Kleinstadtgeschichten

  • Vielleicht nicht eine reinrassige Kleinstadtgeschichte (Teile spielen immerhin in Berlin), aber in ihren kleinstädtischen Teilen aufs pingeligste recherchiert: Arno Schmidt, Das steinerne Herz. Sogar der Standort einzelner Straßenlaternen in Ahlden stimmt exakt.


  • ... ich bin auf "Das Dorf" von William Faulkner gestossen. Kann jemand darüber berichten?


    Hallo Maria,


    nein, noch kann ich nichts darüber berichten, denn ich schiebe die Lektüre seit Sommer letzten Jahres vor mir her. Was ich weiß: "Das Dorf" ("The Hamlet") ist der Auftakt zu mehreren Fortsetzungen, in deren Mittelpunkt stets die white trash-Familie Snopes steht. Eingeführt wurde diese Sippschaft in der Short Story "Barn burning" (Brandstifter), die, so weit ich weiß, zum amerikanischen Kanon gehört. Vielleicht solltest Du damit beginnen.


    Ich werde "The Hamlet" aber auf jedenfall so bald als möglich lesen und danke Dir für diese Erinnerung!


    Viele Grüße


    Tom


  • Hallo Tom,


    aha, gut zu wissen, dass es eine Trilogie ist (The Hamlet / The Mansion / The Town). Die vorausgehende Kurzgeschichte "Brandstifter" gibt es als Hörbuch aus dem Diogenes Verlag. Ich denke, damit werde ich beginnen.
    Ich habe jetzt erst realisiert, dass sich Faulkners Geschichten sehr oft um das fiktive Städtchen Jefferson dreht. Ich habe mit "Licht im August" begonnen und bin bisher sehr angetan von der Geschichte und auch über Faulkners Stil.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Ich habe jetzt erst realisiert, dass sich Faulkners Geschichten sehr oft um das fiktive Städtchen Jefferson dreht. Ich habe mit "Licht im August" begonnen und bin bisher sehr angetan von der Geschichte und auch über Faulkners Stil.


    Ich habe mich im vergangenen Frühjahr und Sommer bevorzugt in den ländlich-rückständigen Faulkner-Gefilden getummelt. "Light in August" ist vielleicht das Beste bisher von ihm Gelesene, obwohl auch das düstere "Absalom, Absalom!" enorme Qualitäten hat. Stilistisch ist Faulkner auf jeden Fall einer der ganz Großen. Mehr steht dazu im Faulkner-Ordner (wenn ich mich recht erinnere).


    Viele Grüße


    Tom

  • Hallo,


    vor Jahren gelesen:


    Fräulein Rosa Herz. Eine Kleinstadtliebe von Eduard von Keyserling.


    Der Roman spielt in der Biedermeierzeit. Ein 17jähriges Mädchen mit dem Drang aus der Kleinstadt heraus zukommen und der Sehnsucht nach Liebe, gerät an einen jungen leichtfertigen Mann...



    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

    Einmal editiert, zuletzt von JMaria ()


  • Las ich ebenfalls vor Jahren, wäre aber in dem Zusammenhang gar nicht draufgekommen. Obwohl du völlig Recht hast, Maria: Klassische Kleinstadtmotive!


    Was mir da gerade noch einfällt,obwohl ich's noch nicht gelesen habe: Fritz Reuters kleiner autobiografischer Roman: Meine Vaterstadt Stavenhagen!


    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Hallo,


    ebenfalls klassische Kleinstadtmotive finden sich in "Lerche" von Dezsö Kosztolányi:


    [kaufen='978-3518224236'][/kaufen][kaufen='978-3717521440'][/kaufen]


    spielt in einer kleinen Provinzstadt namens Sárszeg, wenige Tage im September 1899. 'Lerche', eine junge Frau, wird zu Verwandten geschickt um sich mal zu erholen und die "Alten" dürfen somit mal ein paar Tage alleine verbringen. Fast schon unvorstellbar für die Eltern, so ohne Lerche. Doch die nächsten Tage gestalten sich ganz anders, .... bis 'Lerche' wieder zurückkommt. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, besonders die lakonische Sprache und manche Vergleiche sind schon sehr plastisch *g*:


    z.B. über die Alten:


    sie wirkten wie zwei alte Sofas, die sonst im Zimmer stehen und sich seltsam ausnehmen, wenn sie ein-, zweimal im Jahr zum Lüften hinausgetragen werden.


    ich kann den Roman sehr empfehlen.


    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)