüber nachzudenken, auf welcher Ebene man Menschen auf keinen Fall beleidigen sollte. Wegen der Geschichte Deutschlands während der Nazizeit, ist das Buch auch außerdem für Deutsche besonders interessant, die sich, indem sie das Buch lesen, sich Gedanken über Rassismus und Antisemitismus machen und so aus der Vergangenheit lernen können.
    Ein weiteres zentrales Thema des Stückes ist die Sündenbocktheorie. Für Schüler ist dies ein absolut alltägliches Thema. In Schulen kommt es oft zu Mobbing, ein Thema was auch im Drama angesprochen wird. Auch in diesem Fall werden Schüler zum Nachdenken angeregt, und vielleicht eines besseren belehrt. Den gemobbten zeigt das Stück, dass es unbedingt nötig ist, sich niemals den Vorurteilen der Anderen zu ergeben und die zugeschriebenen Eigenschaften niemals anzunehmen.
    Da "Andorra" viel zum Nachdenken anregt ist es pädagogisch sehr wertvoll.
    Außerdem ist das Stück eine klassische Schullektüre, die in ihrer Taschenbuchedition auch recht preiswert ist.

  • Rassismus, Patriotismus & Vorurteile : „ Andorra“


    In dem Drama „ Andorra“, geschrieben von Max Frisch, geht es um Andri den Protagonisten des Dramas, der mit Rassismus und Vorurteilen zu kämpfen hat. Diese Themen werden exemplarisch an Andri, einem jungen Mann, der von den Andorranern für einen Juden gehalten wird, festgehalten. Das er in Wahrheit kein Jude ist, kann die Andorraner auch nicht mehr von ihrem Verhalten gegenüber Andri abhalten, da sie ihre Vorurteile gegenüber Andri schon so verinnerlicht haben, dass sie nichts anderes wahrnehmen wollen. Andri ist der Sündenbock für die Bewohner Andorras und ihre Fehler. Die meisten werden jetzt denken, einen Sündenbock – den hatte ich auch schon mal. Doch was mit diesen Personen, die als Sündenbock verwendet werden durch dieses Verhalten ihn gegenüber passiert, darüber denken wir in dieser Situation nicht nach. Doch genau dieser Punkt wird ergreifend und schrecklich ehrlich im Drama am Beispiel Andris dargestellt. Der Hass der Andorraner gegenüber Juden, die im Drama als exemplarische Gruppe verwendet werde, zeigen die Andorraner Andri gegenüber meist sehr offensichtlich. Am Anfang wehrt Andri die ihm von den Andorranern zugeschrieben Eigenschaften, die sie einem Juden zuweisen, nach einer Weile jedoch erkennt er, dass er diese Eigenschaften besitzt, das lässt ihn an sich und seiner Herkunft zweifeln. Am Ende behauptet ein so genannter „Judenschauer“, von dem die Bewohner Andorras meinen, dass er Juden erkennen könne, Andri sei ein Jude, so kommt es dazu, dass Andri umgebracht wird.
    Wenn man dieses Drama gelesen hat, wird man sich selbst darüber im klaren, was man mit Vorurteilen, die beinah jeden von uns in alltäglichen Situationen begleiten, bewirken können und wie man eine Person durch, für einen selbst eigentlich normales Handeln antun und an sich zweifeln lassen kann. Das ist auch einer der Punkte die mir an dem Drama „ Andorra“ gut gefallen und mich zum Denken angeregt haben. Was mir außerdem besonders positiv auffiel ist die Zeitlosigkeit und die dadurch entstehende Aktualität des Dramas. So gelingt es einen Bezug zum Leser aufzubauen, der sich dadurch stärker angesprochen fühlt. Unterstützt wird das, durch Andri, der in eine Rolle fällt, zu der der Leser Bezug aufbaut und sich mit ihr identifizieren kann. Zusätzlich wird Spannung erzeugt, in dem Herausdeutungen angetäuscht werden und mögliche Konfliktsituationen aufgeworfen werden. Außerdem gibt es Einblicke aus der Zukunft, aus denen man erahnen kann was passieren wird. Was mich jedoch am Anfang gestört hat, ist die Form eines Dramas, da mir das Lesen dadurch am Anfang ein wenig schwer fiel und die Form auf mich etwas verwirrend wirkte. Dadurch verlor ich teilweise die Übersicht. Die Themen machen das jedoch wieder gut, da diese interessant und mitreißend sind und dazu dienen, sich selbst seine Position zu Vorurteilen und Rassismus zu erkennen. Aus diesen Gründen hat mich das Drama überzeugt.
    Ich würde es jedem weiterempfehlen, der sich mit Themen wie Patriotismus, Rassismus und Vorurteilen auseinander setzten möchte und sich dafür interessiert, da das Drama zu diesen Punkten reichlich Stoff für Diskussionen bietet, oder auch denen, die sich einfach von der Geschichte Andris mitreißen lassen möchten und dadurch möglicherweise auch ihr eigenes Handeln, bei Situationen wie in „ Andorra“, verändern oder auch verstärken möchte. Das Drama behandelt seine Themen in einer extremen Form und spaltet auch so die Meinungen, sodass jeder danach bereichert sein wird. Egal in welcher Form.

