Bibliotheken berühmter Schriftsteller

  • Hallo,


    ich finde es faszinierend in den Bibliotheken "klassischer" Autoren zu stöbern.


    Ich finde leider nur wenige Online- und Offline-Kataloge, die die Privat-Bibliotheken verzeichnen.


    Eine erste Recherche ergab folgende Ergebnisse:


    Brecht, Bertolt:


    [kaufen='351840976X'][/kaufen]


    Die Bibliothek Bertolt Brechts. Suhrkamp 2007.


    Kafka, Franz:
    Blank: In Kafkas Bibliothek, Stuttgart 2001.
    Born, Jürgen: Kafkas Bibliothek. Ein beschreibendes Verzeichnes. 1990.


    Beide Bücher sind nicht auf zvab zu erwerben.


    Schmidt, Arno:
    online auf http://www.gasl.org/as/referenz/


    Kennt ihr weitere (interessante) Bibliotheksverzeichnisse? Interessieren würden mich Schriftsteller des 20. Jahrhunderts wie Thomas Bernhard, Thomas Mann, Robert Musil, Doderer, Proust etc. Auch auf den Seiten der literarischen Gesellschaften finde ich nicht viel.


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Hallo,


    weder online noch 20.Jahrhundert, vielleicht interessiert es Dich trotzdem:
    Der 5. Band des Handschriftl. Schopenhauer Nachlasses liefert seine Bibliothek (umfangreich aber nicht ganz komplett, da Etliches verloren ging) inklusive seiner üppigen (und lesenswerten) Randnotizen.
    Gruß
    g.

  • Manchmal lassen sich einige (wenige) ihrer Lektüren in den von ihnen geschriebenen Büchern selbst nachweisen, in Form von Anspielungen usf. So etwas finde ich immer sehr interessant, und eine riesige Übersicht von nachgewiesenen Lektüren großer und kleiner Schriftsteller wäre mir sehr sehr lieb. Bei Herder wird man vielleicht sogar 80% der von ihm gelesenen Werke erschließen können. Bei ihm finden sich zumindest ungeheuerlich viele Anspielungen.


    Zu Thomas Bernhard kann ich dir sagen, daß er in seinem Buch "der Atem" schreibt, daß er, als er mit 18 Jahren monatelang im Krankenhaus lag, Novalis, Kleist, Hebel, Eichendorff und Christian Wagner wie sonst keine geliebt habe. Später aber, so schreibt er einige Seiten später weiter, habe er einige Bücher aus dem Bücherkasten seines verstorbenen Großvaters erhalten, nämlich Montaigne, Pascal und Peguy, "die Philosophen, die mich später immer begleitet haben, und die mir immer wichtig gewesen sind. Und selbstverständlich Schopenhauer, in dessen Welt und Denken, naturgemäß nicht in dessen Philosophie, ich noch von meinem Großvater eingeführt worden war."


    Aber das ging vielleicht am Thema vorbei, du wolltest wohl eher alle Werke ihrer Bibliotheken kennen, und nicht bloß einzelne bevorzugte Lektüre zu einer bestimmten Zeit... dazu gibt es aber auch eine Unmenge an Quellen, vor allem in Briefen oder Tagebucheinträgen.
    Lieben Gruß. :redface:


  • Aber das ging vielleicht am Thema vorbei, du wolltest wohl eher alle Werke ihrer Bibliotheken kennen, und nicht bloß einzelne bevorzugte Lektüre zu einer bestimmten Zeit... dazu gibt es aber auch eine Unmenge an Quellen, vor allem in Briefen oder Tagebucheinträgen.
    Lieben Gruß. :redface:


    Danke für den Beitrag. Aber ich suche tatsächlich eine direkte Übersicht über seine (gelesenen?) Bücher, so wie in dem Brecht-Beispiel von oben. Das Zusammensuchen aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen ist zwar möglich, aber das ist mir zu mühsam. Mein Spaß liegt nicht im Zusammenstellen einer solchen Liste, sondern darin, einfach mal in den fremden Bibliotheken zu stöbern und evtl. das ein odere andere "aha" auszustoßen.


    Gruß, Thomas


  • Zu Thomas Bernhard kann ich dir sagen, daß er in seinem Buch "der Atem" schreibt, daß er, als er mit 18 Jahren monatelang im Krankenhaus lag, Novalis, Kleist, Hebel, Eichendorff und Christian Wagner wie sonst keine geliebt habe. Später aber, so schreibt er einige Seiten später weiter, habe er einige Bücher aus dem Bücherkasten seines verstorbenen Großvaters erhalten, nämlich Montaigne, Pascal und Peguy, "die Philosophen, die mich später immer begleitet haben, und die mir immer wichtig gewesen sind. Und selbstverständlich Schopenhauer, in dessen Welt und Denken, naturgemäß nicht in dessen Philosophie, ich noch von meinem Großvater eingeführt worden war."


    Böse Thomas-Bernhard-Forscher behaupten, dass er diese Bücher kaum gelesen hat und er Motti aus der Zitatrubrik der Kronenzeitung abschrieb :zwinker:


    CK

  • Moin, Moin!


    ich finde es faszinierend in den Bibliotheken "klassischer" Autoren zu stöbern. (...) Die Bibliothek Bertolt Brechts. Suhrkamp 2007


    Zur Brecht Bibliothek gibts in der taz <a href="http://www.taz.de/index.php?id=buch&art=4757&id=buch-artikel&src=SZ&cHash=ffd0fba5e6">einen Beitrag</a>, der die Lücken in jener aufklärt. Brecht als Benutzer von Leihbibliotheken... Da fiel mir Karl Marx ein, von dem uns damals in der Schule gesagt wurde, wie er die Bibliothek quasi als zweiten Wohnsitz nutzte.