wo es singt da lass dich nieder

  • ich suchte die kunst und fand eine tanzende karotte :karotte: damit denke ich kann man meine anwesenheit in diesem forum am besten beschreiben. habe eine schriftstellerbiographie gesucht und bin über hunderttausend links hier gelandet, folgerichtig hiergeblieben und der biographie einen tritt in den arsch gegeben. ich bin 21, freundin von thomas berhard, alfred döblin, franz kafka, ion luca caragiale, nichita stanescu, mircea dinescu, die lyrik bert brechts, hilde domin, william c. williams, gottfried benn, ingeborg bachmann...die liste kann beliebig ergänzt werden, bin momentan noch in der akkumulationsphase, sprich: ich fress was ich finde. leider kommt das neben meinem studium oft zu kurz...ja hilft nur jede minute zu nutzen: :kaffee: pchallo :klo:
    hoffe auf freundliche aufnahme, yoana.


    p.s. wie erwähnt: entzückende smileys gaehn

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec

  • Willkommen! Sehr schön ist es, dich hier zu haben! Was studierst du? Welche Werke von Benn und Bachmann haben dich besonders ergriffen? Ich bin nämlich, so wie du, auch erst in der Phase, in der man frisst, was man findet, und Benn ist ein Name, der hier oft mit Bewunderung ausgesprochen wird, und von Bachmann haben mir "Malina" und "Das Buch Franza" sehr gut gefallen, aber einen Zugang zu ihren Gedichten habe noch nicht gefunden.


    Gruß

  • danke für den netten empfang. nicht in allen foren selbstverständlich. ich studiere medizin, die liebe zu benns "Morgue" versteht sich von selbst. :) das ist ja der knackpunkt an der lyrik, sie spricht dich auf einer eher persönlichen ebene an. ingeborg bachmanns lyrik scheint mir persönlich lang und mit einer etwas komplexeren metaphorik. mir gefällt z.B. das da:
    Entfremdung


    In den Bäumen kann ich keine Bäume mehr sehen.
    Die Äste haben nicht die Blätter, die sie in den Wind halten.
    Die Früchte sind süß, aber ohne Liebe.
    Sie sättigen nicht einmal.
    Was soll nur werden?
    Vor meinen Augen flieht der Wald,
    vor meinem Ohr schließen die Vögel den Mund,
    für mich wird keine Wiese zum Bett.
    Ich bin satt vor der Zeit
    und hungre nach ihr.
    Was soll nur werden?

    Auf den Bergen werden nachts die Feuer brennen.
    Soll ich mich aufmachen, mich allem wieder nähern?

    Ich kann in keinem Weg mehr einen Weg sehen.


    finde ich persönlich weniger abstrakt und unglaublich ausdrucksvoll. :herz:
    was studierst du? was sind deine persönlichen vorlieben?

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec

  • "Wo man singt, da lass dich ruhig niederschlagen,
    deutsche Sänger lieben keine Zwischenfragen."
    ...dichtete einmal Arnfrid Astel (soviel nur zum Titel des Beitrages) - nichts für ungut...

  • naja, die meisten klassiker sind ja nicht unbedingt für sanftheit bekannt, insofern kanns ruhig wehtun, solange mir die zwischentöne dennoch gestattet sind. ;)

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec

  • Aber wir sind ja auch nicht Klassiker, sondern diskutieren nur über sie (ich seltener in letzter Zeit, setze falsche Prioritäten).


    Herzlich willkommen
    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • das macht ab einem gewissen moment keinen großen unterschied mehr. lektüre färbt ab. :)

    &quot;Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?&quot; Stanislaw Jerzy Lec