Erste Auflage recherchieren ...

  • Hallo werte Gemeinde,


    ich habe gerade ein Brett vor dem Kopf und erlaube mir, Euch damit zu "belästigten".


    Ich wollte einfach über das Netz recherchieren, wann die erste Auflage des Romans "Ausgebrannt" von Andreas Eschbach erschienen ist und wählte folgenden Weg:
    1. VZLB: Weist aus, dass bereits die zweite Auflage geliefert wird, wann die erste erschien, davon kein Wort
    2. Also auf zur Verlagsheimatseite, dort wird Februar 2007 gelistet. Aber ist das die erste oder die zweite Auflage?
    3. Der Verlag sitzt in Bayern, also auf zur bayrischen Staats- bzw. Landesbibliothek. So eine schlechte Homepage habe ich schon lange nicht mehr besucht, und die Suche lieferte mir kein brauchbares Ergebnis. Dabei müssen sie das Buch doch eigentlich führen.
    Tja, eigentlich fand ich die Strategie relativ intellent, aber irgendwie ...


    Wikipedia und der Rest half übrigens auch nicht weiter. Hat jemand vielleicht einen Tipp?
    Vielen Dank im Voraus.


    PS: Ich hoffe ich habe die richtige Rubrik gewählt, um diese Frage zu stellen, ansonsten bitte verschieben!

  • Wenn auch die Deutsche Nationalbibliographie 2007 angibt, kannst du mE mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen, dass es tatsächlich 2007 erstmalig erschienen ist, und der Verlag hat jetzt schon eine 2. Auflage ausgeliefert.


    Der Verlag ist verpflichtet, der DB abzuliefern. Der Bayerischen StaBi muss er dagegen nicht abliefern. Weil nämlich Bergisch Gladbach nicht so ganz in Bayern liegt. Sondern in NRW. Im Katalog des HBZ findest du den Titel. Mit Jahresangabe 2007.


    Wenn du "flächenübergreifend" suchen willst, kannst du das bspw. auch im KVK tun. Ist bequemer so.
    Und da findest du gleich mehrere Titelaufnahmen, alle für 2007, im Verbundkatalog öffentlicher Bibliotheken. Für die ein Roman von Eschbach auch eher Sammelgut ist. :wink:


    Mit der Regel, dass neben der DB der zuständigen Landesbibliothek abgeliefert werden muss, kommst du normalerweise hin.
    Pflichtexemplare werden natürlich keineswegs immer pflichtgemäß abgeliefert. Aber bei einem so großen Verlag kannst du davon ausgehen, dass er es tut.


    Bei den Titelaufnahmen für, sagen wir mal "populäre Literatur" lag übrigens früher einiges im Argen.
    Aber im Zeitalter der großen Verbundkataloge, der EDV-Katalogisierung insgesamt, hat sich das geändert.


    Gruß
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)


  • Wenn auch die Deutsche Nationalbibliographie 2007 angibt, kannst du mE mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen, dass es tatsächlich 2007 erstmalig erschienen ist, und der Verlag hat jetzt schon eine 2. Auflage ausgeliefert.


    Nebenbei sei erwähnt, dass Verlage Bücher immer gerne mal um ein Jahr vordatieren, wenn es Ende des Jahres erscheint.


    CK

  • Vielen Dank,
    wie kam ich eigentlich darauf, das Bergisch Glattbach in Bayern liegt? Wahrscheinlich hatte ich daraus im Geiste irgend einen anderen Ort gemacht.
    Dann kann man natürlich nichts finden ...


  • Nebenbei sei erwähnt, dass Verlage Bücher immer gerne mal um ein Jahr vordatieren, wenn es Ende des Jahres erscheint.


    Sicherlich. Aber sowas fällt mir normalerweise nicht auf und es gilt dann für mich das Erscheinungsjahr im Buch.
    Übrigens ist mir der lapidare Vermerk "gedruekkt in disem jar" oder so ähnlich dafür schon seit längerem nicht mehr untergekommen.
    :breitgrins:

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)


  • wie kam ich eigentlich darauf, das Bergisch Glattbach in Bayern liegt? Wahrscheinlich hatte ich daraus im Geiste irgend einen anderen Ort gemacht.
    Dann kann man natürlich nichts finden ...


    Vielleicht lasest du "Bayerisch Gladbach"? :wink:
    Übrigens ist die Stadt fürs deutsche Verlagswesen sehr wichtig.
    Ich meine damit, dass sie eines der ältesten Zentren der Papierindustrie ist.
    Schon seit dem 16. Jahrhundert.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Hallo Leibgeber,


    Übrigens ist die Stadt fürs deutsche Verlagswesen sehr wichtig.
    Ich meine damit, dass sie eines der ältesten Zentren der Papierindustrie ist.
    Schon seit dem 16. Jahrhundert.