  • @xlane_*: He Leute! Warum redet ihr hier nicht miteinander? Jeder gibt nur ein trockenes Statement ab und das war's. Warum geht Ihr nicht auf die Aussagen und Argumente der anderen ein? Wenn man will, kann sich so eine interessante Diskussion entwickeln. Schaut doch mal in die anderen Leserunden hier. :winken:



    Was bedeutet Max Frischs Andorra Schülerinnen und Schülern heute?


    Ist es für sie mehr als "verstaubte" Pflichtlektüre?


    Bis jetzt sieht es immer noch so aus, als würdet Ihr eine Pflicht abarbeiten. :zwinker:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Andorra- verstaubte Pflichtlektüre oder interessantes Freizeitbuch?


    Meines Erachtens ist das Drama „Andorra“ sehr vielseitig. Das Thema, der junge Bursche Andri, der in seiner Stadt ( Andorra ) fälschlicherweise als Jude gilt und somit der Sündenbock aller Laster der Andorraner ist, ist sehr ansprechend und ein hervorragendes ^^ Pflichtlektürenthema. Aber leider hat Max Frisch die Geschichte sehr in die Länge gezogen, (er hat zwar die Konflikte unheimlich gut verdeutlicht z.B. die Beziehungsproblematik zwischen Barblin und Andri, die ja eigentlich Geschwister sind (es nur nicht wissen), aber kam meiner Meinung nach nicht wirklich zu fesselnden Augenblicken,) dass es im Prinzip einfacher wäre einfach nur Ausschnitte zu lesen, damit man sich nicht durch dieses Buch quälen muss. Hinzu kommt, dass selbst ältere Leute, wie auch Sir Thomas, das Drama auch nur als Pflichtlektüre sehen, was mich selbst in meiner Meinung nur unterstützt, denn auch für mich ist es nicht mehr als verstaubte Pflichtlektüre. Solange man aber nicht mehr als ein paar Stunden für das Lesen des Dramas „Andorra“ braucht und es auch nicht „extrem“ lange im Unterricht bespricht, kann man damit arbeiten. Ansonsten sollte man vielleicht überlegen, ob es nicht an der Zeit wäre ein anderes Buch/ Drama mit demselben Thema (nur anders geschrieben) auszuwählen :breitgrins:.



    Bis jetzt sieht es immer noch so aus, als würdet Ihr eine Pflicht abarbeiten. :zwinker:


    ich hoffe jetzt zwar ich decke hier keine Tarnung auf, aber wir abarbeiten tatsächlich eine Pflicht (sonst hätten die Texte ja was miteinander zu tun, ne? :breitgrins:)


    viele liebe grüße
    von Miss President

  • Andorra für mich


    In den Buch Andorra von Max Frisch wird die kritische Situation eines Sündenbockes ( in Neuzeit: Mobbingopfer) dar gestellt. Der hier genannte Andri,eigentlich leiblicher Sohn des Lehrers der hier besagten Stadt Andorra,wird beschuldigt Jude zu sein. Die feige Notlüge des Vaters,er seie ein gerettetes Judenkind drängt ihn in die Opferrolle.Diese Lüge, die vom Lehrer erfunden wird, um sich nicht selbst die Affaire mit einer Ausländerin eingestehen zu müssen. Andri, der angebliche Jude, die Minderheit , wird gerandezu mit Vorurteilen bombardiert, konfrontiert und gezwungen sie zu verwirklichen. Das alles nur aus Grüden des übereifrigen Patriotis- und Rassismus der Andorraner. Das dramatische Ende zeigt die drastischen Ausmaße von Vorurteilen und den üblen Ausgang des unterschätzten Geshehens(...)
    Meiner Meinung nach, vertritt das Drana „Andorra“ einen wichtigen und kritischen Blickwinkel unserer Gesellschaft. Direkt im ersten Bild werden Probleme und mögliche Konflikte vorrausschauend betrachtet. Die Handlung lässt einen stützen und Verbindungen zu der heutigen Zeit suchen. Schnell wird klar, dass dieses Buch sprachlich zwar wie aus einer anderen Zeit zu kommen scheint, inhaltlich jedoch zeituneingeschränkt ist. Über den Inhalt und die vielen Symbole beziehungsweise kann gut disskutiert werden. Dem zu Folge bietet es sich gut als Schullektüre an. Diesen buch ist jedoch gewiss kein Buch, das man zwischen Tür und Angel lesen kann. Man braucht etwas Zeit um die Botschaft der Zeilen zu entschlüsseln. Es muss aufmerksam verfolgt werden um durch die teilweise verworrenen, jedoch sehr anspruchsvollen Dialoge zu Blicken.
    Alles in Einem, meiner Meinung nach, ein emotionales Buch mit starken Hintergrund

  • Liebe xlane_Gemeinde,


    klar sollt ihr hier ZUNÄCHST euer Statement abgeben...


