Hallo zusammen!
Das einzige Werk dieses Autors, das es zu Bekanntheit gebracht hat, ja zu Weltruhm.
Das Werk präsentiert sich als Sammlung von Briefen, die die Protagonisten untereinander ausgetauscht haben. Sehr bald kristallisiert sich ein Zentrum heraus, das die Handlung vorantreibt. Mme de Mertreuil, eine mit allen Wassern gewaschene Kurtisane. Um sich an einem ehemaligen Liebhaber zu rächen, hetzt sie einen andern ihrer ehemaligen Liebhaber auf des ersteren zukünftige Gattin.
Die Geschichte entwickelt sich langsam. Das Personal rekrutiert sich aus dem französischen Adel kurz vor der Revolution. (Choderlos de Laclos war - nebenbei gesagt - auch Redenschreiber für Robespierre ...) Diese Leute haben nicht wirklich etwas zu tun: In der Verwaltung des französischen Staat sind sie vom König ausgeschaltet worden, Berufe können und wollen sie keine erlernen, dennoch legt der königliche Hof Wert darauf, dass diese Leute sich regelmässig in Paris aufhalten. Da man also sonst nichts zu tun hat, beschäftigt man sich halt mit sich selber. Da man auch nicht gläubig ist, analysiert man, ins kleinste Detail gehend, die untereinander bestehenden Beziehungen.
Choderlos de Laclos hat sich bemüht, den Briefen jeweils einen dem Charakter des Schreibenden eigentümlichen Stil zu geben; ich habe das Buch in der bei Hanser 2003 erschienenen Neuübersetzung gelesen.
Ein Buch über Leute, die Zeit hatten, für Leute, die Zeit haben - denn den subtilen Anspielungen v.a. einer Mme de Mertreuil, muss man in ihren Briefen Satz für Satz nachspüren.