    Und ich dachte schon, du meintest die verlegerische Leistung des hier beheimateten Bastei-Lübbe-Verlags! :breitgrins:


    HG
    finsbury


  • Und ich dachte schon, du meintest die verlegerische Leistung des hier beheimateten Bastei-Lübbe-Verlags! :breitgrins:


    "Selbst der Leser von Kioskheftchen gehört nicht zu einer Mehrheit, sondern immer noch zu der kleinen elitären Minderheit von Lesern."
    (Peter Bichsel - Quelle hier.)


    Man mag zu diesem Verlag - der übrigens keineswegs nur Romanheftchen macht - stehen, wie man will.
    Er ist nun mal ein wichtiger Teil der Verlagsgeschichte der deutschen Nachkriegszeit.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)


  • "Selbst der Leser von Kioskheftchen gehört nicht zu einer Mehrheit, sondern immer noch zu der kleinen elitären Minderheit von Lesern."
    (Peter Bichsel - Quelle hier.)


    Man mag zu diesem Verlag - der übrigens keineswegs nur Romanheftchen macht - stehen, wie man will.
    Er ist nun mal ein wichtiger Teil der Verlagsgeschichte der deutschen Nachkriegszeit.


    Hallo Leibgeber,


    unbenommen.


    Aber schau dir mal das Cover an, das dieser Verlag in den 90ern der Taschenausgabe von Manzonis Verlobten gegeben hat:
    eine lüsterne Carmen windet sich in ihren freizügigen Klamotten: Da ist bestimmt jeder Leser, der sich das Werk wegen dieses Covers gekauft hat, maßlos enttäuscht gewesen!


    HG
    finsbury

  • Also die Verdienste dieses Hauses in Sachen Papierverbrauch ist doch unbestritten :smile:


    CK


    Wobei man allerdings anerkennen muss, dass sie beim Tonträger verbrauch sehr sparsam sind und die Texte radikalst kürzen, bevor sie als Hörbuch produziert werden :smile:


  • unbenommen.


    Aber schau dir mal das Cover an, das dieser Verlag in den 90ern der Taschenausgabe von Manzonis Verlobten gegeben hat:
    eine lüsterne Carmen windet sich in ihren freizügigen Klamotten: Da ist bestimmt jeder Leser, der sich das Werk wegen dieses Covers gekauft hat, maßlos enttäuscht gewesen!


    Unbenommen. Zumal ich das Cover nicht kenne.
    Aber vielleicht war der Roman auch entsprechend bearbeitet.
    Und wer einen Klassiker aus dem Bastei-Verlag kauft, ist es ja auch selber schuld. :wink:


    Eventuell sind es solche Aktionen, womit ein Verlag es schafft, so lange Zeit zu überleben :wink:


    Mal im Ernst :breitgrins: der Verlag fiel mir auf im Zuge Gymnasialer Trivialliteraturforschung in den 70ern. Auf gut Deutsch: es gab Unterricht darüber, von einem Deutschlehrer, der halt ein Fortschrittlicher war, weil er einen Vollbart trug und Gruppendynamik machte anstatt Grammatik und Wilhelm Tell. Aufhing sich das ganze übrigens an einem Heftel der Konkurrenz. "Perry Rhodan" nämlich.
    Und viel viel später hatte ich mal einige "Geisterjäger John Sinclair" aus dem Papiercontainer gefischt und mit ihnen und Rotwein einen vergnügten Abend verbracht.


    Und der Verlag fiel mir unliebsam auf, als er eine an sich gute Reihe für Kriminalliteratur, "Schwarze Serie", mit schlechten Covers, dem Bastei-typischen Druckfehlerteufel, und überhaupt in den Sand setzte. Und gute Titel aus der Kriminalliteratur in schlechtem Krempel untergehen ließ. Aber das machen andere auch.


    Übrigens hat der Verlag Lübbe auch schon ab und an mal anspruchsvolle Titel archäologischer Art gemacht. Damit meine ich nicht Philip Vandenberg ...


    Das Romanheft an sich, oder die so genannte Populärliteratur an sich - den Begriff Trivialliteratur mag ich überhaupt nicht -
    das ist ein weites Feld, es ist im Zuge linkssoziologischer Versülzung insbesondere in den 70ern hemmungslos verschwafelt worden, und überhaupt ...


    also, ich weiß nicht, warum ich hier nun was auch immer geschrieben hab.


    Es ist einfach ein Phänomen der Alltagskultur.
    So, wie die Kassenschlange im Aldi.
    Die Heimatromanheftel-Leserinnen im Bus sind seltener geworden.
    Irgendwie fehlen sie mir.


    Gruß
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Allein vom DB-Katalog würde ich aber letztlich auch nicht ausgehen! Endgültige Klärung dürfte nur der direkte Blick in die Erstausgabe bringen. Die DB hat manchmal auch ihre Macken. Das mit dem Vordatieren dürfte dann letztlich der einzige Unsicherheitsfaktor bleiben.