@ Jaqui:
Für solche Dinge wie diesen Gestiefelten Kater hat jemand das Wort Dekonstruktion erdacht.
Nein, im Ernst: historisch stammt das Stück aus einer Zeit, in der ein Herr Gottsched im Namen der Aufklärung eine "Regelpoetik" erdachte, der dann wiederum einige wirklich entsetzlich quadratische Dinge wie etwa sein Theaterstück "Der sterbende Cato" entsprangen. Es gehörte zum Wesenskern der Romantiker, dem etwas bis absolut Anderes entgegenzusetzen. Darin liegt so etwas wie ein "Sinn" von solchen Stücken wie Tiecks Gestiefeltem Kater, aber beispielsweise auch von seinem nicht minder skurrilen "Ritter Blaubart" und seinem Prosa-Gegenstück "Die sieben Weiber des Blaubart" - beides wirklich erstaunliche Grenzgänge zwischen tiefgründigen Sinnbezügen, rauschhafter Poesie und hemmungsloser Albernheit.
Also ich hatte meinen Spaß daran.