    ABER: (und ich danke BIG BEN sehr für den Hinweis: Ich möchte mich hier ja eigentlich nicht 'einmischen'...) solltet / könnt ihr euch auf andere Texte / Argumente beziehen... und natürlich auch auf Fragen / Anregungen / Feedback aus der Runde reagieren... indem ihr zum Beispiel weiter an euren Texte feilt...


    Gerade deshalb haben wir ja schließlich ein FORUM gewählt...


    Bis morgen!
    Viele liebe Grüße...
    von...
    ihr wisst schon wem...
    Zwinker


  • Hinzu kommt, dass selbst die Lehrer keine Lust haben dieses Drama im Unterricht durchzunehmen, was auch nicht gerade das Interesse der Schüler, oder zumindest meins, weckt.



    ich hoffe jetzt zwar ich decke hier keine Tarnung auf, aber wir abarbeiten Pflicht (sonst hätten die Texte ja was miteinander zu tun, ne? :breitgrins:)


    Ist mir schon bekannt. Aber ich muß mal so sagen, der Lehrer gibt nur den Einstieg, was Ihr daraus macht, ist etwas ganz anderes. Sicher, der Literaturunterricht kann einem die Freude am Lesen nehmen. Davon sollte man sich aber nicht abhalten lassen. Ich lese heutzutage Bücher, die ich als Schüler nur mit der Kneifzange angefaßt hätte. :breitgrins:
    Und wenn Ihr mal, wie empfohlen, in die anderen Threads schaut, seht Ihr, daß so eine Diskussion sich nicht sklavisch an das Buch als solches halten muß. Interessant ist doch auch, in welcher Phase seines Lebens der Autor stecke, als er das Buch schrieb; was haben andere Autoren zu dieser Zeit geschrieben; wie wurde das Buch bei der Erstveröffentlichung von den Zeitgenossen aufgenommen usw. Ich will damit sagen, wenn man das Umfeld mit abgrast, kann man noch viele interessante Details entdecken. :winken:
    In der Wikipedia wird z.B. eine Rezension aus der WELT zitiert: „Frisch wurde endlos gefeiert. Wird man ihn ebenso verstehen wie bejubeln?“ Eine interessante Frage, oder?

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • [[/quote]


    Ist mir schon bekannt. Aber ich muß mal so sagen, der Lehrer gibt nur den Einstieg, was Ihr daraus macht, ist etwas ganz anderes.
    [/quote]


    wenn es ihnen bekannt ist, dann wissen sie auch sicher, dass wir schüler lieber bequem sind. damit meine ich, dass wir lieber mündlich (das hieß dann hier im klassenraum) darüber diskutieren und uns in einem forum lieber über sachen unterhalten die wir in der freizeit gelesen haben... (ich zum beispiel suche im moment nach dem thema Die drei fragezeichen :klatschen: , aber irgendwie findet man die nur unter 'über mich': "Kindheitslektüre"). um auf max frisch zurückzukommen: max frisch schrieb als erstes eine prosaskizze- die wir bereits gelesen haben- , aber mehr weiß ich auch nicht! ich glaube er brauchte 7 jahre um sie zu schreiben und es gibt mehrere versionen, weil er sie immer wieder korrigierte (oder das war bei Bertholt Brecht- Leben des Galilei).


    [quote author=BigBen]
    zitiert: „Frisch wurde endlos gefeiert. Wird man ihn ebenso verstehen wie bejubeln?“ Eine interessante Frage, oder?
    [/quote]


    ja, das finde ich auch! ich verstehe darunter, dass man feiern mit lesen ersetzen könnte. für hieße das, dass man seine bücher sehr oft liest, man aber zeit dafür braucht. ich zum beispiel habe um das erste bild von andorra mehrmals lesen müssen bevor ich es wirklich verstanden hatte, was nicht zuletzt aber auch daran lag, dass ich oft unterbrochen wurde.


  • wenn es ihnen bekannt ist,


    Du kannst mich ruhig duzen. Das ist die normale Umgangsform hier im Forum. :winken:


    Zitat


    (ich zum beispiel suche im moment nach dem thema Die drei fragezeichen :klatschen: ,


    Da findest Du eher was im Literaturschock-Forum (der großen Schwester des Klassikerforums). Zum Beispiel [url=http://www.literaturschock.de/literaturforum/index.php/topic,12973.0.html]hier[/url].



    um auf max frisch zurückzukommen: max frisch schrieb als erstes eine prosaskizze- die wir bereits gelesen haben- , aber mehr weiß ich auch nicht!


    Die ersten Ideen zum Thema schrieb Frisch 1946 in sein Tagebuch. Davon gibt es eine Buchausgabe: "Tagebuch 1946-1949". Vielleicht kannst Du Dir das ja aus einer Bibliothek besorgen.


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    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)