Ich stelle mich vor: Kaspar, mein Nickname. Kommt von Kaspar Schmidt. Nein, trotz Überschrift, habe ich nichts mit dem Kasperle zu tun, obwohl ich es sehr schätze.
Das deutet auch schon darauf hin, dass Philosophie zu meinen Steckenpferden gehört, ein Hobbyphilosoph gewissermaßen. Literatur treibt sich oft an der Grenze zur Philosophie herum wie die Hure an den Friedhofsmauern. Daher verlasse ich gelegentlich mein Grab, stecke die Nase über die Grenze und ergötze mich an der künstlichen Lebendigkeit, welche die Hure Literatur den Menschen verkauft.
Immer noch als einen der größten Schriftsteller-Philosophen sehe ich Arthur Schopenhauer an. Ein Genuss sei es, Schopenhauer zu lesen, hat ein Bekannter mal formuliert. Daneben und doch vor allem Platon. Kennt einer Plotin, der größte der spätantiken Philosophen? Zwar schreibt Schopenhauer über ihn, vieles von ihm sei langweilig, dennoch befinden sich darunter literarische Schmuckstücke. Ich bin überzeugt, dass die Götter zu ihm gekommen sind.
Das ungefähr rundet mein literarisches Interesse ab.
Die so genannte Literatur, das muss wohl etwas sein, was mit Buchstaben zu tun hat - wohl im Gegensatz zu anderen Gebieten, denen die Buchstaben selbst nur Mittel, nicht Zweck sind -, die so genannte Literatur also interessiert mich mal mehr, mal weniger. Belles lettres trifft wohl besser das Kriterium, worin sich die Literatur von den vielen anderen Beschäftigungen mit Buchstaben unterscheidet: schön sollen sie sein, die Buchstaben! Literatur dann als Kalligraphie? Wer wüsste aber nicht, dass Buchstaben auf Wörter, diese auf Sätze, diese wiederum auf Inhalte gehen, und dass am Ende die Literatur mit den Buchstaben gar nichts zu tun hat, sondern mit dem Leben, das sich gleich einer getrockneten Pflanze darin eindrückt?